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Teerabscheider. Gegenstand der Erfindung ist ein neuer Teerabscheider,
der beim Betriebe jedes Generators verwendet werden kann und dazu führt, daß das
erzeugte Gas vollkommen gereinigt und insbesondere vom Teer vollständig befreit
an die Verbrauchsstelle, z. B. an den Sauggasmotor, gelangt. Durch den vorliegenden
Teerab@scheider -wird es möglich, daß Generatoren, die bisher nur mit Anthrazit
betrieben werden konnten, nunmehr mit einem beliebigen minderwertigen Brennmaterial,
z. B. Braunkohle u. dgl., gespeist werden. Man erreicht diesen Zweck dadurch, daß
man das aus dem Generator austretende Gas in geeigneter Weise durch den Teerabscheider
hindurchführt, wo es durch bewegliche und feststehende Schaufelräder energisch durchgemischt
wird, so daß die Abscheidung des Teeres erfolgt. Dabei ist dafür Sorge getragen,
daß das Gas beim Eintritt in die Reinigungseinrichtung zunächst der Wirkung eines
geeigneten chemischen Präparates unterworfen wird, durch das eine energische Vorreinigung
des Gases erzielt wird. Der durch die Flügeleinrichtungen abgeschiedene Teer sinkt
nach unten und sammelt sich in einem dazu bestimmten Aufnahmegefäß. Dabei tritt
eine Scheidung zwischen dem Teer und den vorhandenen spezifisch schwereren Verunreinigungen
in der Weise ein, daß der Teer sich oben abscheidet und im reinen Zustande abgelassen
werden kann, während die Verunreinigungen für sich abgelassen werden können. Um
den Teer dünnflüssig zu halten und etwa in ihm enthaltenes Wasser nach Möglichkeit
zu entfernen, ist im Teersammelraum eine Heizschlange angebracht. Der gewonnene
Teer enthält alle wertvollen Bestandteile und ist sehr rein und trocken, da der
gesamte Wassergehalt durchschnittlich unter % Prozent bleibt. Die Möglichkeit, einen
so wasserarmen Teer zu gewinnen, wird in der Hauptsache dadurch .bedingt,` daß entgegen
allen bisherigen Methoden die Teerabscheidung nur auf trockenem Wege erfolgt und
so die Feuchtigkeitsmengen, die durch das Waschen mit Wasser immer in den Teer gebracht
wurden, in Wegfall kommen.
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Auf beiliegender Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform
der Einrichtung dargestellt, und zwar zeigt Abb. i die Außenansicht der Einrichtung,
Abb. a einen senkrechten Schnitt, Abb. 3 einen Schnitt der Abb. i nach Linie i-i,
Abb. d. einen Schnitt der Abb. i nach Linie 2-a, Abb. 5 einen Schnitt der Einrichtung
nach Linie 3-3.
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Der Teerabscheider besteht aus einem zylindrischen Gefäß i, das sich
nach unten zu dem Teersammelgefäß z erweitert. Das Ganze steht auf Füßen 3. Innerhalb
des Zylinders i ist ein zweiter Zylinder :4 vorgesehen, der die Abscheideeinrichtungen
für den Teer enthält. Diese Abscheideeinrichtungen bestehen aus drehbaren schaufelartigen
Einrichtungen 5, die auf einer gemeinsamen Achse 6 sitzen, und
aus
festen Schaufelrädern 7, die an der Wand des Zylinders q. befestigt sind. Die Welle
6 sitzt unten im Lager 8, das seinerseits durch den radähnlichen Teil 9 gehalten
wird, der am oberen Ende des Teersammelgefäßes 2 befestigt ist. Das obere Ende der
Welle wird durch die Lager io und i i gehalten. Der Antrieb der Welle erfolgt durch
(las Kegelradgetriebe 12, das von den Riemenscheiben 13 aus bewegt wird.
1,. ist die Eintrittsöffnung für das aus dem Generator kommende Gas, das durch die
Rohrzweige 15 in den abgeschlossenen Raum 16 des Reinigers gelangt. Dieser Raum
steht durch die Öffnungen 17 mit dem Innenraum des Reinigers in Verbindung. Die
Bew egungs- und Mischungsorgane 5 und 7 bilden die Flügelräner mit Flügeln 18. Zwischen
Innenzylinder 4 und Außenzylinder i liegt ein ringförmiger Raum 1g. 2o ist die Heizschlange
für den Teersammelraum mit Zulaufrohr 21 und Ablaufrohr 22. Im Boden des Teersammelraumes
liegt das Ablaßrohr 23 für den Teer, das im Innern des Sammelraumes einen Stutzen
24. aufweist, der eine gewisse Höhe besitzt, so daß der Teer abgelassen werden kann,
ohne daß die darunter befindlichen spezifisch schwereren. Verunreinigungen 25 mitgenommen
werden. Diese Verunreinigungen können durch einen besonderen Stutzen 26 abgelassen
werden. Beide Stutzen sind durch Hähne 27 bzw. 28 verschlossen. Die Einrichtung
wirkt wie folgt: Das aus dem Generator kommende Gas tritt durch 14 in den Teerabscheider
und durch die beiden Rohrstutzen 15 in den Ringraum 16 ein, in dem sich eine chemische
Masse zur Vorreinigung befindet. Aus 16 gelangt das Gas durch die Öffnungen 17 in
den eigentlichen Teerabscheideraum. Durch die auf der Welle 6 sitzenden Flügel wird
das Gas heftig gegen die Wände und die feststehenden Flügelräder geschleudert, so
daß eine vollständige Abscheidung des Teeres erfolgt. Das gereinigte Gas tritt dann
in den Ringraum i g, in dem sich geringe Mengen Kondenswasser u. dgl. noch abscheiden,
und gelangt durch den Austrittsstutzen 29 zum Skrubber oder direkt in die Maschine.
Die Reinigung durch den beschriebenen Teerabscheider ist so gut, daß ein besonderer
Skrubber entbehrt werden könnte und daß eine einfache Kühleinrichtung ausreichend
wäre, um das Gas für jeden Anwendungszweck brauchbar zu machen.
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Der Teer sammelt sich im Sammelgefäß 2, wo er durch die Heizschlange
so erwärmt wird, daß die letzten Reste des Wassers beseitigt werden und er im reinen
und dünnflüssigen Zustande durch das Rohr 23 abgelassen werden kann. Die spezifisch
schwereren Verunreinigungen «-erden durch das Rohr 26 entfernt.
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Es ist besonders hervorzuheben, daß durch die beschriebene Apparatur
ein sehr wirtschaftliches Teerabscheidungsverfahren ermöglicht wird, insofern als
die Abscheidung des Teeres ausschließlich auf trockenem Wege ohne Benutzung von
Wasser geschieht, während die bisher bekannten Verfahren Teer nur unter Verwendung
von Wasser zu gewinnen gestatten. Ganz abgesehen von den durch den Wasserverbrauch
bedingten Kosten wird der so gewonnene Teer stark wasserhaltig, und die Entfernung
dieses bei der Gewinnung hineingebrachten Wassers verursacht ihrerseits wieder erhebliche
Kosten. Die Beschaffenheit des Teeres wird außerdem noch dadurch vielfach verschlechtert,
daß das für die Teergewinnung benutzte Wasser eine ungeeignete Zusammensetzung hat,
beispielsweise zu hart ist.