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Feldmeßgerät. ivelleinents mittels Diopter werden bisher mit Geräten
ausgeführt, die nur eine einzige wagerechte Ziellinie zur Ermittelung der Höhenlage
des fraglichen Punktes zur Benutzung stellen. Wenn auch einzelne Geräte mehrere
wagerecht zu stellende parallele Zielorrichtungen aufweisen, so dient die zweite
und fernere Zielvorrichtung entweder zum schnelleren Aufsuchen des Zieles oder zum
Ermöglichen des Vor- und Rückblickes oder zu anderen Feststellungen, und sie sind
je nach dem Zwecke ungleich am Geräte verteilt angeordnet oder, wie die zum schnelleren
Aufsuchen des Zieles und zum lZückblick dienenden, in sehr geringer Anzahl, meist
nur zweifach vorhanden. Das einzelne Anzielen zum Bestimmen der Höhenlage eines
fraglichen Punktes geschieht bisher immer nur mit derselben einen Zielvorrichtung
des Gerätes Diese wird auf eine Ziellatte gerichtet, die nur auf kurze Entfernungen
vorn Geräte aus ein Ablesen auf Zentimeter gestattet und die bei weiten Abständen
einer Zielscheibe mit Schiebevorrichtung und deren umständlicher und schwer unter
genügender Aufsicht zu haltender Bedienung bedarf.
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Gegenstand der Erfindung ist deingegenüber ein einfaches und billiges
Gerät, das genaue und zuverlässige Ergebnisse liefert, eine Schiebevorrichtung an
der Ziellatte überflüssig macht, ja sogar die Ziellatte selbst durch eine erst am
Orte der Messung leicht zu beschaffende Stange mit einigen in gleichen Abständen
anzubringenden -Marken ersetzen läßt.
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Die Neuerung besteht in der Herstellung einer ganzen Reihe von Ziellinien
in gleichmäßigen Abständen in einer derartigen Anzahl, daß die Summe von deren Abständen
gleich ist dem Abstande von zwei benachbarten -Marken an der Zielstange oder :Meßlatte.
Die Ermittelung des Höhenunterschiedes zwischen den -Aufstellungspunkten des Meßgerätes
und der Zielstange erfolgt nun dadurch, daß man durch Probieren diejenige wagerechte
"Ziellinie feststellt, mit der man einer Marke an der Zielstange am nächsten kommt,
die Höhe dieser Marke über dein Aufstellungspunkte der Stange ermittelt und ebenso
die Höhenlage der Ziellinie über dein Aufstellungspunkte des lleßgerätes und den
Unterschied bei den Höhenermittlungen durch Abziehen-feststellt.
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Auf größere Entfernungen als 50 m werden
anscheinend
mehrere benachbarte Ziellinien (2 oder 3) dieselbe Marke der Stange treffen. Es
ist alsdann das Mittel zu nehmen. Hierdurch erreicht man größere Genauigkeit als
bei Anwendung nur einer Zielvorrichtung, wie es bisher gebräuchlich war.
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Die Zeichnung zeigt den Gegenstand der Erfindung an einem Ausführungsbeispiel,
und zwar: Abb. i den oberen Teil des Geräts in Seitenansicht, Abb. 2 denselben Teil
in Schrägansicht und Abb.3 schematisch die Geräteanordnung mit der 1Meßlatte.
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Das Gerät besteht aus zwei lotrecht zu stellenden, hochkant einander
gegenüberstehenden Leisten a und b. An diesen sind die Ziellinien
durch Einblicksöffnungen c° bis c5°, zweckmäßig durch Schauritze von einigen Zentimetern
Länge, und durch Ausblicksöffnungen mit wagerechten Fäden d° bis d'° gekennzeichnet.
Lind zwar sind an jeder Leiste Einblicks- und Ausblicksöffnungen nebeneinander und
am zweckmäßigsten von jeder Art und an jeder Leiste 5o an Zahl übereinander in gleichen
Abständen von j e i cm angeordnet. Die zu gebrauchende Ziellatte e (Abb. 3) ist
durch 'Marken in Abschnitte von x/2 in eingeteilt. Die Leisten a, b
können
hängen oder rechtwinklig an einer wagerecht zu stellenden Querleiste f befestigt
sein, auf die eine Wasserwaage h gestellt werden kann. Die Querleiste f wird auf
die Kopfplatte i eines Stativs h aufgelegt und die Platte i. auf Augenhöhe eingestellt.
Zweckmäßig wird zwischen der Kopfplatte i und der Querleiste feine durch ein Gelenk
g an einer Seite verbundene weitere Platte l eingeschaltet, die nach der Wasserwaage
h. mittels eines zwischengeschobenen Keils oder einer Stellschraube genau wagerecht
steilbar ist. Die Richtungen der Ziellinien bei Flächennivellements von einem Standpunkte
aus können auf der obersten Platte L an der Querleiste f
entlang markiert
werden. Das Nivellieren selbst geschieht - wie schon oben angegeben - durch Ermittelung
derjenigen Ziellinie o (Abb. 3), deren Verlängerung am nächsten auf eine -Marke
der Ziellatte e hinweist, und darauf folgender Errechnung des Unterschiedes zwischen
der Höhenlage der angezielten -Marke über dem Aufsatzpunkt der Latte und der Höhenlage
der ermittelten Ziellinie über dem Standorte des Stativs. Die Bedienung der Ziellatte
ist die denkbar einfachste. Die Ziellatte braucht nur senkrecht gehalten zu werden.
Ein Umsetzen derselben ist nicht nötig, wenn die Marken von allen Seiten sichtbar
sind.
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Da an Stelle von Schaulöchern längere Schauritzen zum schnelleren
Einrichten auf das Ziel bei Nivellements ohne seitliche Richtungsbestimmung gewählt
sind, so muß, falls eine Richtungsbestimmung nötig ist, durch Zielen durch einen
lotrechten, unterbrochenen Schauritz 11a oder 11t.2 (Abb.2) nach einem lotrechten
Faden ial- oder n2 die Richtung genau eingestellt werden. Bei flüchtigen Flächenniv
ellements wird es erwünscht sein, die Längen der Ziellinien zugleich beim Nivellieren
ermitteln zu können. Es kann dies an diesem Gerät auf die bekannte Weise ermöglicht
werden, indem die lotrechten Ränder der Ausblicksöffnungen mit Millimetereinteilung
versehen werden, an der der Gesichtswinkel der Ziellattenlänge oder eines Abschnitts
derselben abgelesen und aus dem Verhältnis zur Länge der Querleiste f die Entfernung
errechnet wird. Ähnlich lassen sich Höhenwinkelmessungen ausführen. Die Länge der
Querleiste f wird man daher zum schnelleren Ausrechnen möglichst günstig wählen
(etwa 2o cm), wenn man mit dem Geräte solche Bestimmungen, also z. B. Flächennivellements,
ausführen will.
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Die vielen parallelen Zielebenen des Gerätes gewähren bemerkenswerte
Vorteile, und zwar einerseits zum genauen Einfluchten in eine gegebene Ebene, sei
diese wagerecht oder lotrecht (im letzteren Falle ist das Gerät umzulegen), und
ferner zum genauen Aufsuchen des Fußpunktes einer Ordinate.
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Ein solches Gerät ist bei landwirtschaftlichen Vermessungen sowie
auf Bauplätzen verwendbar.