DE407293C - Vorrichtung zum Bleichen von Textilgut - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Verbesserung und weitere Ausbildung der Vorrichtung nach dem Hauptpatente. Bei letzterer herrscht während der Behandlung des Bleichgutes im Expansionsgefäfie Unterdruck, während im Bleichkessel mit 2 bis 3 Al m. Überdruck gearbeitet wird. Der dauernde Unterdruck im Expansionsgefäße hat zunächst den Nachteil, daß durch unvermeidliche Undichtheiten der Armaturen, Leitungen, Anschlüsse usw. Luft von außen eintreten kann. Das hatte namentlich auf die Saugwirkung der Pumpen schädlichen Einfluß. Diese versagten, was zu erheblichen Störungen Anlaß gab.

Gemäß der Zusatzerfindung ist dafür Sorge getragen, daß alle Leitungen und die Pumpen immer unter Überdruck stehen, die Wirkung der Pumpen eine dauernd gleichmäßige ist und der hohe Druckunterschied zwischen demUnterao druck im Expansionsgefäße und dem Überdruck im Bleichkessel, der außerdem Veranlassung zu raschem Verschleiße der dauernd gegen mindestens 3 Atm. Druck arbeitenden Pumpen war, vermieden wird. L'nd zwar wird, um diese Übelstände des bisherigen großen Druckunterschiedes zwischen Expansionsgefäß und Bleichkessel zu beseitigen, das Expansionsgefäß mittels der Luftpumpe 5 des Hauptpatentes unter einen Druck gesetzt, der nur um so viel unter dem Drucke im Bleichkessel liegt, daß der Überlauf aus diesem in das Expansionsgefäß gesichert ist. Dabei wird der Druckunterschied zwischen Expansionsgefäß und Bleichkessel durch eine Druckausgleichvorrichtung aufrecht- oder annähernd aufrecht erhalt en, die zwischen beide eingeschaltet ist und deren Druckregler, der einerseits unter dem Druck im Bleichkessel, anderseits unter demjenigen im Expansionsgefäße steht, entsprechend dem aufrechtzuerhaltenden Druckunterschiede einseitig belastet, auf ein Regelungsventil in der Druckleitung wirkt.

In der Zeichnung ist die so verbesserte und weiter ausgebildete Vorrichtung in Abb. 1 schematisch, teilweise im Schnitt, dargestellt, während Abb. 2 den Druckregler für sich in der Seitenansicht zeigt.

Hinsichtlich des aus dem Hauptpatente Bekannten entspricht die Darstellung der Zeichnung des Hauptpatentes.

An die Saugleitung 47 der Luftpumpe 5 aus dem Expansionsgefäß 3 ist hinter dem Hahne 48' eine Zweigleitung α mit Hahn b angeschlossen, und außerdem mündet ein Abzweig c der Druckleitung 49 der Luftpumpe 5 weiter oben in die Saugleitung 47. In den Druckleitungsabzweig c ist ein Hahn d eingeschaltet, und außerdem ist ein Hahn e zwischen den Mündungen des Saugleitungsabzweiges b und des Druckleitungsabzweiges c in der Saugleitung 47 angeordnet. An die Entlüftungsleitung 55 des Expansionsgefäßes 3 schließt unterhalb des Ventils eine Leitung f an, die zu einem Regelungsventil g führt. Dieses Regelungsventil wird von einem Druckregler beeinflußt, der beispielsweise aus zwei starr miteinander verbundenen Kolben in Zylindern h, i besteht (Abb. 2), die gleichachsig übereinander angeordnet sind. Über dem Kolben im oberen Zylinder h mündet ein Abzweig f der Leitung f, während unter dem Kolben im unteren Zylinder i ein Abzweig 23' der Verbindungsleitung 23 zum Sättigungsgefäß 2 mündet, die auch zur Ableitung 24 aus dem Bleichkessel 1 führt, indem hinter dem Abzweig 23' noch eine Verbindungsleitung 23" mit Hahn k eingeschaltet ist, durch die der Bleichkessel 1 mit dem unteren Kolben des

Druckreglers in Verbindung gebracht wird. Der untere Kolben des Druckreglers, auf den so der Druck im Bleichkessel wirkt, erhält eine _; Zusatzbelastung in solcher Höhe, daß der Druckunterschied zwischen dem Bleichkessel ι und dem Expansionsgefäße 3 genügt, um den Übertritt der Flotte vom Bleichkessel 1 in das Expansionsgefäß 3 zu sichern. Dieser Druckunterschied braucht nicht mehr als 0,2 oder 0,3 Atm. zu betragen. In der Zeichnung erfolgt die Zusatzbelastung beispielsweise durch Gewichte I, die mittels Seile an den Umfangen von Radkränzen η auf einer ortsfest zwischen , den Zylindern h und i gelagerten Welle 0 befestigt sind. Die Gewichte sind bestrebt, den Kolben im Zylinder i entgegen dem Drucke im Bleichkessel nach unten zu drängen (Abb. 2). Auf der Welle 0 sitzt ein Stirnrad -p, das in ein solches q auf der Ventilspindel r des Regelungs- _:

ventils eingreift. Die Übertragung der Kolben- ^: bewegung auf die Welle 0 erfolgt durch eine Verzahnung s an der beide Kolben verbindenden Kolbenstange t, die in einen Trieb u auf der Welle 0 eingreift. Gleichzeitig wirken auch die Gewichte Z durch den Trieb u auf die Kolbenstange t in dem eben angegebenen Sinne.

Der Druckregler wird also unter Einhaltung der Druckdifferenz infolge der Zusatzbelastung des Kolbens im Zylinder i den Überdruck im Expansionsgefäße und Bleichkessel dauernd , gleich erhalten. ^;

Die Arbeitsweise gestaltet sich beim Inbetriebsetzen wie folgt: ; Sobald der Bleichkessel 1 gefüllt ist, wird er !

geschlossen und die Flottenpumpe 4 angestellt, ! um so lange Bleichflüssigkeit in den Bleichkessel 1 zu pumpen, bis dieser voll ist. Dann ! wird der Hahn 50 zwischen der Luftpumpe 5 und dem Sättigungsgefäße 2 geschlossen, während der Hahn d geöffnet, Hahn e geschlossen, Hahn b geöffnet und Hahn 55 geschlossen ; werden. Nunmehr wird die Luftpumpe 5 an- ^j gestellt, und diese saugt jetzt Luft durch den Hahn b, um sie nach dem oberen Teile des Expansionsgefäßes 3 zu pressen, indem dort der ; Hahn 48 geöffnet wird. Der Druck tritt durch Leitung 36 und Hahn 37 auch in den Bleichkessel über und wirkt durch Leitung f, f auf den Druckregler, und zwar auf dessen oberen Kolben h, und vom Bleichkessel aus durch Leitung 24 und 23' bei geöffneten Hähnen go und k auf den Kolben im unteren Zylinder i · des Druckreglers. Hierbei hält dieser den Regelungshahn g so weit geöffnet, daß überschüssiger Druck entweichen kann. Sobald nun j im Bleichkessel ein Überdruck von 0,3 bis i 0,4 Atm. gegenüber dem Expansionsgefäß erreicht I ist, werden die Kolben des Druckreglers entgegen der Zusatzbelastung aufwärts bewegt. Diese Aufwärtsbewegung der Kolbenstange wird durch das Getriebe auf die Ventilspindel r übertragen, so daß diese das Regelungsventil g schließt. Steigt nun, während die Luftpumpe weiterläuft, der Druck im Expansionsgefäß 3 höher als im Bleichkessel 1, so werden die KoI-ben des Druckreglers gesenkt und das Ventil g wieder etwas geöffnet, um die überschüssige Luft ins Freie zu lassen. Es werden sich so eine Zeitlang die Kolben in den Zylindern h und i hin und her bewegen, bis die Drucke ausgefliehen sind. Dabei wird infolge der Zusatzbelastung des Kolbens im unteren Zylinder i der Druck im Bleichkessel auch stets höher sein als im Expansionsgefäße 3. Wird aber im Bleichkessel während des Betriebes der Druck erhöht, so werden die Reglerkolben zurückgedrängt ; damit wird das Reglerventil g wieder mehr geschlossen und hierdurch auch der Druck im Expansionsgefäße 3 entsprechend erhöht. Es bleibt infolgedessen der Druckunterschied zwischen Expansionsgefäß und Bleichkessel dauernd gleich oder annähernd gleich, entsprechend der Zusatzbelastung I des unteren Kolbens des Druckreglers.

Die verschiedenen Behandlungsweisen des Bleichgutes und die Behandlung selbst bleiben dieselben wie im Hauptpatente angegeben. Ein Unterschied besteht nur insofern, als auch im Expansionsgefäß, statt wie bisher Unterdruck, nun Überdruck vorhanden ist. ·

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Vorrichtung zum Bleichen von Textilgut nach Patent 311546, dadurch gekennzeichnet, daß das Expansionsgefäß (3) mittels der Luftpumpe (5) unter einen Druck gesetzt wird, der nur um so viel unter dem Druck im Bleichkessel (1) liegt, daß der Überlauf aus diesem in das Expansionsgefäß (3) gesichert ist, und daß der Druckunterschied zwischen dem Expansionsgefäß (3) und dem Bleichkessel (1) durch eine zwischen beide eingeschaltete Druckausgleichvorrichtung(h, i, g) aufrecht- oder annähernd aufrechterhalten wird, deren aus zwei miteinander verbundenen Kolben zweier Druckzylinder^',/^ bestehende Druckregler einerseits unter dem Drucke im Bleichkessel (1), anderseits unter demjenigen im Expansionsgefäße (3) steht und, entsprechend dem aufrechtzuerhaltenden Druckunterschiede einseitig belastet, auf ein Regelungsventil (g) in der Druckleitung (f) wirkt.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.