DE4422337A1 - Formteile zum Sichern von Böschungen - Google Patents
Formteile zum Sichern von BöschungenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf aus Kunststoff bestehende Formteile zum
Sichern von Böschungen, insbesondere der Böschungen von Erdwällen.
Beim Anlegen von Erdwällen und Dämmen, z. B. Eisenbahndämmen und Lärm
schutzwällen entlang Autobahnen werden die oft sehr steilen Böschungen
bepflanzt, damit die Pflanzen mit ihrem Wurzelwerk auf optisch ansprechen
de Weise die oberste Erdschicht gegen Herabrutschen sichern. Bevor jedoch
die Wurzeln ausreichend tief ausgebildet sind, müssen Hilfsmaßnahmen zum
Sichern der Böschung getroffen werden.
Es ist bekannt, als mechanische Stabilisierungshilfe Holzpfähle in die
Böschung zu treiben und sie entlang gleicher Höhenlinien manuell mit einem
Weidengeflecht zu verbinden. Diese Methode hat den Vorteil, daß das ver
wendete biologische Material zunächst sehr effektiv die Böschung sichert,
aber dann allmählich verrottet, nachdem sich das Wurzelwerk der Neuan
pflanzung gebildet hat. Nachteilig ist der hohe Arbeitsaufwand und damit
die hohen Kosten beim Anbringen der Sicherung.
Weniger arbeitsaufwendig ist ein weiteres bekanntes Verfahren zum Sichern
von Böschungen. Hier wird die oberste Humusschicht durch vorgefertigte
gitterrostartige Teile gegen Herabrutschen gesichert. Diese Formteile sind
allerdings nicht verrottbar, so daß eine dauernde Anwesenheit nicht ver
rottbarer Kunststoffe im Gelände akzeptiert werden muß, auch wenn der
Pflanzenbewuchs schon ausreichend und somit die Stabilisierungshilfe nicht
mehr notwendig ist.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, kostengünstige Formteile
zum wirksamen Sichern der Böschungen zu entwickeln, die einerseits nur
wenig Arbeitsaufwand beim Anbringen an der Böschung erfordern. Anderer
seits soll eine langandauernde Anwesenheit von Kunststoffteilen im Gelände
vermieden werden.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Formteile aus
einem biologisch teilweise oder vollständig abbaubaren Kunststoff, insbe
sondere thermoplastischer Stärke bestehen.
Biologisch abbaubare Kunststoffe sind bekannt. Als Beispiele seien Poly
hydroxybuttersäure, Polyhydroxyvaleriansäure, Copolymere aus diesen,
Alkydharze, Cellulosediacetat und sogenannte thermoplastische Stärke in
unterschiedlichen Abmischungen genannt. Der mikrobiologische Abbau von
Alkydharzen auf der Basis von Fettsäure, Glycerin und Phthalsäure wird in
der Zeitschrift "farbe + lack", 98. Jahrgang, 7/1992, Seiten 505 bis 508
beschrieben. In einem Erdeingrabversuch wurde ein Gewichtsverlust von etwa
3 bis 30% nach 6 Wochen Versuchsdauer und etwa 7 bis 35% nach 12 Wochen
Versuchsdauer gefunden. Der Massenverlust war um so höher, je größer der
Fettsäureanteil im Alkydharz war.
Bessere Abbauraten erhält man beim Einsatz von sogenannter thermoplasti
scher Stärke. Dieses Material ist außerdem besonders preiswert, so daß
sich dieser Kunststoff für viele Anwendungen eignet, bei denen ein Einsatz
sonstiger biologisch abbaubarer Kunststoffe aus wirtschaftlichen Gründen
nicht möglich ist. Das gilt insbesondere zur Herstellung der genannten
Formteile zum Sichern von Böschungen.
Als thermoplastische Stärke wird hier und nachfolgend thermomechanisch
aufgeschlossene Stärke in homogener Abmischung mit ausgewählten synthe
tischen thermoplastischen Polymerverbindungen bezeichnet. Zur Herstellung
wird native Stärke zusammen mit beschränkten Mengen an Wasser und gegebe
nenfalls weiteren Hilfsstoffen in einem thermomechanischen Aufschluß in
ein thermoplastisches Material umgewandelt, dessen formgebende Weiterver
arbeitung in konventioneller Weise, zum Beispiel durch Spritzgußverfahren
oder Kalandrieren möglich ist. Der thermomechanische Aufschluß unter Ein
satz erhöhter Temperaturen und Drucke ist dabei insbesondere in konventio
nellen Extrudern möglich, die dem formgebenden Verarbeitungsschritt vor
geschaltet sind oder gleichzeitig auch zur Formgebung dienen.
Eine teilweise biologisch abbaubare thermoplastische Stärke kann durch
thermomechanischen Aufschluß der Stärke mit Polyethylen oder Ethylen-
Copolymeren hergestellt werden. Dieser Werkstoff, der im Rahmen der Erfin
dung eingesetzt werden kann, zerfällt nach dem biologischen Abbau in fein
verteilte, sehr kleine Partikel aus Polyethylen.
Angaben zu der Herstellung, den Eigenschaften und der Verarbeitung anderer
thermoplastischer Stärken, die ebenfalls zum Einsatz in dieser Erfindung
geeignet sind, finden sich zum Beispiel in den Patentanmeldungen DE 40 38
732 A1, DE 41 21 111 A1, DE 42 09 095 A1 des Anmelders. Auf den Inhalt
dieser Druckschriften wird zum Ergänzen der Offenbarung ausdrücklich Bezug
genommen.
In der DE 40 38 732 A1 wird die Herstellung von thermoplastischer Stärke
durch Coextrusion von Stärke mit wäßrigen Polymerdispersionen beschrieben,
die in einer wäßrigen Phase das synthetische Polymermaterial in feinst
disperser Verteilung enthalten. Nach dem vollständigen biologischen Abbau
des Stärkeanteils bleibt der Anteil des synthetischen Polymers in feinver
teilter, pulverartiger Form zurück, sofern das synthetische Polymer nicht
ebenfalls biologisch abgebaut wird. Im letzterem Fall begünstigt die
feinstdisperse Verteilung den schnellen Abbau durch Mikroorganismen. Als
Beispiel für den synthetischen Polymeranteil werden in der DE 40 38 732 A1
insbesondere Polyvinylacetat und Copolymerisate genannt. Alternativ können
beispielsweise auch mit nativen Fetten hergestelltes Polyurethan oder ein
Fettalkohol-Acrylat-Homopolymeres und entsprechende Copolymere eingesetzt
werden.
Die DE 41 21 111 A1 schlägt als synthetisches thermoplastisches Polymer
zur homogenen Abmischung thermomechanisch aufgeschlossener Stärke Poly
ester und/oder Polyamide vor, die wenigstens anteilsweise auf Basis nach
wachsender Rohstoffe insbesondere auf Basis von nativen Fetten und Ölen
aufgebaut sind.
Besonders preisgünstig und sehr gut biologisch abbaubar ist eine thermo
plastische Stärke, die in Abmischung mit Alkydharzen hergestellt worden
ist. Auch hier ist es zur Steigerung der Abbaubarkeit durch Bodenorga
nismen vorteilhaft, wenn die Alkydharze vollständig oder zumindest über
wiegend aus Grundstoffen auf Basis nachwachsender Rohstoffe aufgebaut
sind. Eine derartige thermoplastische Stärke mit eingemischten oxidativ
vernetzbaren Alkydharzen ist in der DE 42 09 095 A1 beschrieben. Hier
findet sich eine ausführliche Erläuterung des Begriffs der oxidativ ver
netzbaren Alkydharze, auf die verwiesen wird.
Naturstoffbasierte Alkydharze der erfindungsgemäß besonders bevorzugten
Art gehen dabei vom Glycerin als 3-funktionelle Polyolkomponente und Fett
säuren natürlichen Ursprungs als monofunktionelle Carbonsäurekomponente
aus. Die monofunktionellen Reaktanten werden dabei im Mittel etwa in sol
chen Mengen eingesetzt, daß die gewünschte Abreaktion mit Dicarbonsäuren -
beispielsweise Phthalsäure beziehungsweise Phthalsäureanhydrid - möglich
wird. Wenigstens überwiegend naturstoffbasierte modifizierte Alkydharze
dieser Art zeichnen sich dann beispielsweise dadurch aus, daß mehr als
50 Gew.-% und vorzugsweise zwischen 60 und 70 Gew.-% des Alkydharzes aus
diesen naturstoffbasierten Komponenten insbesondere Glycerin und mono
funktionellen Fettsäuren gebildet wird, während zum Rest Dicarbonsäuren
und gegebenenfalls zusätzliche Diolkomponenten im Polymermolekül vorlie
gen.
Zusammenfassend wird daher in einer bevorzugten Ausführungsform der Erfin
dung vorgeschlagen, daß die Formteile aus thermoplastische Stärke beste
hen, die im Blend mit verrottbaren Polymeren, insbesondere Polyvinyl
acetat, Alkydharzen, Polyestern und/oder Polyamiden vorliegen. Die voll
ständige Verrottbarkeit der Polymere und damit des gesamten Werkstoffes
ist insbesondere dann gewährleistet, wenn sie zumindest anteilweise aus
Grundstoffen auf Basis nachwachsender Rohstoffe aufgebaut sind. Gleich
zeitig sichern die synthetischen Polymere die mechanische Stabilität der
erfindungsgemäßen Formteile in ausreichendem Maße.
Eine gezielte Auswahl der eingemischten Hilfsstoffe, insbesondere der
synthetischen thermoplastischen Polymerverbindungen, ermöglicht die Ein
stellung gewünschter Materialeigenschaften, zum Beispiel den zeitlichen
Verlauf der Abnahme der mechanischen Festigkeit. Eine Verlängerung der
Gebrauchseigenschaften ist außerdem durch Verwendung modifizierter oder
hydrophobierter Stärke möglich. Eine weitere Möglichkeit zum zeitlichen
Verlängern der Gebrauchseigenschaften besteht im Überziehen der fertigen
Formteile mit einer wasserfesten, aber dennoch biologisch abbaubaren
Schicht. Hier wird insbesondere ein Coating mit Polyhydroxybuttersäure,
mit oxidativ vernetzenden Alkydharzen, mit durch Klimaeinflüsse oder bio
logisch abbaubaren, unter Einwirkung von ultravioletter Strahlung aus
härtenden Stoffen vorgeschlagen. Die Beschichtung kann auch aus einer Zu
sammensetzung aus den genannten und gegebenenfalls anderen Stoffen beste
hen.
Unabhängig von der Auswahl der Stärkeart, der eingemischten synthetischen
Polymerverbindung und der Beschichtung läßt sich die mechanische Stabili
tät der Formteile außerdem durch eingebrachte Fasern einstellen, wobei
auch hier biologisch abbaubare Fasern bevorzugt sind. Beispiele für solche
Füllstoffe sind Kokos- und Holzfasern sowie Woll- und Haar-Abfälle.
Die erfindungsgemäßen Formteile zum Sichern von Böschungen können eine
unterschiedliche Geometrie entsprechend der jeweiligen Verwendungsart
haben. So sind bänderförmige Kunststoffteile möglich, die wie in dem be
kannten Verfahren um in die Böschung getriebene Holzpfähle geflochten
werden können. Es wird daher vorgeschlagen, daß die Formteile die geome
trische Form von Bändern mit derartigen Abmessungen haben, so daß sie um
in die Böschung getriebene Holzpfähle geflochten werden können.
In einer anderen vorteilhaften Variante sind die Formteile aus dem bio
logisch abbaubaren Kunststoff bestehende Gitterroste mit streifenförmigen,
senkrecht zur Ebene des Gitterrosts liegenden Streifenflächen.
Der oben genannte Gitterrost kann auf unterschiedliche Weise hergestellt
werden. In einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung setzt man den
Gitterrost aus Bändern zusammen und sichert ihn mit einem verrottbaren
Konstruktionsklebstoff. Beispiele eines solchen Klebstoffs sind in der DE
32 04 504 A1 beschrieben. Es handelt sich hier um spezielle (Meth)-acry
latverbindungen. Zur Offenbarung der Einzelheiten wird auf diese Druck
schrift ausdrücklich Bezug genommen.
Eine andere Herstellungsvariante ist jedoch besonders bevorzugt. Hier wird
ein Gitterrost mit der gewünschten Länge und Breite kontinuierlich als
Block mit wabenförmigen Kanälen extrudiert, der nach dem Austritt aus dem
Extruderkopf vom einem Querschneider entsprechend der gewünschten Dicke
des Gitterrosts zerteilt wird. Dazu sind im Austrittskanal des Extruder
kopfs eine der Zahl der wabenförmigen Kanäle entsprechende Anzahl von
Verdrängertorpedos vorgesehen, die an Stegen innerhalb des Kopfes befe
stigt sind. Diese Art von Extrusionsanlagen ist aus der Herstellung von
Kunststoffrohren prinzipiell bekannt, wobei dort allerdings nur ein Ver
drängertorpedo vorgesehen ist.
In einer alternativen Ausführungsform der Erfindung wird eine flächige
Böschungssicherung mit Bändern aus dem biologisch abbaubaren Kunststoff
hergestellt, indem die Bänder zu Matten geflochtet werden, die man auf die
Böschung auflegt.
Bei der Herstellung der oben genannten Bänder und Gitterroste kann zu
nächst die thermoplastische Stärke als Granulat produziert und dieses
danach zu den Formteilen extrudiert werden. Bevorzugt werden die Formteile
jedoch in einem Arbeitsschritt gleichzeitig mit der Herstellung der ther
moplastischen Stärke z. B. in einem Extruder geformt. Vorgeschlagen wird
daher, daß man den thermomechanischen Aufschluß der Stärke in einem Extru
der vornimmt und das Produkt mit demselben Extruder zu den Formteilen
extrudiert. Die Herstellung kann an einem festen Produktionsort oder in
einer bevorzugten Ausführungsform mit einem mobilen Extruder direkt vor
Ort erfolgen. Die Herstellung unmittelbar am Verwendungsort ist besonders
vorteilhaft im Falle der Gitterroste, denn der Transport des mit den
fertiggestellten Gitterrosten unvermeidbaren großen Leervolumens wird
vermieden. Zum Verwendungsort wird nur der mobile Extruder und das Granu
lat aus thermoplastischer Stärke oder ein Vorgemisch transportiert.
Bei der Extrusion werden die Bänder und Gitterroste insbesondere direkt
mit den gewünschten Abmessungen hergestellt, so daß eine Nachbearbeitung
nicht erforderlich ist.
Im folgenden werden mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand von
Zeichnungen näher beschrieben. Es zeigen
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht einer Böschung mit den erfindungs
gemäßen Bändern zur Absicherung in einer ersten Ausführungsform
der Erfindung,
Fig. 2 eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Gitter
rostes in einer zweiten Ausführungsform der Erfindung,
Fig. 3 eine schematische Darstellung eines Herstellungsschritts bei der
Fertigung der Gitterroste und
Fig. 4 eine aus den erfindungsgemäßen Bändern geflochtene Matte.
Fig. 1 zeigt einen als Lärmschutz entlang einer Straße gelegenen Erdwall
1 mit einer steilen Böschung 2. Zum Schutz gegen ein Abrutschen von Erd
massen sind Holzpfähle 3 in die Böschung 2 getrieben und Bänder 4 aus
thermoplastischer Stärke geflochten worden. Die Bänder 4 mit einem Quer
schnitt von etwa 3 × 100 mm wurden gleichzeitig mit der Herstellung der
thermoplastischen Stärke mittels Extrusion durch eine Schlitzdüse gefer
tigt.
Nach Ablauf einer gewissen Zeit, wenn der in der Fig. 1 nicht dargestell
te Pflanzenbewuchs ausreichende Wurzeln zum Sichern der Böschung 2 gebil
det hat, verrotten nicht nur die Holzpfähle 3, sondern auch die Bänder 4.
Fig. 2 zeigt ein alternatives Formteil zum Sichern der Böschung, nämlich
einen Gitterrost 5 aus thermoplastischer Stärke. Der Gitterrost hat die
Ausmaße 120 × 80 × 10 cm mit einem Wabenabstand von 10 cm und einer
Materialstärke von etwa 3 mm.
Zur Herstellung des Gitterrostes 5 kann zum einen von Bändern mit den
Maßen 120 × 10 × 0,3 cm bzw. 80 × 10 0,3 cm ausgegangen werden. Diese
Bänder werden eingefräst, zusammengefügt und an den Fügestellen verklebt.
Als Klebstoff eignen sich übliche 2-Komponenten-Kleber auf der Basis
Methylmethacrylat, zum Beispiel der Klebstoff mit dem Handelsnamen "Sta
bilit Express" (Produkt der Fa. Henkel KGaA) oder Epoxidklebstoffe, zum
Beispiel "Stabilit Ultra" des gleichen Herstellers. Bevorzugt wird ein
hochfester, jedoch verrottbarer Konstruktionsklebstoff eingesetzt, wie er
zum Beispiel in der DE 32 04 504 A1 beschrieben ist, um die Verrottung des
Gesamtsystems im Boden sicherzustellen.
Zur wirtschaftlichen Fertigung des Gitterrostes 5 in hoher Stückzahl wird
alternativ vorgegangen. Fig. 3 zeigt in schematischer Darstellung einen
Extruderkopf 7, in dem die nicht sichtbaren Verdrängertorpedos zur Erzeu
gung der wabenförmigen Kanäle 6 in Block 8 befestigt sind.
Der Deutlichkeit halber sind nur neun Kanäle 6 gezeichnet. Tatsächlich
liegt die Anzahl der Waben in der Größenordnung von 100. Quer zur Aus
trittsrichtung werden mit dem Querschneider 9 etwa 10 cm breite Segmente
abgetrennt. Die Schnittebene ist mit einer gestrichelten Linie 10 ange
deutet. Das abgetrennte Segment stellt den fertigen Gitterrost dar, der
sofort zum Sichern von Böschungen eingesetzt werden kann.
Alternativ zum Gitterrost ist das in Fig. 4 dargestellte gitterartige
Mattengeflecht einsetzbar. Die Bänder 4 bestehen hier ebenfalls aus ther
moplastischer Stärke.
Der Abstand zwischen benachbarten, parallel verlaufenden Bändern 4 wird je
nach dem Böschungswinkel und der Art und Beschaffenheit des Erdreichs ge
wählt, um eine optimale Böschungssicherung zu erreichen. Gegebenenfalls
können die Bänder auch nach oben ragende Vorsprünge aufweisen, die zusätz
lich das Abrutschen des Erdreichs verhindern.
Bezugszeichenliste
1 Erdwall
2 Böschung
3 Holzpfahl
4 Band
5 Gitterrost
6 Kanäle, Waben
7 Extruderkopf
8 Block
9 Querschneider
10 Schnittebene
2 Böschung
3 Holzpfahl
4 Band
5 Gitterrost
6 Kanäle, Waben
7 Extruderkopf
8 Block
9 Querschneider
10 Schnittebene
Claims (15)
1. Aus Kunststoff bestehende Formteile zum Sichern von Böschungen, ins
besondere der Böschungen (2) von Erdwällen (1),
dadurch gekennzeichnet,
daß sie aus einem biologisch teilweise oder vollständig abbaubaren
Kunststoff, insbesondere thermoplastischer Stärke bestehen.
2. Formteile nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Formteile aus thermoplastische Stärke bestehen, die im Blend
mit verrottbaren Polymeren, insbesondere Polyvinylacetat, Alkyd
harzen, Polyestern und/oder Polyamiden vorliegen.
3. Formteile nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Formteile aus thermoplastische Stärke bestehen, bei deren
Herstellung modifizierte oder hydrophobierte Stärke eingesetzt worden
ist.
4. Formteile nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Formteile eine Beschichtung aus einem wasserfesten, aber den
noch biologisch abbaubaren Stoff aufweisen.
5. Formteile nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Beschichtung aus Polyhydroxybuttersäure, oxidativ vernetzen
den Alkydharzen, einem durch Klimaeinflüsse oder biologisch abbau
baren, unter Einwirkung von ultravioletter Strahlung aushärtenden
Stoff oder einer Zusammensetzung daraus und gegebenenfalls anderen
Stoffen besteht.
6. Formteile nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Formteile aus Fasern bestehende, insbesondere verrottbare
Füllstoffe enthalten.
7. Formteile nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Formteile die geometrische Form der Bändern (4) mit derarti
gen Abmessungen haben, so daß sie um in die Böschung (2) getriebene
Holzpfähle (3) und/oder zu auf die Böschung (2) auflegbaren Matten
geflochten werden können.
8. Formteile nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß sie aus dem biologisch abbaubaren Kunststoff bestehende Gitter
roste (5) mit streifenförmigen, senkrecht zur Ebene des Gitterrosts
(5) liegenden Streifenflächen sind.
9. Verfahren zum Herstellen der Formteile nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß man modifizierte oder hydrophobierte Stärke zusammen mit be
schränkten Mengen an Wasser und gegebenenfalls weiteren Hilfsstoffen
in einem thermomechanischen Aufschluß in ein thermoplastisches Mate
rial umwandelt und danach oder gleichzeitig mit dem thermomechani
schen Aufschluß in die gewünschte Form bringt.
10. Verfahren zum Herstellen der Formteile nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß man die Formteile nach der Formgebung mit einem wasserfesten,
aber dennoch biologisch abbaubaren Stoff beschichtet.
11. Verfahren nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß man die Formteile nach der Formgebung mit Polyhydroxybuttersäure,
oxidativ vernetzenden Alkydharzen, einem durch Klimaeinflüsse oder
biologisch abbaubaren, unter Einwirkung von ultravioletter Strahlung
aushärtenden Stoff oder einer Zusammensetzung daraus und gegebenen
falls anderen Stoffen beschichtet.
12. Verfahren zum Herstellen der Formteile nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß man den Gitterost (5) aus Bändern (8) zusammensetzt und mit einem
verrottbaren Konstruktionsklebstoff sichert.
13. Verfahren zum Herstellen der Formteile nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß man einen Block mit wabenförmigen Kanälen extrudiert und dann
quer zerteilt.
14. Verfahren zum Herstellen der Formteile nach einen der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß man den thermomechanischen Aufschluß der Stärke in einem Extruder
(7) vornimmt und das Produkt mit demselben Extruder zu den Formteilen
extrudiert.
15. Verfahren zum Herstellen der Formteile nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß man die Formteile mit einem mobilen Extruder am Verwendungsort
herstellt.
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944422337 DE4422337A1 (de) | 1994-06-27 | 1994-06-27 | Formteile zum Sichern von Böschungen |
EP95924276A EP0767854A1 (de) | 1994-06-27 | 1995-06-19 | Formteile zum sichern von böschungen |
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Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19944422337 DE4422337A1 (de) | 1994-06-27 | 1994-06-27 | Formteile zum Sichern von Böschungen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4422337A1 true DE4422337A1 (de) | 1996-01-04 |
Family
ID=6521537
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19944422337 Withdrawn DE4422337A1 (de) | 1994-06-27 | 1994-06-27 | Formteile zum Sichern von Böschungen |
Country Status (3)
Country | Link |
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EP (1) | EP0767854A1 (de) |
DE (1) | DE4422337A1 (de) |
WO (1) | WO1996000327A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP2733264A1 (de) | 2012-11-15 | 2014-05-21 | Jähne GmbH für Produktinnovationen | Verfahren und Vorrichtung zur Erhöhung der Stabilität von Bodenmassen |
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FR2628771B1 (fr) * | 1988-03-18 | 1992-06-12 | Inst Textile De France | Materiau tridimensionnel pour le renforcement des sols |
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DE4138506A1 (de) * | 1991-02-28 | 1992-09-03 | Johannes Radtke | Hochleistungstextilverzugmatte |
DE4209095A1 (de) * | 1992-03-20 | 1993-09-23 | Henkel Kgaa | Thermoplastisch verarbeitbare werkstoffe auf staerkebasis, daraus gewonnene formteile und verfahren zu ihrer herstellung |
DE9400650U1 (de) * | 1994-01-15 | 1994-03-17 | Radtke, Johannes, 47447 Moers | Verbundmatte, insbesondere für den Fels-, Böschungs- und Deponiebau |
-
1994
- 1994-06-27 DE DE19944422337 patent/DE4422337A1/de not_active Withdrawn
-
1995
- 1995-06-19 EP EP95924276A patent/EP0767854A1/de not_active Withdrawn
- 1995-06-19 WO PCT/EP1995/002361 patent/WO1996000327A1/de not_active Application Discontinuation
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EP2733264A1 (de) | 2012-11-15 | 2014-05-21 | Jähne GmbH für Produktinnovationen | Verfahren und Vorrichtung zur Erhöhung der Stabilität von Bodenmassen |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
EP0767854A1 (de) | 1997-04-16 |
WO1996000327A1 (de) | 1996-01-04 |
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Legal Events
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8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: COGNIS DEUTSCHLAND GMBH, 40589 DUESSELDORF, DE |
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8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: COGNIS DEUTSCHLAND GMBH & CO. KG, 40589 DUESSELDOR |
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8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |