DE38484C - Selbsttätige Kuppelung für Eisenbahnwagen - Google Patents

Description

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.

BERLIN GEDRUCKT IN DER REICHSDRUCKEREI,

Claims (1)

1. KAISERLICHES

   PATENTAMT.

   PATENTSCHRIFT

   KLASSE 20: Eisenbahnbetrieb.

   Patentirt im Deutschen Reiche vom 30. Mai 1886 ab.

   Die Kuppelung besteht aus zwei ganz gleichen Theilen, die in der Mitte der Stirnflächen der Wagen anzubringen sind.

   Fig. ι stellt die Kuppelung in geschlossenem, Fig. 2 in dem Momente, in welchem die entkuppelten Wagen aus einander gezogen werden und die Stücke b und c wieder in die zum selbstständigen Kuppeln erforderliche Lage übergeführt werden, und Fig. 3 stellt die Kuppelung in geöffnetem Zustande dar.
   Das Kuppeln geschieht wie folgt:
   Durch Zusammenstofsen der beiden Wagen werden die an den Zugstangen drehbaren Hakenköpfe α umgelegt; beim Umlegen wird der Sperrriegel b etwas zurückgeschoben, springt jedoch vermittelst der an seinem hinteren Ende angebrächten Spiralfeder wieder vor, sobald der Hakenkopf α die untere Kante von b passirt hat. Durch diesen Sperrriegel wird der Hakenkopf festgehalten.

   Das Auslösen geschieht folgendermafsen:
   Durch einen geringen Druck auf den Handhebel c wird derselbe nach der in Fig. 2 oben links ersichtlichen Stellung heruntergedrückt, dabei schiebt er den Sperrriegel b zurück und hält ihn fest. Entfernt man nun die beiden Wagen von einander, so drehen sich die beiden Hakenköpfe nach der Stellung, wie Fig. 3 zeigt, und werden in derselben durch die Federn d festgehalten. Beim Drehen in jene Stellung schlägt (Fig. 2) der Hakenkopf a an den Handhebel c, wodurch derselbe gelöst wird und dadurch den Sperrriegel b wieder freigiebt, der dann vermittelst der Spiralfeder, die an seinem hinteren Ende angebracht ist, vorspringt und sich so für die nächste Kuppelung stellt.

   Der Umstand, dafs nicht alle Wagen dieselbe Bufferhöhe haben, hat Veranlassung gegeben, die Hakenköpfe 20 cm breit zu machen. Um beim Fahren in Curven ein Verbiegen der Zugstangen zu vermeiden, ist zwischen Rumpf und Hakenkopf ein Spielraum von 5 mm gelassen.

   Patent-Ansρrüch:

   Bei Eisenbahnwagenkuppelungen, bei welchen die an der Zugstange drehbaren Hakenköpfe a sich gegenseitig in die zur Kuppelung geeignete Lage drücken und dann durch Sperrriegel b in Eingriff gehalten werden, der zum Zurückziehen von b dienende Handhebel c in Verbindung mit dem Kopf α des anderen Wagens, zum Zweck, beim Auseinanderziehen der Wagen die Theile α und b wieder in die zum selbstthätigen Kuppeln geeignete Lage zu bringen.