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Maschine zur Herstellung von Wurstketten. Zusatz zum Patent 376992.
Durch das Patent 376992 ist eine Maschine zur Herstellung von Wurstketten geschützt,
bei der durch Quetschzangen unter gleichzeitiger gegenseitiger Verdrehung einzelne
Wurstlängen von dem Strang abgeteilt werden. Diese Maschine besitzt einen heb- und
senkbaren Rahmen, der den in der angehobenen Stellung aufgelegten Wurststrang beim
NTiedergang zwischen die Verdrehungsmittel und in die Quetschzangen einführt.
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Bei dieser Maschine wurde nach Anheben des Rahmens ein einziger Wurststrang
unter Einschaltung von Umkehrpunkten über die ganze Maschine in parallelen Reihen
gezogen.
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Der Erfindungsgegenstand stellt eine Verbesserung dieser Anordnung
nach dem erwähnten Patent insofern dar, als hier mehrere parallele Wurststränge
fortlaufend von einem Ende der Maschine nach dem anderen durchgezogen und hierbei
zu Ketten verarbeitet werden können. Im Gegensatz zu bekannten Maschinen, bei welchen
das Hindurchziehen der parallelen `#-"urststränge von Hand erfolgt, ist beim Erfindungsgegenstand
eine Fördervorrichtung vorgesehen, durch welche die Wurstketten maschinell durch
die Maschine hindurchgezogen werden. Hierdurch wird ein im wesentlichen stetiger
Betrieb ermöglicht, ohne daß, wie bei der Maschine nach dem Hauptpatent, infolge
des Zuges auf den Wurststrang an den Umkehrpunkten häufig ein Versagen der Abschnürung
eintritt. Um den erwähnten Vorteil zu erreichen und den erwähnten Mißstand zu vermeiden,
sind die im folgenden beschriebenen Abänderungen angeordnet; auch ist eine Einrichtung
zum Arbeiten mittels Kraftantriebes vorgesehen.
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Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes ist in der Zeichnung
dargestellt; es zeigen Abb. i die Gesamtanordnung von der Seite, Abb. 2 die Gesamtanordnung
mit teilweise weggebrochenen Teilen von oben, Abb. 3 und q. die Stellvorrichtung
für die -Quetschzangen in aus- und eingerückter Stelhing, Abb. 5 und 6 die endlosen
Riemen in aus-und eingerückter Stellung, Abb.7 die Einrichtung zum Aufspeichern
der fertiggestellten Wurstketten, Abb. 8 eine Einzelheit im Schnitt nach 8-8 der
Abb. 2, Abb. 9 eine Einzelheit im Querschnitt nach 9-9 der Abb. 3, Abb. io eine
abgeänderte Ausführungsform der Stellvorrichtung für Kraftantrieb, Abb. ii einen
Schnitt nach ii-ii der Abb. io, Abb. 12 eine Umsteuervorrichtung bei Kraftantrieb
für den Drehsinn der endlosen Riemen.
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Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel ruht der Hauptrahmen der Maschine
auf Stänlern
15; er besteht aus Längsbalken 16 und 17, die durch
Querstreben 18 an beiden Enden und eine Mehrzahl von Zwischenstreben ig verbunden
sind. In diesen Querstreben sind mehrere Wellen 2o nebeneinander gelagert, auf welche
die treibenden Riemenrollen 21 (Abb. 5, 6) gelagert sind. Über diese und obere lose
Rollen 22 sind die endlosen Riemen 23 geführt. Die Wellen -2o sind so voneinander
in Abstand gehalten, daß zwischen den senkrechten Trummen der endlosen Riemen freie
Zwischenräume verbleiben. Auch auf den einzelnen Wellen 20 sind die aufeinanderfolgenden
Rollen 21 im Abstand voneinander gehalten, so daß parallele Reihen von nebeneinanderstehenden
endlosen Riemen den Maschinenrahmen ausfüllen. Eie Rollen 21 werden von einem nicht
dargestellten Vorgelege so angetrieben, daß sich benachbarte Riemen in einander
entgegengesetzter Richtung fortbewegen.
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Auf den Querstreben 18 und ig sind senkrecht über den Wellen 2o Stangen
24 angeordnet (Abb. 5 und 6), auf welchen Schwenkhebel 25 angelenkt sind, die an
jedem Ende durch die Wellen 26 der losen Rollen 22 zu je zwei verbunden sind. Verschiebbar
in geeigneten Führungen der Stangen 18 und ig sind paarweise zusammengehörig Schlitten
27 und 28 angeordnet, welche die Quetschzangen 29 und 3o senkrecht hochstehend tragen.
I;ie Zangenschenkel 30 sind seitlich bei 30a (Abb. g) gekröpft, um ihre Arbeitskanten
denen der Zangenschenkel 29 genau gegenüberzustellen. In der Ruhe stehen diese Zangenschenkel
in einer Reihe mit den Stangen 24 (Abb. 3). Die Schlitten 27 und 28 sind mittels
der Lenker 31 und 32 mit Sch-#%-enkhebeln 33 auf einer @i eile 34 verbunden, die
außerdem eine Kurbel 35 trägt. An dieser greift ein Lenker 36 an, der sie mit dem
Stellhebel 37 verbindet.
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1:ie Längsbalken 16 und 17 tragen Gleitbahnen 38 (Abb. i), in die
gleitbar die senkrechten Streben 39 eines Abhebegestells eingreifen, das
aus zwei durch Querstreben 41 verbundenen senkrechten seitlichen Rahmen 40 besteht.
In den Seitenrahmen 4o ist ein Paar von Antriebswellen.12 und 43 gelagert, deren
jede eine Profilwalze 44 mit einer Reihe von Ringnuten 45 trägt (Abb. i und 2).
Die Ringnuten stehen den Zwischenräumen zwischen den endlosen Riemen genau gegenüber.
Auf jeder Welle 43 und 42 sind treibende Ec-ttcnräder 46, ferner auf zwischen den
unteren Ecken der Rahmen 4o verlaufenden Achsen 48 entsprechende lose Kettenräder
47 angeordnet. über diese Kettenräder sind zwei Treibketten 49 gespann', an denen
in genauen Abständen entsprechend den Abständen zwischen den Stangen 18 und ig mehrere
Hebestangen 5o befestigt werden kennen (Abb. i).
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Jede Profilwalze besitzt einen Ausschnitt 51, und ihr Durchmesser
ist so berechnet, daß der Umfang jeder Profilwalze dem Abstand zwischen zwei oder
mehreren Stangen 5o entspricht. Auf diese `'eise muß immer eine der Stangen 5o in
den Ausschnitt jeder Profilwalze ruhen, wenn diese in Drehung ist. Die Welle 43
ist seitlich über den einen Rahmen 40 verlängert und trägt dort eine Scheibe 52
mit einem Griff 53. Es sind Mittel vorgesehen, um die Welle 53 und hierdurch die
Kettengetriebe vor ungewollten Bewegungen zu bewahren. Hierzu dient eine an dem
Seitenrahmen 4o befestigte Scheibe 54 (Abb. 2 und 8), die der drehbaren Scheibe
52 gegenübersteht und an ihrem Umkreis eine Rast 55 aufweist, in die eine abgefederte
Klinke 56 eingreifen kann, die an der Innenseite der Scheibe 52 angelenkt ist. Die
Rast und die Klinke sind relativ zu dem Ausschnitt 5i so angeordnet, daß die Querstangen
5o des oberen Trumms der Ketten auf die Zwischenräume zwischen den Riemenreihen
in Nachbarschaft der Stangen ig eingestellt werden. Hierdurch wird der r urchtritt
des Hubgestells beim Absenken aus der in Abb. i voll ausgezogenen Stellung in die
strichpunktierte ermöglicht. Zum Anheben des Hubgestells dienen Querwellen 57 und
58, die in den Längsbalken i6 gelagert sind und sich bis außerhalb der Balken 16
und 17 erstrecken. An den freien Enden dieser `'Fellen ist je ein Stellhebel
59 befestigt, von dem ein Anschlag 6o seitlich vorsteht, um unter die oberste
Leiste des seitlichen Rahmens 40 zu greifen. Per Hebel 59 auf der Welle 57
in Nachbarschaft der Scheibe 52 besitzt einen Griff 61 und der Hebel der Welle 58
einen Griff 62. Hierzu ist der Hebel der Welle 58 etwas verlängert, was nötig ist,
um mit anderen Maschinenteilen nicht in Kollision zu kommen. Zum Abführen der fertigen
Wurstketten aus der MaschiiZe dient ein Paar von Rollschienen 96, die über
die Welle 42 gehakt sind und an die sich ein Vorratsgestell 9g anschließt. Auf den
Schienen können die Rollen 97 eines Räucherholzes 98 rollen, das von
Hand etwa in der Mitte der Maschine auf die Ketten unter die fertiggestellten Wurstketten
gelegt wird.
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Bei der Ausführungsform nach Abb. i bis g erfolgt der Antrieb der
endlosen Riemen durch ein Kurbelrad 63 von Hand, das durch eine Welle 64 mit einem
nicht dargestellten Vorgelege in Verbindung steht, das die Wellen 2o antreibt.
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Bei der Ausführungsform nach Abb. io bis 12 ist Kraftantrieb vorgesehen,
der gewünschtenfalls den Handantrieb ersetzen kann. Dieser Kraftantrieb umfalt eine
stetig umlaufende Hauptwelle 7o, die durch eine beliebige Kraftquelle betrieben
werden kann. Eine darauf angebrachte Schnecke 71 steht mit einem Schnekkenrad 72
in Verbindung, das-auf eine Hilfswelle 73 aufgesetzt ist.
Das Schneckenrad
72 trägt einen auswärts vorspringenden Anschlag 75, der mit einem Stift 76 in Eingriff
kommen kann (Abb. ii). Dieser Stift greift verschiebbar in eine Kupplungshälfte
77 ein, die auf der Hilfswelle 73 auf--gekeilt ist. Der Stift 76 wird nach außen
in die Bahn des stetig kreisenden Anschlages 75 von einer Feder 78 gedrückt und
kann aus dieser Bahn zurückgezogen werden durch einen Hebel 79, der mit seinem
einen Ende an einem der Ständer 15 angelenkt ist. Er besitzt eine abgeschrägte Schneide
8o, die in eine Ringnut 81 des Kupplungsteiles 77 eingreifen kann. Das freie Ende
des Hebels 79 wird von einer Zugfeder 8z abwärts gezogen, die bei 83 befestigt
ist. Die Zugfeder hält den Hebel 79 in der Ringnut und bringt die Schneide
8o mit einer Rast 84 des Stiftes 76 in Eingriff. Hierdurch wird der Stift gegen
die Wirkung der Feder 78 zurückgehalten, wodurch die Kupplung ausgerückt wird. Bei
der Anwendung von Kraftantrieb ist der Stellhebel 37' (Abb. io, ii) nach unten über
seinen Drehpunkt verlängert und bildet dort einen Haken 85, der in eine geeignete
Aussparung des Hebels 79 eingreifen kann, wodurch er das Aus- und Einrücken
der Kupplung 77 steuert. Die Drehung der Welle 73 wird auf die Welle 64 durch Kettenräder
86 und 87 auf den Wellen 73 und 64 und eine Kette 88 übertragen. Eine Kurbel go
(Abb. 12) mit einer angelenkten Klinke gi, die mit einem Schaltrad g2 der Welle
64 in Eingriff, steht, dient dazu, um die endlosen Riemen entgegen dem Kraftantrieb
ein Stückchen rückwärts zu drehen. Ein Anschlag 93 verhindert den ungewollten
Eingriff der Klinke und eine Drehung der Kurbel go durch den Umlauf des Kraftantriebs.
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Die Wirkungsweise der neuen Maschine ist folgende: Es sei vorausgesetzt,
daß das Hubgestell in der voll ausgezogenen Stellung gemäß Abb. i sei und daß die
endlosen Riemen 23 die Stellung gemäß Abb. 3 und 5 einnehmen. Eine Anzahl von Wurststrängen
ioo werden quer über die Maschine gezogen, derart, daß sie in den Ringnuten 45 der
Profilwalzen 44 zu liegen kommen und sich in langen Reihen nebeneinander, auf den
Stangen 5o ruhend, über die ganze 'Maschine erstrecken. Nunmehr werden die Griffe
61 und 62 bedient, um das Hubgestell herabzusenken, wodurch die Wurststränge in
die freien Räume zwischen den endlosen Riemen eindringen, wobei die Riemen in der
Stellung gemäß Abb. 5 und die Quetschzangen in der Stellung gemäß Abb.3 sind. Nach
dem Absenken des Hubgestells liegen die Wurststränge in der Stellung gemäß Abb.
3. Nunmehr wird der Hebel 37 bedient und drückt die Quetschzangen gegeneinander
in die Stellung gemäß Abb. 4, wodurch die Wursthüllen an den Abschnürungsstellen
zusammengequetscht werden. Man treibt hierauf die endlosen Riemen 23 mittels der
Kurbel 63 an. Die Vorwärtsbewegung der Riemen nimmt durch Reibung die Rollen 22
in der Vorschubrichtung mit und schwenkt hierdurch die Hebel 25 aus der Stellung
gemäß Abb. 5 in die Stellung gemäß Abb. 6, so daß sie die Wursthüllen beiderseits
erfassen. Die Drehung der Kurbel wird so lange fortgesetzt, bis die Wurstabschnitte
etwa dreimal um sich selbst gedreht sind. Nachdem hierdurch die Abschnürungsstellen
hergestellt sind, dreht man die Kurbel 63 um ein Geringes nach rückwärts, um durch
die Reibung die Hebel 7,5
aus der Stellung gemäß Abb. 6 in die Ruhestellung
gemäß Abb.5 zurückzuführen. Anschläge 95 begrenzen diese Hubbewegung. Der
Hebel 37 wird nunmehr in der entgegengesetzten Richtung bedient, um die Quetschzangen
zu öffnen; hierauf hebt man mittels der Griffe 61 und 62 das Hubgestell in die obere
Stellung, legt das Räucherholz auf die Ketten 49 unter die fertige Wurstkette in
der Mitte der Maschine (Abb. 2). Mittels der Kurbel 53 werden die Förderketten 49
angetrieben und schieben die fertigen Wurstketten durch die Maschine vor; die Rollen
97 gelangen auf die Schienen 96 und führen den fertigen Teil der Wurstkette
auf das Vorratsgestell 9g. Die Vorschubbewegung wird fortgesetzt, bis der letzte
fertige Wurstabschnitt aus dem Bereich der Maschine abgeführt und der unbearbeitete
Teil der Wurststränge in die Maschine eingeführt ist. An der Aufgabeseite der Maschine
ist ein Tisch angeordnet, auf dem die Wurststränge in parallelen, im Abstand gehaltenen
Reihen ruhen, so daß sie beim Vorschub in die entsprechenden Ringnuten 45 der Profilwalze
44 eingreifen können.
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Bei Verwendung des Kraftantriebes gemäß Abb. io bis i2 wird zum Anlassen
der Maschine der Hebel 37' nach links in Richtung des Pfeiles A geschwenkt. Hierdurch
wird der Hebel 79 entgegen der Wirkung der Feder 42 angehoben; die Schneide
8o wird aus ihrem Eingriff mit dem Stift 76 ausgehoben, der nunmehr durch seine
Feder 78 nach außen gedrückt werden kann, um durch den Anschlag 75 mit dem stetig
umlaufenden Schneckenrad 72 gekuppelt zu werden, wodurch die Hilfswelle 73 durch
den Kupplungsteil 77 in Umlauf gesetzt wird. Durch den Umlauf der Hilfswelle 73
werden die Riemen 22 durch das Kettenvorgelege 86, 87, 88 und die Welle 64 angetrieben,
die durch ein geeignetes Vorgelege mit den Wellen 2o verbunden ist. Die die Kupplung
bewirkende Einstellung des Hebels 37' hat gleichzeitig die Quetschzangen durch die
Teile 31 bis 36 geschlossen. Es ist also weiter nichts nötig, als den Stellhebel
in der Pfeilrichtung bis zu seiner Hubgrenze zu schwenken und hierauf ihn freizugeben,
so daß ihn die Feder 82 in seine Anfangsstellung zurückführen kann. Hierdurch werden
die Quetschzangen geöffnet und die
Schneide 8o gegen die Sohle der
Nut 81 gedrückt, wobei sie mit dem Stift 76 in Eingriff kommt, und die Kupplung
ausrückt, sobald die Hilfswelle 73 ihre Umdrehung vollendet hat. Nach Ausrücken
der Kupplung wird der Griff 9o entgegen der Richtung des Uhrzeigers ein wenig gedreht
(Abb. i2), hierdurch werden die Riemen 23 genügend rückwärts bewegt, um die Spannrollen
durch Reibung aus der Stellung gemäß Abb. 6 in die Stellung gemäß Abb. 5 zurückzuführen
und so die Riemen abzustellen.
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Die Handhabung des Hubgestelles ist die gleiche wie beim vorigen Ausführungsbeispiel.
Besonders zu bemerken ist bei Anwendung des Kraftantriebes, daß die Quetschzangen
hier nur für einen kurzen Augenblick geschlossen werden und daß die Verdrehung der
Wurstabschnitte auch nach dem Öffnen der Quetschzangen fortgesetzt wird.