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DE418277C - Verfahren und Vorrichtung zum Betriebe von Zweileiter-Luftbremsen - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zum Betriebe von Zweileiter-Luftbremsen

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Publication number
DE418277C
DE418277C DEK90090D DEK0090090D DE418277C DE 418277 C DE418277 C DE 418277C DE K90090 D DEK90090 D DE K90090D DE K0090090 D DEK0090090 D DE K0090090D DE 418277 C DE418277 C DE 418277C
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DE
Germany
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pressure
valve
air
line
main
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Expired
Application number
DEK90090D
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English (en)
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Individual
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Publication of DE418277C publication Critical patent/DE418277C/de
Expired legal-status Critical Current

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Classifications

    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B60VEHICLES IN GENERAL
    • B60TVEHICLE BRAKE CONTROL SYSTEMS OR PARTS THEREOF; BRAKE CONTROL SYSTEMS OR PARTS THEREOF, IN GENERAL; ARRANGEMENT OF BRAKING ELEMENTS ON VEHICLES IN GENERAL; PORTABLE DEVICES FOR PREVENTING UNWANTED MOVEMENT OF VEHICLES; VEHICLE MODIFICATIONS TO FACILITATE COOLING OF BRAKES
    • B60T15/00Construction arrangement, or operation of valves incorporated in power brake systems and not covered by groups B60T11/00 or B60T13/00
    • B60T15/02Application and release valves
    • B60T15/04Driver's valves
    • B60T15/048Controlling pressure brakes of railway vehicles

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Transportation (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Valves And Accessory Devices For Braking Systems (AREA)

Description

  • Verfahren und Vorrichtung zum Betriebe von Zweileiter-Luftbremsen. Die Erfindung bezieht sich auf eine Verbesserung an Eisenbahnbremsen des Zwei-t, mit dem besonderen Ziele, eine Beschleunigung und Verstärkung der Bremswirkung bei zugleich feiner Abstufbarkeit zu erreichen. Das Wesentliche besteht zuvörderst darin, daß im Gegensatz zu den verbreitetenBremsen, bei -denen die Hauptluft:,eitung die Steuerung und die Speiseleitung nur das Auffüaen der Hilfsbehälter bewirkt, beide Leitungen zum Steuern herangezogen werden, indem selbsttätig durch Ventile, die unter Luftdruck°inwirkung stehen, eine Druckerniedrigung in der Hauptleitung gleichzeitig eine Druckerhöhung in der Speiseleitung bewirkt, und umgekehrt eine Druckerhöhung in der Hauptluftleitung eine Druckerniedrigung in der Speiseleitung herbeiführt. Hierdurch wird einerseits auf beschleunigtem Wege eine die Steuerventile der Wagen beeinflussende erhöhteDruckdifferenz zwischen beidenLeitungen erzeugt, was auch bei sehr langen Zügen ein schnelles Fortpflanzen der Bremswirkung bis zu dem hintersten Wagen ergibt. Anderseits ermöglicht die Veränderung des Druckes in der Speiseleitung .auch ein verstärktes Bremsen und sauberes Bremslösen, was wiederum besonders bei langen und schweren Zügen einen wesentlichen Vorteil bedeutet.
  • Wertvoll für die Erfindung sind noch die Vorrichtungen in Gestalt von Sonderausbildungen eines Hauptregulierventils und des Führerbremsventils sowie eines Steuerventils auf der Lokomotive, und ferner der Steuerventile an den '\@'agen, insoweit, als diese Teile besonders für die Erzeugung und Verarbeitung der in den beiden Leitungen veränderlichen Drucke ausgebildet sind.
  • Die Zeichnung veranschaulicht die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel, und zwar ist: Abb. i eine vereinfachte Darstellung der gesamten Bremse an der Lokomotive und einen Tender oder Wagen, .
  • Abb. 2 Schnitt des zwischen Hauptluftbehälter und Speiseleitung sowie Hauptluftleitung eingeschalteten Regulierventils, Abb. 3 Schnitt des Führerbremsventils, Abb. .4 Schnitt eines Umschalt- und Schne_1-bremshahnes, Abb. 5 Schnitt des Steuerventils des Lokoinotivbremszylinders, Abb. 6 Schnitt des Steuerventils eines Wag en.bremszylinders.
  • Die Gesamtanordnung und Wirkung der Bremse ist, zunächst kurz an Hand des L'bersichtsbildes Abb. i wiedergegeben, die folg ende.
  • Ein Hauptluftbehälter i speist die Einzelvorrichtungen, die unter Bezeichnung mit der Nummer, entsprechen.dihren Einzelabbildungen., folgende sind: das Regulierventil 2, das Führer bremsventil 3, den Umschalthahn a und das Steuerventil 5 des Bremszylinders 7, dies alles .auf der Lokomotive; ferner das Steuerventil 6 eines Wagenbremszylinders 7 nebst Beschleuniger 8 und dem Einlaßventil g, das in gleicher Weise an den Hilfsbehältern i o von Wagen und Lokomotive vorgesehen ist.
  • Vom Hauptluftbehälter führt eine Hauptverbindung i i zum Regulierventil 2, ferner mit .Abzweig 12 zum Führerbremsventil 3 und aufn Vielfachmanometer 13. Das Regulierventil 2 ist ferner .an einem Anschlußstrang 14 der Speiseleitung 15 angeschlossen, und hiermit ist im Umschalthahn q: ein atmosphärischer Auslaß sowie eine Anschlußleitung 16 der Hauptluftleitung 17 vereinigt, an die gleichzeitig das Regulierventil z noch mittels einer Hilfsleitung 18 angeschlossen ist. Endlich ist das Führerhremsventil 3 durch Verbindung i g an den Umschalthahn 4 und durch Verbindung 2o an den Speiseleitungsstraag 14, 15 angeschlossen.
  • Der Lokomotivhilfsbelhälter io, von der Speiseleitung 15 gespeist, ist an den Lokomotivbremszylinder in dessen Steuerventil 5 angeschlossen, und von diesem führt eine Hilfsleitung z i zur Hauptleitung 17. Das Vielfachmanometer 13 ist noch an den Lokomotivbremszylinder und an den Hauptleitungsstrang 16 zur Prüfung von deren Drucken angeschlossen.
  • An den Wagen sind die Hilfsbehälter io von der Speiseleitung 15 gespeist und ihrerseits mit den Steuerventilen 6 der Bremszylinder verbunden, während diese Steuerventile durch Abzweige 21 gemeinsam mit Beschleunigern 8 an die Hauptleitung i; angeschlossen sind.
  • Die allgemeine Wirkung der Vorrichtung an der Lokomotive ist folgende: Das Regulierventil 2 versorgt zunächst die Speiseleitung 15 mit dem konstanten Betriebsdruck von beispielsweise 3,5 Atm. Durch seinen Anschluß 18 ist es ferner vom Druck in der Hauptleitung 17 derart abhängig gemacht, daß es bei Druckverminderung in dieser einen erhöhten Druck in die Speiseleitung 15 gelangen läßt und umgekehrt bei Druckerhöhung in der Hauptleitung 17 eine Druckverminderung in der Speiseleitung 15 herbeiführt.
  • Das Führerbremsventil 3 ermöglicht durch eine Grifflage das Lösen der Bremse unter Auffüllen der Hauptleitung 17, und in beispielsweise vier weiteren Lagen (oder auch beliebig vielen Zwischenlagen), die Einstellung von vier (oder entsprechend mehr) verschiedenen Drucken in der Hauptluftleitung mit entsprechenden, abgestuften Bremswirkungen, und zwar dies durch einfaches Einstellen des Griffes .auf jede Grifflage, gleichgültig, ob vorher volle Bremsung oder Bremslösung oder eine beliebige Zwischenstufe eingestellt war.
  • Der Umschalthahn ¢ hat dabei eine Betriebsstellung, in der er den Hauptleitungsstrang 16 an den Führerbremsventilstrang i g anschließt, also den normalen Betrieb ermöglicht, während er in anderen Stellungen außergewöhnliche Vorgänge, wie Schnellbremsung, schnelle Auffüllung der Leitungen und Ausschaltung der Steuerung beim Fahren mit zwei Lokomotiven, beherrscht. Die Steuerventile 5 und 6 an Lokomotivc und Wagen sowie die übrigen Teile wirken grundsätzlich in bekannter Art, nur mit dem Unterschiede, daß sie besondere Einrichtungen tragen, vermöge deren sie auch die veränderlichen Speiseleitungsdrucke zu beschleunigter und verstärkter Bremsung und Bremsungslösung auf die Bremszylinder zur Einwirkung bringen.
  • An Hand der Einzelabbildungen betrachtet sind die Einzelteile folgende: Das Regulierventil 2 (Abb. 2) ist mit seinem einen Stutzen 25 an den Hauptbehälteranschluß i i und seinem anderen Stutzen 26 an den Speiseleitungsstrang 1,1 angeschlossen, und die Verbindung zwischen beiden wird gesteuert durch einen Kolben 27, der -in seiner Laufbüchse angebrachte Durchtrittsöffnungen 28 überschleift. Dieser Kolben ist starr mit einem weiteren Kolben 29 verbunden, der- dem im Anschluß 26 herrschenden Druck von unten her ausgesetzt ist. Der Räum über, dem Kolhell 29 ist an eine Membrankammer 3o angeschlossenen, die oben von einer federbelasteten Membran 31 abgedeckt ist. Die Membran 31 enthält eine Durchbrechung 32, die durch ein Doppelventil 33 abgeschlossen ist, solange der Druck in der Membrankammer 30 nicht imstande ist, die Membran zu lieben. Beim Heben wird dagegen dieser Durchgang freigegeben, und somit die Membrankammer 30 und die Oberseite- des Kolbens 29 an eine Außenluftöifnung 3.1 über der Membran angeschlossen. Bei tiefem Sinken der Membran öffnet das Doppelventil 33 anderseits die Membrankammex 3o gegenüber einem Verbindungskanal 35, der zum Anschlußstutzen 25 und zum Hauptluftbehälter führt.
  • Die Unterseite des kleinen unteren Kolbens 27 mündet an einen Raum 36, dessen Anschlul3stutzen 37 durch die Hilfsleitung i 8 (Abb. i) an die Hauptluftleitung angeschlossen ist.
  • Die Größenverhältnisse der Kolben 27 und 29 und der Membran 31 nebst ihrer Federbelastung sind so gewählt, daß beim L'ber-oder Unterschreiten des Betriebsdruckes von 3,5 Arm. das M embranventil entsprechend Luft vom Hauptbehälter zuläßt, oder Luft nach außen abläßt, also den Betriebsdruck in der Kammer 3o konstant hält. Der Kolben 29 steht also von oben unter diesem konstanten Druck. Nun sind die übrigbleibenden drei Kolbenflächen mit Haupt- und Speiseleitung verbunden, so daß sie bei der ersten Stellung des Führerbremsventils dem ganzen Netz den gleichen Betriebsdruck (höchstens durch Reibungswiderst.and der Kolben um etwa 1/,3oAtm. verringert) mitteilen und für Konstanthaltung dieses Druckes sorgen, indem eine Vermin--1@rung den großen Kolben 29 unten entlastet, die Kolben dadurch zum Abwärtsgehen bringt und durch den Kanal 28 die Luft wieder auf den richtigen Druck ,auffüllt.
  • Tritt infolge einer Bremsstellung des Fülirerbremsventils eine Druckverringerung in der Hauptleitung und infolgedessen durch den Anschlußstutzen 37 im Raum 36 unterhalb des kleinen Kolbens 27 ein, so gehen die Kolben abwärts und bewirken durch Nachfüllen mittels des Kanals 28 eine entsprechende Druckerhöhung und vermehrte Luftzuführung zum Stutzen z6 und in der darin angeschlossenen Speiseleitung, also die Beschleunigung und Verstärkung der Einwirkung auf die Steuerventile und Bremszylinder. Umgekehrt ergibt eine durch Bremslöselage des Führerhremsventils bewirkte volle Auffüllung des Raume, 36 unter dem kleinen Kolben ein beschleunigtes Hochgehen der Kolben und beschlei:-nigLe Absperrung des Kanals 28, also `Viede;rherstellung des normalen Betriebsdruckes im Netz.
  • Das Führerhremsventil 3 (Abb. 3) enthält zunächst eine Hauptkammer 38, die durch einen Stutzen 39 an die Verbindungsleitung 2o vom Regulierventil 2 angeschlossen und dadurch unter normalen Betriebsdruck gesetzt ist. Die zur Einstellung der Bremsstufen dienenden veränderlichen Drucke in dieser Kammer 38 werden ,auf dynamischem Wege erzeugt durch Veränderung des Verhältnisses zwischen Zu-und Abströmungsquerschnitt der Luft an diesem Raum. Dazu ist zunächst im Stutzen 39 eine Regulierschraube 4.o eingesetzt, die den Eintrittsquerschnitt genau abzustimmen ermöglicht. Der Austrittsquerschnitt ist durch ein kegeliges Nade.ventil 4.1 gegeben, das zu einem Raum mit atmosphärem Auslaß .12 führt und unter Einschaltung einer Federung im Gewindekopf 4.2 des Führergriffes 4.4 liegt und dementsprechend bei verschiedenen Lagen des Griffes von voller Schließung über verschiedene Öffnungsquerschnitte bis zum größten Öffnungsquerschnitt bewegt wird; dementsprechend stellen sich in der Kammer' 38 vom vollen Betriebsdruck ausgehend dynamisch verschiedene niedrigere Drucke ein, entsprechend verschiedenen Stufen der Bremsung.
  • Zwischen der Kammer 38 und dem Nadelventil 4.1 ist noch ,eine Zwischenwand mit enger Bohrung 4.5 vorgesehen, um den übergang zwischen den einzelnen Drucken zti dämpfen.
  • Von der Kammer 38 ist durch eine Trennwand 4.6 eine zweite Kammer 4.7 abgeteilt, an der das Hauptrohr i g, das zum Netz führt, angeschlossen ist. An dieser zweiten Kammer ist ein zur Außenluft führender Stutzen .18 angebracht, und zu dessen Verschluß ist ein Ventilstößel .19 vorgesehen, der an einer in der Trennwand 46 eingespannten Membran 5o befestigt ist. An derselben zweiten Kammer ist ferner ein Stutzen 51 mit der vom Hauptbehälter i herkommenden Hauptzuleitung 12 (Abb. i) vorgesehen, und in diesem ist ein nach außen öffnender Ventilstößel 52 gelagert, der auf einer weiteren in der Trennwand 4.6 eingespannten Membran 53 frei aufruht; diese Membran steht unter Federbelastung.
  • Die Wirkung dieses Führerbremsventils ergibt sich so, daß je nach dem in der ersten Kammer eingeschalteten Druck die beiden Membranen 5o und 53 ihre Ventile abwechselnd öffnen oder schließen und dadurch in der zweiten Kammer 4.7 und in der, daran angeschlossenen Hauptluftleitung immer genau denselben Druck, wie in der ersten Kammer 38, einstellen, .auch wenn irgendwelche, Undichtigkeiten der Membranventile 49 und 52 oder des Hauptleitungsnetzes auf Veränderung der Drucke hinwirken.
  • ' In dem Hauptanschlußrohr 15 ist weiter der Umschalthahn (Abb. 5) so eingeschaltet, daß sein Hahnkegel 55 dauernd mittels des Stutzens 56 und mittels seiner achsialen Bohrung an den Hauptleitungsstrang 16 angeschlossen ist. Ein Fenster 57 dieses Hahnes kann nun der Reihe nach mit einem Anschlußstutzen 58 des zum Führerbremsventil führenden Rohres i 9 mit einem atmosphärischen Auslaß 59 und mit einem zum Speiseleitungsstrang 1q. führenden Stutzen 6o in Verbindung gebracht werden. Die erste Lage ist eine Betriebslage, in der .also die vom Führerbremsventil gegebenen Drucke der Hauptleitung mitgeteilt werden. Die zweite Lage ist die ,einer Schnellbremsung, indem dann die Hauptleitung schnell durch den atmosphärischen Auslaß 59 entleert wird. Die dritte Lage ist die einer Schnellauffüllung des Anschlusses, indem dann die Hauptleitung schnell von der Speiseleitung und dem Regulierventil 2 aus aufgefüllt wird. Eine vierte Lage, bei der, das Fenster 57 abgeschlossen ist, dient zur Ausschaltung der Bremsensteuerung, wenn die Lokomotive von einer vorgespannten weiteren Lokomotive aus gesteuert werden soll.
  • In sämtlichen Stellungen des Hahnes ist noch durch einen achsialen Kanal 6 i und einen Ringkanal 62 des Hahnkegels ein Anschlußstutzen 63, an dem das vom Regulierventil 2 herauskommende Hilfsrohr 18 mündet, an die Hauptleitung angeschlossen, so daß diese Rohr 18 stets ,auf kürzestem Wege mit den für den Druck in der Hauptleitung maßgebenden Zuleitungssträngen in Verbindung stelzt, also der Reihe nach mit den drei Kanälen 58, 59. 50: hierdurch ist schnellste Einwirkung der Hauptleitungsdrucke auf das Regulierventil 2 sichergestellt.
  • Die ei- entlit-hPn Steuerteile jeder einzelnen Bremse umfassen zunächst an der Lokomotive das Lokomotivsteuerventil 5 (Abb. 5). Dieses ist unmittelbar am Bremszylinder angesetzt. Es enthält zunächst eine Kammer 6q., die durch einen Stutzen 65 ,an den Abzweig 21 der Hauptluftleitung 17 angeschlossen ist. Diese Kammer ist an der einen Seite durch einen Kolben 66 begrenzt, und die ,andere Seite dieses Kolbens liegt in einer Kammer 67, die an den zugehörigen Hilfslufth-ehälter io angeschlossen ist. Der Kolben 66 umfaßt mit seiner hohlen Nabe, die einen Luftkanal 68 enthält, einen Lagerungsteil 69 nebst Kanal 70 und hierin einen Ventilstößel 71, der die CJffnung 68 verschließen kann und einen Kolben 72 trägt, der im Gehäuse abgedichtet läuft. Die Kammer 73 auf der einen Seite dieses Kolbens ist durch. einen Kanal 74 an das Innere des Bremszylinders angeschlossen, während die Kammer 75 auf der anderen Seite dieses Kolbens durch einen Kanal 76 mit der Außenluft in Verbindung steht. Ein weiterer Kanal 77 führt auch von der erstgenannten Kammer 73 an die Außenluft, jedoch nur bei bestimmten Stellungen des Kolbens 72, wo dieser ihn nicht abdeckt.
  • An der Kammer 73 ist gleichachsig zu den Kolben noch ein Ventil 78 so gelagert, daß es durch Anstoß des Kolbens von seinem Sitz gehoben werden kann und dadurch die Kammer 73 mit einem Kanal 79 in Verbindung bringt, der zum Hilfsluftbehälter führt.
  • Die Wirkung dieses Steuerventils ist folgende: Bei Fahrtlage des Führerbremsventils pflanzt sich der Hauptleitungsluftdruck vom Stutzen 65 in die Kammer des großen Kolbens 66 fort und schiebt ihn nach außen. Durch den Kanal 70 und das hierbei geöffnete Ventil 71, 68 geht dabei Luft zugleich in die Hilfsluftbehälter, und der Kolben bleibt an seinem Anschlag ruhen.
  • Bei der Einstellung der ersten Bremsstufe durch das Führerbremsventil geht -nun der Druck auf der an die Hauptleitung angeschlossenen Kolbenseite zurück, während er zugleich im Raum 67 der anderen Kolbenseite steigt. Dadurch wird der Kolben einwärts geschoben, schließt ,am Ventil 7 i, 68 und trennt somit den Hilfslufrbehälter von der Hauptleitung : weiterlaufend nimmt er den kleinen Kolben 72 mit, so daß dieser den Auslaßkanal 77 vom Bremszylinderkanal 74 abschließt, weiter das Ventil 78 öffnet und dadurch den Hilfsluftbeh.älterkanal 79 an den Bremszylinderkanal 74. anschließt. Der im Bremszylinder daraufhin steigende Druck führt den Kolben 72 und mit ihm den großen Kolben 66 wieder soweit zurück, daß das Ventil 78 schließt, und so hält sich der Druck im Bremszylinder auf solcher Höhe, daß die Kolben in einer Mittelstellung im Gleichgewicht der auf sie wirkenden Drucke stehen und Störungen dieses Gleichgewichts durch Undichtigkeitsverluste mittels Nachfüllens aus dem -Luftzusatzventil ; 8 oder Abblasens durch den Auslaßkanal 7 7 ausgleichen.
  • Das Flächenverhältnis der beiden Kolben so.@-ic ihrer nabenartigen Führungen bestimmt das Verhältnis der im Bremszylinder sich einstellenden Drucke gegenüber den Drucken von Hilfsluftbehälter und Hauptluftleitung. Beispielsweise ergibt so die erste Bremsstufe in diesen Räumen die Drucke von i Atm., 3,5 Atm. und ;,2 Atm.; beider zweiten Bremsstufe werden die entsprechenden Drucke i,g Atm., 3,6 Atm. und 3 Atm.; bei der dritten Bremsstufe 2,8 Atm., 3,7 Atm. und 2,8 Atm. und bei der vierten Bremsstufe 3,75 Atm., 3,75 Atm. und 2,65 Atm. Bei der Bremslöselage sind die entsprechenden Drucke o,o Atin., 3,5 Atm. und 3,5 Atm.
  • Wird das beschriebene Steuerventil für die Lokomotive -verwendet, so ist das für die `Vagen verwendete Steuerventil 7 in Abb. 7 dargestellt. Hier ist wiederum ein Hauptluftleitungsanschluß65, ein Bremszylinderanschluß 7 s. und ein Hilfsluftbehälteranschluß 67 vorhanden, jedoch sind die zur Steuerung dieser Anschlüsse dienenden Teile als Membranen ausgebildet und auch im übrigen anders als beim Lokomotivsteuerventil ausgeführt, um eine genauere und empfindlichere Wirkung zu ergeben.
  • Zwischen einer großen Mittelmembran 8o und zwei seitlichen Membranen 81, 82, von denen die letztgenannte die kleinste ist, sind zwei Steuerkammern 83, 84. eingeschlossen. In der mittleren Membran 8o ist eine Durchbohrung 85 vorgesehen, und zu deren Verschluß ist ein Ventil 86 angebracht, das mit einem Anstoßhebel 87 der Gehäusewandung so gegenüberliegt, daß es beim Ausschwingen der Membran nach dieser Seite hin geöffnet wird. Dieselbe Kammer 83 ist durch einen Verbindungskanal 88 an den Hilfsluftbehälteranschluß 67 angeschlossen.
  • Die zweite Membrankammer 84. steht mit dem Hauptluftleitungsanschluß 65 in Verbindung.
  • Die kleinste Membran 82 ist auf einem durch sämtliche Membranen hindurchgehenden Führungsstößel 89 aufgesetzt, auf dem auch die andere .äußerste Membran 81 verschraubt ist und die mittlere Membran 8o eingespannt ist, so, daß sämtliche Membranen ein gemeinsam schwingendes System bilden. Der Führungsstößel 89 ist längs durchbohrt, um als atmosphärischer Aussaß zu dienen, und dieser Bohrung 9o liegt ein Doppelventil g i gegenüber, das einerseits diese Bohrung und anderseits einen Verbindungsraum 92 zum Hilfsluftbehälter vom Bremszylinder abzusperren ermöglicht. Bohrungen 93 durchbrechen die Stößelführung so, daß bei offenem Ventil die Auslaßbohrung go mit dem Bremszylinderanschluß 7 4. in Verbindung steht.
  • Die Wirkung dieses Ventils ist folgende: Bei der Fahrtlage des Führerbremsventils herrscht von der Hauptleitung her in dem Stutzen 65 und der Kammer 8¢ der Betriebsdruck und drückt die Membranen in die dar-gestellte Lage, bei der das Ventil 86 d'er Membran 8o offen ist, und derselbe Druck auch in der zweiten Kammer 83 herrscht; vermöge der überwiegenden Größe der Membran 8 i gegenüber der anderen Membran 82 bleibt diese Stellung erhalten, und der Bremszylinder ist auf dem Wege 74, 93, 91, 90 an die Außenluft .angeschlossen, also die Bremse gelöst, während zugleich zwischen den Kammern 83 und 84. voller Druckausgleich hergestellt wird.
  • Verringert sich durch irgendeine Bremsstellung des Führerbremsventils der Druck in der Hauptleitung und dementsprechend in der Kammer 84 um ein bestimmtes Maß, so geht das Membransystem in eine mittlere Lage, bei der das Membranventil 86 schließt; dadurch kommt der Hilfsluftbehälte;rdruck, der durch die oben beschriebene Steuerung vermittels des Regulierventils 2 über die Speiseleitung 15 gleichzeitig etwas erhöht ist, auf dem Wege 67, 88, 83 auf die linke Seite der mittleren Membran 8o zur Wirkung, und es ergibt sich ein Schwebezustand, bei dem sich zunächst das Doppelventil g i gegenüber dem Auslaßkanal go schließt und es anderseits zur Verbindung zwischen dem Luftbehälteranschluß 67 und dem Bremszylinderanschluß 7,1 öffnet, also eine Bremsung bestimmten Grades herbeiführt; der nunmehr im Bremszylinder sich einstellende Druck kommt an der kleinsten- Membran 82 über den Kanal 7¢ zur Wirkung und verschiebt dadurch das Membransystem wieder so weit nach links, daß endgültiges Gleichgewicht des Membransystems sich einstellt. So entspricht also den auf die Kammern 8.1, 83 übertragenen Drücken der Hauptleitung 17 und der Speiseleitung 15 ein bestimmter Bremszylinderdruck, der auf die kleinste Membran 82 einwirkt, so daß das 1Iembransystem sich selbsttätig immer so lange verstellt und mittels des Doppelventils g i so lange den Bremszylinderdruck verändert, daß dieser immer wieder gegenüber Undichtigkeitsverlusten irgendwelcher Art auf den richtigen Druck kommt.
  • In dieserWeise werden sämtlich:eBremsungsstufen genau eingestellt und selbsttätig eingehalten, gerade wie dies oben bei dem Lokomotivsteuerventil(Abb.5) erläutert wordcn ist.
  • Zusammengefaßt ergibt sich also die gesamte Wirkung der Bremse wie folgt: Das Regulierventil 2 entsendet einen konstanten Betriebsdruck in die Speiseleitung 15, während das Führerbremsventil 3 bei Fahrtlau denselben konstanten Betriebsdruck in die Hauptleitung 17 entsendet. Soba'.d durch das Führerhrenisventil ; in der Haupt'.eitung 17 zwecks Bremsung ein vermind°:ter Druck eingestellt wird, erzeugt das Regulierventil 2 in der Speiseleitung 15 gl°iclizeiii- einen erhöhten Druck. Die Steuerventile 5 und 6 der' Bremszylinder halten bei der erstgenannten Lage die Bremszylinder an die Außenluft angeschlossen und den Kreis zwischen Hauptleitung 17 und Speiseleitung 15 in sich geschlossen; bei jeder der weiteren Lagen nehmen sie unter der Druckdifferenz zwischen Hauptleitung 17 und Speiseleitung 15 Mittel-lagen ein, bei denen sie zunächst im Bremszylinder einen bestimmten Bremsdruck hervorrufen und dann zwischen den Drucken der Hauptleitung 17, der Speise_eitung 15 und des Bremszylinders im Gleichgewicht schweben. Sämtliche Ventile halten dabei die bestimmten Drucke vöhig selbsttätig aufrecht, indem sie jede Druckveränderung, die durch irgendeine Undichtigkeit auftritt, durch Nachfüllen oder Abblasen von Druckluft ausgleicht.
  • Die Beschleuniger 8 ergeben dabei die übliche Wirkung der beschleunigten Einstellung dieser Drucke auch bei den hintersten ),agen längerer Züge, indem sie jede beginnende Druckdifferenz schneller auf die verlangte Hölle bringen.
  • Der Umschalthahn 5 ergibt feiner die Notbremsung sowie beschleunigtes Auffüllen des Netzes und auch die Abschaltung der ganzen Steuerung beim Fahren mit zwei Lokomotiven.
  • Die gesamte Bremse kann auch mit anderen bekannten Druckluftbremsen zusammengeschaltet werden, nur müssen dann zweckmäßig die )Vagen mit der neuen Bremse zunächst der Lokomotive eingekuppelt werden, um voll ihre verbesserte neue Wirkung entfalten zu können.

Claims (5)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zum Betriebe von Zweileiter-Luftbremsen, dadurch gekennzeichnet, daß mittels selbsttätiger, vom Luftdruck abhängiger Ventile bei einer Druckerniedrigung der Hauptluftleitung selbsttätig eine Druckerhöhung der Speiseluftleitung und umgekehrt bei einer Druckerhöhung der Hauptluftleitung eine Druckerniedrigung der Speiseluftleitung herbeigeführt wird.
  2. 2. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Regulierventil (2 ) vorgesehen ist, das in die Speiseleitung nach Art eines Reduzierventils einen konstanten Luftdruck vom Hauptbehälter her entsendet und zugleich ein an die Hauptleitung angeschlossenes und von deren Druck beeinflußtes Glied (27) so enthält, daß hierdurch die Hölle, des in die Speiseleitung entsendeten Druckes umgekehrt zum Druck in der Hauptleitung verändert wird. '3.
  3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Regulierventil zwei dem Luftdruck unterworfene verbundene Steuerglieder (Kolben 27, 29) verschiedener Größe enthält, zwischen denen der Speiseleitungsanschluß (26; mündet, während außen an dem einen ein Hauptleitutigsanschluß (37) mündet, dessen steuernder Druck einer konstanten Normalbelastung (Druck im Raume 3o) des Reduzierventils entgegenwirkt.
  4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß zur Herbeiführung der konstanten Normalbelastung eine Seite des einen Steuerglieds in einer Druckluftkammer (30) liegt und in dieser durch eine vom Luftdruck abhängige Ventilvorrichtung (31 bis 35) konstanter Luftdruck aufrechterhalten ist.
  5. 5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche i bis 4., dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerventil-- (5, 6) je drei Kammern im Anschluß an den Hauptleitungsstutzen (65), den Bremszylinderkanal (7.1) und den Hilfs;beli,älterkanal (6;) und von diesen Drucken ber°influßte Steuergliedei (66, 72 bzw. 8o, 81, 82) so besitzen, daß das Steuergliedsystem zwischen dem BremszyIinder- und Hauptleitungsdruck einer. seits und dem Hilfsbehälterdruck anderseits bei Bremsung im Gleichgewicht ist und die Luftzufuhr und -abfuhr am Brems- i zylinder durch Ventile ,_ 7 7, ; 8 bzw. 9 r) im Sinne einer Aufrechterhaltung des zugehörigen Bremszylinderdruckes selbsttätig bewirkt wird.
DEK90090D 1924-07-01 1924-07-01 Verfahren und Vorrichtung zum Betriebe von Zweileiter-Luftbremsen Expired DE418277C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1145213B (de) * 1960-06-02 1963-03-14 Knorr Bremse Gmbh Zweileiter-Druckluftbremse mit Dreidrucksteuerventil fuer Schienenfahrzeuge

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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