DE4229155C2 - Verfahren zur selbsttätigen, iterativen Prozeßoptimierung von Ziehvorgängen in Pressen - Google Patents
Verfahren zur selbsttätigen, iterativen Prozeßoptimierung von Ziehvorgängen in PressenInfo
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Description
Die Erfindung geht aus von einem Verfahren
nach dem Oberbegriff von Anspruch 1, wie es beispielsweise
aus einem Beitrag von F.-J. Neff, "CNC- und DNC-Betrieb bei
hydraulischen Pressen" in der Zeitschrift Werkstatt und Betrieb,
119 (1986) 11, Seiten 947 bis 949 bekannt ist.
Bei handbeschickten Ziehpressen in der üblichen Praxis in Preß
werken wird der taktweise ablaufende Ziehprozeß aufgrund einer
laufenden Sichtprüfung der Ziehteile durch das Bedienungspersonal
und eines fallweisen manuellen Eingreifens in die Einstellung der
Niederhalterkraft korrigiert. Es handelt sich hier also um einen
Justiervorgang, bei dem der Mensch als wesentliches, prozeßbe
stimmendes Glied mit eingeschaltet ist. Abgesehen von der damit
verbundenen Monotonie und der geforderten ständigen Aufmerksam
keit und Verantwortung des Bedienungspersonals werden häufig Zieh
teilfehler durch eine ungenaue oder falsche Einstellung der Nie
derhalterkraft nicht rechtzeitig erkannt, so daß trotz einer ständigen
Überwachung der Ziehvorgänge fehlerhafte Ziehteile die Zieh
presse verlassen, die die Produktivität der Ziehpresse beeinträchtigen.
Bei automatisch beschickten Pressen oder bei Pressenstraßen
wird nur noch eine stichprobenartige Sichtkontrolle durch
geführt, so daß gerade bei modernen Preßwerken die Gefahr von
Ausschußteilen größer ist als bei solchen, die noch voll mit Hand
betrieb fahren.
In dem eingangs zitierten Beitrag von Neff berichtet der Autor
über ein System zur selbsttätigen Qualitätskontrolle in Presse
reien mit entsprechend entwickelter Hard- und Software für einen
weitgehend optimierten Pressenbetrieb. In die Pressen sind Weggeber
und Druckgeber für Stößel und Ziehkissen integriert. Dadurch
kann für jedes einzelne Werkstück die Hub/Stößelkraft-Kurve ge
messen und auch mit einem Monitor angezeigt werden. Diese Ist-
Kurve kann werkstückindividuell mit einer werkstück-spezifischen
Referenzkurve verglichen werden. Die Referenzkurve wird bei Pro
duktionsbeginn für ein bestimmtes zu fertigendes Werkstück ange
fertigt bzw. empirisch ermittelt und datenmäßig abgespeichert;
und zwar kann beispielsweise die Hub/Stößelkraft-Kurve des ersten
einwandfreien Ziehteiles als Referenzkurve verwendet werden.
Durch die geschilderte Vorgehensweise und andere hier nicht er
wähnte Maßnahmen soll ein rasches Umrüsten einer Presse auf andere
Werkstücke und ein überwachter, d. h. störungsfreier bzw. bei
Störung selbsttätig Alarm gebender Pressenbetrieb sichergestellt
werden. Es wird erwähnt, daß Ausschußteile beim Pressenbetrieb
durch Werkzeugverschleiß, durch Qualitätsveränderungen am Werk
stück hinsichtlich Abmessungen oder Werkstoff oder durch Qualität
der Schmierung entstehen können. Durch taktweise wiederholten
Vergleich des Verlaufes der werkstück-individuellen Hub/Stößel
kraft-Kurve mit der Referenzkurve können Ausschußteile selbsttätig
und frühzeitig erkannt werden. Bei Über- oder Unterschreiten
eines die Referenzkurve "begleitenden" Toleranzbereiches wird ein
Fehler gemeldet und die Maschine stillgesetzt, so daß ggf. vom
Personal eingegriffen werden kann. Die solcherart überwachte Presse
selber arbeitet zumindest bis zur nächsten Störung offenbar
mit einer konstanten Einstellung aller Prozeßparameter.
In einem anderen Artikel von D. Bauer, G. Gücker und R. Thor, "Rech
nerunterstützter Niederhalterdruck optimiert das Tiefziehen" in
der Zeitschrift Bleche-Bänder-Rohre 5-1990, Seiten 50 bis 54 wei
sen die Verfasser zunächst darauf hin, daß es für das Tiefziehen
einwandfreier Teile notwendig ist, daß die Niederhalterkraft ei
nen bestimmten, hubabhängig sich verändernden Mindestwert nicht
unterschreiten und einen bestimmten, hubabhängig sich ebenfalls
verändernden Höchstwert nicht überschreiten darf, wobei die Kur
ven für die Mindest- und Höchstwerte werkstückabhängig verlau
fen. Zu hohe Niederhalterkräfte führen zu Reißern am Ziehteil,
wogegen ein zu schwach angedrückter Niederhalter Falten entstehen
läßt. Der Beitrag empfiehlt, von dem bisher verbreiteten, mehr
oder weniger gut konstanten Verlauf der Niederhalterkraft abzu
weichen und einen in Abhängigkeit vom Werkstücktyp optimierten
Verlauf der Niederhalterkraft über dem Pressenhub zu verwenden,
wobei ein solcher nicht-konstanter Niederhalterkraft-Verlauf aus
verschiedenen Abschnitten eines konstanten und/oder eines linear
ansteigendem bzw. abfallendem Verlaufes zusammengesetzt sein oder
aus einem funktionsvorgegebenem Verlauf bestehen kann. Der Soll-
Verlauf für die Niederhalterkraft kann nach der zitierten Litera
turstelle in unterschiedlicher Hinsicht optimiert werden und hat
je nach Optimierungsziel u. U. auch ein unterschiedliches Ausse
hen. Beispielsweise kann der Niederhalterkraft-Verlauf im Hin
blick auf höchste Ziehteilqualität optimiert werden, wobei auch
hier wieder unterschiedliche Gesichtspunkte - je nach Art des
Werkstückes - im Vordergrund stehen können, z. B. Reißer- und Fal
tenfreiheit oder Vermeidung von Einfallstellen. Es kann bei der
Optimierung des Niederhalterkraft-Verlaufes statt dessen auch die
Gestaltung des Ziehprozesses wesentlicher sein, z. B. die Erhöhung
der zulässigen Ziehtiefe mit dem Ziel, eventuell eine Ziehstufe
entfallen lassen oder Blech einsparen oder eine höhere Steifig
keit des Ziehteiles erreichen zu können. Auch tribologische Ge
sichtspunkte können bei der Optimierung des Niederhalterkraft-
Verlaufes eine Rolle spielen. Der für ein bestimmtes Werkstück
einmal gefundene, optimierte Niederhalterkraft-Verlauf wird dann
während eines jeden Preßzyklus geregelt nachgefahren, wobei je
doch die gefundene Soll-Kurve - von gelegentlichen nachträgli
chen, manuellen Nachbesserungen abgesehen - gleichbleibend bei
behalten wird. Auf eine selbsttätige Erkennung von Fehlern am
Ziehteil trotz Verwendung eines insoweit optimierten Verlaufes
der Niederhalterkraft und einer entsprechenden Regelung nach die
sem Verlauf geht der genannte Artikel nicht ein.
Aufgabe der Erfindung ist es, das gattungsgemäß zugrundegelegte
Verfahren dahingehend zu verbessern, daß bei nicht-optimaler Ein
stellung der Prozeßparameter oder bei einer beispielsweise durch
werkstückseitige Qualitäts- oder Schmierungsänderungen bedingten
Störung diese selbsttätig und frühzeitig, d. h. solange das Zieh
teil sich noch im Arbeitsraum der Presse befindet, erkannt und
eine geeignete Korrektur des Einstellwertes der Klemmkraft des
Niederhalters sofort, d. h. für das nächstfolgende Werkstück wirk
sam, und ebenfalls selbsttätig vorgenommen werden kann.
Diese Aufgabe wird bei Zugrundelegung des gattungsgemäßen Verfah
rens erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentan
spruchs 1 gelöst.
Nach dem gattungsbildenden Stand der Technik wird vor Aufnahme
der Produktion für jeden Typ eines zu ziehenden Ziehteiles ein
zeitlicher oder pressenhubabhängiger Bereich der während des Zieh
vorganges auf das Ziehteil ausgeübten Ziehstempelkraft - Soll-Zieh
kraftbereich - ermittelt und datenmäßig gespeichert, innerhalb
dessen die Ziehstempelkraft verlaufen muß, um reißer- und falten
freie, also "gute" Ziehteile erwarten zu können; deshalb kann
danach während jedes Pressenhubes der tatsächliche, zeitlich ver
änderliche Ist-Ziehkraftverlauf gemessen werden und es kann kon
trolliert werden, ob er innerhalb des Soll-Ziehkraftbereiches
verläuft und ob er den Soll-Ziehkraftbereich ggf. über- (Reißer)
oder unterschritten hat (Falten).
Erfindungsgemäß wird diese Möglichkeit einer selbsttätigen Feh
lererkennung an dem Ziehteil hinsichtlich der Schadensfälle "Reißer"
bzw. "Falten" noch während des Ziehvorganges dazu ausge
nutzt, selbsttätig korrigierend einzugreifen, so daß im Falle von
Störungen der Pressenbetrieb weiterlaufen kann und allenfalls ein
Fehlteil oder - bei groben Störungen - u. U. zwei Fehlteile abge
preßt und anschließend wieder Gutteile produziert werden. Durch
die selbsttätige Fehlererkennung wird also das bisher manuell und
von Menschen auf Sicht gefahrene, also gesteuerte Verfahren der
Prozeßoptimierung zu einem automatisch und in einem in sich ge
schlossenen Kreis ablaufenden Regelverfahren. Erfindungsgemäß
wird bei der selbsttätigen Fehlererkennung und regelungstechnischen
Prozeßanpassung auch der Zeitpunkt und/oder das Ausmaß des
Schadenssignales innerhalb des jeweiligen Arbeitstaktes ermittelt,
wobei bei einem frühen Auftreten eines Schadenssignales
bzw. bei einem stärkeren Schadenssignal die Klemmkraft des Nie
derhalters stärker verändert wird als bei einem zeitlich späteren
Auftreten bzw. bei einem schwächeren Schadenssignal.
Zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung liegen in der selbsttätigen
Erfassung von Schwankungen von Prozeßparametern und/oder
von Qualitätsschwankungen des Halbzeuges, die zur optimalen Pro
zeßführung jeweils eine entsprechende Anpassung der Niederhalter
kraft erfordern. Derartige Schwankungen werden insbesondere be
dingt durch Änderungen in
- - der Werkstoff-Festigkeit der Platinen,
- - der Blechdicke,
- - der Oberflächenrauheit der Platinen,
- - der Schmierfilmdicke und
- - der Schmiermittelviskosität.
Die entsprechenden Ausgestaltungen des Regelungsverfahrens können
den Unteransprüchen 2 bis 6 entnommen werden.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispieles erläutert; dabei zeigt
Fig. 1 ein Verfahrensschema zur selbsttätigen iterativen Prozeßoptimierung
von Ziehvorgängen in Pressen,
Fig. 2 in Diagrammform den idealen Verlauf der Ziehstempel
kraft über dem Pressenhub sowie den oberhalb und unter
halb davon liegenden Soll-Ziehkraftbereich und
Fig. 3 ebenfalls in Diagrammform den idealen Verlauf der Nie
derhalterkraft am Beispiel einer über dem Pressenhub
konstant gehaltenen Niederhalterkraft sowie auch hier
den oberhalb und unterhalb davon liegenden Soll-Bereich
der Niederhalterkraft.
Bei dem in Fig. 1 gezeigten Ausführungsbeispiel eines Verfahrens
schemas ist die Ziehpresse 1 als einfachwirkende Presse ausgebil
det, bei der im Pressentisch bzw. im Pressenfuß ein Ziehkissen 6
angebracht ist und bei der der untere Teil des Werkzeuges 3 un
terteilt ist in einen Ziehstempel 5 und in einen am Ziehkissen 6
abgestützten Niederhalter 4. Die Matrize des Ziehwerkzeuges 3 ist
mit dem Stößel 2 der Presse verbunden. Selbstverständlich ist die
vorliegende Erfindung auch auf doppelt wirkende Pressen oder auf
Pressen mit einem hydraulischen Stößelantrieb anwendbar. Es sei
von der in Fig. 1 dargestellten Ziehpresse 1 ferner angenommen,
daß deren Stößel 2 über einen nicht näher dargestellten Kurbel
trieb hubbeweglich angetrieben ist, wobei über einen Winkelgeber
10 der Kurbelwinkel der Presse und somit eine eindeutige Aussage
über die Stellung des beweglichen Teiles des Werkzeuges in Rela
tion zum unteren Totpunkt UT meßtechnisch abrufbar ist. An dem
Ziehstempel 5 ist ein Kraftgeber 30 zur laufenden Ermittlung der
Ziehkraft angebracht; ebenso ist am Niederhalter 4 wenigstens ein
Kraftgeber 31 zur laufenden Ermittlung der Niederhalterkraft bzw.
Klemmkraft angebracht. Beide Kraftsignale werden ebenso wie auch
das Winkelsignal des Winkelgebers 10 in die nachfolgend noch nä
her zu erläuternde Einrichtung zur selbsttätigen iterativen Pro
zeßoptimierung des Ziehvorganges eingespeist. Das hydraulische
Ziehkissen 6 ist über ein elektrisch ansteuerbares Proportional
ventil 8 aus einer Druckquelle 7 gespeist. Es sei hier gleich
erwähnt, daß das Ziehkissen 6 und das zugehörige Proportional
ventil 8 mehrfach an dem Niederhalter, bspw. an jeder Ecke, also
insgesamt vierfach vorgesehen sein kann. Demgemäß ist auch die
zugehörige Steuerung bzw. Regelung für die Regelung der Klemm
kraft mehrkanalig aufgebaut, wobei jedoch beim dargestellten Ver
fahrensschema lediglich ein einziger Kanal gezeigt und nachfol
gend erläutert ist.
Die Ziehpresse 1 arbeitet taktweise, wobei bei jedem Arbeitstakt
jeweils ein Rohteil, beim dargestellten Ausführungsbeispiel eine
ebene Platine 11 eines ziehfähigen Bleches, in das geöffnete Werk
zeug 3 eingelegt, dieses mit bestimmter Klemmkraft Fn durch den
Niederhalter 4 am Rand eingeklemmt und anschließend das Ziehteil
zwischen Matrize und Ziehstempel 5 gezogen wird. Nach dem Wieder
öffnen des Werkzeuges wird das fertige Ziehteil 12 entnommen und
eine neue Platine 11 eingelegt. Wichtig für das Produzieren gu
ter, also falten- und reißerfreier Ziehteile ist, daß die Nieder
halterkraft Fn innerhalb eines bestimmten Bereiches liegt, was
nachfolgend im Zusammenhang mit den beiden Diagrammen nach Fig. 2
und 3 erläutert werden soll.
In Fig. 2 ist für einen bestimmten Typ eines Ziehteiles 12 der
Idealverlauf der Ziehstempelkraft Fs über dem Preßhub dargestellt
- Diagrammlinie 35. Diese Kurve hat je nach Aussehen des zu fer
tigenden Ziehteiles einen recht unterschiedlichen Verlauf, jedoch
kann grundsätzlich gesagt werden, daß die Ziehstempelkraft wäh
rend des Pressenhubes bis zu einem Maximalwert, der kurz vor Er
reichen des unteren Totpunktes liegt, ansteigt und anschließend
sehr steil abfällt. Ausgehend von dem Idealverlauf des anstei
genden Kurvenastes können auch Verläufe oberhalb und unterhalb
davon zugelassen werden. Liegt jedoch bei einem bestimmten Ein
zelstück eines Ziehteiles der Verlauf der Ziehstempelkraft zu
weit oberhalb der Ideallinie 35, so muß damit gerechnet werden,
daß in dem Ziehteil Reißer entstehen. Umgekehrt können auch nicht
beliebig große Abweichungen der Ziehstempelkraft nach unten von
der Ideallinie zugelassen werden, weil sonst die Wahrscheinlich
keit einer Faltenbildung am Ziehteil zu groß wird. In dem Dia
gramm nach Fig. 2 ist ein gewisser schraffierter Bereich 36 an
gedeutet, innerhalb dem bei konkreten einzelnen Ziehvorgängen des
betreffenden Typs von Ziehteilen die Ziehkraft verlaufen muß.
Dieser Bereich wird nachfolgend als Soll-Ziehkraftbereich 36 be
zeichnet. Oberhalb davon liegt der Bereich R, in dem mit sehr
hoher Wahrscheinlichkeit mit Reißern zu rechnen ist; der unter
halb des Soll-Ziehkraftbereiches 36 liegende Bereich F läßt das
Entstehen von Falten vermuten.
Die Ursache für ein Einschnüren oder Anreißen des Bleches bei zu
hoher Ziehkraft und einer Faltenbildung bei zu geringer Ziehkraft
liegt in der Höhe der Klemmkraft, mit der die Blechplatine am
Rand durch den Niederhalter 4 eingeklemmt wird. Liegt die Nieder
halterkraft Fn während des gesamten Pressenhubes auf dem Ideal
wert für das betreffende Ziehteil, so wird in der Regel auch die
Ziehstempelkraft sehr nahe bei dem ermittelten Idealverlauf 35
der Ziehkraft verlaufen. Bei Steigerung der Niederhalterkraft
gegenüber dem Idealverlauf 37 der Klemmkraft wird auch die Zieh
stempelkraft gegenüber dem entsprechenden Idealverlauf 35 sich
nach oben verlagern. Bei zu hoher Anpreßkraft des Niederhalters
würde die entsprechende Ziehkraftkurve in den Bereich R hinein
rutschen, in dem Reißer entstehen. Umgekehrt ist es bei zu gerin
ger Anpreßkraft des Niederhalters; in diesem Fall würde sich die
Ziehkraftkurve dem Bereich F der Faltenbildung nähern und bei zu
starker Absenkung der Niederhalterkraft sogar in diesen Bereich
hineinlaufen. Es kann also auch in dem Diagramm nach Fig. 3 für
die Niederhalterkraft Fn ein tolerierbarer Bereich, der nachfol
gend Soll-Klemmkraftbereich 38 genannt sei, vorgegeben werden,
der beiderseits des Idealverlaufes 37 der Klemmkraft liegt und
der gegen den Reißer-Bereich R bzw. den Falten-Bereich F abgrenz
bar ist. Das Diagramm nach Fig. 3 zeigt einen konstantbleibenden
Idealverlauf 37 der Klemmkraft und somit auch einen auf gleich
bleibendem Niveau verlaufenden Soll-Klemmkraftbereich 38. Dies
hängt jedoch vom betreffenden Werkstücktyp ab, für den es zufäl
ligerweise optimal ist, daß die Klemmkraft über den gesamten
Pressenhub hinweg konstant ist. Sollte bei einem anderen Zieh
teiltyp die Klemmkraft optimalerweise einen anderen Verlauf ha
ben, so gilt die Beobachtung auch für ein solches Teil entspre
chend.
Nachdem also anhand des jeweils tatsächlichen Verlaufes der Zieh
stempelkraft über dem Pressenhub durch Vergleich mit dem entspre
chenden, für das betreffende Ziehteil ermittelten Soll-Ziehkraft
bereich festgestellt werden kann, ob das hergestellte Ziehteil
gut oder reißer- bzw. faltenbehaftet ist, kann danach entschieden
werden, ob für den nächsten Pressentakt die Klemmkraft in der
gleichen Höhe wie zuvor beibehalten, abgesenkt oder erhöht werden
soll. Diese Erkenntnis macht sich die vorliegende Erfindung zu
nutze.
Zu diesem Zweck ist ein Funktionsspeicher 32 für den Soll-Zieh
kraftbereich 36 vorgesehen. Außerdem ist ein Funktionsspeicher 33
für den jeweiligen Ist-Ziehkraftverlauf installiert, in den so
wohl das Signal des Winkelgebers 10 für den Kurbelwellenwinkel
als auch das Signal des Kraftgebers 30 für die Ziehkraft einge
speist wird. In einem Vergleicher 34 kann ein Vergleich zwischen
dem Soll-Ziehkraftbereich einerseits und dem Ist-Ziehkraftverlauf
andererseits durchgeführt werden. Fällt dieser Vergleich positiv
aus, d. h., liegt der Ist-Ziehkraftverlauf innerhalb des Soll-
Ziehkraftbereiches, so wird der nächste Pressenhub mit der glei
chen Klemmkraft bzw. mit dem Klemmkraftverlauf durchgeführt, mit
dem auch das letzte Ziehteil gezogen wurde. Ergibt sich hingegen
bei dem Soll/Ist-Vergleich der Ziehkraft, daß der Ist-Ziehkraft
verlauf an irgendeiner Stelle des Pressenhubes den Soll-Ziehkraft
bereich nach oben überschritten hat, so wird nicht nur das be
treffende Teil aus dem weiteren Produktionsprozeß ausgeschleust,
sondern es wird außerdem selbsttätig für den nächsten Pressenhub
die Niederhaltekraft abgesenkt. Für den Fall, daß bei dem Soll/
Ist-Vergleich eine Unterschreitung des Soll-Ziehkraftbereiches an
irgendeiner Stelle des Pressenhubes stattgefunden haben sollte,
so wird beim nächsten Pressenhub selbsttätig eine höhere Nieder
haltekraft eingestellt.
Als wesentlicher Bestandteil einer solchen Regelungseinrichtung
ist ein Rechner 29 vorgesehen, der in den Funktionsspeicher für
den Soll-Ziehkraftbereich entsprechende Daten überträgt. Solange
die Qualität der Platinen 11 und die Qualität der Platinenschmie
rung unverändert bleibt, sind auch die in den Funktionsspeicher
32 eingestellten Daten für den Soll-Ziehkraftbereich unverändert.
Der Rechner 29 liefert außerdem an die Stelle 9 des Soll/Ist-Ver
gleiches den jeweiligen Sollwert für die Niederhalterkraft, die
bei dem in Fig. 3 gezeigten Beispiel über den Pressenhub konstant
ist. Bei anderen Ziehteilen mit optimalerweise nicht-konstantem
Verlauf der Niederhalterkraft würde in Abhängigkeit vom Pressen
hub ein entsprechend variabler Sollwert in die Vergleichsstelle 9
eingespeist werden. Je nach Ausfall des Soll/Ist-Vergleiches zwi
schen gewünschter und tatsächlicher Klemmkraft wird über das Pro
portionalventil 8 die Klemmkraft erhöht bzw. abgesenkt, so daß
der gewünschte Verlauf der Klemmkraft geregelt nachgefahren wer
den kann.
Dem Rechner 29 wird auch das Ergebnis des Soll/Ist-Vergleiches
zwischen dem Ist-Ziehkraftverlauf einerseits und dem Soll-Zieh
kraftbereich andererseits mitgeteilt. Je nach Ausfall dieses Ver
gleiches wird - wie gesagt - in die Vergleichsstelle 9 der glei
che Wert wie bisher als neuer Sollwert für die Niederhalterkraft
oder ggf. auch ein geänderter Sollwert für den nächstfolgenden
Pressenhub vom Rechner 29 aus eingespeist. Dieser Rechner gibt
also für jeden einzelnen Pressentakt jeweils den Sollwert bzw.
den Sollverlauf für die Niederhalterkraft, nach der diese nachge
regelt wird, vor; außerdem liefert der Rechner 29 die Daten für
den Soll-Ziehkraftbereich, die er in den Funktionsspeicher 32
einspeist und nötigenfalls auch von einem Pressentakt zum näch
sten verändert.
Bei dem Soll/Ist-Vergleich zwischen Soll-Ziehkraftbereich einer
seits und Ist-Ziehkraftverlauf andererseits wird ggf. nicht nur
das Faktum einer Abweichung und der Richtung der Abweichung, son
dern es wird auch der Zeitpunkt der Abweichung innerhalb des Pres
senhubes und das betragsmäßige Ausmaß der Abweichung ermittelt.
Diese Informationen ermöglichen es dem Rechner 29, im Falle eines
negativen Soll/Ist-Vergleiches gezielt in Abhängigkeit von der
Differenz zwischen beiden zu reagieren. Bei einem frühen Auftre
ten einer Abweichung aus dem Toleranzbereich der Soll-Ziehkraft
wird die Niederhalterkraft für den nächsten Pressenhub stärker
verändert als bei einem späteren Verlassen des Toleranzbereiches.
In gleicher Weise führt ein sehr starkes Abweichen der Ziehstem
pelkraft von dem zulässigen Toleranzbereich auch zu einer stärke
ren Veränderung der Niederhalterkraft und umgekehrt. Dadurch kann
bei stark fehlerhaft eingestellter Niederhalterkraft eine opti
male Einstellung in wenigen Iterationsschritten, idealerweise mit
nur einem Schritt, erreicht werden.
Bisher wurde unterstellt, daß die Platinenqualität und die Qua
lität der Schmierung unverändert bleiben. Entsprechende Störungen
würden unter dieser Annahme allenfalls noch von der Presse selber
herkommen können. Derartige Störungen würden durch das bisher
beschriebene System aufgefangen bzw. kompensiert werden können.
Werkstückseitige Störungen, die auf Qualitätsänderungen der Pla
tine oder ihrer Schmierung zurückzuführen sind, müßten jedoch
rechtzeitig an der Platine erfaßt und in das Steuerungs- bzw.
Regelungssystem eingespeist werden. Aus diesem Grunde sind im
Bereich der Platine mehrere Sensoren vorgesehen, mit denen die
für ein gleichbleibendes Ziehergebnis relevanten Eigenschaften
der Platine bzw. ihrer Schmierung meßtechnisch erfaßt werden kön
nen. Zunächst ist eine Eingabestelle 13 für den betreffenden Werk
stücktyp vorgesehen; sie ist mit einer entsprechenden Datenaufbe
reitung 23 gekoppelt, die eine Basisfunktion für den optimalen
Ziehkraftverlauf und den Soll-Ziehkraftbereich sowie auch eine
Basisfunktion für den Idealverlauf der Klemmkraft und den Soll-
Klemmkraftbereich dem Rechner 29 zur Verfügung stellt. Diese Da
ten sind in dem Funktionsteil 23 der Datenaufbereitung für den
Werkstücktyp abgespeichert und werden entsprechend aufgerufen.
Des weiteren ist ein Sensor 14 für die Ermittlung der Blechdicke
der Platine 11 vorgesehen, mit dem Dickenschwankungen der Platine
erfaßt werden können. Die entsprechenden Signale werden an einen
weiteren Funktionsteil 24 für die Datenaufbereitung hinsichtlich
der Blechdicke geleitet; dieser enthält Korrekturfaktoren bzw.
Korrektur-Algorithmen, die bei Maßabweichungen gegenüber einem
Nennwert der Platinendicke berücksichtigt werden müssen; diese
Korrekturfaktoren bzw. -algorithmen werden ebenfalls an den Rech
ner 29 weitergeleitet. Mittels eines weiteren Sensors 15 kann die
Werkstoffbeschaffenheit der Platine ermittelt werden. Es kann
sich hierbei bspw. um einen induktiv arbeitenden Sensor handeln,
der die magnetische Permeabilität des Bleches mißt und aus Ver
änderungen dieses Wertes auf eine unterschiedlich hohe Werkstoff
festigkeit schließt. Die entsprechenden Signale werden ebenfalls
an einen Funktionsblock 25 für die Datenaufbereitung hinsichtlich
der Werkstoffbeschaffenheit weitergeleitet, der ebenfalls nach
Maßgabe der Abweichung gegenüber einem Normwert entsprechende
Korrekturwerte bzw. Korrekturalgorithmen an den Rechner 29 wei
tergibt. Weiterhin ist die Oberflächenbeschaffenheit, insbesonde
re die Rauheit der Platine von Bedeutung, die mittels eines bspw.
berührungslos optisch arbeitenden Sensors 16 erfaßt werden kann.
Entsprechende Meßwerte werden ebenfalls an den zugehörigen Funk
tionsblock 26 für die Datenaufbereitung für die Rauheit weiterge
leitet, der seinerseits Korrekturwerte bzw. -algorithmen an den
Rechner 29 weiterleitet, wenn die gemessene Rauheit gegenüber
einem Standardwert in der einen oder anderen Richtung abweicht.
Schließlich ist auch noch die Art der Schmierung der Platine von
Wichtigkeit für ein gleichbleibendes Ziehergebnis. In diesem Zu
sammenhang interessiert zum einen die Schmierfilmdicke, die mit
tels eines bspw. kapazitiv arbeitenden Sensors 17 gemessen werden
kann. Der angeschlossene Funktionsblock 27 für die Datenaufberei
tung der Schmierfilmdicke gibt ebenfalls im Falle einer Abwei
chung der Schmierfilmdicke gegenüber einem Standardwert entspre
chende Korrekturwerte bzw. -algorithmen an den Rechner 29 weiter.
Die Viskosität des verwendeten Schmiermittels wird mit dem Sensor
18 laufend erfaßt; auch der entsprechend angeschlossene Funktions
block 28 für die Datenaufbereitung im Hinblick auf die Schmier
mittelviskosität ist mit dem Rechner 29 gekoppelt.
Aufgrund der laufenden Qualitätsüberwachung der Platine und der
Schmierung hinsichtlich der erwähnten Eigenschaften und der ent
sprechenden Datenaufbereitung ist der Rechner 29 in der Lage,
eine jeweilige, den geänderten platinenseitigen Bedingungen an
gepaßten Datensatz für den Soll-Ziehkraftbereich und den Soll
verlauf der Niederhalterkraft für den nächstfolgenden Pressentakt
vorauszuberechnen. Und zwar wird für den Fall, daß die Werkstoff
festigkeit gegenüber einem Standardwert erhöht ist, die Nieder
halterkraft höher als normal ausfallen müssen. Ähnlich ist es bei
der Blechdicke; bei einem dickeren Blech muß der Niederhalter
ebenfalls stärker angepreßt werden als bei einem weniger dicken
Blech. Bei der Oberflächenrauheit der Platine verhält es sich
umgekehrt; je rauher die Oberfläche ist, umso niedriger muß die
Niederhalterkraft sein, um tendenziell zu gleichen Ziehqualitäten
zu kommen. Tendenziell entgegengesetzt wirkend verhält es sich
hinsichtlich der Schmierfilmdicke; je dicker der Schmierfilm,
eine umso größere Niederhalterkraft ist erforderlich, um zu
gleichartigen Ziehergebnissen zu gelangen. Ähnlich verhält es
sich auch mit der Schmiermittelviskosität; bei zähem Schmiermit
tel muß der Platinenrand in der Tendenz stärker geklemmt werden,
als bei einem niederviskosen Schmiermittel.
Bei Verwendung eines lernfähigen Rechners können die recht un
terschiedlichen Einflüsse und das Ausmaß ihrer Berücksichtigung
durch die Praxis selbsttätig optimiert werden.
Claims (7)
1. Verfahren zur selbsttätigen, interativen Prozeßoptimierung von Ziehvorgängen in Pressen, die bei jedem Ar
beitstakt jeweils ein Ziehteil fertigen, wobei bei jedem Arbeits
takt jeweils ein Rohteil in das aus Matrize, Stempel und Nieder
halter bestehende Ziehwerkzeug der Ziehpresse eingelegt, dieses
mit bestimmter Klemmkraft durch den Niederhalter am Rand einge
klemmt und anschließend das Ziehteil zwischen Matrize und Stempel
gezogen wird, wobei
- - vor Aufnahme der Produktion von Ziehteilen (12) eines bestimmten Typs der optimale, zeitliche oder pressenhubabhän gige Verlauf (35) der während des Ziehvorganges auf das Zieh teil (12) ausgeübten Ziehstempelkraft (Fs) und insbesondere die ohne Gefahr der Entstehung von "Reißern" zulässigen Ab weichungen von diesem optimalen Ziehkraftverlauf (35) nach oben und die ohne Gefahr der Entstehung von "Falten" zulässigen Abweichungen von diesem optimalen Ziehkraftverlauf (35) nach unten ermittelt und datenmäßig gespeichert wird, derart, daß für den betreffenden Typ des zu ziehenden Ziehteiles ein zeitli cher oder pressenhubabhängiger Ziehkraftbereich - im folgen den kurz "Soll-Ziehkraftbereich" (36) genannt - datenmäßig gespeichert wird, innerhalb dessen die Ziehkraft (Fs) verlaufen muß, um reißer- und faltenfreie, also "gute" Ziehteile (12) erwarten zu können,
- - während der Produktion von Ziehteilen (12) dieses Typs bei jedem Arbeitstakt der tatsächliche, zeitliche oder pres senhubabhängige Verlauf der während des Ziehvorganges auf das Ziehteil (12) ausgeübten Ziehkraft (Fs) - im folgenden kurz "Ist-Ziehkraftverlauf" genannt - gemessen wird und
- - die Ziehteilqualität bei jedem Arbeitstakt und selbsttä
tig hinsichtlich der Kriterien "Reißer" oder "Falten" kon
trolliert wird, und zwar durch einen datenmäßigen Vergleich des Ist-Zieh
kraftverlaufes mit dem Soll-Ziehkraftbereich (36), d. h. durch
eine Kontrolle, ob der jeweilige Ist-Ziehkraftverlauf während
des gesamten Ziehweges im Soll-Ziehkraftbereich (36) verläuft
oder nicht und ob der Ist-Ziehkraftverlauf den Soll-Ziehkraft
bereich (36) ggf. überschritten hat, was auf "Reißer" hin
weist, oder ob er ihn ggf. unterschritten hat, was auf "Fal
ten" hinweist,
gekennzeichnet durch folgende Merkmale: - - zur selbsttätigen Optimierung der am Niederhalter (4) ein
stellbaren Klemmkraft (Fn) wird in Abhängigkeit von der er
mittelten Ziehteilqualität eines in einem vorausgegangenen
Arbeitstakt gezogenen Ziehteiles (12) die Klemmkraft (Fn) für
den nächstfolgenden Arbeitstakt verändert oder gleichbleibend
beibehalten, und zwar wird
- - im Falle eines Anrisses an einem zuvor gezogenen Ziehteil - Ziehteilqualität "Reißer" - die Klemmkraft (Fn) gegenü ber dem dabei eingestellten Wert für den neuen Arbeitstakt gesenkt,
- - im Falle eines einwandfreien Ziehteiles - Ziehteilqualität "gut" - die Klemmkraft (Fn) gleichbleibend beibehalten und
- - im Falle von Falten an einem zuvor gezogenen Ziehteil - Ziehteilqualität "Falten" - die Klemmkraft (Fn) gegenüber dem dabei eingestellten Wert für den neuen Arbeitstakt er höht;
- - der Zeitpunkt und/oder das Ausmaß des Über- bzw. Unterschreitens des Soll-Ziehkraftbereiches (36) wird durch den jeweiligen Ist-Ziehkraftverlauf - im folgenden kurz "Scha denssignal" genannt - innerhalb des jeweiligen Arbeitstaktes ermittelt, wobei bei einem frühen Auftreten eines Schadens signales oder bei einem stärkeren Schadenssignal die Klemm kraft des Niederhalters (4) stärker verändert wird als bei einem späten Auftreten oder bei einem schwächeren Schadens signal.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß auch die Werkstoff-Festigkeit einer jeden Platine (11) ermit
telt wird (Sensor 15), wobei bei einer hohen Festigkeit die Klemm
kraft (Fn) des Niederhalters (4) höher eingestellt wird als bei
einer geringeren Festigkeit.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß auch die Blechdicke der Platine (11) ermittelt wird (Sensor
14), wobei bei einer stärkeren Blechdicke die Klemmkraft (Fn) des
Niederhalters (4) höher eingestellt wird als bei einer geringeren
Blechdicke.
4. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß auch die Oberflächenrauheit der Platine (11) ermittelt wird
(Sensor 16), wobei bei einer größeren Rauheit die Klemmkraft (Fn)
des Niederhalters (4) niedriger eingestellt wird als bei einer
geringeren Rauheit.
5. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß jede Platine (11) vor dem Einlegen in das Ziehwerkzeug (3)
mit einem Schmierfilm versehen und daß danach auch die Schmier
filmdicke ermittelt wird (Sensor 17), wobei bei einer großen
Schmierfilmdicke die Klemmkraft (Fn) des Niederhalters (4) höher
eingestellt wird als bei einer geringen Schmierfilmdicke.
6. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß jede Platine (11) vor dem Einlegen in das Ziehwerkzeug (3)
mit einem Film eines Schmiermittels versehen und daß laufend auch
die Viskosität des Schmiermittels ermittelt wird (Sensor 18), wo
bei bei einem höherviskosen Schmiermittel die Klemmkraft (Fn) des
Niederhalters (4) höher eingestellt wird als bei einem geringer
viskosen Schmiermittel.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf der Grundlage zurückliegender Preßzyklen und aus den an
einer neu in die Ziehpresse (1) einzulegenden Platine (11) erfaß
ten Meßgrößen bezüglich Werkstoff-Festigkeit, Blechdicke, Rauheit,
Schmierfilmdicke und/oder Viskosität die optimale Nieder
halterkraft (Fn) für die neu in die Ziehpresse (1) einzulegende
Platine (11) vorausberechnet wird.
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Owner name: DAIMLERCHRYSLER AG, 70567 STUTTGART, DE |
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