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Anlage zur schnellen Gewinnung ringfähiger Soden. Zweck der Anlage
ist die schnelle Gewinnung von Torfsoden mit möglichst niedrigem Wassergehalt, so
daß dieselben, wenn sie die Anlage verlassen, zum weiteren Trocknen aufeinandergesetzt
werden können.
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Erreicht wird dieses Ziel dadurch, daß aus der Torfmasse, welche sich
in den Zylindern 2 des Entwässerungsapparates (Abb. i und 2) befindet, durch niedrigen,
anhaltenden Druck Wasser herausgepreßt wird. Durch Versuche hat sich ergeben, daß
durch niedrigen, anhaltenden Druck sich das Wasserleichter aus der Torfmasse entfernen
läßt als durch hohen und kurzen. Jedenfalls steht bei Anlagen mit hohen Drücken
die aufgewandte Arbeit in keinem Verhältnis zu der erzielten Leistung. Außerdem
wird du_°ch hohen Druck die feine, schlammartige, aber wertvolle Torfmasse meistens
mit herausgepreßt, so daß fast nur die gröbere, minderwertige :lasse zurückbleibt.
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Der Entwässerungsapparat (Abb. i und 2) besteht hauptsächlich aus
dem Zylinderhaltebrett i mit den Zylindern 2 und dem Kolbenhaltehrett -, mit dem
Kolben 4.. Die Zylinder werden am unteren Ende durch Bodenklappen 5, welche mittels
Scharniere 6 und Klinken 7 an den Zylindern 2 befestigt sind, abgeschlossen. Die
Zylinder und Bodenklappen werden aus gelochten Blechen hergestellt. Die Verbindungsbolzen
8, welche in der Traverse 9 befestigt sind, gehen durch Führungsbuchsen des Kolben-
und Zylinderhaltebrettes hindurch. Durch Klinken i o am Zylinderhaltebrett, welche
in Auskerbungen der Verbindungsstangen eingreifen, wird die Verbindung zwischen
Traverse und Zylinderhaltebrett hergestellt. Die Druckspindel i i, welche am oberen
Ende das Zahnrad 12 trägt, ist in der Traverse gelagert. Die Spindelmutter 13 befindet
sich dagegen in dem Kolbenhaltebrett. Durch Drehen der Spindel an dem Zahnrade werden
die Kolben in die Zylinder hineingeführt und dadurch die in den Zy-
lindern
befindliche Torfmasse zusammengedrückt. Zur Erzielung eines elastischen Drukkes
können an den Verbindungsstangen auf der Traverse noch die Druckfedern 1 4. angebracht
werden. Um einen niedrigen, konstanten Druck zu erzeugen, wird die Spindel zeitweise
gedreht,
wodurch die Federn 14 nachgespannt werden. Zum Aufhängen des Apparates auf das Tragseil
15 einer Drahtseilbahn ist an der Traverse das Hängewerk 16 mit den Laufrollen 17
angebracht. Mittels der Seilklemme 18 wird der Apparat an dem Zugseil i9 befestigt.
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Die Abb.3 und ,4 stellen eine Anlage zur Gewinnung von ringelfähigen
Torfsoden dar. Die Torfmasse wird durch Arbeiter aus der Grube in den Zubringer
2o geworfen, welcher dieselbe in eine gewöhnliche Torfstrangpresse 21 wirft. Die
Presse drückt die Masse in den Füllzylinder 22. Durch Bewegen des Kolbens 45 in
demselben und durch wechselweises Schließen und Öffnen der Schieber 23 und 24 wird
der Torf durch das Füll; mundstück 25 in die darunter befindlichen Zylinder 2 des
Entwässerungsapparates gedrückt. Das Zylinderhaltebrett i des Apparates mit den
Zylindern 2 ruht auf den unteren Armen 26, das Kolbenhaltebrett mit den Kolben hängt
in dem Hängewerk 27 der oberen Arme 28 des Drehwerkes 29. Die Rollen 3o der oberen
Arme 28 laufen auf einer Kurvenschiene 31, wodurch die Arme und, damit die auf denselben
ruhenden Oberteile gehoben und gesenkt werden. Hierdurch werden die Oberteile und
Unterteile der Entwässerungsapparate getrennt bzw. miteinander verbunden. Nachdem
die Zylinder 2 des unter dem Mundstück befindlichen Entwässerungsapparates gefüllt
sind, dreht sich das Drehwerk 29 um eine Vierteldrehung. Während dieser Drehung
werden Ober- und Unterteile wieder miteinander verbunden und der Apparat mit der
Seilklemme 18 an dem Zugseil i9 befestigt. Die Tragseile 15 ruhen auf den in etwa
io m Abständen aufgestellten Tragböcken 32. An denselben befinden sich kurze Zahnstangen
33. Durch Gegenlaufen der Zahnräder 12 der Entwässerungsappat'ate an dieselben werden
die Druckspindeln i i angespannt, und hierdurch wird die Entwässerung kies Torfes
bewirkt. Am anderen Ende der Seilbahn befindet sich der Spann- oder Ankerwagen 34.
Auf demselben sind die Winden 35 zum Spannen der Tragseile angebracht. Nachdem die
Apparate den Spannwagen passiert haben, kommen dieselben auf den rücklaufenden Strang
der Seilbahn. Auf diesem Teil der Bahn können die Apparate an jedem Tragbock entleert
werden. Zu diesem Zweck sind an den Böcken Entleerungsapparate angebracht. Diese
bestehen aus den feststehenden Schienen 36, den in senkrechter Richtung durch Hebel
37 beweglichen Schienen 38 und der Rollenbahn 39. Nachdem der Arbeiter ein Brett
4o auf die Rollenbahn gelegt hat, drückt er den Hebel 37 etwas herunter. Hierdurch
stößt der Bügel 41 der Schienen gegen die Klinken 7 der Entwässerungsapparate. Dadurch
werden dieselben gelöst und gleichzeitig die Bodenklappen 5 geöffnet. Die Rollen
42 laufen unter den Schie= nen 36 und die Rollen 43 auf den Schienen 38. Durch weiteres
Herunterdrücken des Hebels 37 werden die Zylinder- und Kolbenhaltebretter i 'und
3 zusammengedrückt und hierdurch die Torfsoden aus dem Zylinder herausgestoßen.
Die ausgestoßenen Soden fallen auf das Brett 40, welches der Arbeiter dann mit den
Soden wegnimmt, nach dem Ringelplatz bringt und hier entleert. Hierauf gehen die
Apparate weiter nach der Füllstation. Durch Gegenlaufen der Zahnräder an die lange
Zahnstange 4.4. werden die Spindeln wieder zurückgedreht und dadurch die Kolben
wieder hochgezogen. Hierauf werden die Apparate an dem Drehwerk von dem Zugseil
gelöst, die Unter- und Oberteile von den Armen 26 und 28 erfaßt, während der Drehung
des Drehwerkes geteilt und das Unterteil mit den Zylindern unter das Füllmundstück
25 geführt. Durch Aufsetzen der Klinken io auf die unteren Tragarme 26 werden dieselben
gelöst, worauf das Unterteil vom Oberteil getrennt werden kann.
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Durch Versuche ist festgestellt worden, daß zur genügenden Entwässerung
der Soden dieselben 2o bis 3o Minuten, je nach der Deschaffenheit des Torfes, unter
Druck stehen müssen. Um eine stündliche Leistung von 5ooo Soden oder iooo kg Trockentorf
zu erzielen, wären also 2500 Zylinder oder 250
Entwässerungsapparate
erforderlich. Da dieselben in Abständen von etwa i m auf dem Seil laufen, wäre eine
Länge der Seilbahn von etwa 25o m erforderlich. Durch Verlängerung der Seilbahn
wäre auch noch eine Steigerung der Leistung möglich.