DE426788C - Elektrischer Umschalter - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM
18. MÄRZ 1926

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

KLASSE 21 c GRUPPE

(S 65687 νΐΙΙ\2ΐ&)

Elektrischer Umschalter.

Zusatz zum Patent 412764.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 1. April 1924 ab. Das Hauptpatent hat angefangen am 29. August 1923.

Im Hauptpatent ist ein elektrischer Umschalter mit zwei Stellungen beschrieben,; dessen Schaltwalze in beiden Richtungen durch ein und dasselbe Betätigungsorgan bewegt wird. An der Schaltwalze sind Beläge vorgesehen, die dieses Betätigungsorgan, ζ. B. einen elektromagnetisch gesteuerten Preßluftzylinder, nach dem Umschalten von des Kraftquelle trennen und den Steuerstromkreis für die folgende Schaltbewegung vorbereiten.

Die Abb. 1 der Zeichnung gibt das Schaltbild der Vorrichtung wieder. V und /? sind die Stromzuführungen für Vorwärts- und Rückwärtsfahrt, ο ist die Erregerspule für· das Ventil des Druckluftzylinders, η der An-Schluß zu den Schützen. In der gezeichneten Stellung steht der Umschalter auf »Vorwärts«. Soll umgesteuert werden, so wird die Zuleitung/? an Spannung gelegt, und es fließt ein Strom von R. über Kontaktfinger 2, Schaltwalzenbelag ρ, Finger 3 zur Spule ο. Diese betätigt den Umschaltzylinder, so daß sich die Walze dreht. Dabei rückt die Linie II an die Stelle der Linie I, und IV nimmt die Stelle von III ein. Am Ende der Schaltbewegung ist der Kontaktfinger 1' von der Vorwärtsleitung V getrennt und die Steuerstromleitung λ über die Finger 1 und Belag ρ

*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:

Carl Vogel in Berlin-Schöneberg.

Claims (1)

1. mit der R-Leitung verbunden. Die Kontakte 2' und 3' sind durch. Belag m miteinander ver<bunden, so daß die Erregerspule nunmehr an der V-Leitung liegt, während ihre Verbindung mit der R-Leitung unterbrochen ist. Die Umschaltung von »Rückwärts« auf »Vorwärts« ist also vorbereitet und tritt in Wirkung, sobald V wieder Strom erhält.

   Der Umschal^r arbeitet einwandfrei bei einzeln fahrenden Motorwagen. Dagegen können Störungen eintreten beim Zusammenstellen mehrerer Motorwagen zu einem Zuge. Während des Umschaltens wird nämlich über die Leitung 3-3' eine Verbindung von V zu R geschaffen, und dadurch erhalten auch die Ventile der Umschalter in den angekuppelten Wagen Strom, die schon richtig standen und nun in die entgegengesetzte Stellung umschalten, so daß z. B. der erste Wagen auf »Vorwärts« und die angehängten Wagen auf( »Rückwärts« stehen.

   Dieser Nachteil wird durch die Erfindung vermieden, die darin besteht, daß die Belagern und p, die einen schleichenden Übergang von einer Stellung zur anderen bewirken, durch einen Schnappschalter ersetzt werden, der während des größten Teiles der Schaltbewegung die zu Anfang derselben bestehende Verbindung aufrechterhält und erst im letzten Augenblick die Stromzuführung zu dem Betätigungsorgan unterbricht und den Stromkreis für die gegenläufige Schaltbewegung vorbereitet. Als Schalter kann in entsprechender Ausbildung jeder Momentschalter dienen, bei dem die zugeführte Bewegungsenergie zunächst dazu dient, eine Feder zu spannen,-die sich im letzten Augenblick der Schalthewegung selbsttätig auslöst und die Uimschaltung ruckartig vornimmt.

   Das Schaltbild der nach der Erfindung verbesserten Umschaltevorrichtung ist in einem Beispiel in der Abb. 2 der Zeichnung wiedergegeben. In der gezeichneten Stellung steht der Umschalter auf »Vorwärts«, und der Steuerstrom fließt von der V-Leitung über¹ das Schaltorgan S₁ zu der Steuerstromleitung 2_r und weiter zu den Schützen. Wird die R-Leitung an Spannung gelegt, so fließt ein Strom über i_r-3v> das Schaltorgan S₂ des Schnappschalters zum Kontakt 2„ und weiter zu der Erregerwicklung ο der Steuerventil spule. Der Druckluftzylinder dreht, während die Kontakte des Schnappschalters in ihrer ursprünglichen Stellung verharren, die Schaltwalze und spannt gleichzeitig die Feder der; Schnappkupplung k, bis diese auslöst und die Schnappkontakte S₁ und S₂ herumwirft. Die Ventilspule ο wird bei 3„ abgeschaltet und sofort über Kontakt 3, an die V-Leitung gelegt. Die folgende Umschaltung ist damit vorbereitet. Gleichzeitig ist die Steuerleitung 2_r bei i„ von der V-Leitung getrennt und bei 1, an die R-Leitung angeschlossen, so daß die Schützen nunmehr Rückwärtsstrom erhalten.

   Durch die Anordnung nach der Erfindung sind Fehlschaltungen, wie sie unter Umständen bei der erstbeschriebenen Anordnung entstehen können, vollkommen ausgeschlossen:

   Fatent-AnSpruch:

   Elektrischer Umschalter mit zwei Stellungen, bei dem die Schaltwalze in beiden Richtungen durch dasselbe Betätigungsorgan bewegt wird, nach Patent 412764, gekennzeichnet durch einen Schnappschalter, der erst im letzten Teil der Umschaltbewegung der Schaltwalze die Stromzuführung zu dem Betätigungsorgan unter¹ bricht und den die gegenläufige Schaltbewegung steuernden Stromkreis vorbereitet.

   Abb. i.

   Abb. 2.