DE423802C - Sicherheitsvorrichtung fuer Kondensatvorwaermer - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM 11. JANUAR 1926

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

KLASSE 13 b GRUPPE J£"

(T30283 Xj 13 b)

Firma Thyssen & Co. Akt-Ges. in Mülheim, Ruhr*). Sicherheitsvorrichtung für Kondensatvorwärmer. Patentiert im Deutschen Reiche vom 28. April 1925 ab.

Gegenstand der Erfindung ist eine Sicherheitsvorrichtung an A'Orwärmern für das zur Kesselspeisung bestimmte Kondensat bei Dampfkraftanlagen, im besonderen an solchen Vorwärmern, bei denen das Kondensat Wasserrohre, die in einen unter hohem Druck stehenden Dampfraum eingebaut sind, durchströmt. Das Wesen der neuen Sicherheitsvorrichtung besteht darin, daß sie bei im Vorwärmer etwa eintretenden Rohrbrüchen oder

"J Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:

Wilhelm Edelmann in Mülheim a. d. Ruhr.

sonstigen Betriebsunfällen das Kondensat selbsttätig unmittelbar zur Verwendungsstelle umleitet und die Dampfzufuhr absperrt, so daß das Kondensat in die Dampfkraftmaschine, z. B. Turbine, nicht eintreten kann. Die Zeichnung veranschaulicht den Gegenstand der Erfindung in zwei Ausführungsbeispielen. Bei der Ausführung nach Abb. ι wird das Kondensat durch die (nicht gezeichnete) unter vollem Kesseldruck stehende Kesselspeisepumpe bei ι durch das mit dem Ventilkegel 2 versehene Doppelsitzwechselventil 3 in die Leitung 4 gedrückt, um von hier aus zum Vorwärmer 5 zu fließen. Hierauf durchströmt es das mit der Rückschlagklappe 6 versehene Gehäuse 7 und tritt schließlich bei 8 zur \^rerwendungsstelle hin aus. Der der Dampfmaschinenanlage entnommene Dampf gelangt durch den Stutzen 9 und das Schwimmerventil 10 in den Vorwärmer 5, umspült die in diesen eingebauten Wasserrohre und verläßt ihn durch das Schwimmerventil 11 und die Leitung 12.

Die Sicherheitsvorrichtung wirkt folgendermaßen. Tritt infolge irgendeines Betriebsunfalles das Kondensat in den Dampfraum des Vorwärmers ein, so steigt sein Spiegel, und es hebt den Schwimmer 13 des Ventils 10 an, wodurch die Dampfleitung abgesperrt wird. In der oberen Abschlußstellung des Schwimmers 13 wird durch einen an ihm vorgesehenen Mitnehmer 14 eine durch eine Druckfeder 15 nach unten gespannt gehaltene Klinke 16 ausgeklinkt, so daß der Schwimmer hochgehalten wird. Das Kondensat tritt nunmehr durch eine Steuerleitung17 unter einen Kolben 18, der in einem in die Verlängerung des Wechselventils 3 fallenden Zylinder 19 spielt und dessen Tieflage mittels einer Feder 20 von vornherein auf den Betriebsdruck eingestellt wird, und schließt die zwei für den oberen Sitz 21 des Wechselventils 3 vorgesehenen Abdichtungsflächen. Das Kondensat wird infolgedessen umgeleitet und fließt durch die Leitung 22 nach der Stelle 8. Durch die jetzt geschlossene und durch ein Gegengewicht 23 in der Schlußstellung gehaltene Klappe 6 wird der Zufluß von Kondensat zum Vorwärmer gänzlich verhindert. Durch die Aufwärtsbewegung des Ventilkegels 2 wird dieser ausgeklinkt, da ein von einer Zugfeder 24 gehaltener Hebel 25 ausschnappt. Ein Wiederöffnen des Ventils 3 kann erst durch eine am Hebel 25 angebrachte Kette 26 erfolgen. Die ebenfalls unter dem Kesseldruck stehende Abflußleitung 12 für das Kondensat wird durch ein mit einer Feder 27 versehenes Tellerventil 28 abgesperrt.

Um ein Klappern des Schwimmers 13 zu verhindern, wird das Ventil 10 zweckmäßig mit einer Ölbremse 29 ausgestattet, deren Umführungsleitung 30 mit einem kleinen Ventil 31 versehen ist, um den Druck des Bremskolbens 32 zu regeln.

Bei der in Abb. 2 veranschaulichten Ausführungsform tritt an die Stelle der Steuerleitung 17 der Abb. 1 ein Gestänge. Am Schwimmerventil 10 ist ein weiterer Hebel 33 angebracht, an dem eine mit der verlängerten Spindel des Wechselventils 3 durch ein Gestängeschloß 34 verbundene, bei 35 geführte Hängestange 36 angreift.

Die Wirkungsweise ist im wesentlichen dieselbe wie oben beschrieben. Tn der (oberen) Abschlußstellung des Schwimmers 13 wird nach einer bestimmten Einstellung das Wechselventil 3 erst nachträglich durch das Gestängeschloß 34 geschlossen und der Hebel 25 ausgeklinkt, da sonst infolge der Hebelübertragung das Ventil 3 einen sehr großen Hub besitzen müßte.

Claims (4)

Patent-An Sprüche:

1. Sicherheitsvorrichtung für Kondensatvorwärmer, gekennzeichnet durch ein Schwimmerventil, das bei Betriebsunfällen selbsttätig geschlossen wird, zur Wiederinbetriebnahme aber entriegelt werden muß, in Verbindung mit einem Doppelsitzwechselventil, das selbsttätig vom Schwimmerventil aus gesteuert wird, und das zur Wiederinbetriebnahme ebenfalls entriegelt werden muß.

2. Sicherheitsvorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Steuern des Wechselventils vom Schwimmerventil aus mit Hilfe einer Druckleitung erfolgt.

3. Sicherheitsvorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Steuern des Wechselsitzventils vom Schwimmerventil aus mit Hilfe eines Gestänges erfolgt.

4. Sicherheitsvorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Schwimmerventil mit einer Ölbremse ausgestattet ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.