DE4308443C2 - Arzneimittel zur Behandlung von Retrovirusinfektionen - Google Patents
Arzneimittel zur Behandlung von RetrovirusinfektionenInfo
- Publication number
- DE4308443C2 DE4308443C2 DE4308443A DE4308443A DE4308443C2 DE 4308443 C2 DE4308443 C2 DE 4308443C2 DE 4308443 A DE4308443 A DE 4308443A DE 4308443 A DE4308443 A DE 4308443A DE 4308443 C2 DE4308443 C2 DE 4308443C2
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- extracts
- coli
- ginkgo
- extract
- retrovirus infections
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired - Fee Related
Links
Classifications
-
- A—HUMAN NECESSITIES
- A61—MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
- A61K—PREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
- A61K36/00—Medicinal preparations of undetermined constitution containing material from algae, lichens, fungi or plants, or derivatives thereof, e.g. traditional herbal medicines
- A61K36/16—Ginkgophyta, e.g. Ginkgoaceae (Ginkgo family)
-
- A—HUMAN NECESSITIES
- A61—MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
- A61P—SPECIFIC THERAPEUTIC ACTIVITY OF CHEMICAL COMPOUNDS OR MEDICINAL PREPARATIONS
- A61P31/00—Antiinfectives, i.e. antibiotics, antiseptics, chemotherapeutics
- A61P31/12—Antivirals
-
- A—HUMAN NECESSITIES
- A61—MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
- A61P—SPECIFIC THERAPEUTIC ACTIVITY OF CHEMICAL COMPOUNDS OR MEDICINAL PREPARATIONS
- A61P37/00—Drugs for immunological or allergic disorders
- A61P37/02—Immunomodulators
- A61P37/04—Immunostimulants
-
- Y—GENERAL TAGGING OF NEW TECHNOLOGICAL DEVELOPMENTS; GENERAL TAGGING OF CROSS-SECTIONAL TECHNOLOGIES SPANNING OVER SEVERAL SECTIONS OF THE IPC; TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC CROSS-REFERENCE ART COLLECTIONS [XRACs] AND DIGESTS
- Y02—TECHNOLOGIES OR APPLICATIONS FOR MITIGATION OR ADAPTATION AGAINST CLIMATE CHANGE
- Y02A—TECHNOLOGIES FOR ADAPTATION TO CLIMATE CHANGE
- Y02A50/00—TECHNOLOGIES FOR ADAPTATION TO CLIMATE CHANGE in human health protection, e.g. against extreme weather
- Y02A50/30—Against vector-borne diseases, e.g. mosquito-borne, fly-borne, tick-borne or waterborne diseases whose impact is exacerbated by climate change
Landscapes
- Health & Medical Sciences (AREA)
- Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
- Pharmacology & Pharmacy (AREA)
- Immunology (AREA)
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Veterinary Medicine (AREA)
- Public Health (AREA)
- General Health & Medical Sciences (AREA)
- Animal Behavior & Ethology (AREA)
- Medicinal Chemistry (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
- Natural Medicines & Medicinal Plants (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Nuclear Medicine, Radiotherapy & Molecular Imaging (AREA)
- General Chemical & Material Sciences (AREA)
- Biotechnology (AREA)
- Medical Informatics (AREA)
- Virology (AREA)
- Communicable Diseases (AREA)
- Oncology (AREA)
- Mycology (AREA)
- Botany (AREA)
- Alternative & Traditional Medicine (AREA)
- Epidemiology (AREA)
- Microbiology (AREA)
- Bioinformatics & Cheminformatics (AREA)
- Medicines Containing Plant Substances (AREA)
- Pharmaceuticals Containing Other Organic And Inorganic Compounds (AREA)
- Medicines Containing Material From Animals Or Micro-Organisms (AREA)
- Saccharide Compounds (AREA)
- Medicines That Contain Protein Lipid Enzymes And Other Medicines (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft Arzneimittel zur Behandlung von Retro
virusinfektionen.
Retroviren sind kugelförmige umhüllte RNA-Viren, von denen
zwei Subfamilien human- und tierpathogen sind. Kennzeichen
der Retroviren ist die reverse Transkriptase, eine RNA-ab
hängige DNA-Polymerase. Bei der Replikation wird die ein
strängige Virus-RNA von der reversen Transkriptase in eine
doppelsträngige DNA-Zwischenstufe transkribiert und diese
wird als Provirus in das Genom der Wirtszelle eingebaut.
Vom Provirus aus wird durch eine reguläre Transkription die
Bildung RNA-haltiger Viruspartikel eingeleitet, die die Wirts
zelle nach Knospung verlassen. Retroviren verursachen Leukämien,
Autoimmunkrankheiten sowie Immundepressionen, und zwar bei
Menschen insbesondere Aids und ARS, nämlich Aids Related
Syndrome, die Vorstufe zum vollen Krankheitsbild von Aids.
Eine Heilung von Retrovirusinfektionen bei Menschen ist bis
heutehin nicht möglich, da bisher alle Versuche, einen Impfstoff
gegen das Virus zu entwickeln, wegen dessen sehr hoher
Mutationsgeschwindigkeit gescheitert sind. Therapeutisch
werden Medikamente bisher verwendet, die die reverse Trans
kriptase hemmen, hierbei handelt es sich meist um substitu
ierte Desoxynucleoside von Guanosin, Cytitin und Thymidin.
Bisher bekanntester Wirkstoff ist das AZT, das allerdings
auch nur in der Lage ist, die Symptome einer Retrovirusin
fektion deutlich zu verzögern, nicht aber die Krankheit zu
heilen.
Völlig überraschend wurde jetzt festgestellt, daß an sich
bekannte bakterien- und eiweißfreie Extrakte aus Escherichia
coli, ggf. in Kombination mit Extrakten aus Ginkgo biloba
in der Lage sind, die Entwicklung von Retrovirusinfektionen
deutlich zu verlangsamen, ohne die bisher von den Nukleosid
therapeutika bekannten Nebenwirkungen aufzuweisen. Die Coli-
Extrakte können zusammen mit den Ginkgo-Extrakten als solche
eingesetzt werden, es ist aber auch möglich, die Extrakte
mit einer Therapie mit Nukleosidtherapeutika zu kombinieren,
wobei eine Verringerung der Dosis der Nukleoside und damit
auch der zu erwartenden Nebenwirkungen möglich ist.
Extrakte aus den Blättern von Ginkgo biloba werden bereits
seit geraumer Zeit für die Therapie von peripheren und zere
bralen arteriellen Durchblutungsstörungen eingesetzt. Verfahren
zur Herstellung von Ginkgo-Extrakten aus grünen Blättern
sind beispielsweise aus der DE-PS 17 67 098, DE-PS 21 17 429
sowie in der EP-A 0 324 197, aus der EP-A 0 330 567 und
aus der DE-OS 39 40 091 bekannt. Ein weiteres Verfahren zur
Extrahierung von gelben Herbstblättern von Ginkgo biloba
ist in der EP-B 0 352 146 beschrieben.
Die Blätter von Ginkgo biloba enthalten eine Reihe von unter
schiedlichen Verbindungen, bei denen die sogenannten Ginkgo
flavonglykoside überwiegen. Ein typischer Vertreter dieser
Substanzklasse ist das 5,7,3′4′-Tetrahydroxy-Flavono-3-O-α
rhamnopyranosyl-4-O-β-D-(6′′′-transcumaroyl)-glycopyranosid.
in geringeren Mengen sind Terpenlactone enthalten wie bei
spielsweise die Ginkgolide, die beispielsweise von Okabe
et al., J. Chem. SOC (1967), 2201-2206 näher beschrieben
wurden. Eng verwandt mit den Terpenlactonen ist auch das
Bilobalid, dessen Verwendung zur Behandlung von Neuropathien
und ähnlichen Erkrankungen aus der US-PS 4571407 bekannt
ist.
Des weiteren enthalten Blätter von Ginkgo biloba noch die
sogenannten Ginkgol-Säuren, bei denen es sich um 6-Alkyl
alicylsäuren handelt, die über Alkylreste mit 13-19 C-
Atomen und 0-3 Doppelbindungen verfügen. Aus diesen Ginkgol
säuren kann biogenetisch oder bei der Aufarbeitung der Blät
ter das jeweils entsprechend substituierte Phenol entste
hen, das als allergisierend bekannt ist. Die Herstellungs
verfahren für die Extrakte unterscheiden sich daher im we
sentlichen dadurch, daß versucht wird, die unerwünschten
Inhalts- oder Begleitstoffe soweit wie möglich zu eliminie
ren, insbesondere, wenn die Extrakte später in injizierbarer
Form angewendet werden sollen. Dem Fachmann stehen aber aus
der bekannten Literatur eine Reihe von Verfahren zur Verfü
gung, um unerwünschte Inhaltsstoffe abzutrennen. Die heute
im Handel erhältlichen Ginkgo-Extrakte sind daher in der
Regel auch in injizierbarer Form gut verträglich; solche
Produkte werden beispielsweise von der Firma Dr. Wilmar Schwa
be GmbH & Co. in D-7500 Karlsruhe unter der Marke "Tebonin"
in den Handel gebracht.
Die EP-B-0 352 146 erwähnt bereits, daß Extrakte aus den
gelben Blättern von Ginkgo biloba in der Lage wären, einen
erhöhten Spiegel an Gammaglobulinen bei Säugetieren zu redu
zieren, wie er beispielsweise auch bei Aidskranken zu beobach
ten ist. Nähere Einzelheiten darüber, ob und mit welchem
Erfolg dieser Extrakt tatsächlich bei Aids eingesetzt wer
den kann, ergeben sich aber nicht als dieser Veröffentlichung.
Auch in der EP-A 373 986 wird die Verwendung spezieller Komponenten aus
Ginkgo-Extrakten zur Behandlung von Viruserkrankungen einschließlich solcher
durch Retrovieren hervorgerufener Krankheiten wie Aids erwähnt. Darüber
hinaus wird in der EP-A3-359 951 eine Wirksamkeit von Ginkgo-Extrakten bei
metastatischen Krebserkrankungen angegeben.
Bakterien- und eiweißfreie Filtrate aus Escherichia coli
Kulturen werden schon seit langem therapeutische verwendet,
und zwar einerseits bei Motilitäts- oder Permeabilitätsstörungen
der Darmschleimhaut, aber auch bei Entzündungen wie Morbus
Crohn oder nach Antibiotika-, Chemo- oder Strahlentherapie.
Ein anderes Anwendungsgebiet der Coli-Extrakte sind Allergien
wie Heuschnupfen, Urtikaria, Ekzem, Nahrungsmittelallergien
und Asthma. Schließlich hat sich auch ein weiteres therapeu
tisches Anwendungsgebiet bei Akne und Migräne ergeben und
darüber hinaus sind diese Extrakte, wie in der DE-PS 38 16 298
beschrieben, anabol wirksam und führen zu einer Stimula
tion der nicht erregerspezifischen Immunabwehr. Herstellungs
verfahren sind unter anderen auch in der DE-PS 38 16 298
beschrieben. Die bakterien- und eiweißfreien Extrakte aus
Escherichia coli enthalten relativ kurzkettige Oligopeptide
und, wie sich aus den Untersuchungen in Drug Res. 23, 829-830
(1973) ergibt, einen Polysacharidanteil aus überwiegend
Glukose, Galaktose und Xylose sowie einen geringen Anteil
an Fettsäuren. Nucleinsäuren konnten jedoch nicht nachgewie
sen werden. Auffallend ist, daß die bisherigen quantitativen
Untersuchungen an diesen Peptiden das Fehlen von aromatischen
Aminosäuren mit Ausnahme von Histidin bestätigt haben.
Derartige zell- und eiweißfreie Extrakte aus Escherichia
coli Kulturen können peroral oder auch als Injektion verab
reicht werden. Entsprechende Präparate sind beispielsweise
von der Fa. Laves Arzneimittel GmbH, Barbarastr. 14, 3003
Ronnenberg unter der Marke "Colibiogen" im Handel.
Ein gemeinsamer Einsatz von zell- und eiweißfreien Extrakten aus E.coli und
Ginkgo biloba-Extrakten zur Erzielung einer antineoplastischen Wirkung
mittels Stimulierung der Leukozytenproliferation und zur Erzielung eines
knochenmarkprotektiven Effektes ist in der WO 92/14 478 beschrieben. Die
Verwendbarkeit von derartigen Coli-Extrakten, ggf. zusammen mit Ginkgo
biloba-Extrakten gegen Retrovirusinfektionen und insbesondere Aids war
aber bisher nicht bekannt.
Die Wirkung von Coli-Extrakten, insbesondere in Kombination
mit Ginkgo-Extrakten bei Retrovirusinfektionen läßt sich
zur Zeit wissenschaftlich noch nicht eindeutig erklären.
Klinische Versuche haben allerdings deutlich gezeigt, daß
sich unter dieser Medikation der Allgemeinzustand der Patienten
verbessert und daß sich der Anteil an T₄-Lymphozyten erhält
oder sogar meist eindeutig erhöht. Nach einer vor kurzem
entwickelten Arbeitshypothese beruht der zu beobachtende
Ausfall der spezifischen Immunabwehr vermutlich darauf, daß
die Infektionen mit Retroviren zu einer Abnahme der T₄-Lympho
zyten und später auch zu einer Abnahme der T₈-Lymphozyten
führt. Eine hierauf beruhende Überproduktion von "ungerichteten"
Immunglobulinen durch B-Lymphyzyten soll dann zu einer
Schwächung der spezifischen Immunabwehr und zu deren Zusam
menbruch beitragen. Es gibt aus den klinischen Beobachtungen
Gründe für die Annahme, daß die Wirkstoffe im Coli- und Ginkgo-
Extrakt die zunehmende Produktion von "ungerichteten" Immun
globulinen reduzieren bzw. verhindern.
Außerdem hat sich herausgestellt, daß bei Gabe von Coli-
und Ginkgo-Extrakten eine Reduzierung der Dosis von retroviren
spezifischen Arzneimitteln erfolgen kann, womit die Gefahr
von Nebenwirkungen, insbesondere sekundären Anämien wesent
lich verkleinert wird. Die Dosisreduzierung scheint nur zum
Teil mit einer besseren Ansprechbarkeit auf Nukleosidtherapeu
tika begründet zu sein. In wieweit durch die Kombination
auch andere biochemische Mechanismen angesprochen werden,
ist noch ungeklärt.
Die erfindungsgemäßen Arzneimittel können peroral, vorzugswei
se aber als Injektion verabreicht werden. Es hat sich herausge
stellt, daß Coli- und Ginkgo-Extrakte zusammen mit dem Nukleosid
therapeutika gegeben werden können, daß es aber andererseits
auch Vorzüge aufweist, wenn der Coli- bzw. Ginkgo-Extrakt
zeitlich vor der Gabe des Nukleosidtherapeutikums eingesetzt
wird, wobei diese zeitliche Verschiebung einige Stunden bis
1-2 Tage betragen kann. Die Erfindung betrifft daher auch
einen sogenannten Kit, der die einzelnen Wirkstoffe für die
perorale oder parenterale Gabe in räumlich getrennter Form
enthält.
Die Dosierung beträgt für die Dosiseinheit beim Coli-Extrakt
eiweiß- und zellfreie Stoffwechselprodukte aus etwa 4-9×
10¹² Keimen, während beim Ginkgo-Extrakt die Dosiseinheit
etwa 50-200 mg Trockenextrakt enthält. Die Tagesdosis muß
für jeden Patienten individuell eingestellt werden. Auch
bei Langzeitbehandlung sind bisher keine Nebenwirkungen
festgestellt worden.
Die Erfindung wird im folgenden anhand der Beispiele näher
erläutert:
Die Herstellung des Coli-Extraktes erfolgte nach dem in der
DE-PS 38 16 298 näher beschriebenen Verfahren, indem Bouil
lonkulturen mit einem Stamm der gewünschten E. coli-Serotype
beimpft und mindestens 5 Tage bei 37°C bebrütet werden. Vorzugs
weise wird der Serotyp 02:K1:K6 eingesetzt. Aus dieser Bouil
lonkultur mit etwa 4 bis 9 × 10¹² koloniebildenden Einheiten/ml
werden dann in an sich bekannter Weise unter sterilen Bedingungen
bakterien- und eiweißfreie Filtrate hergestellt, die entweder
in an sich bekannter Weise zu Injektionslösungen weiterverarbei
tet oder als solche zur peroralen Medikation eingesetzt werden
können. Außerdem können die Extrakte durch schonende Vakuumtrock
nung vom Wasser befreit und in an sich bekannter Weise zu
Kapseln oder Tabletten verarbeitet werden.
Zur Herstellung des Ginkgo-Extraktes werden grüne oder gelbe
Blätter von Ginkgo biloba fein zerkleinert und in an sich
bekannter Weise mit wäßrigem Azeton oder Ethanol, insbesondere
eine Mischung von Wasser mit Azeton oder Ethanol im Verhältnis
50 : 50 mehrere Stunden bei Temperaturen zwischen etwa 40-60°
extrahiert. Nach der Extraktion wird Flüssigkeit von
den Blättern abgepreßt, die nochmals einer weiteren Extraktion
unterzogen werden können. Der erhaltene wäßrige Extrakt wird
in einer ersten Reinigungsstufe mit einem mit Wasser nicht
mischbaren Lösungsmittel, vorzugsweise Cyclohexan, extrahiert.
Die wäßrig-ketonische Phase wird dann weiterverarbeitet,
die unpolare Phase wird verworfen. Die wäßrig-ketonische
Phase wird dann auf etwa die Hälfte ihres Volumens eingeengt
und der ausgefallene Niederschlag abfiltriert. Die filtrierte
Lösung wird in bekannter Weise mit Ammonsulfat versetzt und
mit Butanol extrahiert. Der erhaltene Extrakt wird nach dem
Trocknen über Natriumsulfat unter verminderten Druck einge
engt und abschließend mit Ethanol erschöpfend extrahiert.
Dieser Rückstand wird dann unter Vakuum zur Trocknung einge
engt.
Dieser Extrakt, der nunmehr in üblicher Weise konfektioniert
werden kann, enthält im Mittel, das je nach Herkunft und
Alter der Blätter um etwa 10% nach oben oder nach unten schwanken
kann, etwa 25% Ginkgoflavonglykoside und etwa 5% Terpenlactone.
Die bisherigen klinischen Versuche zeigen, daß Patienten
mit ARS bei täglich oraler Gabe von einem Teelöffel Coli-
Extrakt peroral oder von einer Injektion Coli-Extrakt in
2 Tagen bereits eine deutliche Besserung des Allgemeinbefin
dens und ein Anstieg der T₄-Lymphozyten-Population zeigten.
Wenn zusätzlich zu dem Coli-Extrakt jeweils eine Ampulle
des Ginkgo-Extraktes mit einem Trockenextraktgehalt von 50
mg gegeben wurde, konnte selbst in schwereren Fällen ein
Anstieg der T₄-Lymphozytenzahl auf über 400/µl erreicht werden.
Bei zusätzlicher Gabe von Coli- und Ginkgo-Extrakten unter
der Therapie mit Nukleosidtherapeutika wurden deutlich weniger
subjektive und objektive Nebenwirkungen beobachtet, so daß
bei einer Dauertherapie jetzt erstmals eine Dosisreduzierung
vorgenommen werden konnte.
Fünf Patienten mit Aids im Stadium CDC-B und -C wurden 2 × pro Woche
mit 10 ml Colibiogen als halbstündige iv Infusion in 200 ml isotonischer
Kochsalzlösung über sechs Wochen als Monotherapie behandelt. Die
Verträglichkeit wurde mit gut bis sehr gut beurteilt. Nebenwirkungen traten
nicht auf.
Während des Behandlungszeitraumes traten keine Fieberepisoden,
Diarrhoen oder Infektionen auf. Eine Hospitalisierung war in keinem Fall
notwendig. Hinsichtlich der Laborbefunde wurde ein prozentualer Anstieg
der Leukozyten, Thrombozyten, B- und T-Zellen festgestellt. Der Anstieg der
T-Zellen nach zwei Wochen betrug + 50,7%, nach vier Wochen + 52,5%
und nach sechs Wochen + 94,4% im Durchschnitt.
16 Patienten mit dem Vollbildaids im Stadium CDU und CD-D wurden 2 ×
pro Woche mit 10 ml Colibiogen als i.v. Infusion und zusätzlich 1 × pro
Woche mit einer Ampulle Tebonin Austroplant 87,5 ml seit Mai 1994 in
Dauertherapie behandelt. Der durchschnittliche Anstieg der T₄ Lymphozyten
betrug im Durchschnitt während der ausgewerteten 15-monatigen
Behandlungszeit 25,2%. Das Verhältnis OKT₄ + zu OKT₈ + konnte bei
sieben Patienten über den kritischen Wert von 0,5 gesteigert werden.
Claims (5)
1. Verwendung eines bakterien- und eiweißfreien Extraktes, der aus
Escherichia Coli-Kulturen erhältlich ist, zur Behandlung von
Retrovirusinfektionen.
2. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich
Extrakte aus den Blättern der Pflanze Ginkgo biloba verwendet werden.
3. Verwendung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
zusätzlich ein Chemotherapeutikum gegen Retrovirusinfetionen verwendet
wird.
4. Verwendung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Extrakte getrennt eingesetzt werden.
5. Verwendung nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der E.coli- und Ginkgo biloba-Extrakt zeitlich vor dem
Chemotherapeutikum verwendet wird.
Priority Applications (12)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4308443A DE4308443C2 (de) | 1993-03-17 | 1993-03-17 | Arzneimittel zur Behandlung von Retrovirusinfektionen |
JP6520590A JP2735386B2 (ja) | 1993-03-17 | 1994-03-08 | レトロウイルス感染の治療用医薬 |
SK1154-95A SK115495A3 (en) | 1993-03-17 | 1994-03-08 | Drug for the treatment of retrovirus infections |
HU9502697A HUT73382A (en) | 1993-03-17 | 1994-03-08 | Drogs for the treatment of retrovirus infections |
EP94910387A EP0689446A1 (de) | 1993-03-17 | 1994-03-08 | Arzneimittel zur behandlung von retrovirusinfektionen |
AU62834/94A AU684755B2 (en) | 1993-03-17 | 1994-03-08 | Drugs for the treatment of retrovirus infections |
PCT/EP1994/000687 WO1994021269A1 (de) | 1993-03-17 | 1994-03-08 | Arzneimittel zur behandlung von retrovirusinfektionen |
PL94310659A PL310659A1 (en) | 1993-03-17 | 1994-03-08 | Drug for treating retroviral infections |
CZ952387A CZ238795A3 (en) | 1993-03-17 | 1994-03-08 | Pharmaceutical preparation |
RU95121821A RU2104023C1 (ru) | 1993-03-17 | 1994-03-08 | Лекарственное средство для лечения ретровирусных инфекций |
CA002158551A CA2158551A1 (en) | 1993-03-17 | 1994-03-08 | Drugs for the treatment of retrovirus infections |
BR9405887A BR9405887A (pt) | 1993-03-17 | 1994-03-08 | Medicamento para o tratamento de infecções por retrovirus |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4308443A DE4308443C2 (de) | 1993-03-17 | 1993-03-17 | Arzneimittel zur Behandlung von Retrovirusinfektionen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4308443A1 DE4308443A1 (de) | 1994-09-22 |
DE4308443C2 true DE4308443C2 (de) | 1996-09-19 |
Family
ID=6483010
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4308443A Expired - Fee Related DE4308443C2 (de) | 1993-03-17 | 1993-03-17 | Arzneimittel zur Behandlung von Retrovirusinfektionen |
Country Status (12)
Country | Link |
---|---|
EP (1) | EP0689446A1 (de) |
JP (1) | JP2735386B2 (de) |
AU (1) | AU684755B2 (de) |
BR (1) | BR9405887A (de) |
CA (1) | CA2158551A1 (de) |
CZ (1) | CZ238795A3 (de) |
DE (1) | DE4308443C2 (de) |
HU (1) | HUT73382A (de) |
PL (1) | PL310659A1 (de) |
RU (1) | RU2104023C1 (de) |
SK (1) | SK115495A3 (de) |
WO (1) | WO1994021269A1 (de) |
Family Cites Families (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2523154A1 (fr) * | 1982-03-09 | 1983-09-16 | Fabre Sa Pierre | Procede de preparation de proteoglycanes immunostimulants inducteurs d'interferon, proteoglycanes obtenus et medicaments les contenant |
FR2634380B1 (fr) * | 1988-07-19 | 1990-10-12 | Beljanski Mirko | Regulateur biologique, actif dans diverses pathologies |
DE3832056A1 (de) * | 1988-09-21 | 1990-03-22 | Scholle Helmut Dr Med | Verwendung eines ginkgo-extraktes |
FR2639830B1 (fr) * | 1988-12-02 | 1991-03-22 | Beljanski Mirko | Composition antivirale et ses applications |
DE4105570A1 (de) * | 1991-02-22 | 1992-08-27 | Helmut Dr Med Scholle | Verwendung eines bakterien- und eiweissfreien filtrats |
-
1993
- 1993-03-17 DE DE4308443A patent/DE4308443C2/de not_active Expired - Fee Related
-
1994
- 1994-03-08 WO PCT/EP1994/000687 patent/WO1994021269A1/de not_active Application Discontinuation
- 1994-03-08 PL PL94310659A patent/PL310659A1/xx unknown
- 1994-03-08 CA CA002158551A patent/CA2158551A1/en not_active Abandoned
- 1994-03-08 CZ CZ952387A patent/CZ238795A3/cs unknown
- 1994-03-08 BR BR9405887A patent/BR9405887A/pt not_active Application Discontinuation
- 1994-03-08 RU RU95121821A patent/RU2104023C1/ru active
- 1994-03-08 AU AU62834/94A patent/AU684755B2/en not_active Withdrawn - After Issue
- 1994-03-08 JP JP6520590A patent/JP2735386B2/ja not_active Expired - Lifetime
- 1994-03-08 SK SK1154-95A patent/SK115495A3/sk unknown
- 1994-03-08 EP EP94910387A patent/EP0689446A1/de not_active Withdrawn
- 1994-03-08 HU HU9502697A patent/HUT73382A/hu unknown
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
AU6283494A (en) | 1994-10-11 |
BR9405887A (pt) | 1995-12-12 |
EP0689446A1 (de) | 1996-01-03 |
PL310659A1 (en) | 1995-12-27 |
DE4308443A1 (de) | 1994-09-22 |
HU9502697D0 (en) | 1995-11-28 |
SK115495A3 (en) | 1996-11-06 |
RU2104023C1 (ru) | 1998-02-10 |
JP2735386B2 (ja) | 1998-04-02 |
JPH08506595A (ja) | 1996-07-16 |
AU684755B2 (en) | 1998-01-08 |
WO1994021269A1 (de) | 1994-09-29 |
HUT73382A (en) | 1996-07-29 |
CZ238795A3 (en) | 1996-02-14 |
CA2158551A1 (en) | 1994-09-29 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE60119534T2 (de) | Verwendung von hydroxyethylrutosiden zur behandlung von erkältungssymptomen, symptomen der allergischen rhinitis und atemwegsinfektionen | |
DE69430440T2 (de) | Zusammensetzungen zur inhibition von retroviraler verbreitung, die 2',3'-dideoxy-inosin und hydroxyharnstoff enthalten | |
DE69322896T2 (de) | Verwendung von Proteinen der Transferrin/Lactoferrin-Familie zur Stimulation des Immunsystems | |
CH659948A5 (de) | Mittel zur verstaerkung der antitumor-wirksamkeit von mitomycin-c und doxorubicin-hydrochlorid. | |
DE3511609C2 (de) | ||
EP0869807B1 (de) | Anwendung eines medikaments und verwendung eines stoffgemischs zur herstellung eines medikaments | |
DE2206570C3 (de) | Verwendung von (+)-Catechin | |
EP0618797B1 (de) | Bilobalid enthaltende pharmazeutische zubereitungen zur behandlung von spannungs- und angstzuständen | |
EP1684775B1 (de) | Verwendung von extrakten aus pelargonium-spezies | |
EP0607777A2 (de) | Verwendung von Leflunomid zur Herstellung von Interleukin 8 | |
EP1513533A2 (de) | Pharmazeutische wirkstoffkombination sowie deren verwendung | |
DE4308443C2 (de) | Arzneimittel zur Behandlung von Retrovirusinfektionen | |
EP1395270B1 (de) | Verwendung von phyllanthusbestandteilen zur herstellung eines arzneimittels zur prävention oder behandlung von infekten durch resistente hepatitis b-viren | |
DE69610045T2 (de) | Verwendung eines Rohpflanzenextraktes zur Herstellung eines Arzneimittels zur Behandlung von HIV-Infektionen | |
DE4206233C1 (en) | Use of Bellis Perennis extract - for treatment and prevention of hypoxia caused by e.g. cerebral ischaemia | |
DE3910568C2 (de) | ||
EP0473844A1 (de) | Arzneimittel enthaltend eine Kombination von AZT und Amantadin für die Behandlung von AIDS | |
EP0951291A1 (de) | Arzneimittel für krebs-therapie | |
EP0523591A2 (de) | Verwendung eines Kava-Extraktes und seiner Inhaltsstoffe | |
DE3744345A1 (de) | Pharmazeutische zubereitung zur stimulierung der makrophagenaktivitaet | |
DE102007042009A1 (de) | Pharmazeutische Formel zur Behandlung des erworbenen menschlichen Immundefektsyndroms (AIDS) Herstellungsprozess | |
DE4206375A1 (de) | Arzneimittel zur behandlung von morbus alzheimer | |
DE2150921A1 (de) | Chemotherapeutisch wirksame, zwei wirkstoffe enthaltende praeparate | |
DE19608280A1 (de) | Arzneimittel zur kausalen Therapie von HIV- oder SIV-Infektionen | |
EP0901791A1 (de) | Verwendung eines Weissdornfrüchte und/oder -blätter/Blütenextraktes |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |