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Schaltungsanordnung für Fernsprechanlagen mit Wählerbetrieb und Haupt-
und Untervermittlungsstellen. Die Erfindung bezieh'. sich auf Fernsprechanlagen
mit Wählerbetrieb und Haupt- und Untervermittlungsstellen. In kleinen Untervermittlungsstellen
ist es aus wirtschaftlichen Gründen nicht zweckmäßig, zur Cberwachung der Anlagen
besondere Personen vorzusehen. Die Erfindung bezweckt, in der unbeaufsichtigten
Unterzentrale auftretende Störungen der Hauptvermittlungsstelle in einfacher und
betriebssicherer Weise zu melden.
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Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß Schalteinrichtungen
in den Untervermittlungsstellen bei in diesen auftretenden Störungen selbsttätig
eine freie, zur Hauptvermittlungsstelle führende Sprechverbindungsleitung belegen
und über diese die Kenntlichmachung der Störung in der Hauptvermittlungsstelle veranlassen.
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In der beiliegenden Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
dargestellt, und zwar stellen dar Abb. i ein Bild einer unbeaufsichtigten Untervermittlungsstelle
mit vom Hauptamt führenden Verbindungsleitungen, während Abb. 2 den Arbeitsplatz
einer Beamtin im Hauptamt darstellt.
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Bei A (Abb. i ) ist eine Signaleinrichtung bekannter Art dargestellt,
die eine Signaltonmaschine und Kontakte für zwei Signalstromkreise umfaßt. Die Signaltonmaschine
besteht aus zwei Unterbrechern 5o und 5 i, die auf einer gemeinsamen, dauernd drehenden
Welle angebracht sind, und zwei Induktionsspulen 52 und 53. Die Unterbrecher unterbrechen
den Stromkreis in den primären Wicklungen ihrer zugehörigen Spulen, um in deren
sekundären Wicklungen die Summerzeichen durch Induktion hervorzurufen, die über
Leitungsadern nach dem Signalschalter übertragen werden. Die beiden Signalstromkreise
werden im Falle einer Störung an den Kontakten 2 und 3 geschlossen. Im vorliegenden
Fall sind alle Apparate im Unteramt durch Federsicherungen mit einer gemeinsamen
Batterieschiene verbunden; unmittelbar neben dieser Schiene läuft eine weitere kleine
Schiene, die allgemein als Signalstromschiene bekannt ist und so angeordnet ist,
daß, im Falle eine Schmelzsicherung durchschmilzt, deren Feder gegen die Signalstromschiene
stößt und so Batterie damit verbindet. Das Anlegen von Batterie an die Signalstromschiene
läßt das Sicherungsalarm- ansprechen, das den. Kontakt 3 schließt.
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Der Kontakt 2 wird im Falle kleinerer Störungen auf gleiche Weise
wie Kontakt 3 geschlossen.
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Unter B ist ein Signalschalter dargestellt, der nach Konstruktion
und Wirkungsweise einem Vorwähler bekannter Art gleicht, bei dem die Schaltarme
keine Ruhelage haben und nur in einer Richtung drehen. Dieser Signalschalter dient
dazu, im Falle einer Störung eine freie Verbindungsleitung aufzusuchen und ein Alarmsignal
nach dem Arbeitsplatz im Hauptamt weiterzugeben. Die Adern 4.6 und 49 sind Adern
einer Verbindungsleitung, die zum Hauptamt führt. Diese Verbindungsleitungen haben
Vielfachkontakte, von denen :ein Teil rechts von B sichtbar ist, und haben Zugang
zu dem Signalschalter und ebenso zu den Gruppenwählern, die in solchen Vermittlungen
gewöhnlich sowohl dem abgehenden als auch dem inneren Verkehr dienen. Mit C ist
ein Vorwähler bekannter Art bezeichnet. Die Vorwähler C, von denen nur einer dargestellt
ist, sind den Verbindungsleitungen, die zum Hauptamt führen, zugeordnet und finden
für vom Hauptamt ankommende Rufe Verwendung.
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Abb. 2 zeigt die im Hauptamt vorhandenen Handschaltmittel, die hinreichend
bekannt sind und nur wegen ihres Zusammenwirkens mit den übrigen Schaltmitteln dargestellt
sind. Bei J ist eine gewöhnliche Klinke mit der Fallklappe D dargestellt. Eine Teildarstellung
:eines üblichen Schnurstromkreises einer Beamtin ist mit 0 bezeichnet. Genau
darüber
ist die Sprechgarnitur der Beamtin zu sehen.
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Zur Erläuterung der Schaltvorgänge gemäß der Erfindung sei angenommen,
daß eine kleinere Störung im Unteramt ein Relais zum Schließen des Kontaktes 2 veranlaßt
habe. Wird der Kontakt 2 geschlossen, so wird für Relais 7 folgender Erregerstromkreis
hergestellt: von Erde G1 über Arbeitskontakt z, Ruhekontakt 2o und die Wicklung
des Relais 7 zur Batterie. Relais 7 spricht in diesem Stromkreis an und schließt
an seinem oberen Kontakt 26 einen Stromkreis für den Drehmagneten 13, während es
an seinem unteren Kontakt 29 einen Stromkreis für das Durchschaltrelais 12 in Reihe
mit dem Drehmagneten vorbereitet. Die weiteren Schaltvorgänge hängen nun davon ab,
ob die Verbindungsleitung, auf der die Schaltarme des Signalwählers B gerade stehen,
besetzt oder frei ist. Ist die Verbindungsleitung besetzt, so liegt ein Erdpotential
am Prüfkontakt, den der Prüfarm 54 berührt, das Durchschaltrelais 12 wird kurzgeschlossen,
und der Drehinagnet 13 schaltet, als Selbstunterbrecher wirkend, die Schaltarme
bis auf eine freie Verbindungsleitung fort. Wird eine freie Verbindungsleitung gefunden,
so wird der Drehmagnet stillgesetzt und gleichzeitig der Kurzschluß um die Wicklung
des Durchschaltrelais 12 aufgehoben, da der Prüfarm 54 keine Erde findet. Durchschaltrelais
12 spricht an: Erde, über Arbeitskontakt 29, Wicklung des Durchschaltrelais 12,
Unterbrecherkontakt des Drehmagneten und durch die Wicklung des Magneten zur Batterie.
Der Drehmagnet spricht jedoch in Reihe mit dem Durchschaltrelais wegen dessen hohen
Widerstandes nicht an. Das Durchschaltrelais 12 erdet beim Ansprechen den Prüfarm
54, öffnet am Kontakt 37 den Fortschaltestromkreis, bereitet den Läutestromkreis
für die Fallklappe am Arbeitsplatz der Beamtin des Hauptamtes vor und schließt an
seinem Kontakt 39 einen Stromkreis für das Läuterelais 14. Durch das am Prüfkontakt
5 5 anliegende Erdpotential spricht das Durchschaltrelais 15 des Vorwählers C an
und macht die Verbindungsleitung von der Batterie- und Erdverbindung im Vorwähler
frei. Das Besetztpotential erstreckt sich ebenso nach den Vielfachkontakten der
Gruppenwähler, um die Verbindungsleitung in allen Gruppenwählern, die zu ihr Zugang
haben, besetzt zu machen.
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Das Läuterelais 14 ist ein hochohmiges Relais mit starkem Federdruck
und einem Kupfermantel, um es mit Verzögerung ansprechen zu lassen. Das Läuterelais
ist mit Verzögerung ausgestattet, um zu verhindern, daß der Stromerzeuger am Ruhekontakt
56 des Relais 15 vorübergehend kurzgeschlossen j wird. Kurz nach der Erregung des
Relais 15 spricht das Läuterelais ebenfalls an. Der Signalstromerzeuger wird nun
an die Verbindungsleitung angeschaltet, um der Beamtin des Hauptamtes ein Signal
über folgenden Stromkreis zu geben: Freipol des Generators, Arbeitskontakt 40, Ruhekontakt
33, Arbeitskontakt 38, Schaltarm 47, Kontakt 48, Verbindungsader 49, Kondensator
57, Wicklung der Fallklappe D, Kontakt 58, Verbindungsader 46, Kontakt 45, Schaltarm
43, Arbeitskontakt 36, Ruhekontakt 32 und Arbeitskontakt 4 i zur Erde. Die Fallklappe
D fällt. In dem Augenblick, wo der Rufstromerzeuger an die Verbindungsleitung angelegt
wird, wird ein Erregerstromkreis für Relais 8 am Arbeitskontakt 42 geschlossen.
Wenn Relais 8 anspricht, fängt das von der Feder 31 getragene Gewicht an
zu schwingen und schließt und öffnet in rascher Folge an den Kontaktfedern 3o und
3 i den Stromkreis für Relais 9. Das Relais q aber wird wegen großer Dämpfung nicht
völlig erregt, ehe nicht sein Stromkreis dauernd geschlossen wird. Wenn das Gewicht
der Feder 31 zu schwingen aufhört, wird der Stromkreis des Relais 9 dauernd geschlossen
und läßt das Relais durchziehen.
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' Relais 9 trennt an seinen Kontakten 32 und 33 die Rufstrommaschine
ab von der Verbindungsleitung und bereitet an seinen Arbeitskontakten den Stromkreis
für Relais io vor.
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Wenn die Beamtin des Hauptamtes durch Fallen der Klappe D das Signal
erhält, meldet sie sich durch Einführung eines Abfragestöpsels eines freien Schnurstromkreises,
z. B. des Schnurstromkreises O, in die Klinke. Relais io spricht über folgenden
Stromkreis an: Erde, obere Wicklung des Relais to, Arbeitskontakt 32, Arbeitskontakt
36, Schaltarm 43, Kontakt 45, Verbindungsader 46, Spitzenkontakt der Klinke J, Spitze
des Verbindungsstöpsels des Schnurstromkreises O, oberer Ruhekontakt des Umlegeschalters,
obere Wicklung der L'bertragerspule, polarisiertes Relais 18, untere Wicklung der
übertragerspule, untere Wicklung des Abfrageschalters, Ring des Verbindungsstöpsels
O, Ringkontakt der Klinke J, Verbindungsader 49, Kontakt 48, Schaltarm 47,- Arbeitskontakte
38 und 33, untere Wicklung des Relais i o zur Batterie. Relais i o schließt an seinem
Arbeitskontakt 34 einen Stromkreis für das Verzögerungsrelais i i.
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Wenn die Beamtin ihren Abfrageschalter umlegt, hört sie den eine kleine
Störung kennzeichnenden Alarmsummer in ihrem Kopfhörer. Das Alarmsumnrerzeichen
wird über folgenden Stromkreis übertragen: Erde, Sekundärwicklung der Spule 53,
Kondensator 59, Arbeitskontakt 27, Ruhekontakt 24, Arbeitskontakte
32
und 36, Schaltarm 43, Kontakt 45, Verbindungsader 46, durch den Schnurstromkreis
und die Sprechgarnitur der Beamtin und die Verbindungsader .19 zur Batterie an der
unteren Wicklung des Relais i o wie vorher beschrieben. Die Beamtin benachrichtigt
hierauf die Aufsicht im Hauptamt von der Art der Störung im Unteramt und zieht ihren
Stöpsel 0 aus der Klinke J. Der Stromkreis des Relais i o wird dadurch geöffnet,
und das Relais fällt ab. Am Arbeitskontakt 34 wird der Stromkreis für Relais i i
geöffnet, das aber mit Verzögerung ausgestattet ist und seine Kontakte lange genug
geschlossen hält, um einen Erregerstromkreis für Relais 4 zu vervollständigen, der
von Erde, Ruhekontakt 34, über Arbeitskontakt 35 und 28 und die Wicklung des Relais
4 zur Batterie verläuft. Relais 4 spricht an und legt sich am Kontakt 2o in einen
Haltestromkreis. Am Kontakt 2o wird ferner der Stromkreis für Relais ; geöffnet,
so daß dieses abfällt und folgende Stromkreise öffnet: am Kontakt 27 den Signalstromkreis,
am Kontakt 26 den Fortschaltestromkreis, am Kontakt 28 den Erregerstromkreis für
Relais 4. und am Kontakt 29 die Stromkreise für die Relais 12 und 14. Relais 14
öffnet beim Abfall den Stromkreis des Relais B. Relais 8 fällt ab und bringt Relais
9 zur Aberregung. Wenn Relais 12 abfällt, entfernt es die Erde vom Prüfarm 54 und
gibt dadurch die Verbindungsleitung, auf der die Schaltarme stehen, für den weiteren
Verkehr frei. Relais 4. wird erregt gehalten, bis die Störung im Unteramt beseitigt
ist.
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Wenn eine Schmelzsicherung durchbrennt, noch ehe die zuerst erwähnte
Störung beseitigt ist, so finden folgende Vorgänge statt: Das Sicherungsalarmrelais
spricht in der vorgeschriebenen Weise an, schließt den Kontakt ; und damit einen
Erregerstromkreis für Relais 6, der von Erde über die Wicklung des Relais 6, den
Ruhekontakt 21 und Kontakt 3 zur Batterie verläuft. Relais 6 schließt an seinen
Kontakten 25 und 23 Stromkreise sowohl für den Drehmagneten 13 als auch für das
Durchschaltrelais 12, worauf die gleichen Schaltvorgänge des Wählers folgen, wie
vorher schon beschrieben. Wenn die Rufstrommaschine die am Bearritinnenplatz angebrachte
Fallklappe zum Fallen bringt, meldet sich die Beamtin auf die übliche Weise und
hört sofort den Sicherungsalarmsummer über folgenden Stromweg: von Erde über die
Sekundärwicklung der Spule 52, Kondensator 6o, die Arbeitskontakte 24. und 32, über
die Verbindungsleitung, durch den Schnurstromkreis der Beamtin und ihre Sprechgarnitur
und zurück zur Batterie am Relais io, wie schon beschrieben. Die Beamtin setzt darauf
die Aufsicht im Hauptamt von der Art der Störung im Unteramt in Kenntnis und zieht
ihren Stöpsel aus der Klinke. Relais i o wird wieder aberregt, und ein Erregerstromkreis
für Relais 5 wird vorübergehend über Arbeitskontakt 35 und Kontakt 22 hergestellt.
Relais 5 hält sich sofort über seine obere Wicklung und bleibt erregt, bis die Störung
beseitigt ist. Am Ruhekontakt 21 wird der Stromkreis des Relais 6 geöffnet, durch
dessen Abfall der Wähler wieder in der vorbeschriebenen Weise von der Verbindungsleitung
ab- und ausgelöst wird.