DE412117C

DE412117C - Kolbendichtung fuer Dampfmaschinen mit hoher Spannung

Info

Publication number: DE412117C
Application number: DEM85173D
Authority: DE
Original assignee: MAN Maschinenfabrik Augsburg Nuernberg AG
Current assignee: MAN AG
Priority date: 1924-06-01
Filing date: 1924-06-01
Publication date: 1925-04-11

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM U. APRIL 1925

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

- Jlft 412117 -KLASSE 14 a GRUPPE 16

Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg A. G. in Nürnberg. Kolbendichtung für Dampfmaschinen mit hoher Spannung. Patentiert im Deutschen Reiche vom 1. Juni 1924 ab.

Bei Kolbenkraftmaschinen erfolgt die Abdichtung zwischen Kolben und Zylinderwand durch Kolbenringe, die durch ihre Eigenspannung oder durch Hilfsmittel, wie Federn, angepreßt werden. Hierbei ist es unvermeidlich, daß das Druckmittel seitlich an den Ringen vorbei in den hinter ihnen gelegenen Ringraum tritt und sie dann stärker gegen die Zylinderwand drückt, so daß die Flächenpressung zunimmt.

Dieser Umstand ist bei Maschinen mit geringen mittleren Drücken nicht gefährlich. Bei den neuzeitlichen Hochdruckmaschinen aber, die mit mittleren Drücken von i6 kg/cm* und mehr arbeiten, wird die Steigerung des Anpreßdruckes so groß,· daß der Wert des zu-

lässigen Flächendruckes zwischen Ring und Zylinder erheblich überschritten wird. Die Folge davon ist eine stärkere Beanspruchung der Kolbenringe und Zylinderwand, die sich in einem starken Kolbenringverschleiß äußert. Diesem Nachteil wird erfindungsgemäß dadurch abgeholfen, daß an dem Kolben eine Drosselstelle geschaffen wird, die verhindert, daß der volle Zylinderdruck hinter den KoI-benring tritt. Es wird an beiden Enden des Kolbens ein Ring vorgesehen, der mit Rücksicht auf die im Betrieb eintretende Deformation des Zylinders nach innen nachgiebig sein muß, während er durch einen Überstreifring in seiner äußeren Ausdehnung begrenzt wird. Derartig ausgebildete Ringe sind als Kolbenringe bereits bekannt, ihre Verwendung als Drosselringe ist dagegen neu.
Der hochgespannte Dampf wird beim

ao Durchtritt an diesen Drosselringen entspannt, so daß die eigentlichen Kolbenringe nur unter niedergespanntem Dampf arbeiten.

Auf der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführung des Erfindungsgedankens dargestellt, und zwar in einem Längsschnitt durch einen Kolben.

Der Kolben a, in dem die normalen Kolbenringe b¹, b², b* vorgesehen sind, trägt auf beiden Seiten die beiden Drosselringe c^x

Claims

Patent-Anspruch :

und c², die nach Art gewöhnlicher Kolbenringe aufgeschnitten sind, aber zur Begrenzung ihrer Ausdehnung je einen Über streifring d¹ und d² tragen. Zwei Deckplatten e¹ und e^z halten die Drosselringe c¹, c² in ihren Aussparungen fest. Der Kolben« selbst ist auf der Kolbenstange f in normaler Weise gehalten, indem er z. B. durch eine Mutter g gegen einen Wulst der Stange / gepreßt wird. An den Drosselringen c¹ und c² tritt eine Entspannung des hohen Dampfdruckes beim Durchtreten des Dampfes ein, und es ist erreicht, daß hinter die Kolbenringe b¹, b², b³ kein hochgespannter Dampf treten kann, und somit der zulässige Flächendruck zwischen Ring und Zylinder nicht überschritten wird.

Kolbendichtung für Dampfmaschinen mit hoher Spannung, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Kolben (α) eine Drosselstelle für den hinter den Ring durchtretenden Dampf dadurch geschaffen ist, daß an beiden Enden des Kolbens ein Ring (c¹, c²) vorgesehen ist, der nach Art eines Kolbenringes aufgeschnitten und durch einen Überstreifring (d¹, d²) in seiner äußeren Ausdehnung begrenzt ist.

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