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Vorrichtung zur Ortsbestimmung. Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung
zur Ortsbestimmung, bei der der von einem Fahrzeug, Luftfahrzeug, Schiff, Kraftwagen
o. dgl., zurückgelegte Weg und der Ort, an dem sich das Fahrzeug befindet, während
der Fahrt durch einen Schreibstift auf einem Zeichenblatt oder einer Karte angezeigt
und aufgezeichnet wird. Es ist bei derartigen Vorrichtungen bekannt, die Bewegungsrichtung
des Schreibstiftes durch einen Kompaß und dessen Bewegungsgeschwindigkeit durch
einen bewegten Teil des Fahrzeuges elektromagnetisch zu steuern.
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Die bekannten Vorrichtungen dieser Art sind meist infolge ihrer umfangreichen
Antriebseinrichtungen so groß, daß sie viel Platz fortnehmen und daher in einem
kleineren Fahrzeuge schwer unterzubringen sind.
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Die Erfindung beseitigt diesen Nachteil dadurch, daß am Träger des
Schreibstiftes zwei aus mehreren Elektromagneten bestehende Magnetgruppen
angeordnet
sind. Die eine dieser Magnetgruppen, die Richtungsmagnete, wird durch eine am Kompaß
angeordnete Kontaktvorrichtung erregt und bewegt eine Metallscheibe, die auf der
Drehachse des Schreibstiftes angeordnet ist. Die andere Magnetgruppe. die Eewegungsmagnete,
wird durch eine mit der Bewegungsvorrichtung des Fahrzeuges verbundene Kontaktvorrichtung
erregt und wirkt auf eine am Fuße des Schreibstiftträgers angeordnete Metallkugel,
um den Schreibstift auf seiner Unterlage fortzubewegen.
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Diese Unterlage ist erfindungsgemäß eine magnetisierte Stahlplatte.
Ferner ist gemäß der Erfindung am Schreibstiftt-äger eine Regelungsvorrichtung für
die Richtung der Schreibstiftbewegung angeordnet. Außerdem enthält die Erfindung
eine besonders geeignete Kontaktvorrichtung für den Kompaß.
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Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der Erfindung.
und zwar Abb. i ein Schaltungsschema der Anlage, Abb. 2 die Gesamtanordnung der
Vorrichtung, Abb. ; den Schreibstiftträger und die an ihm angebrachten Teile in
Seitenansicht, Abb..l eine Draufsicht auf den Schreibstiftträger, Abb. j5 die Kontaktvorrichtung
am Kompaß, Abb.6 bis 9 Einzelheiten des Schreibstiftträgers.
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Die gesamte Anlage (Abb. 2) besteht aus einem Schreiber I, einem Kompaß
11, einer an der Maschine für die Fortbewegung des betreffenden Fahrzeuges
angebrachten Kontaktvorrichtung III und einem Schaltkasten IV. Außerdem ist zur
Speisung der Anlage eine Batterie V erforderlich.
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Der auf seiner Unterlage bewegliche Schreiber I ist elektrisch mit
dem Kompaß 1I und der Kontaktvorrichtung III verbunden. Hierdurch wird er elektromagnetisch
in die von dem Fahrzeug eingeschlagene Richtung gebracht und entsprechend der Fahrzeugbewegung
unter der Karte fortbewegt. Der Schreiber führt also die gleichen Pewegungen auf
der Karte aus, wie sie vom Fahrzeug zur Erde ausgeführt werden. Deviation sowie
Luft- oder Wasserströmungen sind vor Aufbruch des Fahrzeuges nach vorliegenden :flessungen
(Wetterkarten tt. dgl.) beim Einstellen des Schreibers zu berücksichtigen.
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Der Schreiber 1 ist aus zwei Hauptteilen zusammengesetzt. Diese sind
ein Dreibock i2 und eine senkrechte `'Felle ii (Abb. 3). Der Dreibock 12 ist auf
drei Stahlrollen 13 bewegbar (Abb. 6 und 9). Er ist mit einer Magnetanordnung 3,
5 und 6 (Abb. 9) und am oberen Ende mit der Teilung i (Abb. 3 und 6) ausgerüstet.
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Die senkrechte Welle ii ist im Dreibock 12 in zwei Lagern (Abb. 6)
drehbar. Sie trägt gegenüber dem Magneten 3 eine festgekeilte Eisenscheibe 4 (Abb.
3 und 8) und läuft am unteren Ende in eine Gabel aus, in der eine Stahlrolle io
drehbar ist. Über dieser Stahlrolle io ist eine zweite Magnetanordnung 7, 8, 9 (Abb.
8) in der Gabel angebracht, und zwar sind die :Magnete 8 und 9 fest, der Magnet
7 an einem zwischen den Magneten 8 und 9 verschiebbaren stabförmigen Träger 7a befestigt.
Am oberen Ende der t'. alle ii befinden sich-vier Schleifringe 21, die durch Bürsten
mit dem Kabel 22 (Abb. ;, und 6) verbunden sind. Die Spitze der @# elle i i läuft
in einem Gewinde (Abb.8) aus, auf welches die Haube mit dem Magneten 16 (Abb.7),
dem Schreibstift 17, der Schraubenfeder 18 und dem festen Zeiger 2 aufgeschraubt
wird.
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Die \# irkungsweise der beiden in den Hauptteilen des Schreibers untergebrachten
Magnetanordnungen ist folgende @\ ird bei der Magnetanordnung,-, 5, 6 in der Kontaktvorrichtung
am Kompaß 1I (Abb. 2) ein Stromkreis geschlossen, so wird der ?Magnet erregt. Er
preßt sich gegen die Eisenscheibe .I. Gleichzeitig wird aber auch durch denselben
Stromschluß der Magnet 5 oder 6 erregt, wodurch der Ansatz""' (Abb. 9) angezogen
und damit der Magnet 3 seitlich bewegt wird. Da das Schließen des Stromkreises nur
für einen kurzen Augenblick erfolgt und hiernach der Magnet ;, stets in seine alte
Lage zurückkehrt, wird an der Eisenscheibe 4. eine drehende I?ewegung erzielt. In
der gleichen \\ eise arbeitet auch die Magnetanordnung 7, 8 und 9 auf die Stahlrolle
io.
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Der Schreiber I bewegt sich in einem Kasten 1q. (Abb.2) auf einer
magnetisierbaren Stahlplatte 15 (Abb. 3). Die Magnetisierung soll ein Verrutschen
des Schreibers bei Erschütterungen ausschließen, wozu die vorgesehene federnde Aufhängung
allein nicht ausreichen würde. Der Deckel des Kastens 1.1 besteht aus einer Glasscheibe
20. Unter dieser befindet sich die Landkarte mit der bedruckten Seite nach oben.
Die Einzeichnung der zurückgelegten Strecke erfolgt auf der Unterseite der Karte.
Damit die Einzeichnung gut sichtbar ist, ist entweder eine Karte auf durchscheinendem
Papier zu verwenden oder es muß eine Glühlampe in den Kasten eingeschaltet werden.
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Um vor dem Aufbruch des Fahrzeuges den Schreiber unter Berücksichtigung
der Abweichungen, Luft-, Wasserströmungen u. dgl., richtig einstellen zu können,
ist am oberen Teile des Dreibocks die Teilung i (Abb. 3 und 6) mit einer Gradeinteilung
von 360' versehen, über welcher sich der mit der M elle ii ein Ganzes bildende
Zeiger 2 (Abb. :1 und 7) bewegt. h ie Teilung i behält die gleiche Lage zum Fahrzeug
wie die feste Teilung des Kompasses. Der Zeiger 2 zeigt stets die Fahrtrichtung
an.
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Der Magnet 16 (Abb. 7) hat die Aufgabe, bei der Einstellung des Schreibers
unter den Aufbruchsort des Fahrzeuges den Schreibstift 17 von der Karte abzuheben.
Die Erregung des
Magneten 16 geschieht hierbei vom Schaltkasten
IV aus, von wo auch die Einstellung des Schreibers durch einen zweiten Kontakt der
Schaltleitungen des Kompasses II und der Kontaktvorrichtung III erfolgt.
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Die Bewegungen des Kompasses werden in der Weise auf den Schreiber
übertragen, daß bei jeder Links- oder Rechtsdrehung des Kompasses ein Stromkreis
geschlossen wird. Hierdurch preßt sich der Elektromagnet 3 gegen die auf der Welle
ii befestigte runde Scheibe 4. Gleichzeitig wird der stabförmige Ansatz
3`, durch denselben Strom vom Elektromagneten 5 oder 6 angezogen, so daß
die Magnetanordnung auf die Scheibe 4. eine drehende Bewegung ausübt. Diese Bewegung
entspricht der des Kompasses, jedoch in umgekehrtem Sinne, also gleich der Richtung
der Fahrzeuges zur Erde.
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Die Fortbewegung des Fahrzeuges wird durch Schließen eines Stromkreises
in der Kontaktvorrichtung III auf den Schreiber übertragen. Hierbei preßt sich der
Elektromagnet 7 auf die große Stahlrolle io. Gleichzeitig wird, je nach der Vor-
oder Rückwärtsbewegung des Fahrzeuges, vom Elektromagneten 8 oder 9 der stabförmige
Ansatz 7a angezogen. Hierdurch wird eine Drehbewegung der Stahlrolle io erzeugt.
Der Strom wird hierbei, wie bei der ersten Magnetanordnung, nur für Augenblicke
geschlossen. Der Magnet 7 kehrt dann mit seinem stabförmigen Träger 7" jedesmal
wieder in seine Ausgangsstellung zurück. Die Kontaktvorrichtung ist mechanisch mit
der Maschine für die Fortbewegung des Fahrzeuges oder einem Geschwindigkeitsmesser
durch einen regelbaren Getriebekasten verbunden. Hierdurch wird die Drehzahl in
verkleinertem Maßstabe auf den Schreiber übertragen. Luft- oder \"asserströmungen
in der Richtung des Fahrzeuges werden durch Auf- oder Abwärtsregelung der Drehzahl
des Schreibers berücksichtigt, was in dem Getriebekasten leicht erfolgen kann.
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Die Kontaktvorrichtung am Kompaß (Abb. 5) besteht aus dem Schalthebel
23, der im Punkt 2.4 drehbar angeordnet ist, den beiden Quecksilberkontakten 26,
den zwei Blattfedern 25 und den am Rande der beweglichen Teilung 28 angebrachten
Gradblechen 29. Die feste Teilung des Kompasses ist mit 24 bezeichnet.
30 ist das Zuleitungskabel.
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Der Stromschluß am Kompaß erfolgt in der `Leise, daß der Schalthebel
23 bei jeder Links-oder Rechtsdrehung der beweglichen Teilung 28 durch die Gradbleche
29 mit dem rechten oder linken Quecksilberkontakt in Berührung gebracht wird. Durch
die beiden Blattfedern 25 wird der Schalthebel j edesmal nachdem Schließen des Stromkreises
wieder in seine alte Lage zurückgebracht. I- ie Quecksilberkontakte 26 bestehen
je aus einem kleinen, mit Quecksilber gefüllten Gefäß, das an der Seite eine kleine
Offnung hat, durch die der Ansatz des Schalthebels 23 das Quecksilber berühren kann.