DE402402C - Vorrichtung zur Spannungsregelung bei der elektrischen Lichtbogenschweissung mittels Wechselstromes - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM 15. SEPTEMBER 1924

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

- M 402402 - . " " KLASSE 21 h GRUPPE 12

(A 38361 VIIIJ2ih²)

Allgemeine Elektricitäts-Gesellschaft in Berlin *).

Vorrichtung zur Spannungsregelung bei der elektrischen Lichtbogenschweißung

mittels Wechselstromes.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 30. August 1922 ab.

Die direkte Verwendung von Wechselstrom ' lautes Summen, wenn Wechselstrom mit den zum elektrischen Lichtbogenschweißen ergab bisher bekannten Potentialreglern, Drosselspulen bisher verschiedenartige, unangenehme Übel- und Widerständen zur Verwendung kam. Diese stände. Als solche zeigten sich besonders Ab- Übelstände werden nach der Erfindung bereißen des Lichtbogens, Unbeständigkeit des- seitigt.

selben, starkes Knattern und günstigstenfalls Bekanntlich weist die Spannungskurve eines *) Von dem Palentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:

Adolf Sabiel in Neuendorf.

Wechselstromlichtbogens zwei charakteristische Spitzen zu Beginn und am Ende einer über oder unter der Nullinie dargestellten Schaulinie auf. Es ist nun die Beobachtung gemacht worden, daß mit zunehmender Abplattung ^! dieser Spitzen der Lichtbogen ruhiger und beständiger wird.

Eine genügende Abplattung der erwähnten Spitzen kann aber nur dann erzielt werden, ! ίο wenn eine hinreichend schnelle und genaue, jeder | Stromstärke folgende Spannungsregelung erfolgt, j die das Hochschnellen der Spannung bei jedem j Richtungswechsel vermindert. Erreicht wird ' dieser Vorteil gemäß der Erfindung dadurch, daß [ die Strom- und Spannungs- oder nur die Strom- ; oder nur die Spannungsregelung durch einen in den Schweiß- oder Speisestromkreis eingebauten Vibrationsregler mit schwingender Kernwicklung \ erfolgt, deren Wicklung so ausgeführt ist, daß bei j ao plötzlichem Anschwellen der Stromstärke und j bei darauf sich ergebender Drehung der Kern- ; wicklung in der einen Richtung eine gegen- ' elektromotorische Kraft und bei plötzlich abnehmender Stromstärke und bei Drehung der Kernwicklung in der anderen Richtung eine · zusätzliche elektromotorische Kraft erzeugt j wird. Eine solche Einrichtung gestattet ein j leichtes Ziehen des Lichtbogens, verleiht dem- \ selben große Beständigkeit, vermeidet Herumspringen und Knattern des Lichtbogens unter Verwendung einer ganz einfachen Apparatur. Der Wirkungsgrad ist denkbar günstig, da als ; Verluste nur die Kupfer- und Eisenverluste des j Transformators und des Reglers in Frage korn- ; men. Von ganz besonderem Vorteil ist noch die augenblickliche Anpassung der Spannung an jeden Stromwert. ;

Ein Ausführungsbeispiel eines solchen Reglers j soll an Hand der Zeichnung näher erläutert ι werden. I

Aus dem Netz α wird der Transformator b, der mit einer oder zwei Wicklungen ausgeführt werden kann, gespeist. Dieser Transformator b transformiert die Netzspannung auf beispielsweise 80 Volt. Das eine Ende der Sekundärwicklung c wird mit dem Schweißgut d verbunden, während das andere Ende über einen Regler e mit der Schweißelektrode g in Verbindung gebracht wird. Der Regler e besteht in der Hauptsache aus einem Ständer f mit vier ausgeprägten Polen, h, i und h, I, von denen zwei, z. B. h und i, bewickelt sind. In diesem Ständer ist ein schwingender Kern m j

mit möglichst geringer Eigenschwingungszahl drehbar gelagert. Die auf dem Kern m auf- 55 getragene Wicklung hat den Zweck, bei Stromstößen eine zusätzliche elektromotorische Kraft zu erzeugen, deren Größe, abgesehen von der Höhe der fließenden Stromstärke, weiter abhängig ist von der Änderungsgeschwindigkeit 60 des Stromes. Mit anderen Worten, es wird bei größerer Änderungsgeschwindigkeit, also bei ganz plötzlichem Anschwellen des Stromwertes, dem Kern m ein Drehmoment mitgeteilt, welches ihm einen Drehimpuls nach der einen 65 Richtung gibt; bei plötzlichem Abnehmen der Stromstärke, welches ja auch mit großer Änderungsgeschwindigkeit verbunden ist, wird dem Kern ein Drehmoment mitgeteilt, welches ihm einen Drehimpuls nach der entgegenge- 7° setzten Richtung gibt. Nun ist der Wickelsinn in den einzelnen Spulenabteilungen des Motors so gewählt, daß im ersten Fall eine Gegen- und im zweiten Fall eine zusätzliche elektromotorische Kraft auftritt. Fernerhin ist die 75 Ausbildung der beiden Ständerpole k und I notwendig, um den Kern nur schwingen und nicht rotieren zu lassen. Dies wird dadurch erreicht, daß bei einer beginnenden Umdrehung des Kernes derselbe durch ungleichnamige 80 Magnetpole in seine ursprüngliche Lage gezogen und durch gleichnamige Pole in diese Lage gestoßen wird.

Claims (2)

1. Patent-Ansprüche:

   r. Vorrichtung zur Spannungsregelung bei der elektrischen Lichtbogenschweißung mittels Wechselstromes, gekennzeichnet durch einen in den Betriebsstrom eingeschalteten Vibrationsregler mit schwingender Kern Wicklung, deren Wicklung so ausgeführt ist, daß bei plötzlichem Anschwellen der Stromstärke und bei darauf sich ergebender Drehung der Kernwicklung in der einen Richtung eine gegenelektromotorische Kraft und bei plötzlich abnehmender Stromstärke und bei Drehung der Kernwicklung in der anderen Richtung eine zusätzliche elektromotorische Kraft erzeugt wird.
2. 2. Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Vibrationsregler aus einem Ständer mit vier ausgeprägten Polen, von denen zwei gewickelt und zwei ungewickelt sind, und einem frei schwingenden Kern besteht.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.