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Fahrbarer Verlader für Fördergut mit von einem endlosen Seil hin und
her gezogener Schaufel. Die Erfindung betrifft einen fahrbaren Verlader für Fördergut,
der für die Verwendung in Grubengängen bestimmt ist. Das Neue besteht in der besonderen
Anordnung, welche fünf Bedingungen erfüllt: i. Leichte Fahrbarkeit, a. Kippbaxkeit,
und zwar so, daß während des Fahrens ein Ausbalancieren erreicht wird, 3. Drehbarkeit
in der Seitenrichtung um eine senkrechte Achse, damit sich die Vorrichtung während
des Transportes den Krümmungen der Grubengänge anpassen kann..
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4.. Die Vorrichtung muß Güter fassen und nach sich hin befördern können,
und zwar aus einer relativ großen Entfernung, wohin die Vorrichtung selbst nicht
kommen kann.
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5. Die Vorrichtung muß sicher verankert werden können und doch fahrbar
sein. Dieses wird dadurch erreicht, daß das endlose Seil, welches die Schaufel hin
und her zieht, an der Wagenseite über eine schwingbare und in der Neigung verstellbare
Schurre geführt wird. Ferner ist der Motor oberhalb des Schwingungspunktes der Schurre
angeordnet, und der ganze fahrbare Verlader ist mit Mitteln zum Verankern versehen.
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Die Erfindung ist in der Zeichnung veranschaulicht, und zwar zeigt
Abb. i schematisch eine Ausführungsform und Abb. z die Konstruktion einer Schaufel.
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Nach Abb. i ist die Neigungsebene oder die schräge Rinne i mittels
eines Lagers z an einem Karren 3 schwingbar befestigt, welcher im Grubengang ¢ oder
auf anderer Unterlage hin und her geführt werden kann, je nach der Anwendung der
Vorrichtung. Die Neigungsebene i ist mit einem aufwärts gerichteten Ausleger 5 mit
einer Rolle 6 versehen. Außerdem trägt die Neigungsebene eine in -der Zeichnung
schematisch gezeigte Winde 7. Ein Stahldrahtseil 8, dessen eines Ende an der Aufwindetrommel
der Winde befestigt ist, wird über die Rolle 6 nach unten nach der Zugstange 9 einer
Schaufel i o geführt, deren hinteres Ende mittels eines anderen Seiles i i, das
über eine Rolle 12 i läuft, an der Windetrommel festgemacht ist. Wie es aus der
Zeichnung ersichtlich ist, bilden die zwei Seile 8 und i i in Verbindung mit der
Schaufel 9, 1o ein geschlossenes, elevatorähnliches System, worin die Schaufel
mit Zugstange ein Glied bildet. Es wird vorausgesetzt, daß die Rolle i a in irgendeiner
Weise fest gelagert ist, was im Falle der Anwendung der Vorrichtung bei einer Grube
dadurch geschehen kann, daß sie durch Glieder oder Arme 13 mit einem Rohr 1 4. verbunden
ist, das quer über den Grubengang gegen dessen Seitenwände gespannt ist. Die Seile
8, 11 sind auf die Trommel der Winde derart aufgewickelt, daß das eine abgewickelt
wird, wenn das andere während der Umdrehung der Trommel aufgewickelt wird.
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' Dadurch, daß mittels eines auf dem Karren oder der Neigungsebene
angebrachten Motors die Trommel in der einen oder anderen Richtung in Umdrehung
gebracht wird, wird die Schaufel io dazu gebracht, entweder sich von Massenhaufen
15, wo sie während ihres Ganges auf seiner Oberfläche entlang ohne weiteres mit
Masse gefüllt wird, nach der Neigungsebene hin und auf derselben hinauf zu bewegen,
um nach Anlangen in einer passenden Höhe entleert zu werden, oder die Schaufel wird
den entgegengesetzten Weg von der Neigungsebene nach dem Massenhaufen zurückgeführt.
Es ist somit ersichtlich, daß die Güter vom Haufen 15 nach dem Ladewagen befördert
werden, und zwar durch
Schieben auf dem Boden des Grubenganges entlang
und die Neigungsebene empor.
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Die Schaufel io kann an einer verhältnismäßig langen Zugstange 9 starr
befestigt sein. Sie sucht dann eine derartige Stellung beizubehalten, daß sie von
selbst gefüllt wird, wenn sie an der Oberfläche des Massenhaufens entlanggezogen
wird und ebenso beim Anlangen auf der oberen Partie der Neigungsebene von selbst
entleert wird. Es kann aber auch zweckmäßig sein, die Schaufel durch einen Zapfen
und einen auslösbaren Mechanismus in derartiger Weise drehbar mit der Zugstange
9 zu verbinden, daß die Schaufel sich für gewöhnlich in einer bestimmten Füllungsstellung
befindet, wenn sie den Massenhaufen entlang gezogen wird, wogegen sie beim Anlangen
an einem gewissen Punkt auf der Neigungsebene selbsttätig ausgelöst wird, so daß
sie während der weiteren Bewegung des Seiles 8 in einem kleineren Winkel (5o bis
6o° haben sich als zweckmäßig gezeigt) zur Stange 9 steht, wodurch die Güter auf
die Neigungsebene abgelegt werden. Der genannte Mechanismus wird zweckmäßig durch
einen Anschlag ausgelöst, der einstellbar zur Neigungsebene befestigt ist.
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Abb. 2 der Zeichnung veranschaulicht eine Ausführungsform einer derartigen
Vorrichtung. Die Schaufel io ist durch einen Bolzen i 9 drehbar an der Zugstange
9 befestigt und mit einer Auslösungsvorrichtung versehen. Diese besteht zweckmäßig
aus einem am oberen Teil der Schaufel durch. einen Zapfen 2o befestigten Doppelhebel
2i. Dessen unterer Teil ist durch einen Zapfen 22 ' mit einem Glied 23 drehbar verbunden,
welcher ferner durch einen Stift 24 an der Zugstange 9 drehbar befestigt ist.
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Die normale Stellung des Hebels 21 und des Gliedes 23 ist die in Abb.
2 ausgezogen gezeichnete, worin die drei Zapfen 20, 22, 2,1 in derselben Linie liegen,
wodurch die Schaufel in der gezeichneten Stellung verriegelt wird. Wenn indessen
die Schaufel während der Arbeit aufwärts auf der Neigungsebene geführt wird und
der obere Teil des Hebels 2i gegen einen festen Anschlag 25 stößt, so wird der Hebel
um einen gewissen Winkel gedreht. Vermittels des Gliedes 23 wird dabei die Schaufel
io mitgedreht, so daß die Zapfen 20, 22, 24 außer Linie kommen. Durch den Druck
der Güter gegen den unteren Teil der Schaufel wird deshalb die Schaufel weiter bis
in die gestrichelte Lage gedreht, und die Güter werden auf die Neigungsebene abgelegt.
Während des Zurückganges werden dann die Teile sich von selbst, wie in der Zeichnung
mit vollen. Linien gezeichnet, wiedereinstellen.
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Ein Auslösungsmechanismus dieser Art ist deshalb zweckmäßig, weil
man während dar Zeit, die zur Auswechselung des Ladewagens 16 nötig ist,
dennoch :die Vorrichtung arbeiten lassen kann, indem man nämlich die Schaufel io
jedesmal an einer passenden Stelle der Neigungsebene sich entleeren läßt, welche
dadurch allmählich während der Wagenauswechselung mit Gütern beladen wird. Sobald
die Auswechselung stattgefunden hat, läßt man nur die Schaufel die Neigungsebene
emporwandern, wodurch sie die ganze Masse vor sich her in den neuen Ladewagen hinabschieben
wird.
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Die mit der schwingbaren Anbringung der Neigungsebene auf dem Karren
verbundene Absicht ist natürlich, dieselbe in die wagerechte Stellung herabschwingen
zu können, wenn die Vorrichtung verfahren oder verstellt werden soll. Die Neigungsebene,
die übrigens auch als eine schrägliegende Rinne ausgeführt werden kann, wird während
des Betriebes durch Bügel 17 im Grubengang festgehalten, welche um ein quer über
.den Grubengang festgespanntes Rohr 18 greifen, das durch Schrauben gespannt oder
gelöst werden kann.
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Die beschriebene Vorrichtung kann überall benutzt werden, wo von Transport,
Platzänderung, Laden o. dgl. von losen Gütern die Rede ist, somit nicht nur von
Erz innerhalb oder außerhalb von Gruben, sondern z. B. auch von Kohle, Koks, Zement,
Steinen, Getreide usw.
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In solchen Fällen, wo der Boden q. uneben ist, können auf denselben
Planken oder anderes :Material, worauf die Schaufel i o gleiten kann, gelegt werden.