DE279121C

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Publication number: DE279121C
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Description

"HI

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 13 b. GRUPPE

EMIL HANNEMANN in HERMSDORF b. BERLIN.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 1. Juni 1913 ab.

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Öffnen und Schließen des Dampfventils einer mehrere mit selbsttätigen Wasserstandsreglern ausgerüstete Dampfkessel bedienenden Speisepumpe. Solche Vorrichtungen mit einem unmittelbar durch die Wasserstandsregler beeinflußten Dampfventil, wobei der Ventilkegel in Verbindung mit einem Kolben o. dgl. steht, der einerseits durch den Dampf und

ίο eine Zusatzkraft, wie Feder oder Gewicht, • anderseits durch den Pumpendruck belastet ist und durch den nach Abschluß der Wasserstandsregler ansteigenden Pumpendruck geschlossen wird, sind bekannt. Diese Dampfventile bleiben geschlossen, solange der Pumpendruck den Dampfdruck nebst Zusatzkraft übersteigt. Sinkt der Pumpendruck unter die gegenseitige Belastung, so öffnet das Dampfventil, und die Pumpe tritt in Tätigkeit. Die Erfindung bezweckt eine derartige Sperrung des geschlossenen Dampfventils, daß das Wiederöffnen desselben erst eintreten kann, wenn einer der Wasserstandsregler geöffnet hat, wodurch vermieden wird, daß die Pumpe bei Undichtigkeiten am Pumpenkolben oder an den Speise ventilen weiter arbeitet, wenn auch die Wasserstandsregler abgeschlossen haben. Die Erfindung besteht darin, daß der Kegel des Dampfventils in Verbindung mit dem Kolben einer Flüssigkeits- oder Luftbremse steht, die in eine Rohrleitung mit Schenkelverbindungen oder Abzweigen eingeschaltet ist, die derart absperrbar mit den einzelnen Wasserstandsreglern in Verbindung stehen, daß deren Öffnen und Schließen in gleichem Sinne auf die Absperrorgane der Schenkelverbindungen oder Abzweige wirkt.

Die Zeichnung zeigt zwei Ausführungsformen der neuen Vorrichtung im Höhenschnitt, wobei . in Fig. ι eine Flüssigkeitsbremse und in Fig. 2 eine Luftbremse zur Sperrung des Dampfventils vorgesehen ist.

In Fig. ι ist der Kegel des Dampfventils a durch einen belasteten Hebel mit dem Kolben eines Zylinders b verbunden, der mit einer Ringleitung c versehen ist, welche eine der Anzahl der Dampfkessel entsprechende Zahl von Schenkelverbindungen d besitzt die mit Abschlußvorrichtungen versehen sind, deren jede mit einem beweglichen Teil eines der Wasserstandsregler so in Verbindung steht, daß sie geöffnet und geschlossen wird, wenn der betreffende Wasserstandsregler öffnet und schließt.

Die Wirkungsweise ist folgende: Wenn die 55 Kessel Wasser bedürfen, sind die Wasserstandsregler geöffnet, demnach auch die Verbindungen d, durch welche dann ein Druckausgleich über und unter dem Kolben in b stattfinden kann. Da mit Öffnung der Wasserstandsregler auch der Überdruck unter der Membran des Dampfventils α behoben wird, öffnet das Belastungsgewicht das Dampfventil unter gleichzeitiger Verschiebung des Kolbens in b nach unten. Sobald die Kessel ausreichend gespeist sind, schließen die Wasserstandsregler ab, wodurch gleichzeitig die Verbindungen d geschlossen werden. Der nun wachsende Pum-

Claims

pendruck schließt das Ventil α unter gleichzeitiger Anhebung des Kolbens in b ab, wobei die im Zylinder enthaltene Flüssigkeit durch die im Kolben angebrachten Rückschlagventile hindurchtritt. Ein öffnen des Dampfventils kann nun erst wieder eintreten, wenn durch öffnen eines Wasserstandsreglers eine der Verbindungen d frei und dadurch die Sperrwirkung des Kolbens in b aufgehoben wird. ίο Bei der Anordnung einer Luftbremse nach Fig. 2 ist der Luftzylinder f an eine Leitung g angeschlossen, die eine der Anzahl der Dampfkessel entsprechende Zahl ins Freie mündender Auslässe h besitzt, deren Absperrorgane in gleicher Weise wie in Fig. 1 mit den Wasserstandsreglern in Verbindung stehen. Wenn die Wasserstandsregler schließen, schließen auch die Abzweige h und das Dampf ventil; mit letzterem wird der Kolben in f angehoben, wobei durch die am Boden von f angebrachten Rückschlagventile Luft in den Zy-, linder eintritt. Ein Öffnen des Ventils a kann auch hier erst erfolgen, wenn durch Öffnen eines Wasserstandsreglers und damit eines der Auslässe h die Luft aus f entweicht und damit die Sperrwirkung von f aufgehoben wird. Pa τ ε ν τ - A N s ρ RÜ c η ε :

1. Vorrichtung zum Öffnen und Schließen des Dampfventils einer mehrere mit selbsttätigen Wasserstandsreglern ausgerüstete Dampfkessel bedienenden Speisepumpe, dadurch gekennzeichnet, daß der Kegel des Dampfventils (a) in Verbindung mit dem Kolben (b) einer Flüssigkeitsbremse steht, die in eine Ringleitung (c) mit Schenkelverbindungen (d) eingeschaltet ist, die derart absperrbar mit den einzelnen Wasserstandsreglern in Verbindung stehen, daß deren Öffnen und Schließen in gleichem Sinne auf die Absperrvorrichtungen der Schenkelverbindungen wirkt.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kegel des Dampfventils (a) in Verbindung mit dem Kolben (/") einer Luftbremse steht, die an eine Luftleitung (g) angeschlossen ist, von der ins Freie führende Abzweige (A) derart absperrbar mit den einzelnen Wasserstandsreglern in Verbindung stehen, daß deren öffnen und Schließen in gleichem Sinne auf die Absperrvorrichtungen der Abzweige wirkt.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.