DE3903983A1 - Neues, doppelt derivatisiertes polymer fuer die umkehrphasen-fluessigkeitschromatographie - Google Patents
Neues, doppelt derivatisiertes polymer fuer die umkehrphasen-fluessigkeitschromatographieInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft Zusammensetzungen,
enthaltend quervernetzte Polymere von Styrol, alkyliertem
Styrol und sulfoniertem Styrol, die als Säulenfüllmaterialien
in der Flüssigkeitschromatographie, zum Beispiel
in der modernen Hochleistungsflüssigkeitschromatographie
(HPLC) und verwandten Gebieten, geeignet sind.
Die chromatographische Trennung von bestimmten Verbindungen,
insbesondere von einigen Verbindungen, die in
wichtigen, physiologisch wirksamen Flüssigkeiten vorkommen,
wie zum Beispiel Katecholaminen, Indolaminen und Metanephrinen
bereitet nach wie vor große Schwierigkeiten.
Obwohl Materialien auf Kieselgel-Basis als gebräuchliche
Trennmaterialien für solche Trennungen wohlbekannt sind
und eine Vielzahl von chemisch modifizierten Kieselgelen
kommerziell erhältlich ist und auch verwendet wird,
so sind Materialien auf Kieselgel-Basis dennoch nur in
einem engen pH-Intervall stabil (J.R. Benson, D.J. Woo,
Chrom. Sci. 22, 386-399 (1984). Dementsprechend erfordert
die Auftrennung der genannten Verbindungen mit
Säulenmaterialien auf Kieselgel-Basis größte Sorgfalt
bei der Auswahl des geeigneten Eluens. Dies wiederum
erfordert aber Vorkenntnisse von der unbekannten Probe.
Zum Beispiel werden zur Auftrennung der obengenannten
physiologisch wirksame Substanzen unter Verwendung von
Kieselgelmaterialien Ionenpaarreagenzien benötigt,
üblicherweise Alkylsulfonsäuren. Weiterhin ist der angewandte
Analysenprozeß auch empfindlich gegenüber Konzentrationsschwankungen.
Wegen der Bedeutsamkeit der genannten Verbindungsklasse
besteht seit langem ein Bedürfnis nach solchen chromatographischen
Füllmaterialien, die weniger empfindlich sind
gegenüber Schwankungen, die im Zusammenhang mit der Probenvorbereitung
auftreten.
Um diese und andere Nachteile zu beseitigen, wurde
in der Fachwelt nach geeigneteren Materialien gesucht.
Auf der einen Seite wurde die Verwendung von Materialien
auf Polystyrolbasis untersucht. Bei diesen Materialien
besteht ein Hauptnachteil gegenüber den Kieselgelmaterialien
nicht, und zwar ist quervernetztes Polystyrol
über den gesamten pH-Bereich stabil (D.P. Lee,
J. Chromatogr. Sci. 20, 203-208 (1982); J.V. Dawkins
et al., J. Chromatogr. 352, 157-167 (1986)). Die besagten
Verbindungen besitzen jedoch keine unterschiedliche Affinität
zu underivatisiertem, quervernetztem Polystyrol,
so daß dieses Material trotz größerer Stabilität für die
Trennung ungeeignet ist.
Vor kurzem sind von der Fa. Interaction (USA) Materialien
entwickelt worden, bei denen durch Addition von langkettigen
Alkylresten an quervernetztes Polystyrol das
geschilderte inhärente Trennproblem nicht mehr auftritt
(ACT-1 C-18 Polymer Column).
Da jedoch vor dieser Entwicklung lediglich die underivatisierten
Polystyrole in der Umkehrphasen-HPLC verwendet
wurden, waren die Analysen durch lange Retentionszeiten
der gelösten Substanzen und durch Asymmetrien
in der Form einzelner peaks charakterisiert. Dies ist
vermutlich auf die hohe π-Elektronendichte der aromatischen
Polymermatrix zurückzuführen.
Lange Retentionszeiten aufgrund der Verwendung von
underivatisiertem Polystyrol als Säulenfüllmaterial sind
für praktische Überlegungen unerwünscht, die Analyse
einiger Verbindungen benötigt sogar Zeiten, die im
Bereich von Stunden liegen. Bei einigen Anwendungen sind
derartige Trennzeiten lediglich störend und das Material
ist noch einsetzbar. Für andere Anwendungen hingegen ist
die Wahl von underivatisiertem Polystyrol völlig unakzeptabel.
Wie die Ergebnisse bei der Verwendung des ACT-1 Polymers
zeigen, scheint prinzipiell die Einführung von langen
Alkylgruppen in die Polymermatrix die gelösten Substanzen
von den π-Elektronen der Polymermatrix mit dem Effekt
abzuschirmen, daß ihre Retentionszeiten verkürzt werden.
Die Polymerisation langkettiger Alkylstyrole ist bereits
beschrieben (C.G. Overberger et al., J. Am. Chem. Soc. 75,
3326-3360 (1953); US 28 02 812), jedoch sind diese Materialien
nicht quervernetzt. Aus diesem Grund können sie
nicht als feste Trägermaterialien in HPLC-Säulen oder
anderen vergleichbaren Vorrichtungen verwendet werden,
da sie sich in vielen organischen Lösungsmitteln, die
normalerweise in der Flüssigkeitschromatographie eingesetzt
werden, auflösen.
Wenn auch das ACT-1 Polymer verbesserte Eigenschaften
gegenüber underivatisiertem Polystyrol aufweist, so
bleiben dennoch Probleme bei der Anwendung solcher
Materialien. Insbesondere sind die Retentionszeiten
im Falle bestimmter Substanzklassen wie Katecholaminen,
Indolaminen und Metanephrinen zu kurz, um sie unter
Bedingungen zu trennen, die ohne den Einsatz von Ionenpaarreagenzien
noch akzeptabel sind.
Es besteht somit ein Bedürfnis nach Zusammensetzungen,
geeignet als Säulenfüllmaterial für die Flüssigkeitschromatographie,
welche in der Lage sind, Verbindungen
wie Katecholamine, Indolamine und Metanephrine voneinander
zu trennen, welche chemische Stabilität bei
extremen pH-Werten aufweisen, welche mechanisch stabil
genug sind, um den bei der HPLC üblichen hohen Drucken
standzuhalten, welche nicht die unakzeptabel langen
Retentionszeiten, wie im Falle des underivatisierten
Polystyrols, erfordern oder gar unannehmbar lange Retentionszeiten,
wie im Falle von sulfoniertem Polystyrol
und welche nicht den Einsatz von Ionenpaarreagenzien für
eine erfolgreiche Trennung notwendig machen.
Diese Aufgabe wird durch die Bereitstellung der erfindungsgemäßen
Zusammensetzungen gelöst. Sie basieren auf
Polystyrol, bei dem ein Teil der aromatischen Copolymermatrix
eine langkettige Alkylgruppe über eine C-C-Bindung
an die Matrix kovalent gebunden enthält, und bei dem
ein Teil der Matrix sulfoniert ist. Ähnliche Materialien
sind bereits bekannt. Es handelt sich jedoch entweder
um Kationenaustauscher in Form von Latexsystemen
(EP 1 34 099) oder um Materialien mit kurzkettigen Alkylsubstituenten,
wie Methyl oder Ethyl und darüber hinaus
teilweise komplexen Gegenionen (EP 1 04 912, JP 6 01 96 664
und JP 5 81 54 655) zur Trennung von Zuckern oder Aminosäuren.
Gegenstand der Erfindung sind somit Zusammensetzungen
auf Basis von quervernetztem Polystyrol mit einem Anteil
an sulfoniertem Polystyrol und alkyliertem Polystyrol,
wobei Alkylketten in Form von -(CH₂) n -CH₃ mit n gleich 7
bis 23 vorliegen.
Gegenstand der Erfindung ist auch ein Verfahren zur
Herstellung der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen,
in dem man quervernetztes Polystyrol zuerst alkyliert
und dann sulfoniert.
Gegenstand der Erfindung ist weiterhin die Verwendung
der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen als Säulenfüllmaterial
für die Flüssigkeitschromatographie.
Gegenstand der Erfindung sind schließlich Chromatographiesäulen,
die die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen enthalten.
Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen ergeben Säulenfüllmaterialien
mit einer Summe von einzigartigen und
erwünschten charakteristischen Eigenschaften, wie sie in
ihrer Kombination bisher nicht erhältlich waren. Mit den
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen können Katecholamine,
Indolamine, Metanephrine und andere Verbindungen
getrennt werden. Sie besitzen hohe chemische Stabilität
und weisen eine verminderte Empfindlichkeit gegenüber
Schwankungen auf, die sich im Zusammenhang mit der Probenvorbereitung
ergeben. Weiterhin wird eine deutliche Verbesserung
bezüglich der Retentionszeiten und der Peaksymmetrien
erzielt. Darüber hinaus werden keine Ionenpaarreagenzien
benötigt, die Trennung der genannten Spezies
gelingt unter Verwendung einfacherer Eluentien.
Die Anbindung von Alkylketten mit Kettenlängen von
8 Kohlenstoffatomen und mehr, verbunden mit einem effizienten
Grad an Sulfonierung an noch verbleibenden
Resten des Polymergerüsts ist erforderlich, um besagte
vorteilhafte Eigenschaften zu erzielen. Insbesondere
ergibt die Anbindung von Alkylketten der Form
-(CH₂)₁₇-CH₃ (C18) Produkte mit speziell erwünschten
Eigenschaften.
Für die Umkehrphasen-HPLC kann somit ein erfindungsgemäßes
Polystyrol-Füllmaterial hergestellt werden, in
dem eine Kombination von Alkylketten mit Längen von
8 C-Atomen oder mehr, mit sulfonierten Reaktionsstellen
der aromatischen Polymermatrix gewählt wird.
Langkettige Alkylgruppen bewirken vermutlich aufgrund
der sterischen Verhältnisse eine effektive Abschirmung
der gelösten Substanzen gegen die hohe π-Elektronendichte
der Aromaten in der Polymermatrix, woraus akzeptablere
Retentionszeiten als im Falle von underivatisiertem
oder partiell abgeschirmtem Polystyrol resultieren.
Die modifizierten Polystyrole der vorliegenden Erfindung
sind Feststoffe und durch Quervernetzung charakterisiert.
Sie können in Form eines makroporösen, mikroporösen
oder makroreticularen Substrats ausgestaltet
sein, je nach dem, für welchen Zweck die Chromatographiesäule
verwendet werden soll. Sie bestehen zum überwiegenden
Teil aus synthetischem Harz, welches durch Addition
von geradkettigen Alkylgruppen an seiner zugänglichen
Oberfläche und durch Addition von Sulfonat an mindestens
einem Teil der restlichen Oberfläche modifiziert ist. Es
ist nicht notwendig, daß das gesamte Polystyrol, oder
etwa der überwiegende Teil davon, alkyliert oder sulfoniert
ist. Es ist lediglich ein gewisser Alkylierungs-
und Sulfonierungsgrad erforderlich. Die restlichen, noch
zur Reaktion befähigten Positionen, sofern welche übriggeblieben
sind, bleiben frei. Besonders bevorzugte
erfindungsgemäße Zusammensetzungen besitzen einen Anteil
an Polystyrol von 0 bis 94 Gew.-%, einen Anteil an
quervernetzender Komponente von 5 bis 90 Gew.-% sowie
mindestens 1 Gew.-% an alkyliertem Polystyrol und mindestens
0,1 Gew.-% an sulfoniertem Polystyrol.
Das feste, quervernetzte Polystyrol kann nach herkömmlichen,
dem Fachmann bekannten Methoden, aus Styrol
und einem oder mehreren geeigneten Quervernetzern
z. B. aus der Gruppe der polyethylenisch ungesättigten
Verbindungen wie Divinylnaphthalin, Divinylbenzol,
Trivinylbenzol, 1,4-Butadien und analogen Verbindungen
hergestellt werden. Alternativ können auch geeignete,
kommerziell erhältliche Materialien, wie PRP-1 (Hamilton
Company), XAD-1 (Rohm & Haas) und andere verwendet
werden.
Die die Erfindung charakterisierenden Polystyrolcopolymere
können in jeder gewünschten Form ausgestaltet sein,
insbesondere bevorzugt als fein verteilte, synthetische
Harzteilchen, insbesondere in Form von etwa gleich
großen Kügelchen.
Im allgemeinen werden die erfindungsgemäßen Materialien
vorzugsweise so hergestellt, daß die Polymere zunächst
alkyliert und dann sulfoniert werden.
Wird zuerst alkyliert, so können zwei grundsätzliche
Synthesewege, die zum alkylierten, quervernetzten Polystyrol
führen, eingeschlagen werden. Der eine besteht in
der Alkylierung eines bereits fertigen quervernetzten
Polymers, wie weiter unten beschrieben wird, der andere
Weg wäre die Copolymerisation von p-Alkylstyrol, wie in
US 28 02 812 beschrieben, mit Styrol und einem oder
mehreren Quervernetzern, und zwar nach Verfahren, wie
sie dem Fachmann geläufig sind.
Im folgenden werden Synthesen zur Derivatisierung des
Copolymers nach dessen Bildung und Quervernetzung beschrieben.
(1) Die Friedel-Crafts-Alkylierung kann zur direkten
Einführung von Alkylgruppen in das quervernetzte Polystyrol
durchgeführt werden. Diese Methode ist in zahlreichen
Lehrbüchern der Organischen Chemie, beispielsweise
von S.R. Sandler und W. Karo in "Organic Functional
Group Preparations", Academic Press (1958), beschrieben.
Das allgemeine Reaktionsschema lautet:
(2) Ein quervernetztes Polystyrol kann nach bekannten
Methoden chlormethyliert werden, so zum Beispiel durch
Reaktion des Copolymers mit Chlormethylmethylether (CMME)
in Gegenwart eines Katalysators, beispielsweise AlCl₃
oder ZnCl₂, wie in US 25 91 573 beschrieben, oder mittels
Friedel-Crafts-Alkylierung mit Chlormethylmethylether in
Gegenwart von Zinnchlorid (K.W. Pepper et al., J. Chem.
Soc. 4097 (1953) und abschließender Reaktion des chlormethylierten
Polystyrols mit Alkyllithium in Tetrahydrofuran
(THF). Ein Beispiel dafür die folgende Reaktion:
(3) Alkylbromide reagieren mit Magnesium zu den sogenannten
Grignard-Reagenzien. Nach untenstehendem Schema
kann dann das Grignard-Reagens mit dem chlormethylierten,
quervernetzten Polystyrol (vgl. (2)) das alkylierte Polystyrol
bilden.
(4) Lithiierung (Metallierung) von quervernetztem Polystyrol
und nachfolgende Alkylierung mit einem Alkylbromid
kann ebenfalls durchgeführt werden. Die Lithiierung
von Polystyrol mit n-Butyllithium in Gegenwart von
N,N,N′,N′-Tetramethylethylendiamin (TMEDA) ist von
M.J. Farrall und J.M.J. Frechet in J. Org. Chem. 41,
3877-3882 (1976) als effektive Darstellungsmethode
von lithiiertem Polystyrol beschrieben. Das lithiierte
Polystyrol wird dann zur Darstellung des alkylierten
Polystyrols mit einem entsprechenden Alkylbromid umgesetzt.
Als Beispiel hierfür gilt das folgende Schema:
Die vorliegende Erfindung kann in für den Fachmann geläufiger
Weise modifiziert werden. Zum Beispiel können die
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen auch auf dem Gebiet
der chemischen Analyse, chemischen Verfahrenstechnik,
auf medizinischen oder anderen wissenschaftlichen Gebieten
Verwendung finden, die hier nicht näher bezeichnet,
dem Fachmann jedoch geläufig sind.
Zur Erläuterung der vorliegenden Erfindung dienen die
folgenden Beispiele. Sie dienen lediglich zur Veranschaulichung
und stellen somit keine Begrenzung des allgemeinen
Erfindungsgedankens dar.
Die folgende Reaktion wird an mit Divinylbenzol quervernetztem
Polystyrol (makroporöse Kügelchen, mittlerer
Durchmesser 5 µm, MEX-100, hergestellt bei Interaction
Chemicals Inc.) ausgeführt. Unter Stickstoff werden etwa
3 g der gereinigten und getrockneten Kügelchen in einen
mit Thermometer, Rückflußkühler und Septum versehenen
200-ml-Dreihalskolben gegeben. Dazu werden unter Rühren
(Magnetrührer) 60 ml Cyclohexan (Baker) und 5 ml TMEDA
(Fisher Scientific) gegeben. Nach zweistündigem Rühren
bei Raumtemperatur unter Stickstoff wird die Lösung für
etwa 15 min mit Helium entgast. Anschließend werden 15 ml
einer Lösung von n-Butyllithium in Hexan (1,5 molar,
Aldrich) rasch hinzugespritzt. Die Lösung färbt sich
rötlichbraun und wird 12 h weitergerührt. Anschließend
wird eine Lösung von Octadecylbromid in Cyclohexan
(50%ig, 35 ml, Aldrich) hinzugespritzt. Nach einstündigem
Rühren bei 70°C wird mit Wasser versetzt und
das Produkt abfiltriert. Das so erhaltene Polymer wird
mit Toluol, Aceton und Methanol gewaschen und danach an
der Luft getrocknet.
Pro g des so erhaltenen Polymers wird das Produkt mit
einer Lösung von Schwefelsäure in Wasser (50 Vol.-%, 10 ml)
versetzt. Das Gemisch wird in einem Kolben 2 h gerührt
(Magnetrührer) und anschließend in das vierfache Volumen
Eiswasser gegossen. Die Reaktionsmischung wird abfiltriert
(Whatman Filterpapier Nr. 50), mit dem vierfachen Volumen
an heißem Wasser gewaschen und nochmals filtriert. Das
Waschen und Filtrieren wird noch zweimal wiederholt und
anschließend mit dem vierfachen Volumen an Methanol insgesamt
dreimal durchgeführt. Abschließend wird der
Filterkuchen bei 50°C vakuumgetrocknet.
Unter denselben Bedingungen wie in Beispiel 1 werden
1,54 g des mit Divinylbenzol quervernetzten Polystyrols
(Kügelchen wie Bsp. 1) mit 30,9 ml Cyclohexan und 2,6 ml
TMEDA suspendiert und gerührt. Die Mischung wird auf
70°C erwärmt und 18 h unter Stickstoff gehalten. Zu
dieser Mischung wird eine Lösung von n-Butyllithium in
Cyclohexan (1,5 molar, 12,3 ml) zugespritzt und nach
zweistündigem Rühren bei 70°C eine Lösung von Dodecylbromid
in Cyclohexan (50%, 39 ml). Abschließend wird
noch 1 h bei 70°C weitergerührt und das Reaktionsgemisch
gefiltert, mit Toluol, Aceton und Methanol gewaschen
sowie an der Luft getrocknet. Die Sulfonierung
wird, wie in Beispiel 1 beschrieben, durchgeführt.
Die Reaktion wird, wie in Beispiel 1 beschrieben, mit
folgenden Abweichungen durchgeführt.
Etwa 1,39 g der makroporösen Polymerkügelchen werden mit
28 ml Cyclohexan und 2,3 ml TMEDA versetzt. Die Mischung
wird auf 70°C erwärmt und 18 h unter Stickstoff gerührt.
Zu der Mischung werden 11,1 ml der n-Butyllithium-Lösung
rasch hinzugespritzt, worauf unmittelbar eine Rotfärbung
eintritt. Nach 2stündigem Rühren bei 70°C wird eine
Lösung von Octylbromid in Cyclohexan (50%ig, 25,6 ml) zugespritzt,
worauf heftiges Refluxieren und Braunfärbung
einsetzt. Anschließend wird 1 h bei 70°C weitergerührt
und die Mischung zu 500 ml destilliertem Wasser gegeben.
Abschließend wird mit Toluol, Aceton und Methanol gewaschen
und an der Luft getrocknet.
Die Sulfonierung wird, wie in Beispiel 1 beschrieben,
durchgeführt.
Die Abbildungen Fig. 1, 2 und 3 zeigen die Ergebnisse von
drei Trennungen einer Probe, welche Tyrosinmetabolite
enthält, einschließlich die Verbindungen Epinephrin (EPI),
Dopamin (DA) und Norepinephrin (NE). Als Markersubstanz
(für relative Lage und Amplitude) wurde der Probe Dihydroxybenzylamin
(DHBA) zugegeben.
Eine HPLC-Säule (0,46 cm × 25 cm) wird mit einem Säulenfüllmaterial
nach Beispiel 1 in herkömmlicher Weise
mittels 30%igem wäßrigen Methanol als Eluens gepackt.
Zum Vergleich wird eine Säule mit alkyliertem, aber nicht
sulfoniertem Polystyrol und eine mit sulfoniertem, aber
nicht alkyliertem Polystyrol gepackt. Alle Säulen sind
gleich dimensioniert. Die Durchflußgeschwindigkeit beträgt
jeweils 0,8 ml/min. Der volle Schreiberausschlag liegt
in allen Chromatogrammen bei 50 nA. Jede der drei Säulen
wird mit einer Probe obengenannter Zusammensetzung beschickt.
Die eluierten Species werden elektronisch detektiert.
Das verwendete Eluens enthält 0,25 M NH₄OAc,
0,125 M (NH₄)₂SO₄ und 20% CH₃CN (Vol.-%).
Die erste Analyse ist in Fig. 1 dargestellt und bezieht
sich auf das sulfonierte aber nicht alkylierte, makroporöse
quervernetzte Polystyrol (11 µm durchschnittliche
Teilchengröße).
Die zweite Analyse ist in Fig. 2 dargestellt und bezieht
sich auf das alkylierte aber nicht sulfonierte, makroporöse
quervernetzte Polystyrol (ACT-1 C-18).
Die dritte Analyse ist in Fig. 3 dargestellt und bezieht
sich auf das erfindungsgemäße Material aus Beispiel 1.
Wie Fig. 1 zeigt, sind die Retentionszeiten im Falle
des sulfonierten Polystyrols unakzeptabel lang (etwa
25 min für NE und etwa 82 min für DA).
Fig. 2 zeigt den Effekt der bloßen Alkylierung (Beispiel
1, ohne Sulfonierung). Es ist keine Auftrennung
der einzelnen Species zu erkennen, die Substanzen
werden praktisch gleichzeitig eluiert.
Fig. 3 dagegen zeigt eine enorme Verbesserung bezüglich
der Retentionszeiten, die mit dem erfindungsgemäßen
Material erzielt werden (etwa 7 min für NE und
etwa 15 min für DA).
Claims (4)
1. Zusammensetzungen auf Basis von quervernetztem
Polystyrol mit einem Anteil an sulfoniertem Polystyrol
und alkyliertem Polystyrol, dadurch gekennzeichnet,
daß die Alkylketten des alkylierten
Polystyrols in Form von -(CH₂) n -CH₃ mit n gleich 7
bis 23 vorliegen.
2. Verfahren zur Herstellung von Zusammensetzungen
nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man
quervernetztes Polystyrol zuerst alkyliert und
dann sulfoniert.
3. Verwendung von Zusammensetzungen nach Anspruch 1
als Säulenfüllmaterial für die Flüssigkeitschromatographie.
4. Chromatographiesäule, enthaltend Zusammensetzungen
nach Anspruch 1.
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