DE41755C - Neuerung an Sicherheits-Grubenlampen - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT

PATENTSCHRIFT

KLASSE 4: Beleuchtungsgegenstände.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 21. Mai 1887 ab.

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine neue Construction von Grubenlampen, welche eine vollkommene Sicherheit gegen Explosionsgefahr bietet. Dieser Zweck wird durch die Anwendung eines Mantels erzielt, welcher aus einer Reihe von neben bezw. über einander liegenden Wickelungen einer Art Perlenschnur über einem inneren Drahtgewebe oder Geflecht besteht. Die Schnur wird durch Hohlkügelchen α aus Eisen odei Stahl gebildet (Fig. 5), die auf einem Drahte aufgefädelt und daran gelöthet sind.

Diese Schnur wird in horizontalen Lagen um das Drahtgeflecht D (Fig. 1 und 2) gewickelt, und bilden die über einander liegenden Reihen derselben in ihrem Zusammenhange eine Art Mantel, welcher wirksamen Schutz gegen Explosionsgefahr bietet. Der Anfangsund Endpunkt dieser Perlenschnur wird in passender Weise (mittelst eines feinen Drahtes oder durch Löthen) an dem Drahtgeflecht befestigt. Auch kann man nach Belieben einzelne oder sämmtliche Lagen der Perlenschnur durch verticale Drähte, welche (nach Art des Schufsfadens in Geweben) die einzelnen Lagen der Perlenschnur durchlaufen, versteifen, um die Stabilität der Umhüllung zu erhöhen.

Um das Wesen der Erfindung vollkommen verständlich zu machen, ist dieselbe in der beiliegenden Zeichnung durch zwei Beispiele von Grubenlampen erläutert, und zwar ist:

Fig. ι ein verticaler Schnitt durch die Achse einer Grubenlampe, welche mit der Sicherheitsumhüllung versehen ist.

Fig. 2 zeigt theils in einem verticalen Schnitt, theils in äufserer Ansicht eine Modification der Construction dieser Grubenlampe.

Fig. 3 und 4 stellen eine äufsere Ansicht von je einer Hälfte dieser zwei Lampen dar, und

Fig. 5 endlich zeigt ein Stück der Perlenschnur, aus welcher der das Drahtgeflecht umhüllende Mantel hergestellt wird.

Die Grubenlampe besteht aus dem Behälter A mit dem Dochthalter B, dem Cylinderglase C, dem Drahtgeflechte D, der Umhüllung E und dem Doppelschirm (Schild) FF¹, der in geeigneter Weise mit dem unteren Theil der Lampe verbunden wird.

Oberhalb der Flamme, welche mit OeI oder mit Benzin gespeist wird, befindet sich das Rauchrohr G, durch welches die Verbrennungsgase in den oberen Theil der Lampe geleitet werden., um durch die seitlichen Oeffnungen unterhalb des Deckels ins Freie zu entweichen.

Der Schlot G wird durch ein horizontales, ringförmiges Geflecht g, das auf dem Glascylinder C aufliegt, in seiner Lage erhalten.

Das Drahtgewebe oder Geflecht D ist oben in zwei Lagen angeordnet, zwischen denen entweder eine Perlenschnur spiralförmig zusammengerollt angebracht ist, um den ganzen Zwischenraum auszufüllen, ' oder es sind die hohlen Eisen- oder Stahlkügelchen α einfach in den Raum zwischen die beiden Lagen des Drahtgeflechtes eingestreut, so dafs der ganze innere Raum oberhalb des Glascylinders von

dem Drahtgeflecht D und der Umhüllung E umschlossen ist.

Letztere bezw. die in den Hohlkügelchen enthaltene Luft bildet einen schlechten Wärmeleiter um den oberen Theil der Lampe herum und dient dadurch auch zur Abkühlung des Drahtgeflechtes.

Der doppelte Schirm FF¹ ist mit rechteckigen, quadratischen oder sonstwie beliebig geformten Ausschnitten /' für den Luftzutritt versehen. Zeigt nun die Flamme^: der Lampe an, dafs Explosionsgase in der Luft enthalten sind, so kann der obere Schild F verschoben werden, so dafs die Ausschnitte f¹ des unteren Schildes von den vollen Theilen f des oberen überdeckt werden. Dadurch ist der Luftzutritt abgeschnitten und dem Arbeiter die Gelegenheit geboten, sich noch rechtzeitig aus der gefährlichen Atmosphäre zu entfernen.

Bei der in Fig. 2 dargestellten Modification ist der Raum innerhalb des Drahtgeflechtes D in zwei Abtheilungen oder Etagen I und II abgetheilt, damit bei etwaigem Eindringen von Explosionsgasen in die eine Abtheilung dieses Raumes wenigstens noch die andere davon freibleibt.

Es wird noch bemerkt, dafs sich die aus der Perlenschnur hergestellte Umhüllung leicht und mit geringen Kosten an den bereits im Gebrauche befindlichen Grubenlampen aller Art anbringen läfst.

Auf die vorbeschriebenen Lampen lassen sich alle bekannten Verschlufsarten anwenden.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   An Sicherheits - Grubenlampen die Anwendung einer' Umhüllung E an den Seiten und im oberen Theile des Drahtgeflechtes D, gebildet durch die Wickelungen einer aus eisernen oder stählernen Hohlkügelchen α hergestellten Schnur, zu' dem Zwecke, um das Herausschlagen einer im Innern der Lampe entstehenden Explosiorisflamrhe Zu verhüten.