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DE410361C - Koksofen mit seitlich beheizten Retorten oder Kammern und unterem Gasabzug - Google Patents

Koksofen mit seitlich beheizten Retorten oder Kammern und unterem Gasabzug

Info

Publication number
DE410361C
DE410361C DEB109728D DEB0109728D DE410361C DE 410361 C DE410361 C DE 410361C DE B109728 D DEB109728 D DE B109728D DE B0109728 D DEB0109728 D DE B0109728D DE 410361 C DE410361 C DE 410361C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
coke
coke oven
vapors
chambers
gases
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEB109728D
Other languages
English (en)
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Individual
Original Assignee
Individual
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Filing date
Publication date
Application filed by Individual filed Critical Individual
Priority to DEB109728D priority Critical patent/DE410361C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE410361C publication Critical patent/DE410361C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10BDESTRUCTIVE DISTILLATION OF CARBONACEOUS MATERIALS FOR PRODUCTION OF GAS, COKE, TAR, OR SIMILAR MATERIALS
    • C10B27/00Arrangements for withdrawal of the distillation gases

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Commercial Cooking Devices (AREA)

Description

  • Koksofen mit seitlich beheizten Retorten oder Kammern und unterem Gasabzug. Um leichtverbrennlichen Hüttenkoks mit großer Oberflächenentwicklung in von außen beheizten Kammeröfen oder Retorten herzustellen, darf die Erhitzung der Kokskohle möglichst nicht über 8oo° C hinaus gesteigert werden, während Gießereikoks, welcher schwerverbrennlich sein soll, eine Erhitzung im Koksofen auf i ioo° C voraussetzt (s. Brennstoff-Chemie i9-3, Bd. q., Heft 3, Seite 33 bis 39).
  • Diese Bedingungen sind aber in den Koksöfen und Retorten der bisher üblichen Bauart nicht einwandfrei zu erfüllen. Die mehr oder weniger fein zerkleinerte Kokskohle mit ihren lufterfüllten Zwischenräumen ist ein schlechter Wärmeleiter, und die durch geheizte Wände mittelbar auf den Kohlenkuchen übertragene Wärme kann deshalb nur sehr langsam bis zur Mitte derselben vordringen.
  • Die Folge davon ist, daß die äußeren, den beheizten Wänden benachbarten Schichten viel eher die erforderliche Temperatur erreichen als die in der Mitte der Ofenfüllung lagernde Kohle. Um letztere aber ebenfalls gar zu bekommen, d. h. wenigstens für kurze Zeit auf 8oo° C zu erhitzen, müssen daher die äußeren Schichten einer höheren Temperatur und noch dazu während einer viel längeren Zeit ausgesetzt werden, weil sonst eine genügende Wärmeübertragung auf die inneren Schichten überhaupt nicht stattfinden würde.
  • Es ist ohne weiteres verständlich, daß unter diesen Umständen die Erzeugung eines außen und innen gleichmäßig garen Koks nicht möglich ist.
  • Die erzeugten Wasser- und Teerdämpfe sowie die Schwelgase befördern wohl - die Wärmeübertragung nach dem Innern der. Ofenfüllung, soweit sie in dieselbe eindringen, wobei die Dämpfe in den mittleren, kälteren Schichten kondensieren und ihre Verdampfungswärme dort an die Kohle abgeben. Da jedoch der ganze Kohlenkuchen beim Verkoken zusammenschrumpft und zwischen sich und der Heizwand einen Spalt frei läßt und da ferner die :erzeugten Dämpfe und Gase stets leichter und heißer sind als die zwischen der Kohle befindliche Luft, so haben sie keineswegs das Bestreben, in den Kohlenkuchen einzudringen, sondern sie entweichen mit Vorliebe auf dem kürzesten und bequemsten Wege nach der gewöhnlich oben in der Decke der Kammer befindlichen Gasabzugsöffnung. Dabei werden diese Dämpfe sowohl an den glühenden Heizwänden als auch im hocherhitzten oberen Teile des Ofens überhitzt und zersetzt.
  • Nur ein geringer Teil der Dämpfe wird in das Innere des Kohlenkuchens gedrängt, kondensiert dort, sickert in flüssiger Form als Wasser bzw. Teer nach unten und sammelt sich am Boden an. Da hier eine Austrittsöffnung gewöhnlich nicht vorhanden ist, so erfolgt eine wiederholte Verdampfung dieser flüssigen Anteile, welche infolgedessen ebenfalls zum größten Teil zersetzt werden. Hierin liegt auch die Ursache, daß etwa 5o Prozent des Kokereiteeres nur in zersetzter Form gewonnen werden.
  • Die Temperaturmessungen im Innern eines Koksofens während der ganzen Garungszeit ergeben ein deutliches Bild der vorstehend beschriebenen Vorgänge. Ein Beispiel hierfür bilden die Versuche, welche an einem Koksofen üblicher Bauart von 6oo mm Breite vorgenommen und in U 11 m a n n s Enzyklopädie, Bd.7, S.94, Abb.25, veröffentlicht wurden. An den aufgezeichneten Temperaturkurven ist deutlich zu erkennen, daß die äußeren Schichten des Kokskuchens bereits nach 12 Stunden Betriebszeit gar waren, d. h. eine Temperatur von etwa 8oo'' C aufwiesen, während die mittlere Schicht noch bis 18 Stunden wasserhaltig war, und erst nach diesem Zeitpunkt an dieser Stelle die Temperatur über ioo° C stieg. Der Ofen mußte 27 Stunden geheizt werden, um auch die mittlere Schicht auf eine Temperatur von wenigstens 8oo° C zu bringen. Inzwischen war aber gleichzeitig die äußere Schicht schon 15 Stunden lang -nämlich von der 12. bis zur 27. Betriebsstunde - einer Erhitzung von mehr als 8oo° C ausgesetzt worden. Es war deshalb unvermeidlich, daß der Koks an den äußeren Schichten »schwerverbrennlicha geworden war, während der innere Kern einen »leichtverbrennlichen« Koks darstellte.
  • Eine Trennung dieser beiden Kokssorten ist aber praktisch unmöglich, so daß hierbei die getrennte Gewinnung von Gießerei- und Hüttenkoks nicht durchführbar ist. Wird aber zwecks Erzeugung von Hüttenkoks die Temperatur niedriger gehalten und die Garungszeit abgekürzt, so bleiben im Innern des Kokskuchens leicht ungare Stellen von teerfeuchter, unverkokter Kohle stehen, welche den ganzen Koks unbrauchbar machen.
  • In neuerer Zeit hat man versucht, durch Verminderung der Breite der Koksöfen von 6oo mm bis auf 3oo mm diesem Übelstand: zu begegnen und eine schnellere und leichte Erhitzung auch der mittleren Koksschichten zu erreichen. Aber dieser Behelf ist einmal sehr kostspielig, weil er die Bau- und Bedienungskosten für je i t Koks auf das Doppelte erhöht, und nveitens wird auch keine grundsätzliche Besserung hierdurch erreicht, weil bei der gleichen Betriebsweise auch beim schmäleren Ofen die äußeren Schichten viel länger und höher erhitzt werden müssen als die inneren.
  • Es sind ferner Vorschläge hekannt geworden, die erzeugten Destillationsgase durch den Kohlenkuchen nach unten hindurchzuleiten, um die Überhitzung und Zersetzung der Dämpfe an den glühenden Wänden der Retorte bzw. des Koksofens zu vermeiden.
  • Die Gasabzugskanäle sind jedoch so angeordnet, daß die am Boden der Kammer sich ansammelnden Flüssigkeiten nicht abfließen, sondern sogar die Gasabzugskanäle absperren können. Durch die immer weiter zugeführte Wärme werden schließlich diese Flüssigkeiten wieder verdampft und die Dämpfe beim Durchdringen des Kohlenkuchens immer wieder verdichtet, bis sie sich schließlich! zersetzen und als permanente Gase oder Benzoldämpfe mit den übrigen Koksofengasen entweichen.
  • Der geschilderte Vorgang hat jedoch noch einen weiteren Nachteil. Da die weitere Erhitzung des Kohlenkuchens stets im Beisein von Teer stattfindet, der, wie oben gezeigt, sich am Boden des Ofens ansammelt und wiederholt verdampft wird, so ist auch die Erzeugung von leichtverbrennlichem Hüttenkoks mit diesem Ofen nicht möglich. Die Versuche von Fischer, Breuer und B r o c h e haben gezeigt, daß ein bei 8oo° C erzeugter, leichtverbrennlicher Koks lediglich durch Glühen bis i i oo° C in neutraler Atmosphäre nicht schwerverbrennlich wird, wohl aber, wenn er in Gegenwart von Teer weiter erhitzt wird (s. Brennstoff-Chemie 1923, Bd. ¢, Heft 3, Seite 39).
  • Da es unmöglich ist, die Erhitzung - der äußeren Schichten des Kohlen- bzw. Kokskuchens auf eine höhere Temperatur als 8oo° ganz zu vermeiden, wenn, der Kokskuchen auch in der -Mitte gar werden soll, so ergibt sich hieraus die wichtige Forderung, den flüssigen Teer aus dem Ofen auf dem schnellsten Wege zu entfernen, wenn leichtverbrennlicher Hüttenkoks hergestellt werden soll. Daß solche Ansammlungen von flüssigem Teer am Boden jedes Koksofens und jeder Retorte stattfinden, beweist das Heraustropfen von Teer, welches bei undichten Verschlüssen im Betriebe stets beobachtet werden kann. -Die neue Anordnung nach vorliegender Erfindung ermöglicht die Erfüllung dieser Bedingungen. Die beim Erhitzen der Kokskohle entstehenden ZVasser- und Teerdämpfe sowie auch die eigentlichen Schwelgase werden gezwungen, in ihrer Gesamtheit den Kern des Kohlenkuchens zu durchdringen, nicht nur, um gegen eine schädliche Überhitzung geschützt zu werden, sondern um ihre fühlbare und Verdampfungswärme an das durch Wärmestrahlung allein schlecht zu heizende Innere des Kohlenkuchens abzugeben und dadurch eine erhebliche Abkürzung der Garungszeit zu erreichen.
  • Durch die Wärmeabgabe im Innern werden hierbei Wasser- und Teerdämpfe verdichtet zu tropfbaren Flüssigkeiten, die nach unten sickern und zusammen mit den Gasen so schnell als möglich aus dem Ofen entfernt werden, so daß sie nicht wieder verdampfen können. Dieser Zweck wird dadurch erreicht, daß die flüssigen Körper mit den Gasen am tiefsten Punkt des Ofeninnern, abgezogen werden.
  • Der Koksofen oder die Retorte erhält daher nur eine Füllöffnung in der Decke, welche während des Betriebes fest verschlossen wird. Nur am Boden wird an der tiefsten Stelle eine Öffnung für den Austritt von Gasen und Flüssigkeiten frei gehalten, die gegen das Hineinfallen der zur Verkokung kommenden Stoffe in geeigneter Weise geschützt ist. Dann wird der Ofen oder die Retorte in üblicher Weise von außen geheizt.
  • Die erzeugten Gase und Dämpfe, welche zunächst das Bestreben haben, aufwärts zu steigen, können nach oben oder nach der Seite nicht entweichen und müssen sich ihren Weg mitten durch den Kohlenkuchen hindurch nach der unteren Austrittsöffnung suchen, indem sie gleichzeitig den schwereren, gasförmigen Inhalt der Kammer vor sich her nach unten fortdrücken. Dabei werden sie ihren Weg hauptsächlich durch den mittleren Teil des Ofens wählen, weil ihnen an den geheizten Seitenwänden frische, aufwärts steigende Gase und Dämpfe begegnen und sie von den Heizwänden abdrängen. An den mittleren, kälteren Teil des Kohlenkuchens bzw. der Retortenfüllung geben die Gase ihre fühlbare Wärme, die Dämpfe außerdem noch ihre Verdampfungswärme ab und bewirken so eine lebhafte Wärmeübertragung auf den Kern der Ofenfüllung, wodurch die Garungszeit wesentlich abgekürzt wird. Die Dämpfe werden dabei so lange verflüssigt, bis auch die mittleren Schichten genügend erwärmt sind.
  • Die entstandenen Flüssigkeiten können sich nicht am Boden ansammeln, sondern sie fließen unmittelbar durch die tiefliegende Austrittsöftnung ab. Ein wiederholtes Verdampfen dieser flüssigen Bestandteile, wie es bei allen bisher bekannten Koksöfen und Retorten mit Außenbeheizung stattfindet, ist daher bei dem neuen Verfahren ausgeschlossen, und deshalb können auch die nachteiligen Folgen für den Koks und die Teererzeugnisse selbst, wie oben beschrieben, nicht eintreten.
  • Auch bei der Verkokung von Holz, Torf, Braunkohle usw. ist das neue Verfahren mit gleichem Vorteil anwendbar.
  • Bei einem Großversuche wurden z. B. bei gleichen Abmessungen der Retorte eine Verminderung des Heizmaterialverbrauches um etwa 5o Prozent und eine Verkürzung der Garungszeit auf die Hälfte der bisher erforderlichen festgestellt. Die großen wirtschaftlichen Vorteile des neuen Verfahrens sind hieraus leicht zuerkennen.

Claims (1)

  1. PATENT-AN5PRUCH: Koksofen mit seitlich beheizten Retorten oder Kammern und unterem Gasabzug, dadurch gekennzeichnet, daß der Abzug so eingerichtet ist, daß nicht nur die erzeugten Gase und Dämpfe von oben nach unten durch die Retorten- oder Kammerfüllung hindurchgeführt werden, sondern auch die bereits im Ofen aus den Dämpfen niedergeschlagenen, flüssigen Anteile unmittelbar uniersetzt abgeführt und von den ebenfalls unmittelbar abgeführten Gasen getrennt werden können.
DEB109728D 1923-05-23 1923-05-23 Koksofen mit seitlich beheizten Retorten oder Kammern und unterem Gasabzug Expired DE410361C (de)

Priority Applications (1)

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DEB109728D DE410361C (de) 1923-05-23 1923-05-23 Koksofen mit seitlich beheizten Retorten oder Kammern und unterem Gasabzug

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Publications (1)

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DE410361C true DE410361C (de) 1925-03-05

Family

ID=6992543

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DEB109728D Expired DE410361C (de) 1923-05-23 1923-05-23 Koksofen mit seitlich beheizten Retorten oder Kammern und unterem Gasabzug

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