DE418597C - Sicherheits-Vorhaengeschloss - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Vorhängeschloß mit flachem Stechschlüssel. Es zeichnet sich durch eine unbedingte Sicherheit gegen ein Öffnen durch Nachschlüssel oder andere Behelfe aus sowie durch eine bisher unerreicht große Möglichkeit der Zusammensetzung der Zuhaltungen.

In der Zeichnung ist die Erfindung beispielsweise dargestellt.
Abb. ι ist eine Seitenansicht.

Abb. 2 ist eine Vorderansicht.

Abb. 3 ist eine Innenansicht in Schließstellung.

Abb. 4 ist eine Innenansicht geöffnet.
Abb. 5 bis 7 sind je eine Einzelheit.

Abb. 8 und 9 sind Vergrößerungen von Abb. 3 und 4.

ι ist das Gehäuse des Schlosses. An einem Bolzen 2 sitzt der Schließbügel 3 mit der Öse 4. Am Umschweif ist eine Federzunge 5 angeordnet und an der Decke eine Schloßfeder 6 mit einem Loch 7 und zwei mit abgesetzten Nietköpfen versehenen Vierkantbolzen 8.

9 ist eine die Zuhaltungen bergende Kapsel. An der hinteren Stirnseite der Kapsel steht ein Haken 10 heraus und ein kurzer Zapfen 11; weiter ist die Drehachse 12 für die Zuhaltungen eingesetzt. Man hat zwei Arten von Zuhaltungen 13 und 14. Beide Arten sind zweischenklig, mit je einer Feder 15 versehen, und je mit einem Auge 16 auf die Achse 12 aufgereiht. Beide Arten haben an dem einen Schenkel eine Schräge 17 und am andern eine Sperrnase 18; die erstere Art (13) hat außerdem einen Zahn 19. Die Fabrik hält von den Zuhaltungen 13 zehn abgestufte Profile vorrätig (s. Abb. 5), die mit den Nummern ο bis 9 gemarkt sind, und von jedem Profil eine beliebige Anzahl.

Der Schlüssel 20 besteht aus einer kleinen Schiene mit Griffauge 21 und Marke 22; letztere zeigt die beim Einstecken nach oben zu haltende Seite an. Hinter der Stoßkante

23 sind Kurven 24 durchgedrückt. Im Gehäuse befindet sich das Schlüsselloch 25.

Jedes Schloß wird je aus einer Zuhaltung 14 und einer Mehrzahl der Zuhaltungen 13 zusammengestellt. Im dargestellten Beispie! sind vier solcher Zuhaltungen und dem entsprechend auch vier Kurven 24 am Schlüssel vorgesehen. Die vier Zuhaltungen 13 sind abwechselnd mit der Nase 18 nach oben und unten gelegt, demnach s'eh^n auch die Kurven

24 abwechselnd nach oben und unten. Die Mannigfaltigkeit der Abwandlung ergibt sich zunächst aus der verschiedenen Auswahl der Zuhaltungen 13 unter den zehn Nummern.

Man kann zusammensetzen 0001, 0002 usw.. und die je sich ergebende ZiU'ernreihe bildet die sogenannte Schloßnummer, welche Nummer dann auch der zugehörige Schlüssel trägt. In diesem Schlüssel sind die Kuven 24 so angeordnet, daß sie auf die je gewählten vier Zuhaltungen 13 stimmen. Die Anordnung der letzteren ergibt sich durch die Stellung der Kurven auf ihrer Linie, die zehnfach verschieden sein kann, und weiter durch den Stellungswechsel der Kurven nach obm und unten und gegeneinander. Dadurch ist eine so vielfältige Möglichkeit gegeben, der Abwandlung der Zuhaltungen zu folgen, wie sie bei einem Bartschlüssel nicht annähernd erreicht werden kann. Bei vier Zuhaltungen ist die Abwandlungsmöglichkeit schon auf 9999 zu berechnen, so daß sich erst der 10 000. Schlüssel wiederholt.

Die Kapsel mit den Zuhaltungen, für deren Nasen 18 sich entsprechende Schlitze in der Kapsel befinden, wird in das Schloßgehäuse eingesetzt, und zwar zwischen die Bolzen 8, während sie sich hinten durch Eintreten des Zapfens 11 in das Loch 7 mit der Feder 6 kuppelt. Die ZuhaLungen 13 sind versetzt gereiht (Abb. 61, derart, daß zwei Nasen 18 nach oben und zwei nach unten stehen.

Wenn das Schloß geschlossen ist, ist die Kapsel von der schon vorgespannten Feder 6 an die Vorderwand des Gehäuses gedrückt. Die Nasen 18 stehen vor dem Bolzen 8. Der Haken 10 ist in die Öse 4 eingehakt. Die Federzunge 5 ist von der öse 4 niedergedrückt und dadurch gespannt. Nun soli geöffnet werden. Man führt den Schlüssel so weit ein, daß die Stoßkante 23 an die Schräge 17 der Zuhaltung 14 und die Kurven 24 an je die Schräge 17 der Zuhaltungen 13 anfassen ί Abb. 8) und alle Zuhaltungen auf Einziehen der Nasen 18 in die Kapsel verstellen (Abb. 9). Gleichzeitig treten die Zähne 19 der Zuhaltungen 13 in die Kurvenhöh lun- ^: gen ein. Anschließend verschiebt der Schlüssel die Kapsel unter Spannen der Feder 6, wobei die Nasen 18 zwischen die Bolzen 8 treten und dadurch gesperrt sind. Der Haken ^: 10 verläßt die Falle 4, die Feder 5 drückt \ an der Öse 4 den Bügel 3 auf und folgt ihm so viel nach, daß sie sich vor den Haken 10 stellt und die Kapsel gegen Wiedervorgehen sperrt. Auch der Schlüssel kann, durch die Zähne 19 verankert, nicht abgezogen werden (Abb. 4, 7 und g).

Drückt man den Bügel 3 wieder ein, so drückt die Öse 4 die Feder 5 am Haken 10 herunter, bis letzterer wieder frei vor der Öse 4 steht. Nun kann die Feder 6 unter Wiedereinschnappen des Hakens 10 in die Öse 4 die Kapsel wieder vorschnellen, die Nasen 18 werden von dem Bolzen 8 frei, und die Federn stellen die Zuhaltungen 13 und 14 wieder auf Sperrung und anderseits Freigeben des Schlüssels ein, der nun herausgleiten kann.

Der Zweck der Zuhaltung 14 ist folgender: Bei aus einer Mehrheit von gleichen Worten (nur Einer, nur Zweier usw. ι bestehenden Ziffern stehen die Kurven 24 immer in einer geraden Querlinie. Dadurch würde, wenn es nur auf die Kurven ankäme, z. B. ein auf 111 eingerichtetes Schloß auch mit den Schlüsseln 222, 333 usw. geöffnet werden können, ein iii-Schloß auch mit den Schlüsseln 2222, 3333 usw., trotzdem die 111 weiter hinten auf dem Schlüssel sitzt wie die 222 usw. Die Zuhaltung 14 sichert gegen diese Gefahr. Ein Schlüssel, z. B. 111, kann nicht das Schloß 222 schließen, weil die Stoßkante 23 früher auf die Zuhaltung 14 wirkt, als die Kurven 24 an die Nasen 19 herankommen, und ein Schlüssel, z. B. 222, kann nicht das Schloß iii schließen, weil die Kurven 24 früher arbeiten als die Stoßkante 32, in beiden Fällen also die erforderliche gleichzeitige Auslösung nicht stattfindet.

Claims (2)

1. Patent-An sprüche:

   ι. Sicherheits - Vorhängeschloß mit flachem Stechschlüssel, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuhaltungen in einer zwischen Führungen im Gehäuse verschiebbaren abgefederten Kapsel liegen, welches Verschieben die Verriegelung des Schloßbügels öffnet, wobei die Offenstellung no selbsttätig gesperrt wird.
2. 2. Ausführung der Erfindung nach Anspruch i, gekennzeichnet durch eine als letzte eingesetzte Sicherungszuhaltung (14).

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.

   GEDHUCKT IN DEH