Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Sendeeinrich
tung für ein Funktelefon-Kommunikationssystem, das mit einem
öffentlichen Telefonnetzwerk eine Schnittstelle aufweist, des
sen Daten mit einer Rate getaktet werden, die sich von der des
Funktelefon-Kommunikationssystems unterscheidet.
Derzeitige Verfahren zum Anpassen von Datenraten zwi
schen Netzwerken mit unabhängigen Taktquellen sind so ge
plant, daß sie in einer nahezu fehlerfreien Umgebung arbei
ten. Ein derartiges Verfahren ist das in den CCITT Blaubuch-
Empfehlungen V.110 (1988) beschriebene, das Taktkompensatio
nen in Bruchteilen von Bitzeiten durchführen kann. Da der
V.110-Rahmen aus insgesamt 80 Bits besteht, von denen 48 Da
tenbits sind, wird, wenn die Benutzertaktrate 4,8 Kb/s be
trägt, jedes der 48 Datenbits in dem V.110-Rahmen verwendet.
Wenn jedoch die Datenrate des Benutzers 2,4 Kb/s oder 1,2 Kb/s
beträgt, werden nur 1/2 oder 1/4 der 48 Datenbits des
V.110-Rahmens verwendet. In diesem Fall werden 1/2 oder 3/4
der Datenbits in dem V.110-Rahmen nicht verwendet und sind
schließlich redundant kodiert. Zusätzlich zu den Datenbits
wird Taktrateninformation in dem V.110-Rahmen zusammen mit
unabhängiger Netzwerk-Takteinstellinformation übertragen. In
fehlerfreien Systemen wird diese Information von einer Takt
quelle zu einer anderen übertragen, so daß die unabhängige
Datenquelle den Kompensationsbetrag bestimmen kann, der not
wendig ist, um die Daten genau zu übertragen.
Das oben beschriebene Verfahren ist gut geeignet für
digitale, integrierte Dienstnetzwerk- (ISDN-) Umgebungen, in
denen typische Bitfehlerraten (BER) in der Ordnung von 10-9
liegen. Wenn es jedoch in einer digitalen Funktelephonumge
bung, zum Beispiel der Groupe Special Mobile oder GSM-digi
talen-Funktelephonsystem-Umgebung, verwendet wird, unter
liegt das Verfahren typischen BERs in der Größenordnung von
10-3 bis 10-5. Die Implementierung der Taktratenanpassung,
wie sie in den CCITT Empfehlungen V.110 beschrieben ist,
verursacht bei der Verwendung in der GSM-Umgebung verschie
dene Probleme. Zunächst verwendet das Verfahren, wie es von
der CCITT empfohlen ist, Bruchteile von Bitzeiten in Abhän
gigkeit von der Datenrate, um eine Taktkompensation durch
zuführen, jedoch wird diese Information nicht von der GSM-
Funkschnittstellenspezifikation bereitgehalten, die im we
sentlichen den V.110-Rahmen für eine Übertragung über Funk
komprimiert und optimiert. Die niedrigeren gebrochenen Da
tenraten gehen bei der Optimieren verloren. Zweitens können
in der GSM-Funkschnittstelle eingeführte Fehler dazu führen,
daß die GSM-Datendienste zufällig Bits zu dem Benutzerdaten
strom in dem V.110-Rahnen addieren oder aus diesem entfer
nen. Wenn dies eintritt, werden nicht nur Datenfehler verur
sacht, sondern auch die Gesamtzahl der Datenbits wird durch
Störung des Taktkompensationsmechanismus, wie er in den
CCITT Empfehlungen V.110 beschrieben ist, gestört. Dieses
Problem allein kann einige Arten von Fehlerkorrekturproto
kollen in der GSM-Umgebung nutzlos machen.
Ein weiterer Mangel des V.110 Verfahrens zur Anpassung
der Benutzer-Datentaktgeschwindigkeiten ist die Forderung
eines Abtastungsmechanismus zum Überwachen der Phasendiffe
renz zwischen den beiden Takten in den unabhängigen Takten.
Um die erforderliche Auflösung zu erreichen, sollten die
Takte über-abgetastet werden, um die erforderliche Phasen
differenz zu messen. Diese Forderung führt zu einem zusätz
lichen und teueren Overhead für die GSM-Datenplattform und
führt zu acht komplexen Phasenzuständen, die notwendig sind,
um den Kompensationmechanismus zu implementieren.
Aus Druckschrift EP 0 155 741 A2 ist in Zusammenhang mit den
Fig. 1 bis 3 mit zugehöriger Beschreibung und den Ansprüchen 1
und 2 ein Funktelefon-Kommunikationssystem bekannt, das mit ei
nem Netzwerk eine Schnittstelle bildet, dessen Daten mit einer
Rate getaktet werden, die sich von der des Funktelefon-
Kommunikationssystems unterscheidet. Dabei weist das Funktele
fon-Kommunikationssystem einen Sender und einen Empfänger auf,
die Datenratenkompensationsinformation in Rahmen übertragen,
wobei der Sender die erforderliche Kompensation auf der Basis
der Datenratendifferenz bestimmt und Datenratenkompensationsin
formation auf der Basis der erforderlichen Kompensation erzeugt
wird. Die Datenratenkompensationsinformation wird in jedem Rah
men verteilt, wobei die Datenratenkompensationsinformation den
Empfänger veranlasst, die Datenratendifferenz durch eine ganz
zahlige Anzahl von Bits zu kompensieren. Der Empfänger empfängt
die Datenratenkompensationsinformation und bestimmt die erfor
derliche Kompensation basierend auf der Datenratenkompensa
tionsinformation und kompensiert die Datenratendifferenz durch
eine ganzzahlige Anzahl von Bits basierend auf der erforderli
chen Kompensation.
Ein ähnliches System ist aus US 4 930 125 bekannt.
Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Sendeein
richtung für ein Funktelefon-Kommunikationssystem anzugeben,
die in einfacher Weise eine Datenratenkompensation ausführt.
Diese Aufgabe wird durch den Gegenstand des Patentanspruchs 1
gelöst.
Bevorzugte Ausgestaltungen der vorliegenden Erfindung sind Ge
genstand der Unteransprüche.
Im folgenden wird eine bevorzugte Ausführungsform der vorlie
genden Erfindung unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeich
nungen näher erläutert. Dabei zeigen die Zeichnungen im einzel
nen:
Fig. 1 zeigt allgemein ein Funktelephonsystem, das die
vorliegende Erfindung umfassen kann.
Fig. 2 zeigt die Struktur eines V.110-Rahmens, wie er
von den CCITT-Empfehlungen V.110 definiert wird.
Fig. 3 zeigt zwei aufeinander folgende V.110-Rahmen, die
einen Mehrfachrahmen entsprechend der vorliegenden Erfindung
bilden.
Fig. 4 zeigt allgemein eine Vorrichtung, die die Anpas
sung unabhängiger Taktraten in einem Sender entsprechend der
Erfindung durchführt.
Fig. 5 zeigt allgemein eine Vorrichtung, die die Anpas
sung unabhängiger Taktraten in einem Empfänger entsprechend
der Erfindung durchführt.
Fig. 6 zeigt allgemein entsprechend der vorliegenden Er
findung in Form eines Flußdiagramms die Schritte, die die
IWF durchführt, um unabhängige Taktraten anzupassen und Da
ten zu senden.
Fig. 7 zeigt allgemein entsprechend der vorliegenden Er
findung in Form eines Flußdiagramms die Schritte, die die
IWF durchführt, um unabhängige Taktraten anzupassen und Da
ten zu empfangen.
Fig. 8 zeigt allgemein entsprechend der vorliegenden Er
findung in Form eines Flußdiagramms die Schritte, die ein
Kommunikationssystem durchführt, um Daten von einem Netzwerk
mit unabhängigen Taktquellen in ein anderes Netzwerk mit un
abhängigen Taktquellen zu übertragen.
Fig. 1 zeigt allgemein ein Kommunikations- oder Funkte
lephonsystem, das die vorliegende Erfindung umfassen kann.
Ein öffentliches, handvermitteltes Telephonnetzwerk
(PSTN)/digitales Netzwerk mit integrierten Diensten (ISDN)
100 ist mit einem mobilen Netzwerk (MN) 106 verbunden. Das
PSTN/ISDN 100 umfaßt allgemein eine landgestütztes Telephon
system und Computer oder andere Datentransferhardware, die
Modems zum Übertragen von Daten erfordern kann. Ein Modem-
Datenanruf in dem Funktelephonsystem der Fig. 1 wird wie
folgt durchgeführt. Eine Anrufer in dem PSTN 100 beginnt
einen Anruf an die mobile Schaltzentrale (MSC) 105 in dem MN
106. Der Anruf wird zu der MSC 105 in Audioform gesendet, wo
er dann zu einer Datenschnittstelle oder einer Über
leitfunktion (IWF) 125 geleitet wird. Die IWF 125 wandelt
das Audioformat der von dem PSTN 100 kommenden Daten in ein
digitales Format (ISDN-ähnlich) in dem MN 106 um. Die digi
talen Daten werden in einem Datenübertragungsrahmen- oder
V.110-Rahmen-Format verarbeitet, welcher ein Standardraten-
Anpassungsrahmen ist, der im MN 106 verwendet wird. Der
V.110-Rahmen geht dann in ein Basisstationssystem (BSS) 115,
wo er weiter zu einem Standard-Funkschnittstellenformat, wie
es in der GSM Empfehlung 4.21, Version 3.2.0, März 1990 spe
zifiziert ist, verarbeitet wird. Die in dem GSM-Funkschnitt
stellenrahmen enthaltenen Daten werden über eine Antenne 120
übertragen. Ein mobile Einheit 110 erhält den Funkschnitt
stellenrahmen, der die Daten enthält, und verarbeitet die
Daten zurück in das V.110-Format (nicht gezeigt).
In dem in Fig. 1 gezeigten System ist es nicht erforder
lich, daß das PSTN/ISDN 100 mit dem MN 106 synchronisiert
wird. Wenn es synchronisiert ist, sind die entsprechenden
Taktsignale, die das Modem 126 in der IWF 125 antreiben, mit
dem Ratenanpassungsblock 127 in der IWF synchronisiert.
Folglich ist eine Taktanpassung zwischen dem Modem 126 und
dem Ratenanpassungsblock 127 nicht erforderlich. Wenn jedoch
die beiden Netzwerke nicht synchronisiert sind, ist der das
Modem 126 antreibende Takt nicht dem in dem Ratenanpassungs
block 127 verwendeten Takt angepaßt. Für Nicht-Funktelepho
nanwendung sehen die CCITT Empfehlungen für den V.110-Rahmen
einen Mechanismus zur Kompensation des Problems der nicht
angepaßten Takte vor. Die Prozedur, die von den verwendeten
Datenraten abhängt, addiert oder löscht volle Bits, 1/2 Bits
und 1/4 Bits des V.110-Rahmens, wie es erforderlich ist, um
die Datenrate zu beschleunigen oder zu verlangsamen.
Fig. 2 zeigt die Struktur eines V.110-Rahmens, wie er in
der CCITT-Empfehlung V.100 definiert ist. Der V.110-Rahmen
umfaßt 10 Oktette, wobei jedes Oktett 8 Bits besitzt. Das
Oktett 0 umfaßt 8 "0"-Bits und wird für Synchronisations
zwecke verwendet. Das erste Bit jedes folgendes Oktetts ist
ein "1"-Bit und wird wiederum für Synchronisationszwecke
verwendet. Die verbleibenden Bits in dem V.110-Rahmen umfas
sen drei Arten von Bits. D-Bits tragen den Benutzerdaten
strom, S- und X-Bits tragen die Modemstatussignale, und E-
Bits tragen die Benutzerdatenrate und die Taktkompensations
information. In dem bevorzugten Ausführungsbeispiel werden
die E-Bits, insbesondere E4, E5, E6 und E7 in dem erfin
dungsgemäßen Taktkompensationsverfahren modifiziert. Fig. 3
zeigt allgemein einen ersten V.110-Rahmen 300 und einen
zweiten V.110-Rahmen 305, die übertragen werden, um einen
Mehrfachrahmen 310 zu bilden, der die Implementierung des
bevorzugten Ausführungsbeispiels ist. Die Verwendung von
vier E-Bits von jedem der beiden V.110-Rahmen bildet ein 8-
Bit-Kodeword, das Vorwärts-Fehler-korrigiert (FEC) kodiert
ist. Also werden 2 der 8 E-Bits zum Darstellen der Taktkom
pensationszustände verwendet, während die verbleibenden 6 E-
Bits verwendet werden, um den Mehrfachrahmen Vorwärts-Fehler
zu korrigieren.
Da die Funkschnittstelle eine kleinere Bandbreite als
der V.110-Rahmen verwendet, müssen einige der Bits in dem
V.110-Rahmen entfernt und/oder komprimiert werden. Wenn der
in der CCITT-Empfehlung V.110 aufgeführte Kompensationsme
chanismus verwendet würde, würden die hinzugefügten oder ge
löschten 1/2 oder 1/4 Bits bei dem Entfernen oder der Kom
pression von Hits in dem Basisstationssystem (BSS) 115 des
MN 106 verloren gehen. Zusätzlich zu dem Abbildungsproblem
zwischen der Funkschnittstelle und den V.110-Rahmen könnte
die hohe BER eine falsche Hinzufügung oder Löschung von Da
tenbits bewirken. Diese Verfälschung ändert die Anzahl der
übertragenen Datenbits, was folglich zu schweren Datenfeh
lern führt.
Fig. 4 zeigt allgemein die Hardware, die die Taktfehler
ratenanpassung entsprechend der vorliegenden Erfindung
durchführt. Ein Impulskode-moduliertes (PCM) Signal, das ty
pischerweise für Audiokommunikationen in digitalen Zweigen
oder Verbindungen verwendet wird, wird in einen Analog/PCM-
Block 124 eingegeben. Die PCM-Leitung enthält Elemente des
Audio und des Taktes, CLK1, des PSTN 100. Die Taktinforma
tion, die CLK1 bezeichnet ist, wird von dem Modem 126 extra
hiert. Die Benutzerdaten gehen von dem Analog/PCM-Block 124,
wo sie zu ihrer Rohdatenform reformatiert werden, in das Mo
dem. Das CLK1-Signal wird verwendet, um die Rohdaten, die
durch die das Modem 126 verlassende DAT-Leitung symbolisiert
werden, zu takten. An diesem Punkt enthält die DAT-Leitung
Daten, die mit einer ersten Taktrate oder CLK1 getaktet wer
den. Die das Modem 126 verlassenden Daten 126 werden in
einen Datenpuffer 400 eingegeben, der sich in dem Ratenan
passungsblock 127 befindet. Die Daten werden in dem Puffer
400 mit einer zweiten Taktrate CLK2, die von dem MSC 105 ab
geleitet wird, getaktet. Der Datenpuffer 400 erhält die Da
ten von der DAT-Leitung. An diesem Punkt wird der Taktunter
schied zwischen CLK1 und CLK2 bestimmt. Diese Bestimmung
wird durch Einstellzeiger in dem Datenpuffer 400 durchge
führt. Zum Beispiel mißt ein Zeiger die Rate, mit der Daten
bits in den Datenpuffer 400 gehen, welches die Rate von CLK1
wäre, und ein zweiter Zeiger mißt die Datenrate, mit der die
Daten aus dem Puffer 400 herausgehen, welches die Rate von
CLK2 wäre, das Daten aus dem Puffer 400 taktet. Wenn CLK1 um
eine niedrigere Schwelle kleiner als CLK2 ist, entsteht ein
Takt-Untergeschwindigkeitszustand. In diesem Zustand kommen
in den Puffer 400 auf der DAT-Leitung eingehende Daten lang
samer in den Datenpuffer 400 als sie den Datenpuffer 400
verlassen. Um die zwei Taktraten aneinander anzupassen, wird
bei den den Datenpuffer 400 verlassenden Daten ein ganzes
Bit gelöscht, wenn die Takt-Untergeschwindigkeit unter eine
untere Grenze fällt. Auf ähnliche Weise entsteht, wenn CLK1
um eine niedrigere Schwelle größer als CLK2 ist, ein Takt-
Übergeschwindigkeitszustand. In diesem Zustand kommen in den
Puffer 400 auf der DAT-Leitung eingehende Daten schneller in
den Datenpuffer 400 als sie den Datenpuffer 400 verlassen.
In diesem Zustand muß die Rate der den Datenspeicher 400
verlassenden Daten zunehmen, daher wird bei den den Daten
puffer 400 verlassenden Daten ein ganzes Bit hinzugefügt.
Diese Hinzufügen tritt ein, wenn die Differenz in den beiden
Taktraten eine obere Schwelle übersteigt. Wenn die Differenz
zwischen CLK1 und CLK2 nicht oberhalb oder unterhalb der
oberen oder unteren Schwelle liegt, werden die den Puffer
400 verlassenden Daten nicht geändert.
Vier Taktkompensationszustände sind in dem bevorzugten
Ausführungsbeispiel möglich und in Tabelle 1 nur für Illu
strationszwecke gezeigt; das Zustandsmuster in Abhängigkeit
von dem Bitmuster kann sich abhängig von dem Systemdesign
ändern.
Tabelle 1 zeigt allgemein die Taktkompensationszustände
und ihre entsprechende Funktion und ihr Bitmuster und ist
wiederum nur für illustrative Zwecke. In dem Fall, in dem
die beiden Takte im wesentlichen äquivalent sind, ist keine
Änderung der den Puffer 400 verlassenden Datenbits notwen
dig, so kann Zustand 1, der keine Änderung darstellt, einem
Bitmuster von "00" entsprechen. In einem Takt-Untergeschwin
digkeitszustand, wo die Forderung ist, ein Bit zu löschen,
kann ein zweiter Zustand oder Zustand 2 durch ein Bitmuster
"01" dargestellt werden. Bei einer Takt-Übergeschwindigkeit
sind 2 getrennte Zustände notwendig, da der Takt-Überge
schwindigkeitszustand verlangt, daß ein Bit in die ausgehen
den Datenbits eingesetzt wird; das eingesetzte Bit kann ent
weder eine "0" oder eine "1" sein. Zustand 3 entspricht dann
dem Einsetzen eines "0" Bits und kann durch ein Bitmuster
"10" dargestellt werden, während Zustand 4 dem Einsetzen ei
nes Bits "1" entspricht und durch ein Bitmuster "11" dargestellt
werden kann. Eine Hysteresefähigkeit kann durch Ein
stellen von zwei Schwellwerten für jeden Zeiger abhängig von
dem Zustand der Kompensation hinzugefügt werden.
Die Bestimmung der richtigen Taktkompensation wird durch
einen digitalen Signalprozessor (DSP) 406 und einen Mikro
prozessor (µP) 405, die in dem bevorzugten Ausführungsbei
spiel ein Motorola 56001 DSP und ein Motorola 68020 µP sind,
durchgeführt. Der µP überwacht die Zeiger in dem Puffer 400
und bestimmt den geeigneten Zustand und das entsprechende
Bitmuster durch Vergleich der Rate, mit der Daten in den
Puffer 400 eingehen, mit der Rate, mit der Daten den Puffer
400 verlassen. Da der µP 405 Daten von dem Modem 126 erhält,
formatiert der µP 405 die Daten in einen V.110-Rahmen. So
bald der erforderliche Kompensationszustand bestimmt ist,
ändert der DSP 406 dementsprechend die Anzahl der Datenbits
in dem Mehrfachrahmen 310. Wenn der µP 405 bestimmt, daß
keine Änderung notwendig ist, wird ein Bitmuster "00" als
ein Kompensationszustand verwendet, und es tritt keine Ände
rung der Zahl der Datenbits D in dem Mehrfachrahmen auf.
Wenn der µP 405 bestimmt, daß eine Takt-Untergeschwindigkeit
vorhanden ist, also Zustand 2, wird ein Bitmuster "01" in
zwei der acht E-Bits in dem Mehrfachrahmen 310 eingesetzt.
In diesem Fall wird der den Mehrfachrahmen 310 empfangende
Anschluß das unmittelbar den E-Bits des zweiten V.110-Rah
mens 305 folgende Datenbit ignorieren. Wenn der µP 405 be
stimmt, daß die Anzahl der Datenbits in dem Mehrfachrahmen
310 um ein Bit erhöht werden muß, erhöht der µP 405 die An
zahl durch Hinzufügen eines "0" oder "1" Bits in den gesamten
Benutzerdatenbits. Dies geschieht zwischen dem letz
ten, den E-Bits vorangehenden Datenbits und dem ersten, den
E-Bits folgenden Datenbit in dem zweiten V.110-Rahmen.
Die IWF 12 besitzt ein Duplexsystem, so daß sie auch die
V.110-Rahmen empfängt, die gesendet und geändert worden
sind. Fig. 5 zeigt den Empfangs- und Änderungsvorgang von
dem V.110-Rahmen zu den Rohdaten, wie sie als Eingabe von
dem Modem 126 verlangt werden. Ein Datenempfänger 500 emp
fängt den Mehrfachrahmen 310, der wiederum aus einem ersten
V.110-Rahmen 300 und einem zweiten V.110-Rahmen 305 besteht.
Die Rahmen werden in einen DSP 506 und einen µP 505 eingege
ben, die wiederum in dem bevorzugten Ausführungsbeispiel ein
Motorola 56001 DSP und ein Motorola 68020 µP sind. Der µP
505 und der DSP 506 werden von CLK2 getaktet, welcher von
dem MN- (106) Takt abgeleitet wird. Abhängig von dem empfan
genen Kompensationszustand dekodiert der DSP 506 die Vor
wärts-Fehlerkorrektur, die bei den Kompensationszustandsbits
durchgeführt wurde, und sendet den dekodierten Zustand zum
µP 505, wo die Datenbits des Mehrfachrahmens 310 entspre
chend geändert werden. Wenn zum Beispiel der Kompensations
zustand der Zustand 2 ist, ignoriert der Mikroprozessor das
unmittelbar den E-Bits des zweiten V.110-Rahmen 305 folgende
Datenbit. Wenn der dekodierte Zustand derart ist, daß ein
Zustand 3 oder 4 vorhanden ist, addiert der Mikroprozessor
ein Bit in die den Mikroprozessor 505 verlassenden Rohdaten.
Der Ausgang des Mikroprozessors 505 wird in einen Datenpuf
fer 507 eingegeben, der wiederum einen Takteingang CLK2 be
sitzt. Durch Verwendung der korrekten Kompensation erzeugt
der µP 505 die neue Rate für das Modem 126, in das Daten bei
CLK1 getaktet werden. Die Daten werden zum Analog/PCM-Block
124 übertragen, wo sie in ein PCM-Signal umgewandelt werden
und zum MSC 105 zurückübertragen werden. An diesem Punkt
überträgt, um wieder auf Fig. 1 Bezug zu nehmen, der MSC 105
die Daten an die PSTN/ISDN-Netzwerke 100 in einem Audiomodu
lationsformat, das PCM-Elemente verwendet.
Fig. 6 zeigt allgemein in Form eines Flußdiagramms die
Schritte, die die IWF entsprechend der Erfindung durchführt,
um unabhängige Taktraten anzupassen und Daten zu übertragen.
Der Ablauf in der IWF beginnt bei 600, indem bei 603 ein
Takt mit einer zweiten Taktrate zur Verfügung gestellt und
bei 606 wenigstens eine vorgegebene Anzahl von Netzwerkin
formationsbits und Datenbits mit einer ersten Taktrate ange
nommen werden. Der µP 405 bestimmt dann bei 609 die Diffe
renz zwischen der ersten Taktrate und der zweiten Taktrate.
Der DSP 406 ändert bei 612 die vorgegebene Anzahl von Daten
bits durch ein ganzzahliges Vielfaches von Bits und der Da
tensender 420 sendet bei 615 wenigstens ein Netzwerkinforma
tionsbit und geänderte Datenbits mit der zweiten Taktrate.
Fig. 7 zeigt allgemein in Form eines Flußdiagramms die
Schritte, die die IWF entsprechend der Erfindung durchführt,
um unabhängige Taktraten anzupassen und Daten zu empfangen.
Der Ablauf in der IWF beginnt bei 700, wenn ein Datenempfän
ger 500 bei 703 wenigsten einen Datenübertragungsrahmen mit
einer zweiten Taktrate empfängt. Der DSP 506 bestimmt bei
706 den Taktkompensationszustand, der µP 505 ändert bei 709
die Anzahl der Datenbits um wenigstens ein Datenbit und der
Takteinstellungsblock 501 stellt bei 712 die zweite Taktrate
so ein, daß sie der ersten Taktrate des Bestimmungsnetz
werkes angepaßt ist.
Fig. 8 zeigt allgemein in Form eines Flußdiagramms die
Schritte, die ein Kommunikationssystem durchführt, um Daten
von einem Netzwerk mit unabhängigen Taktquellen in ein an
deres Netzwerk mit unabhängigen Taktquellen entsprechend der
Erfindung zu übertragen. Der Ablauf beginnt bei 800, wenn
die erste Datenschnittstelle bei 803 einen zweiten Takt mit
einer zweiten Taktrate zur Verfügung stellt. Die erste Da
tenschnittstelle erhält dann bei 806 wenigstens eine vorge
gebene Anzahl von Netzwerkinformationsbits und Datenbits mit
einer ersten Taktrate und bestimmt bei 809 die Differenz
zwischen der ersten und der zweiten Taktrate. Die erste Da
tenschnittstelle ändert dann bei 812 die vorgegebene Anzahl
von Datenbits um wenigstens ein Datenbit und sendet bei 815
wenigstens ein Netzwerkinformationsbit und wenigstens die
geänderten Datenbits mit der zweiten Taktrate. Die zweite
Datenschnittstelle erhält dann bei 818 wenigstens ein Netz
werkinformationsbit und wenigstens die geänderten Datenbits
mit der zweiten Taktrate und bestimmt bei 821 den Kompensa
tionszustand. Die zweite Datenschnittstelle ändert dann bei
824 die Anzahl der Datenbits um wenigsten ein Datenbit und
stellt bei 827 die zweite Taktrate ein, um sie der Taktrate
des Bestimmungsnetzwerkes anzupassen.
Dieses Verfahren zur Taktanpassung von unabhängigen
Taktquellen über Netzwerke hinweg wird nicht nur in der IWF
125 verwendet, sondern es kann auch in mobilen Einheiten 110
verwendet werden, die auch eine Taktanpassung an eine unab
hängige Quelle erfordern können. Zusätzlich können die be
schriebenen Verfahren in einer reinen ISDN-Umgebung verwen
det werden, wo getrennte, asynchrone ISDN-Taktquellen ver
wendet werden.
Da das bevorzugte Ausführungsbeispiel der erfindungsge
mäßen Vorrichtung ein digitales Funktelephonsystem ist, sind
hohe BER-Raten während der Übertragung über die Funkschnitt
stelle nicht unüblich. Durch Verwendung von zwei Bits zum
Darstellen des Taktkompensationszustandes und der verblei
benden sechs Bits als Vorwärtsfehlerkorrektur, kann die Emp
findlichkeit für die hohen BER-Raten in dem digitalen Funk
telephon verringert werden. In dem bevorzugten Ausführungs
beispiel werden zwei V.110-Rahmen für eine Gesamtheit von
acht E-Bits verwendet. Um die Empfindlichkeit gegenüber den
hohen BER-Raten noch weiter zu verringern, können mehr als
zwei aufeinander folgende V.110-Rahmen verwendet werden, was
zu Verwendung von mehr E-Bits bei der Vorwärtsfehlerkorrek
tur führt. Zusätzlich können andere Verfahren zur Vorwärts
fehlerkorrektur verwendet werden. Zum Beispiel kann durch
Verwendung von einem V.110-Rahmen mit insgesamt vier E-Bits,
und durch Verwendung von zwei E-Bits für die Taktkompensa
tion und der verbleibenden zwei E-Bits und von zusätzlichen
S- und X-Bits zur Vorwärtsfehlerkorrektur, die Verringerung
der Empfindlichkeit gegenüber einer hohen BER immer noch er
reicht werden. Ähnlich kann alles, von einem der E-Bits bis
zu vier der E-Bits, die zur Taktkompensation in dem V.110-
Rahmen verwendet werden, als Taktkompensationszustand verwendet
werden, und die Vorwärtsfehlerkorrektur kann durch
Wiederholen eines bestimmten Zustands über eine vorgegebene
Anzahl von V.110-Rahmen hinweg erreicht werden. In diesem
Szenario würde der anfängliche V.110-Rahmen einen bestimmten
Zustand haben, und der nachfolgende V.110-Rahmen würden densel
ben Zustand enthalten, und wenn das System befriedigt ist
und der "korrekte" Kompensationszustand erhalten worden ist,
wird es weiterhin verschiedene V.110-Rahmen mit verschie
denen Taktkompensationszuständen empfangen. Jede beliebige
Anzahl von Vorwärtsfehler-Korrekturschemata kann verwendet
werden.
Durch Verwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung und
des Verfahrens in einem Funktelephonsystem, wie einem GSM,
wird das Problem der Anpassung von asynchronen/unabhängigen
Taktquellen gelöst. Das Verfahren ändert Datenbits in einem
V.110-Rahmen um wenigstens ein ganzes Datenbit, wodurch si
chergestellt wird, daß die Komprimierung und Optimierung an
der Funkschnittstelle nicht die Datenbits verliert, die, wä
ren sie Bruchstücke, verloren gingen. Die Zuverlässigkeit
der Übertragung wird durch die Vorwärtsfehlerkorrektur der
Kompensationszustände erhöht, wodurch die Empfindlichkeit
des Verfahrens gegenüber Fehlern aufgrund hoher BERs verrin
gert wird. Zusätzlich kann die Verwendung einfacher Daten
puffer, die typischerweise in einer Datenübertragungsumge
bung verwendet werden, benutzt werden, um teuere und kompli
zierte Phasendifferenzdetektoren und die für deren Verwen
dung erforderlichen, zusätzlichen Abtasttechniken zu erset
zen.