DE433670C - Schaltungsanordnung zur Unterdrueckung von Stromstossreihen in Fernsprechanlagen mit Waehlerbetrieb - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM
6. SEPTEMBER 1926

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

- JIi 433670 KLASSE 21a³ GRUPPE

(S 66350 Vlllfsia*)

Siemens & Halske Akt-Ges. in Berlin-Siemensstadt*).

mit Wählerbetrieb.

Patentiert im Deutschen Reiche vom S.Juni 1924 ab.

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf die Unterdrückung von Stromstoßreihen in Fernsprechanlagen mit Wählerbetrieb, wie sie für bestimmte Zwecke in selbsttätigen 5 oder halbselbsttätigen Fernsprechanlagen häufig zur Anwendung kommt. Die Erfindung besteht darin, daß durch den zur Wirkung kommenden Stromstoßsender Schaltmittel beeinflußt werden, welche die durch

ίο Stromstöße zu steuernden Schalteinrichtungen erst dann in Abhängigkeit vom Stromstoßsender bringen, wenn das Kennzeichen für die Beendigung der zu unterdrückenden Stromstoßreihen gegeben worden ist.

In der Abbildung ist als Ausführungsbeispiel die Schaltung eines am Vorschalteplatz in der Vermittlungsstelle befindlichen Stromstoßsenders gezeigt, welchem die die Unterdrückung der ersten Stromstoßreihe herbeiführenden Schaltmittel zugeordnet sind.

Selbstverständlich ist die Erfindung nicht auf dieses Ausführungsbeispiel beschränkt.

Man könnte beispielsweise auch die Schaltmittel, welche die Unterdrückung von Stromstoßreihen ermöglichen, den Stromstoßsendem bestimmter Teilnehmerstellen oder auch dem Stromstoßübertrager einer Vermittlungsstelle zuordnen. Ebenso wäre durch Anordnung mehrerer nacheinander einzuschaltender Relais, ähnlich den Relais A und B des Ausführungsbeispiels, die Unterdrückung mehrerer Stromstoßreihen möglich. Auch könnten die die Unterdrückung der Stromstoßreihen herbeiführenden Relais durch einen Steuerschalter oder ein einfaches Schrittschaltwerk ersetzt werden, welche in den ersten Stellungen die Aussendung der Stromstoßreihen verhindern.

Es sei nun die Wirkungsweise des Ausführungsbeispiels an Hand der Abbildung näher beschrieben.

Der über den Schalter S an eine Verbindungsleitung anzuschaltende Stromstoßsender ist der Vorschaltebeamtin einer Ortsver-

*) Van dem Patentsiicher ist als der Erfinder angegeben worden:

Dr. Maximilian Mathias in Berlin.

438670

mittlungsstelle zugeordnet. Der Vorschaltebeamtin wird über eine Dienstleitung die gewünschte Nummer von der Fernbeamtin mitgeteilt. Da der Vorschalteplatz für eine bestimmte Teilnehmergruppe angeordnet ist, so müßte die Vorschaltebeamtin bei Einstellung der gewünschten Teilnehmernummer auf ihrer Tastatur oder der Nummernscheibe die erste Ziffer fortlassen. Um der Beamtin diese Gedankenarbeit zu ersparen, wird die erste Stromstoßreihe selbsttätig unterdrückt, so daß die Beamtin ohne weiteres die angegebene Teilnehmernummer an ihrem Sender einstellen kann. Zwecks Aussendung der gewünschten Stromstoßreihen betätigt die Beamtin den Wählschalter S einer freien Verbindungsleitung a, b c, wodurch das Relais C über den Kontakt 5 von S erregt wird.

Beim Aufziehen der Nummernscheibe oder bei der Ingangsetzung des Zahlengebers zwecks Aussendung der ersten Stromstoßreihe wird der Kontakt η umgelegt, so daß das Relais A in einem Stromkreis, welcher sich von Batterie über den Widerstand m>, den den Widerstand W₁ kurzschließenden Kontakt b_s, Kontakte η und b_u Wicklung von A, Kontakt C₁ nach Erde erstreckt, erregt wird. Beim darauffolgenden Ablauf des Stromstoßsenders wird der Stromstoßkontakti mit Unterbrechungen betätigt, es kann aber keine Äussendung dieser Stromstoßreihe erfolgen, da der Stromstoßkreis an den Kontakten &_n und &₂ unterbrochen ist. Das hochohmige Relais B kann nach dem Ansprechen des Relais A und dem dadurch hervorgerufenen Schließen des Kontaktes Ci₁ nicht ansprechen, da der niedrigohmige Widerstand w₂ parallel zu seiner Wicklung geschaltet ist. Nach Ablauf der ersten Stromstoßreihe wird nun der Kontakt η in seine Ruhelage zurückgelegt. Hierdurch ist der Nebenschluß für die Wicklung des Relais B unterbrochen, so daß dieses Relais in Reihe mit der Wicklung des Relais A erregt wird. Der Kontakt b_s hebt den Kurzschluß des Widerstandes W₁ auf, während die Kontakte b₁ und b« den Stromstoßkreis über die Leitungen α und b vorbereiten.

Beim darauffolgenden zweiten Aufzug der Nummernscheibe wird der Kontakt η wieder in seine Arbeitslage umgelegt. Das Relais B bleibt jetzt jedoch erregt, da der oben beschriebene Nebenschluß für seine Wicklung ■ am Kontakt b_x unterbrochen ist. Jetzt kann also die Aussendung der Stromstoßreihe erfolgen, da der Stromstoßkreis von Erde über den Kontakt b₂, den Stromstoßkontakt i, Kontakt 2 von 6\ Leitungen α und b, Kontakt 4 von S, Kontakte b_t und n, Widerstände W₁ und w₂ nach Batterie und Erde geschlossen ist. Auch die übrigen Stromstoßreihen werden über denselben Stromkreis hinausgesandt.

Nach Beendigung der Stromstoßgabe wird der Schalter 5" in seine Ruhelage zurückgelegt, worauf am Kontakt 5 der Stromkreis für das Relais C unterbrochen wird. An den Kontakten 1 und 3 wird die belegte Verbindungsleitung a, b über einen Sprechstromübertrager auf die ankommende Leitung Iß, IJ durchgeschaltet. Das Relais C öffnet an seinem Kontakt C₁ den Haltestromkreis für die Relais A und B, so daß diese abfallen. Hierdurch sind der Stromstoßsender und alle ihm zugeordneten Schaltmittel in die Ruhelage zurückgeführt und für den weiteren Gebrauch verfügbar.

Claims (4)

1. Patent-Ansprüche:

   i. Schaltungsanordnung zur Unterdrückung von Stromstoßreihen in Fernsprechanlagen mit Wählerbetrieb, dadurch gekennzeichnet, daß durch den zur Wirkung kommenden Stromstoßsender Schaltmittel (Relais A und B) beeinflußt werden, welche die durch Stromstöße zu steuernden Schalteinrichtungen (Wähler) erst dann in Abhängigkeit vom Stromstoßsender bringen, wenn das Kenn- go zeichen für die Beendigung der zu unterdrückenden Stromstoßreihen gegeben worden ist (z. B. Erregen von B) ■
2. 2. Schaltungsanordnung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß bei Einleitung einer zu unterdrückenden Stromstoßreihe vom Stromstoßsender aus ein Schaltmittel (A) in Tätigkeit gesetzt wird, welches die Stromkreise weiterer, bei Beendigung dieser Stromstoßreihe zur Wirkung kommender Schaltmittel (B) vorbereitet.
3. 3. Schaltungsanordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß erst nach dem Zurwirkungkommen des letzten durch Schaltvorgänge des Stromstoßsenders (Kontakt n) in Tätigkeit gesetzten Schaltmittels (S) der Stromstoßkreis für die zu beeinflussenden Schalteinrichtungen (Wähler) geschlossen wird.
4. 4. Schaltungsanordnung nach Anspruch 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaltmittel (Relais A und B) dem Stromstoßsender zugeordnet sind.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.