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Kippkübel zum Verladen von Massengütern. Gegenstand der Erfindung
ist ein Kübel zum Laden und Entladen von Schiffen, Kähnen und Eisenbahnwagen mit
Eisenerz u. dgl. Massengütern. Dieser Kübel ist in bekannter Weise am vorderen und
am hinteren Ende mittels kurzer Kettenstücke an der Haupttragkette aufgehängt, und
zwar am. vorderen Ende unter Zuhilfenahme eines mit einem Gegengewicht belasteten
Hakens, der sich beim Absetzen des Kübels infolge Nachlassens der Kettenspannung
unter der Einwirkung des Gegengewichtes ausklinkt und so das ihn tragende Kettenstück
vom Kübel löst, so daß dieser beim Wiederanziehen der Tragkette nur am hinteren
Ende gehoben, also nach vorn umgekippt wird.
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Beim Verladen von Gütern-- mittels derartiger Kübel ist es manchmal
nötig, den Haken gegen dieses selbsttätige Ausklinken zu sichern, sei es, um ein
unbeabsichtigtes Lösen des Kettenstückes beim Senken und Verschwenken des Kübels
infolge Aufstößens desselben auf einen im Wege befindlichen Gegenstand zu verhindern,
sei es, um das Lösen des Kettenstückes erst nach dem Aufsetzen des Kübels und Fortbewegen
desselben auf dem Boderi des Schiffes oder Wagens durch Entsichern des Hakens von
Hand zu ermöglichen. Zu diesem Zwecke ist gemäß der Erfindung an dem Teil des Kübels,
in dem der Bolzen gelagert ist, mit dem der Haken in Eingriff tritt, in gewissem
Abstand von diesem Bolzen und quer zur Schwingungsebene des Hakens ein Vorreiber
gelagert, der so umgelegt werden kann, daß er bei der Eingriffsstellung des Hakens
an dessen Rücken anliegt und so das selbsttätige Ausklinken des Hakens verhindert.
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Auf den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel ;des Erfindungsgegenstandes
dargestellt, und zwar zeigen Fig. z und 2 den Kübel in Seiten- und Hinteransicht,
teilweise geschnitten, und Fig.3 und q. denselben in kleinerem Maßstabe in Ober-
und Unteransicht; Fig. 5 ist eine der Fig. z entsprechende Seitenansicht, die zeigt,
wie der den vorderen Teil des Kübels tragende Haken ausklinkt, und Fig.6 ist eine
Seitenansicht, wobei der Kübel sich in der Entladestellung befindet, in die er nach
dem Ausklinken des Hakens umkippt.
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Der Kübel a hat eine Vorderwand b, die in einem Winkel -von
ungefähr i35° eum flachen Boden d geneigt ist, während die beiden Seitenwände c
und die Hinterwand e rechtwinklig zum Boden d stehen. Die Oberkante der Vorderwand
b ist durch eine Leiste b2 verstärkt,während die Oberkanten bi der Seitenwände c
durch ein Querstück f miteinander verbunden sind. Dieses trägt in der Mitte zwei-
Lager g zur Aufnahme des Bolzens h, mit dem der Haken j in Eingriff
tritt. Der letztere ist durch ein kurzes Kettenstück i mit einem Ring k der
Hauptkrankette
verbunden. An diesem Ring sind auch die einen Enden
zweier weiteren Kettenstücke r befestigt, deren andere Enden oben an den Seitenwänden
c in der Nähe der Hinterwand e befestigt sind. Der Kübel wird also von der Hauptkrankette
durch drei Kettenstücke i und l getragen, und zwar ist er hinten an
den beiden daernd befestigten Kettenstücken l und vorn an- dem mittels des Hakens
j lösbar befestigten Kettenstück i aufgehängt.
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Beim Gebrauch wird der Kübel a an der Stelle abgesetzt, wo sein Inhalt
ausgeschüttet werden soll. Alsdann wird die Krankette nachgelassen, wobei der Haken
j unter der Einwirkung des Gegengewichtes j2 außer Eingriff mit dem Bolzen h tritt.
Wenn dann die Kettenstücke l allmählich angezogen werden, so wird das hintere Ende
des Kübels angehoben, wobei dessen Inhalt allmählich herausgleitet. Der Kübel kann
hierauf, an den Kettenstücken l hängend, emporgezogen werden. Das Kippen des Kübels
geht also selbsttätig vor sich, ohne daß ein Mann erforderlich ist, um ihn im Schiffsraum
abzusetzen.
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Der Haken j ist in der Mitte bei ji am Kettenstück i befestigt und
als Hebel ausgebildet, dessen einer mit dem Gegengewicht j2 belasteter Arm eine
solche Stellung zum anderen den- eigentlichen Haken bildenden Arm hat, daß, wenn
der Haken mit dem Bolzen h in Eingriff steht, der belastete Arm j2 aufwärts gerichtet
und so bestrebt ist, den Haken mit dem Bolzen außer Eingriff zu bringen. Um den
Haken in der Eingriffsstellung sichern zu können, ist der den eigentlichen Haken
bildende Hebelarm am Rücken mit einer ebenen Fläche j3 versehen und unmittelbar
hinter der Stelle, wo sich diese Fläche bei der Eingriffsstellung des Hakens befindet,
in einer quer zu dessen Ebene liegenden Ebene ein Vorreiber q angeordnet, der so
umgelegt werden kann, daß er sich bei genannter Stellung an die Fläche j3 anlegt
und so selbst dann, wenn das Kettenstück i, nachgelassen wird, das Ausklinken des
Hakens verhindert. Der Vorreiber q ist am einen der Lager g angelenkt und am freien
Ende mit einem Einschnitt versehen, mit dem er über einen am anderen Lager sitzenden
Stift qi zu greifen vermag. Ferner ist am freien Ende des Vorreibers q ein Handgriff
q2 angebracht, mittels dessen er in die Sicherungslage oder aus derselben gebracht
werden kann.
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Anstatt des einzigen Hakens j können auch zwei.fderartige Haken mit
je einem Vorreiber vorgesehen werden, und zwar können diese Haken an einem gemeinsamen,
vom Kettenstück i getragenen Bolzen angelenkt werden. In diesem Falle müssen aber
die beiden Haken quer zur Mittelebene des Kübels und der Bolzen, mit dem sie in
Eingriff treten, in dieser Ebene und die Vorreiber parallel zu derselben angeordnet
werden, während bei Anwendung eines einzigen Hakens dieser in genannter Ebene und
der Bolzen, in den er eingreift, sowie der Vorreiber quer- zu derselben angeordnet
werden.
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Der Kübel a kann aus Stahlblech gefertigt und in geeigneter Weise
verstärkt sein, z. B. durch Winkel-, T- oder andere Profileisen m und n, die vorn
und hinten oder in der Mitte an den Seitenwänden c herab und quer über den Boden
d hinweglaufen. An der Unterseite des Kübels sind beiderseits der Längsmittellinie
und ungefähr unter dem Schwerpunkt des beladenen Kübels zwei Rollen o angebracht,
und zwar sitzen dieselben auf einer Achse, die quer zum Kübelboden d in an diesem
befestigten -Lagern p liegt, so daß der Kübel, wenn er mittels der Krankette auf
dem Boden des Schiffsraumes fortgezogen wird, dabei auf den Rollen läuft. Die letzteren
sitzen neben den Lagern p auf den Enden der Achse und werden durch ein zwischen
ihnen sitzendes Rohrstück in ihrer Lage gehalten. Am hinteren Teil des Kübelbodens
ist ein V-förmiger Beschlag r befestigt, dessen Scheitel in der Nähe des hinteren
Kübelendes liegt, und dessen Schenkel z. B. in der Nähe der Rollenachse endigen.
Dieser Beschlag hat den Zweck, das Hinweggleiten des Kübels über die Ladung im Schiffsraum
zu erleichtern, wenn er nach dem Kippen zurückgezogen wird.