DE413046C

DE413046C - Einrichtung zum Vergasen fluessigen Brennstoffs

Info

Publication number: DE413046C
Application number: DEF52907D
Authority: DE
Original assignee: BRUNO ARENDT
Current assignee: BRUNO ARENDT
Priority date: 1922-11-16
Filing date: 1922-11-16
Publication date: 1925-04-29

Description

(F₅₂₉O₇

Den Gegenstand der Erfindung bildet ein Vergaser für flüssige Brennstoffe; insbesondere zur Benutzung bei Verbrennungskraftmaschinen, der durch die Abwärme des Motors in regelbarer Weise beheizt werden kann, um eine vollständige Verdampfung des Brennstoffes herbeizuführen. Von bekannten Einrichtungen für den gleichen Zweck unterscheidet sich die neue Anordnung dadurch,

ίο daß beim Anlassen des Motors der Brennstoff auf dem noch nicht beheizten geneigten Boden des Vergasungsraumes herabrieselt und von der durch Öffnungen in diesem Boden einströmenden Luft zerstäubt und fortgetragen wird; nach dem Ingangsetzen des Motors erwärmen jedoch die durch den Vergaser geleiteten Abgase den Boden des Vergasungsraumes, so daß der Brennstoff unmittelbar verdampft wird, während der gebildete Dampf außerhalb des Vergasungsraumes, mit der Verbrennungsluft gemischt wird. Diese Anordnung gestattet eine genaue Regelung des Gemisches und verhütet Explosionen im Vergasungsraum.

Auf der Zeichnung ist der Vergaser schematisch in einer Ausführungsform dargestellt, und zwar veranschaulicht die Abbildung einen senkrechten Schnitt durch den Vergaser.
Der Vergaser besteht im wesentlichen aus einer Verdampfungskammer und einem Regelungshahn, die aneinander anschließen. Der Vergasungsraum 1 ist in einem Gehäuse 2 ausgebildet, in dem durch eine Scheidewand 3 der Heizraum 4 abgetrennt ist. In letzteren werden an beliebiger Stelle, beispielsweise! durch den Einlaß 5, die Abgase vom Motor her zugeleitet, während die Ableitung durch den Auspuff 6 geschieht. Die Anordnung kann jedoch auch umgekehrt sein, in welchem Falle die durch das Rohr 6 zuströmenden heißen Gase gegen die Scheidewand 3 ■prallen und eine stärkere Erhitzung hervorrufen. Der Brennstoff tritt in die oberhalb· der Heizkammer 4 angeordnete Vergasungskammer 1, beispielsweise durch die Düse 7, in regelbarer Menge ein und tropft auf einen auf der oberen Seite der Scheidewand 3 vorgesehenen Verteilerkegel 8, auf dem er in dünner Schicht herabfließt und auf die Verdampfungstemperatur gebracht wird." An Stelle der Anordnung eines Kessels kann die Scheidewand 3 auch als geneigter Boden ausgeführt werden, auf dessen höchste Stelle der Brennstoff geleitet wird.

Die Regelungsvorrichtung ist an geeigneter Stelle des Gehäuses 2, z. B. wie gezeichnet, seitlich eingebaut. Sie besteht in der Hauptsache aus einem Mehrwegehahn 9, dessen Küken 10 derart gebohrt ist, daß gleichzeitig drei Wege miteinander in Verbindung gesetzt werden können. Überdies ist auf seinem Umfang "ein kleiner Hilfskanali 1 ausgespart, durch den bei bestimmter Stellung des Kükens die Lufteinlaßöffnung 12 mit einem zur Scheidewand 3 führenden Kanal 13 verbunden wird, der schließlich in den Ver-

Claims

teilerkegel 8 mit einem schmalen Kreisschlitz oder einer größeren Anzahl feiner Öffnungen ausmündet, durch die eine feine Zerteilung der einströmenden Luft bewirkt wird. In dem gezeichneten Ausführungsbeispiel besteht der Kanal 13 aus einem mit seinen Enden am Vergaser durch Überwurfmuttern befestigten Rohr. Die Bohrung des Kükens ist derart ausgeführt, daß in der bereits erwähnten Stellung der Kanal 11 des Kükens mit dem Lufteinlaß 12 und durch das Rohr 13 mit dem Vergaserraum 1 in Verbindung steht, während bei der Umstellung des Kükens in der Pfeilrichtung die Leitung 13 verschlossen wird und dagegen das Innere des Kükens 10 durch die Durchbrechung 15 mit dem Lufteinlaß 12, durch die Durchbrechung 16 mit dem Vergaserraum 1 und durch die Durchbrechung 17 mit dem zum Motor führenden Gemischrohr 14 verbunden wird.

Der Vergaser wirkt in folgender Weise: Beim Anlassen des Motors nimmt der Mehrwegehahn die in der Abbildung dargestellte Stellung ein. Durch die beim Andrehen des Motors in den verschiedenen Räumen erzeugte Luftverdünnung wird durch den Einlaß 12, den Kanal ir, die Leitung 13 und die Öffnungen im Kegel 8 in den Vergaserraum Luft eingesaugt, während durch die Düse 7 auf den Kegel 8 Brennstoff herabtropft, der sich mit der durch ihn hindurchströmeriden Luft mischt. Das im Raum 1 auf diese Weise gebildete Gemisch strömt durch die teilweise offenen Schlitze 16 und 17 des Kükens und durch das Gemischrohr 14 zum Motor. Sobald dieser in Gang kommt, strömen die heißen Abgase in den Heizraum 4 und erhitzen die Zwischenwand 3. Hierauf wird zur ; Erzielung der normalen Leistung des Motors ' das Küken 10 der Regelungsvorrichtung 9 derart umgestellt, daß die Luft durch den Einlaßstutzen 12 und die Öffnungen 15 und 17 in das Rohr 14 gesaugt wird. Da hierbei der Durchlaß vollständig geöffnet werden kann und der Luftstrom infolge der besonderen Gestalt der Aushöhlung des Kükens an der Öffnung 16 vorbeigeführt wird, saugt er aus dem Vergaserraum 1, in dem sich überdies infolge der starken Erwärmung ein Überdruck bildet, den gasförmigen Brennstoff an und mischt sich mit ihm auf seinem Wege zum Motor. Zweckmäßig wird mit der Umstellung des Kükens 10 auch gleichzeitig eine Regelungsvorrichtung 18 im Brennstoffrohr 7 derart eingestellt, daß jeweils die erforderliche Menge Brennstoff zufließt, die ' beim Anlassen, bei vollem Betrieb oder bei ' langsamem Gang erforderlich ist. Hierdurch und durch Einstellung des Kükens 10 in geeigneten Mittelstellungen läßt sich eine Veränderung der Arbeit des Motors in einfachiter Weise erzielen. Natürlich läßt sich dabei auch die Menge der hindurchströmenden heißen Gase regeln.

Die neue Anordnung hat in verschiedener Hinsicht wichtige GebrauchsVorteile, namentlich mit Bezug auf die selbsttätige Regelung bei den verschiedenen Betriebsarten. Beim Anlassen fehlt zunächst die Beheizung des Vergaserraums; die Herstellung des Gemi.sches wird aber durch Einführen der Luft in den auf großer Fläche in dünner Schicht verteilten und deshalb leicht verdampfenden flüssigen Brennstoff begünstigt, während, später die Absaugung der durch Erhitzung erhaltenen Brennstoffdämpfe genügt.

Pate Jf τ-Α ν Sprüche:

i. Einrichtung zum Vergasen flüssigen Brennstoffs für Verbrennungskraftmaschinen, dadurch gekennzeichnet, daß der Brennstoff beim Anlassen des Motors auf einer geneigten Bodenfläche eines Vergasungsraumes in dünner Schicht herabfließt und von der durch Öffnungen in diesem Boden einströmenden Verbrennungsluft zerstäubt und fortgetragen wird, während er bei normalem Betrieb auf dem Boden des Vergasungsraumes durch die diesen erwärmenden Abgase verdampft und der Brennstoffdampf mit der Luft erst . beim Austritt aus dem Vergasungsraum vermischt wird.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen Mehrwegehahn, der den Lufteinlaß in den Vergasungsraum beim Anlassen des Motors und den unmittelbaren Durchlaß zum Motor sowie die Absaugung der Brennstoffdämpfe aus dem Vergaserraum beim normalen Betrieb zu steuern gestattet.
3. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Luftstrom im Küken an der zum Vergasungsraum führenden Öffnung derart vorbeigeführt wird, daß eine kräftige Absaugung der Brennstoffdämpfe stattfindet.
4. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuleitung der Luft in den Vergasungsraum durch einen im Küken vorgesehenen Hilfskanal und in der geneigten Verdampfungsfiäche (8) der Zwischenwand (3) ausmündende feine Öffnungen geschieht.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.