DE411375C - Kurzschlussschalter - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf Kurzschlußvorrichtungen, wie sie insbesondere beim Betriebe von elektrischen Grubenbahnlokomotiven erforderlich sind. Während es in diesen Betrieben bisher üblich war, bei irgendwelchen Unfällen, Gleissperrungen u. dgl. die Notwendigkeit der Ausschaltung eines Teiles der Oberleitung durch eine mechanische Signalanlage der Zentrale zu melden, verlangen.

ίο die neuen Vorschriften der Oberbergämter, daß diese bisher gebräuchlichen Signalanlagen wegen ihrer mangelhaften und umständlichen Bedienungsart in Fortfall kommen und an ihrer Stelle das Ausschalten bzw. das Stromlosmachen der Oberleitung von der Lokomotive aus direkt vorgenommen wird. Zu diesem Zweck verwendet man bereits Kurzschließer, welche auf der Lokomotive selbst befestigt sind und dazu dienen, die Oberleitung mit der stromführenden Schiene kurzzuschließen. Die Anordnung dieser Kurzschließer auf der Grubenlokomotive bedingt aber wegen des geringen zur Verfügung stehenden Raumes äußerste Gedrungenheit der Konstruktion, die die bisher bekannten Kurzschließvorrichtungen nicht besaßen. Ein weiteres Erfordernis besteht darin, ein Anbrennen und sogenanntes Perlen der Kontaktflächen des Schalters nach Möglichkeit zu vermeiden, da die Kurzschließer sonst schon -nach kurzem Gebrauch nicht mehr arbeiten. Man hat versucht, diesem übelstand durch Ausbildung des Schalters als ölschalter mit Momentschaltung beim Kurzschließen zu beseitigen und den beim

Kurzschließen auftretenden Lichtbogen so minimal wie möglich zu gestalten. Es zeigte sich indessen in der Praxis, daß nicht nur beim Kurzschließen, sondern auch beim Offnen des Schalters ein womöglich noch größerer Lichtbogen auftrat, welcher zu schweren Schädigungen Anlaß gab.

Der Erfindungsgegenstand gehört zu jener Klasse von Monientschaltern, bei denen die Bewegung des Kontaktmessers nach beiden Richtungen unter Federdruck steht. Derartige bereits bekannte Schalter vermochten jetloch den praktischen Bedürfnissen des Grubenbetriebes nicht zu genügen, da bei diesen Schaltern die mit dem Kontaktmesser verbundenen Federn nicht unabhängig voneinander wirkten, so daß bei dem Ein- und Ausschalten die Federkraft nur teilweise ausgenutzt werden konnte, was die Zuverlässigkeit und die Schnelligkeit des Schaltvorganges beeinträchtigte.

Beim Erfindungsgegenstand ist in an sich bekannter Weise für die Einschalt- und Ausschal tbewegung des Kontaktmessers je eine besondere Feder vorgesehen. Diese Federn sind nun gemäß der Erfindung unter Anwendung einer sich selbsttätig auslösenden Verriegelung derart angeordnet, daß sie vollständig unabhängig voneinander arbeiten. Bei der Ausschaltbewegung werden beide Federn gleichzeitig, aber unabhängig voneinander angespannt, so daß das Abreißen des Kontaktmesser.·; unter, voller Ausnutzung der Federkraft mit größter Schnelligkeit und mit dem größtmöglichen Hub erfolgt. Hierdurch wird die Zuverlässigkeit des Schalters erhöht und insbesondere das Auftreten von schädlichen Funken- und Lichtbogenerscheinungen wirksam vermieden.

Auf der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in Vorder- und Seitenansicht, und zwar in der Kurzschlußstellung, dargestellt.

Der eine Kontakt 1 ist durch ein Kabel 3 durch die Isolierstoff verschraubung 4 hindurch mit dem Stromabnehmer und daher mit der Oberleitung verbunden, während der andere Kontakt 2 durch den Führungsrahmen 5 mit der (Jlfüllschraube 6 in Verbindung steht, welch letztere zugleich zum Anschluß des Erdkabels dient. Das seitlich am Führungsrahmen 5 geführte Kontaktniesser 7 wird von einem Bügel 18 getragen, durch den i-iu im oberen Teil abgesetzter Holzen 1 1 hiudurchtritt, der mittels Stiftes ιυ mit dem 1 landgriffhcbel 8 des Schalters verbunden ist. Der Handgriti'hehel 8 ist durch Bolzen 21 an einem Ansatz der oberen Deekelplatte tf> angclenkt. Auf dem Bolzen 1 1 .»ind zwei Schraubendruckfedern i.'Uiid 13 angeordnet. Die obere Feder 1 _■ liegt zwischen der Deckelplatte K)

Claims (5)

und einer von einem Ansatz 14 des Bolzens 1 r getragenen Scheibe 15, während die untere Feder 13 auf der unteren Scheibe mit Alutier 17 des Bolzens n ruht und gegen den Bügel 18 anliegt. Jn der gezeichneten Stellung sind die Kontakte ι und 2 durch das Kontaktmesser 7 kurzgeschlossen, und die Federn 12 und 13 sind nicht gespannt. Soll nun der Schalter gelöst werden, so wird der Hebel 8 in der Pfeilrichtung nach oben in die strichpunktierte Lage gedreht, wobei er in dieser Stellung durch eine Klinke 9 festgehalten wird, die in eine Kerbe 22 des Hebels 8 hineinklinkt. Durch das Anheben des Hebels 8 wird gleichzeitig der Bolzen 11 unter Zusammendrückung der beiden Federn 12 und 13 nach oben verschoben. Der Bügel 18 mit dem Kontaktmesser 7 wird dabei durch ein an der Deckelplatte 16 angelenktes Klinkenpaar 19 in seiner untersten Lage festgehalten. Durch die Verschiebung des Bolzens 11 mit der Scheibe 15 und der unteren Scheibe mit Mutter 17 nach oben wird daher vorerst zwischen der Oberseite des Bügels 18 und der Scheibe 15 ein freier Raum entstehen. Sobald der Hebel 8 mit dem Bolzen 1 r und der Scheibe 1 s, die oberste Endstellung erreicht hat, drückt die Scheibe 15 gegen die Nocken 20 der Klinken 19 und treibt diese seitlich aus ihrer Lage, wodurch der Bügel 18 mit dem Kontaktmesser 7 frei wird. Durch die äußerst gespannte Feder 13 wird nunmehr das Kontaktmesser 7 aus den Kontakten 1 und 2 herausgerissen und schnellt mit dem Bügel 18 in voller Hubhöhe nach oben, bis er an die Scheibe 15 anschlägt. In dieser Weise wird daher beim öffnen des Schalters die .Momentschaltung erreicht. Der Zustand des Schalters ist jetzt so, daß der Hebel 8 durch die mit einem Knebel op ausgestattete Klinke 9 in der obersten Stellung festgehalten wird, das Kontaktmesser 7 mit dem Bügel 18 Ü1:er den Kontakten 1 und 2 außer Eingriff steht und die Feder 12 zwi- sehen der Scheibe 15 und dem 'Gußdeckel 16 gespannt ist, während die Feder 13 jetzt nicht mehr in Spannung ist. Sollen nun die Kontakte 1 und 2 wieder kurzgeschlossen werden, so wird auf den Knebei 9a der Klinke 9 in der Pfeilrichtung gedrückt, wodurch der Hebel 8 mit dem daran hängenden Bolzen 11, dem Bügel 18 und dein Kontaktmesser 7 frei wird, so daß letzteres nun durch die Wirkung der gespannten Feder 12 nach unten in die Kontakte 1 und 2 augenblicklich hineingedrückt wird, wodurch auch beim Kurzschließen Momentschaltung erreicht wird. . Ρλτεν τ-An Sprüche:

1. Kurzschlußschalter, insbesondere für elektrische Grubenbahnbetriebe, bei welchem das Kontaktmesser nach beiden Richtungen unter der Kraft einer Druckfeder steht, dadurch gekennzeichnet, daß die die Ein- und Ausschaltbewegung des Kontaktmeäsers hervorrufenden Druckfedern (12 bzw. 13) unabhängig voneinander zur Wirkung gelangen und unabhängig voneinander in die gespannte Lage gebracht werden.

2. Kurzschlußschalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckfedern (12 und 13) beim Anheben des Schalthebels (8) zwecks Ausschaltens des Kontaktmessers gleichzeitig gespannt werden, wobei bis zur völligen Anspannung der unteren Feder (13) das Konvaktmesser in den Kontakten festgehalten und darauf selbsttätig die Arretierungsvorrichtung des Kontaktmessers ausgelöst wird, so daß dasselbe unter voller Ausnutzung der Federkraft und Hubhöhe aus den Kontaktfedern herausschnellt.

3. Kurzschlußschalter nach Anspruch 1 8g und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die in an sich bekannter Weise an einem mit dem Handhebel (8) verbundenen Bolzen (11) senkrecht übereinander angeordneten Federn (12 und 13) durch einen das Kontaktmesser tragenden Bügel (18) getrennt sind, wobei die obere Feder (12) auf einem mit dem Bolzen (11) verbundenen Teller (15) auf ruht.

4. Kurzschlußschalter nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß beim Ausschalten das Kontaktmesser durch zwei gegen den Bügel (18) drückende, am Rahmen angelenkte Klinken (19) so lange festgehalten wird, bis bei Erreichung der höchsten Anspannung der Feder (13) der von dem Bolzen (11) angehobene Teller (15) o. dgl. gegen Ansätze (20) der Klinken (19") stößt und dieselben auseinanderspreizt, so daß der Bügel Ci8) frei wird und das Kontaktmesser durch die Wirkung der unteren Feder (13) aus den Kontakten herausspringt.

5. Kurzschlußschalter nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Handhebel (8) in seiner höchsten Stellung bei angespannter oberer Feder (12) durch eine Klinke ('9) festgehalten wird, so daß bei Auslösung des Handhebels (8) der Schalter selbsttätig in die Kurzschlußstellung springt.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.

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