DE419724C - Schaltungsanordnung fuer doppelt gerichtete Verbindungsleitungen in Fernsprechanlagen - Google Patents
Schaltungsanordnung fuer doppelt gerichtete Verbindungsleitungen in FernsprechanlagenInfo
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- H04—ELECTRIC COMMUNICATION TECHNIQUE
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- H04M5/08—Manual exchanges using connecting means other than cords
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Description
DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN AM 10. OKTOBER 1925.
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
KLASSE 21a GRUPPE 65
(S
Siemens & Halske Akt.-Ges. in Beriin-Siemensstadt*).
Schaltungsanordnung für doppelt gerichtete Verbindungsleitungen in Fernspreehanlagen.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 4. März 1922 ab.
Die Erfindung bezieht sich auf eine Schal- j lage eine bessere Bedienung zu gewährleisten,
tungsanordnung für doppelt gerichtete Ver- , indem die Zahl der infolge Besetztseins aller
bindungsleitungen in Fernsprechanlagen und i Verbindungsleitungen nicht herstellbaren
bezweckt, eine bessere Ausnutzung der Ver- [ Verbindungen vermindert wird. Erreicht ist
bindungsleitungen zu ermöglichen und gleich- j dies nach der Erfindung dadurch, daß den
zeitig den Teilnehmern einer Fernsprechan- | doppelt gerichteten Verbindungsleitungen
*) Von dem Patentsucher sind als die Erfinder angegeben worden:
Alfred Scheiinert in Charhttenbiirg, und Alfred Radtke in Berlin-Lichterfelde.
Schalteinrichtungen zugeordnet sind, die beim Besetztsein aller Leitungen zur Wirkung
kommen und die Sperrung der Verbindungsleitungen derart aufheben, daß eine Vorbelegung
dieser Leitungen durch neue, den bestehenden Verbindungen entgegengesetzt verlaufende
Verbindungen ermöglicht wird.
Als Ausführungsbeispiel ist in der Zeichnung eine Anordnung dargestellt, bei welcher
ίο eine doppelt gerichtete Verbindungsleitung mit ihrem einen Ende an einem Beamtinnenarbeitsplatz
liegt. Die Erfindung ist jedoch auf derartige Anordnungen nicht beschränkt. Außer bei doppelt gerichteten Verbindungsleitungen
zwischen Handbetriebsvermittlungsstellen kann die Erfindung auch bei doppelt gerichteten Verbindungsleitungen zwischen
einer Selbstanschluß- und einer Handbetriebsvermittlungsstelle oder zwischen Selbstan-Schlußvermittlungsstellen
untereinander angewendet werden. Bei den selbsttätigen Vermittlungsstellen ist jedoch die Erfindung auf
Anlagen beschränkt, bei welchen die Abgabe der Stromstöße unter dem Einfluß von Schalt-β5
mitteln an der Empfangsstelle erfolgt, d. h. von Einrichtungen, bei denen der Stromstoßsender
beispielsweise elektromagnetisch gesperrt gehalten wird, bis eine freie Verbindungsleitung
bzw. ein freier nachgeordneter Nummernstromstoßempfänger angeschaltet ist. Erst dann werden die für den angeschalteten
Nummernstromstoßempfänger bestimmten Stromstöße ausgesandt.
Zunächst sei eine Verbindung von dem Arbeitsplatz A ζήτα. Arbeitsplatz B erläutert.
Die Beamtin des Arbeitsplatzes A führt einen j nicht dargestellten Stöpsel in die Klinke VK
ein und erregt dadurch über die Klinkenfeder ι und die Ader 2 das Relais R, welches
seine Kontakte 3, 4 und sr schließt. Über
den Kontakt 3,. wird der Stromkreis des Antriebsmagneten
D des Vorwählers VW wie folgt geschlossen: Erde, Kontakt 3r, 6h, Jt, 8d,
Magnet D1 Batterie, Erde.
Findet der Vorwähler eine freie Verbin- | dungsleitung VL, so spricht das Relais T in folgendem Stromkreise an: Erde, Batterie, Wicklungen I und II des Relais T, Kontakte gh, 5r, Schaltarm 10, Kontakt 11, Ader 12 der Verbindungsleitung, Relais C, Kontakt i^m, I4ZS, 15,, Erde. Die Relais T, C und H1 sprechen an. Das Relais T setzt in bekannter Weise durch öffnen des Kontaktes Jt den Vorwähler still, sperrt die gefundene freie Leitung durch Schließen des Kontaktes 16^ gegen Belegung durch einen anderen Vorwähler und schließt seinen Kontakt 17h wodurch die Ader 2 mit der Ader 18 der Verbindungsleitung VL verbunden wird. Am Arbeitsplatz B ist ein Relais M vorgesehen, welches über einen Kontakt 19 der : Anschaltklinke für die Sprechapparate der ; Beamtin erregt wird. Der Kontakt I3ro ist geschlossen, wenn das Relais M nach Einführung des Stöpsels 20 in die Anschaltklinke erregt wird. Die vollgezeichnete Lage des Ankers m ist daher die Arbeitslage. Gemeinsam für alle am Arbeitsplatz B endenden Verbindungsleitungen VL ist ein Abschaltrelais Ab vorgesehen. Dieses Abschaltrelais ist erregt, solange das Relais M erregt ist und irgendeine der Verbindungsleitungen VL noch frei ist. Der Stromkreis verläuft wie folgt : Erde, Kontakte 2im, 222S, 23,., Relais Ab, Batterie, Erde. Es hält den Kontakt 24oi, geöffnet.
Findet der Vorwähler eine freie Verbin- | dungsleitung VL, so spricht das Relais T in folgendem Stromkreise an: Erde, Batterie, Wicklungen I und II des Relais T, Kontakte gh, 5r, Schaltarm 10, Kontakt 11, Ader 12 der Verbindungsleitung, Relais C, Kontakt i^m, I4ZS, 15,, Erde. Die Relais T, C und H1 sprechen an. Das Relais T setzt in bekannter Weise durch öffnen des Kontaktes Jt den Vorwähler still, sperrt die gefundene freie Leitung durch Schließen des Kontaktes 16^ gegen Belegung durch einen anderen Vorwähler und schließt seinen Kontakt 17h wodurch die Ader 2 mit der Ader 18 der Verbindungsleitung VL verbunden wird. Am Arbeitsplatz B ist ein Relais M vorgesehen, welches über einen Kontakt 19 der : Anschaltklinke für die Sprechapparate der ; Beamtin erregt wird. Der Kontakt I3ro ist geschlossen, wenn das Relais M nach Einführung des Stöpsels 20 in die Anschaltklinke erregt wird. Die vollgezeichnete Lage des Ankers m ist daher die Arbeitslage. Gemeinsam für alle am Arbeitsplatz B endenden Verbindungsleitungen VL ist ein Abschaltrelais Ab vorgesehen. Dieses Abschaltrelais ist erregt, solange das Relais M erregt ist und irgendeine der Verbindungsleitungen VL noch frei ist. Der Stromkreis verläuft wie folgt : Erde, Kontakte 2im, 222S, 23,., Relais Ab, Batterie, Erde. Es hält den Kontakt 24oi, geöffnet.
Über den Kontakt 25e wird die Anruflampe
AL der Verbindungsleitung VL wie folgt eingeschaltet: Erde, Kontakte 2jas, 26f,
2$c, Anruflampe AL, Batterie, Erde. Die
Beamtin erkennt an dem Aufleuchten der Lampe, daß ein Anruf vorliegt, und legt ihren
Aufnahmeschalter AS um. Hierdurch werden die Kontakte 28, 29, 30, 31, 32 und 33as
geschlossen und die Kontakte 27, 34 und 35as
geöffnet. Durch öffnen des Kontaktes 2yas
erfolgt die Ausschaltung der Anruf lampe AL, während durch Schließen der Kontakte 32
und 33CS die Sprechadern 36 und 37 der Verbindungsleitung
VL an die Wicklungen 38 und 39 des Übertragers Ue angeschaltet werden.
Über die Kontakte 29 und 3oas wird
Batterie an beide Adern 36 und 37 angeschaltet. Batteriestrom fließt nunmehr über beide
Wicklungen I und II des Relais R1. . Diese Wicklungen sind aber einander entgegengeschaltet,
so daß das Relais R1 beim Umlegen des Schalters AS nicht ansprechen kann.
Durch die Anschaltung der Batterie an die Ader 37 wird aber das Relais H im Vorwähler
VW wie folgt erregt: Erde, Batterie, Kontakt3OaS, Wicklung39 des Übertragers Ue,
Kontakt 32as, Ader 37, Kontakt 4Orl, Ader
18, Kontakt 41, Schaltarm 42, Kontakt iyt,
Wicklung I des Relais H, Erde. Das Relais H spricht an, verbindet über einen Kontakt 43^
die Ader 44 mit der Ader 45, schaltet sich über seinen Kontakt 46;, und seine Wicklung
II in einen vom Kontakt 4r abhängigen Haltestromkreis ein, öffnet seine Kontakte
6 und 9ή und schließt den parallel zum Kontakt
5r liegenden Kontakt 47Ä.
Über den Kontakt 28as wird ein Haltestromkreis
für das Relais C hergestellt, und über den Kontakt 3iflS wird das Relais F
erregt, welches seinen Kontakt 15, öffnet,
seinen Kontakt 48, schließt und sich selbst über den Kontakt / hält. Nach Beendigung
des Sprechverkehrs der anrufenden Stelle mit der Beamtin wird der Schalter AS wieder in
seine Ruhelage zurückgelegt.
Der Kontakt 28aS unterbricht den Prüf-
Stromkreis, so daß die Relais T und C abfallen.
Der Arbeitsplatz B bleibt nun über den Kontakt I5f so lange gegen weitere Anrufe
gesperrt, bis die Beamtin die Trenntaste FT gedrückt hat. Hierdurch wird der Haltestromkreis
für das Relais F unterbrochen, so daß am Kontakt I5f der Prüf Stromkreis
für weitere Anrufe vorbereitet ist.
Verbindungen vom Arbeitsplatz B zum ίο Arbeitsplatz C werden dadurch eingeleitet,
daß die Beamtin des erstgenannten Platzes den Schalter ZS umlegt. Hierdurch wird
Batterie über die Kontakte 50 und 6ozs an
die Ader 36 der Verbindungsleitung gelegt und hierdurch das Differenzrelais R1 nur
über seine Wicklung I erregt. Das Relais R1 spricht infolgedessen an, öffnet seine Kontakte
40 und 5 ir und schließt seine Kontakte 52 und 53r. Hierdurch werden die Adern
36 und 37 der · Verbindungsleitung mit den zum Arbeitsplatz C führenden Adern 54 und
55 verbunden. Durch Umlegen des Schalters ZS werden auch die Kontakte 22iS und I42S
geöffnet sowie die Kontakte 56 und S7ZS Se~
schlossen.
Es sei jetzt der Fall betrachtet, daß alle Verbindungsleitungen VL besetzt sind, und
zwar teils in der Verkehrsrichtung A-B und teils in der Verkehrsrichtung B-C. Bei den
\7erbindungsleitungen, die in der Verkehrsrichtung A-B besetzt sind, ist der Kontakt
23C und bei den Verbindungsleitungen, über
welche Gespräche von B nach C geführt werden, der Kontakt 222S geöffnet. Das Relais
Ab wird infolgedessen stromlos und schließt den Kontakt 24fl6. Die Verbindungsleitungen,
welche in der Richtung A-B besetzt sind, können durch eine neue Verbindung in
dieser Verkehrsrichtung nicht belegt werden, da sie in bekannter Weise durch den geschlossenen
Kontakt i6t an den diese Leitungen
besetzt haltenden Vorwählern gesperrt sind.
Sucht z. B. der dargestellte Vorwähler VW bei Besetztsein aller Verbindungsleitungen
eine belegbare Verbindungsleitung, so kann er sich auf eine solche, die in der Richtung
B-C besetzt ist, dadurch einstellen, daß das Relais T über die Kontakte 5O08 und 24o6
auf folgendem Wege erregt wird: Erde, Batterie, Wicklungen I und II des Relais T,
Kontakte gh, 5,., Schaltarm 10, Kontakt 11,
Ader 12 der Verbindungsleitung VL, Relais C, Kontakte I3m, ζ6ζε, 24aS, Erde. Die
Relais T und C sprechen an, Relais T bewirkt in bekannter Weise die bereits geschilderten
Schaltvorgänge, während das Relais C über seinen Kontakt 6oc und den Kontakt
57ZS des Schalters ZS ein besonderes Schauzeichen,
nämlich die Lampe WL, einschaltet, welches der Beamtin des Verbindungsplatzes B zu erkennen gibt, daß die Verbindungsleitung
VL durch eine neue Verbindung vorbelegt worden ist. Die Anruflampe AL wird außerdem in der bereits geschilderten
Weise eingeschaltet. Eine Durchschaltung der Sprechadern 18 und 45 auf die
Sprechadern 36 und 37 der Verbindungsleitung VL kann bei Vorbelegung einer Verbindungsleitung
nicht erfolgen, da das Relais R1 über seine Wicklung I erregt gehalten
wird.
Claims (3)
- P ATENT-A N SPRÜCHE:i. Schaltungsanordnung für doppelt gerichtete Verbindungsleitungen in Fernsprechanlagen, dadurch gekennzeichnet, daß bei Besetztsein aller Verbindungsleitungen Schalteinrichtungen (Ab) zur Wirkung kommen, welche die Sperrung der Verbindungsleitungen (VL) derart aufheben, daß eine Vorbelegung dieser Leitungen durch Verbindungen, die in entgegengesetzter Richtung verlaufen (z.B. von A-B) als diebestehenden Verbindungen (iz. B. von B-C), ermöglicht wird.
- 2. Schaltungsanordnung nach Anspruch ι mit einem einer Gruppe von Verbindungsleitungen (VL) zugeordneten Relais" (Ab), dadurch gekennzeichnet, daß dieses durch den einzelnen Verbindungsleitungen (VL) zugeordnete Schalteinrichtungen (ZS1 C) so beeinflußt wird, daß es beim Besetztsein aller Verbindungsleitungen seinen Erregungszustand ändert und hierdurch eine Vorbelegung von Leitungen durch Verbindungen gestattet, die in entgegengesetzter Richtung verlaufen (z. B. von A-B) als die bestehenden Verbindungen (z.B. von B-C).
- 3. Schaltungsanordnung nach Anspruch i, gekennzeichnet durch eine solche Ausbildung der Sperr einrichtungen (Ab), daß die Schalteinrichtungen (R1), welche die Anschaltung der Verbindungseinrichtungen (am Arbeitsplatz C) an die doppelt gerichteten Verbindungsleitungen herbeiführen, von den Sperreinrichtungen (Ab) nicht beeinflußt werden.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.t). gedruckt in der reichsdeuckerei.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES59105D DE419724C (de) | 1922-03-04 | 1922-03-04 | Schaltungsanordnung fuer doppelt gerichtete Verbindungsleitungen in Fernsprechanlagen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES59105D DE419724C (de) | 1922-03-04 | 1922-03-04 | Schaltungsanordnung fuer doppelt gerichtete Verbindungsleitungen in Fernsprechanlagen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE419724C true DE419724C (de) | 1925-10-10 |
Family
ID=7493041
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DES59105D Expired DE419724C (de) | 1922-03-04 | 1922-03-04 | Schaltungsanordnung fuer doppelt gerichtete Verbindungsleitungen in Fernsprechanlagen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE419724C (de) |
-
1922
- 1922-03-04 DE DES59105D patent/DE419724C/de not_active Expired
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