DE698C - Selbstthätige Vorrichtung zum Füllen der Pumpen-Windkessel mit Luft - Google Patents

Description

1877.

Klasse 59.

RIEHN, MEINICKE & WOLF in GÖRLITZ. Selbstthätige Vorrichtung zum Füllen der Pumpen-Windkessel mit Luft.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 5. October 1877 ab. Längste Dauer: 2. November 1889.

Die Luft in einem an einer Pumpe angebrachten Windkessel wird, besonders bei hohem Druck, bald von dem durchfliefsenden Wasser absorbirt, und es ist für den sicheren Gang der betreffenden Maschine nothwendig, diese Luft — womöglich continuirlich und selbstthätig — zu ersetzen, um so der Gefahr vorzubeugen, welche die gänzliche Verdrängung der Luft aus einem Windkessel mit sich führt. Hierzu soll der auf beiliegender Zeichnung dargestellte Apparat dienen.

Derselbe steht mit seinem Plantsch A auf dem Pumpencylinder, und ist, wenn die Pumpe zu arbeiten beginnt, ebenso wie dieser vollständig mit Wasser gefüllt anzunehmen.

Beim Saugen der Pumpe tritt ein durch den Hahn B regulirbares Wasserquantum aus dem Gefäfse C in den Pumpencylinder zurück. Dabei öffnet sich das Ventil D und gestattet der Luft in das Gefafs C einzudringen. Da das aus dem Gefäfse C zurücktretende _ Wasserquantum in leichter Weise regulirbar ist, so ist auch die angesaugte Luftmenge sehr leicht mit Sicherheit, dem Gange der Pumpe angemessen, zu reguliren.

Das Ventil D hängt sammt seiner Spindel auf einer in einem kleinen Gehäuse befindlichen Spiralfeder E. Die Feder ist ein wenig stärker gespannt, wie es dem Gewichte des Ventils mit Zubehör entspricht, um ein schnelles Schliefsen des Ventils zu sichern. Beim Drücken des Pumpenkolbens tritt wieder Wasser in das Gefäfs C zurück, und treibt die Luft durch das Ventil F in ein Rohr G, welches nach dem Windkessel führt.

Das Ventil F steht mit einer Spiralfeder H in Verbindung, welche so angespannt ist, dafs das Ventil sich bei eintretendem Ueberdrucke sicher sofort öffnet, und zwar eher, als das Druckventil der Pumpe, um der angesaugten Luft den Durchgang zu gestatten.

Während des Einsaugens der Luft durch D ist das Ventil F durch den Ueberdruck im Windkessel auf seinen Sitz gedrückt und geschlossen.

Das Neue und Eigenthümliche dieses zum Füllen der Windkessel mit Luft dienenden, automatisch und ohne weitere Zwischenmittel durch die Pumpe selbst in Betrieb gesetzten Apparates, besteht darin, dafs derselbe einen von dem eigentlichen Pumpenraume durch eine regulirbare Abschlufsvorrichtung getrennten Behälter besitzt, der mit selbstthätigen, durch Federn angedrückten Ventilen versehen ist, und welcher sich abwechselnd mit einer sehr genau regulirbaren Wasser- bezW. Luftmenge füllend, letztere ohne Passirung der Pumpe oder deren Ventile direct in den Windkessel gelangen läfst.

Hierzu I Blatt Zeichnungen.