DE387840C

DE387840C - Schaltvorrichtung fuer Voltameter mit bewegter leitender Fluessigkeitssaeule

Info

Publication number: DE387840C
Application number: DES53299D
Authority: DE
Original assignee: Siemens Schuckertwerke AG
Current assignee: Siemens Schuckertwerke AG
Priority date: 1920-06-09
Filing date: 1920-06-09
Publication date: 1924-01-08

Description

Schaltvorrichtung für Voltameter mit bewegter leitender Flüssigkeitssäule. Es sind Voltameter bekannt, bei denen die Bewegung des Elektrolytspiegels den Stromschluß und die Stromunterbrechung zwischen dem Elektrolyt und einem ins Voltametergefäß hineinragenden festen Leiterstück, beispielsweise einer Platinspitze, bewirkt. Voltameter mit dieser Schaltvorrichtung sind zum Bau von Elektrizitätszählern mit mechanischen, durch das Voltameter gesteuerten Zählwerken benutzt worden.
Der Stromschluß und die Stromunterbrechung. unmittelbar zwischen dem. Elektrolyt und dem festen Leiterstück ist ungünstig, weil dabei durch Funken und chemische Einflüsse das Leiterstück angegriffen wird, was bei lang andauerndem Betrieb zu Störungen Anlaß gibt.
Um solchen Störungen vorzubeugen, wird nach der Erfindung das Leiterstück in einer Zisterne angeordnet, in der eine Flüssigkeitsmenge abgesondert von der bewegten Flüssigkeitssäule durch die Kapillarkraft so festgehalten wird, daß sie das- Leiterstück, berührt, von dem steigenden Flüssigkeitsspiegel vor dem Leiterstück erreicht, von dem fallenden Flüssigkeitsspiegel nach dem Leiterstück verlassen wird. Der Strom wird dabei stets zwischen Flüssigkeit und Flüssigkeit geschlossen und unterbrochen.
In; den schematischen Abb.2 und 3 der Zeichnung sindl zwei verschiedene Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt. Zum Vergleich ist in Abb. i die bekannte Ausführungsform dey Schaltvorrichtung wiedergegeben. In allen Abbildungen ist. i ein Teil eines rohrförmig angenommenen Gefäßes, in dem eine leitende Flüssigkeitssäule 2 steigen und fallen kann. 3 ist ein an der Wand des Gefäßes i befestigtes Leiterstück, z. B. die Spitze eines in die Wand- des Glasgefäßes i eingeschmolzenen Platindrahtes q.. Die Flüssigkeitssäule 2 und das Leiterstück 3 haben verschiedenes elektrisches Potential, was in der Zeichnung durch das -L-Zeichen und] das -Zeichen angedeutet ist.
Bei der bekannten Ausführungsform nach Abb. i, wo die Platinspitze 3 frei ins Innere des Gefäßes i hineinragt, wird der Stromweg zwischen der Flüssigkeitssäule und der Platinspitze geschlossen, wenn der Spiegel der Flüssigkeitssäule sich bis zur Berührung mit der Platinspitze hebt; der Strom wird wieder unterbrochen, wenn sich der Spiegel wieder senkt.
Bei der Ausführung nach Abb.2 befindet sich die Platinspitze3.in einer kleinen-Neben= kammer 7 des Gefäßes i, die durch eine kleine Öffnung 8 mit dem Innern des Gefäßes i in Verbindung steht. Diese Ausführung bietet den Vorteil, daß .die Flüssigkeit in der Kammer 7 nicht verdampft, da sich die Öffnung 8 immer von neuem mit Flüssigkeit füllt.
Bei der Ausführung nach Abb. 3 befin'det sich die Spitze 3 im Innern eines kleinen Glasbehälters 9, der mit einem Stiel io an die Wand des Gefäßes i angeschmolzen ist. Er ist mit einer porösen Masse i i, z. B. mit Glaswolle, gefüllt, gegen die Flüssigkeitssäule 2 hin rüsselartig verjüngt und mit einer kapillaren Öffnung 12 versehen. Wenn die kapillaren, Höhlungen des Behälters 9 mit Flüssigkeit erfüllt sind, so finden der Stromschluß und die Stromunterbrechung an der Offnung 12. zwischen Flüssigkeit und Flüssigkeit statt. Ist aber die Flüssigkeit aus dem Behälter aus irgendeinem Grunde, z. B. durch Verdampfung, verschwunden, so saugt sich der Behälter selbst wieder voll, sobald die Flüssigkeitssäule die Öffnung 12 erreicht; er wirkt dabei als Kapillarheber. Die poröse Füllung I I ist für diese Wirkung nicht unbedingt erforderlich. Sie könnte durch einfache Verengung des Behälters auf kapillares Maß ersetzt werden.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Schaltvorrichtung für Voltameter, bei der die Bewegung des Spiegels einer Säule der Elektrolytflüssigkeit den Stromschluß und die Stromunterbrechung zwischen der.Flüssigkeitssäule und einem in einer Zisterne des Flüssigkeitsbehälters angeordneten Leiterstück bewirkt, dadurch gekennzeichnet, daß in der Zisterne eine Flüssigkeitsmenge abgesondert von der bewegten Flüssigkeitssäule durch die Kapillarkraft derart festgehalten wird, daß Stromschluß und Stromunterbrechung nur zwischen der in der Zisterne befindlichen Flüssigkeit und der beweglichen Flüssigkeitssäule eintritt.
2. Schaltvorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Zisterne ein Kapillarheber (9) ist.