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Vorrichtung zum Entfleischen von Faserpflanzenteilen. Die Erfindung
betrifft solche Fördervorrichtungen, :bei denen mehrere Seilstränge, die nebeneinander
über eine Förderscheibe laufen, das Arbeitsgut, wie durch Patentschrift 196467 bekannt,
während es zur Entfleischung an der Schlagtrommel vorbeigeführt wird, zwischen sich
und der Förderscheibe festklemmen.
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Bei dieser Einrichtung ist die Größe der das Arbeitsgut einklemmenden
Kraft in erster Linie von der Größe der Seilspannung, besonders der der Oberseilstränge,
abhängig. Die bekannten Einrichtungen besitzen für diesen Zweck zwei oder mehrere
einzelne Oberseile, die über eine gemeinsame Antriebsrolle laufen. Da es nun nicht
gut möglich ist, mehrere solcher Seile von unter sich genau gleicher Länge herzustellen,
und da sich solche Seile im Betrieb erfahrungsgemäß nicht gleichmäßig längen, so
ist es nicht möglich, mit dieser Anordnung eine so große Einspannkraft zu erreichen,
wie sie bei vollkommen gleichmäßiger Anspannung aller Oberseile erreicht werden
könnte.
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Es ist auch eine Einrichtung bekannt, bei der das zu entfleischende
Arbeitsgrit zwischen mehrere Oberseilstränge und mehrere Unterseilstränge aufgegeben
und von allen Seilsträngen auf eine gemeinschaftliche Förderscheibe festgeklemmt
wird, wobei alle Oberseilstränge und alle Unterseilstränge zusaininen ein gemeinschaftliches
endloses Seil bilden. Diese Einrichtung hat v etschiedene Nachteile, die ihre Brauchbarkeit
bei den Anforderungen, die heute an Entfleischungsriaschinen gestellt «erden, ausschließt.
Sie kann nur das eine Ende der Blätter bearbeiten, so daß (las andere .Ende mit
seinem gesamten Faserinhalt verloren geht. Da ferner die Vereinigung der oberen
Seilstränge mit den unteren Seilsträngen zu einem einzigen in sich geschlossenen
Seil bedingt, daß, um einen Aufgaberaum für das Arbeitsgut zu schaffen, die Spannscheiben
für die unteren Seilstränge von kleinerem Durchmesser sein müssen, als die für die
oberen Seilstränge, und daß alle Spannscheiben auf einer gemeinschaftlichen Achse
liegen müssen, die dem Aufgaberaum vorgelagert ist, so ist dessen Profil durch die
in Richtung des Gutslaufes konvergierenden Ober- und Unterseistränge und die Felgen
,ler Spannscheiben für die Oberseilstränge begrenzt. Es entsteht daher ein Aufgaberaum,
dessen Profil im Gegensatz zu den bekannten, mit vom Oberseil getrennten Unterseil
arbeitenden Maschinen nach allen drei Seiten begrenzt ist, so daß dieser beschränkte
Aufgaberaum nur die Bedienung durch einen einzelnen Mann gestattet und im Gegensatz
zu den .andern mit unbegrenztem Profil arbeitenden Maschinen den Anbau von durch
eine
größere Anzahl von Arbeitern zu speisenden mechanischen Blattförderern
nicht zuläßt. Diese bekannte Einrichtung arbeitet .also nicht nur mit eipem sehr
großen Faserverlust, sondern sie leistet auch bedeutend weniger als andere, mit
getrenntem Ober- und Unterseil arbeitende Maschinen.
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Die Erfindung bezweckt die Erreichung einer vollkommen gleichmäßigen
Spannung aller Oberseile und damit der größtmöglichen Einspannkraft und erreicht
diese dadurch, daß zwei oder mehrere Oberseile zu einem einzigen Seil vereinigt
werden und dieses nach Art des Kreisseilbetriebes zwei- oder mehrmals um die Förderscheibe
und gegebenenfalls auch zwei- oder mehrmals um die Seilantriebscheibe geschlungen
ist. Dieser Kreisseilbetrieb läßt sich bei Entfleischungsrnaschinen mit zwei oder
mehreren Schlagtrommeln auch auf zwei oder mehrere Einspannstellen mit einem einzigen,
allen diesen Stellen gemeinschaftlichen Seil anwenden. Dabei kann für jede Entfleischungsstelle
ein besonderes Unterseil angewendet werden oder es kann auch ein allen Entfleischungsstellen
gemeinschaftliches Unterseil vorhanden sein. Bei dieser Art des Oberseiltriebes
kann die Allzahl der erforderlichen Spannrollen bis auf eine herabgesetzt werden,
mit deren Verschieben eine vollständig gleichmäßige Spannungsänderung aller Oberseilstränge
eintritt. Wird der. Kreisseiltrieb für zwei oder melirc:re Arbeitsstellen angewendet,
so kann man auch zwei oder mehr Spannrollen anwenden, damit die Verschiebung der
einzigen Rolle nicht zu groß wird.
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Der Kreisseilbetrieb ist, soweit er zur Kraftübertragung dient, schon
bekannt. Bei der Kraftübertragung soll der Kreisseiltrieh die Nachteile des Betriebs
mit mehreren unter Dehnungsspannung aufgelegten Seilen vermeiden, der darin besteht,
daß die hei letzteren auftretenden ungleichmäßigen Längungen der Seile eine ungleichtnäßige
Kraftübertragung der einzelnen Seile zur Folge haben, die zur Überlastung der stärker
gespannten Seile führt, während beim Kreisseiltrieb alle Seilstränge gleichmäßig
übertragen. Im Gegensatz dazu soll hier durch die Verwendung des Kreisseiltriebs
und die gleichmäßige Anspannung aller Oberseilstränge eine möglichst große Einklemmkraft
für die Pflanzenteile erreicht und damit der während der Entfleischung auf sie quer
zur Seilrichtung wirkenden Zugkraft ein möglichst großer Widerstand entgegengesetzt
werden.
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Abb. i zeigt schematisch in der Seitenansicht die für eine Entfleischungsstelle
bestimmte Vorrichtung. Zur Führung des Oberseiles c sind vier Seilscheiben vorgesehen,
von denen die För derscheibe a und die Leitscheibe h je zwei Rillen für das Oberseil
und eine Rille für das Unterseil tragen, während die Antriebscheibe c zwei Rillen
und die Spannscheibe d nur eine Rille hat. Das Oberseil e läuft von der Spannscheibe
d In die hintere Rille der Leitscheibe b, von dort ia der hinteren Rille über die
Förderscheibe n hinweg über die Antriebscheibe c, in deren hinterer Rille nach der
Leitscheibe b zurück, umschlingt sie aber in der vorderen Rille, geht dann zurn
zweitenmal über die Förderscheibe a hinweg, um die Antriebscheibe c herum, in deren
vorderer Rille, und läuft dann nach der Spannscheibe d zurück. Die Verschiebung
der Spannscheibe d in der Pfeilrichtung _e bewirkt eine gleichmäßige Nachspannung
des Seiles e in allen seinen Teilen.
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Das Unterseil f, das das rohe Arbeitsgut heranbringt, läuft von der
Spannscheibe g durch die Mittelrille der Leitscheibe b über die Mittelrille der
Förderscheibe a, nach der Leitscheibe h und von hier nach der Spannscheibe g zurück.
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Bei der vorbeschriebenen Anordnung wird das Arbeitsgut in ähnlicher
Weise wie nach Patentschrift 196467 von einem Unterseilstrang und zwei Oberseilsträngen
in die Rillen der Förderscheide eingedrückt, und dadurch festgeklemmt, jedoch mit
dem Unterschied, daß bei der bekannten Einrichtung beide Oberseilstränge durch zwei
einzelne Seile gebildet werden; bei der Einrichtung nach der Erfindung dagegen sind
sie Teile eines und desselben in sich geschlossenen Seiles. Erreicht wird dies durch
eine Kreuzung der von der Scheibe .c ablaufenden Seilstränge.
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Abb. 3 stellt schematisch die Erfindung in ihrer Anwendung auf eine
Maschine mit zwei Entfleischungsstellen in der Seitenansicht dar, wobei ein einziges
Oberseil in je zwei Umschlingungen über jede der beiden Förderscheiben läuft. Hierbei
ist auch für das Unterseil der Kreisseilbetrieb in der Weise dargestellt, daß ein
einziges Unterseil jede der beiden Förderscheiben einmal umschlingt.
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Abb.2 zeigt im Grundriß den Lauf des Oberseiles.
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Abb.4 stellt im Grundriß den Lauf dezz Unterseiles dar.
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Zur Führung des Oberseils dienen acht Seilscheiben, von denen die
Antr iebscheibe i. vier Rillen hat. Die Förderscheiben k und l
sowie
die Leitscheiben in. und n haben je drei Rillen (je zwei Rillen für das Oberseil
und je eine Rille für das Unterseil). Die Spannscheiben o und fi sind mit je zwei
Rillen versehen, und die Leitscheibe q hat nur eine Rille. Da die gezeichnete Vorrichtung
für
eine solche Nfaschine bestimmt ist, bei der von der ersten Schlagtrommel,
die vor der Förderscheibe k liegt, das eine Ende der Pflanzenteile entfleischt wird
und dann, nachdem die Pflanzenteile an den nunmehr freiliegenden Fasern dieses Endes
eingespannt sind, von der hinter der Förderscheibe l liegenden Schlagtrommel das
andere Ende entfleischt wird, so liegen die Scheiben o, in
irind k mit den
beiden Vorderrillen der Scheibe i zusammen in einer gemeinschaftlichen senkrechten
Mittelebene und die Scheiben p, st und L mit den beiden hinteren Rillen der Scheibe
i zusammen in einer anclern gemeinschaftlichen, gegen die erstere seitlich versetzten
Mittelebene.
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Das Seil r läuft aus der Vorderrille der Spannscheibe o in die Vorderrille
der Leitscheibe in, aus dieser in der Vorderrille der Förderscheibe
k nach der Antriebscheibe i..
umschlingt diese und kehrt nach der Spannscheibe
o zurück. Es umschlingt diese in der Hinterrille, läuft in der Hinterrille um die
Leitscheibe nz uird nun zum zweiten Male, aber in der Hinterrille, über die Förderscheibe
k. Von hier läuft das Seil in der zweiten Rille der Antriebscheibe i nach der oberen
Leitscheibe q und wendet sich nun, indem es die Antriebscheibe i in deren dritten
Rille umschlingt, der rechten Hälfte der Vorrichtung zu. Es durchläuft nun in ähnlicher
Weise wie auf der linken Seite nacheinander die Vorderrillen der Förderscheibe 1,
Leitscheibe n und Spannscheibe p, umschlingt darauf die Antriebscheibe i in ihrer
Hinterrille, durchläuft nacheinander die Hinterrillen der Förderscheibe 1, Leitscheibe
yt und Spannscheibe p und kehrt darauf in die Vorderrille der Spannscheibe o zurück.
Anstatt der zweirilligen Spannscheiben o und p könnten auch je zwei Scheiben mit
nur je einer Rille vorgesehen werden, wovon dann je eine Scheibe als Spannscheibe
dienen könnte.
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Für das Unterseil sind auf der linken Maschinenseite die Leitscheiben
t und it vorgesehen, die mit den Scheiben in und k, die von ihm mitbenutzt
werden, -in der gleichen Mittelebene liegen. Ebenso liegen die vom Unterseil umlaufenen
Leitscheiben v und v mit- den von ihm benutzten Scheiben l und
n
der rechten Maschinenseite in einer gemeinschaftlichen Mittelebene.
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Das das Arbeitsgrit in die Maschine einführende Unterseil s läuft
von der Leitscheibe t ab, durch die Mittelrillen der Scheiben .irz und
k über die Scheibe t. und um die es in die gemeinschaftliche Mittelebene
der Scheiben der rechten Maschinenseite verschränkende Spannscheibe ur über die
Leitscheibe v, die Mittelrillen der Scheiben l und it und die Leitscheibe y nach
der Leitscheibe t
zurück.
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In derselben Weise läßt sich der Kreisseiltrieb auch anwenden, wenn
die zu entfleischenden Blätter nicht durch das oder die, Oberseile, sondern nur
durch ein oder mehrere unterhalb der Förderscheibe laufende Seile auf dieser festgeklemmt
werden. Alles @-orstehend für die Oberseile Gesagte gilt dann sinngemäß für die
Unterseile, die dann die einzigen Seile Gier Maschine darstellen: