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Gießtopf für Setzmaschinen. Zum Schmelzen und Gießen des Zeilenmetalls
wurden bisher bei Setzmaschinen gußeiserne Tiegel verwendet, die entweder mit Gas
oder auch elektrisch beheizt wurden. Diese Schmelztiegel sind beim Anheizen in der
Regel mit erstarrtem Blei gefüllt, das durch die Heizung wieder in flüssigen Zustand
gebracht werden muß. Es kommt nun leicht vor, daß diese Tiegel zerspringen, insbesondere
dann, wenn das Gußeisen poröse Stellen hat, die durch den Druck des Bleies vergrößert
werden. Man hat bei Schmelzkesseln, die ähnlichen Zwecken dienten, auch bereits
Versuche mit Schmiedeeisen gemacht. Diese Versuche hatten jedoch ein nicht günstiges
Ergebnis, so daß von der Verwendung schmiedeeiserner Schmelztiegel wieder Abstand
genommen wurde. Bei der Verflüssigung des in diesen gasbeheizten schmiedeeisernen
Kesseln enthaltenen Metalls bildet sich nämlich unter dem Druck des sich verflüssigenden
Bleies eine sackartige Ausbeulung, die sich bei öfterem Gebrauch des Kessels mehr
und mehr vergrößert.
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Die Ursache der Schwierigkeiten, die sich bei der Verwendung von Schmiede-
oder Walzeisen für derartige Schmelztiegel ergeben, liegt nun, wie sich gezeigt
hat, nicht in der Ungeeignetheit dieses Metalls an sich, sondern in der falschen
Ausgestaltung dieser Kessel, insbesondere in der falschen Anordnung der Heizung.
Bei den obenerwähnten Schmelzkesseln, bei denen die Heizung unten angeordnet war,
verflüssigte sich nämlich die am Boden des Kessels befindliche eingeschlossene Metallschicht
zuerst und drückte
die Wandungen hinaus, so daß eine Ausbeulung
entstand. Diese Erscheinung tritt jedoch nicht ein, wenn man die Wärme dem Kessel
so zuführt, daß heim Schmelzen der erstarrten Metallschicht die oberen Teile der
Schicht annähernd ebenso stark oder stärker erwärmt werden als die unteren Teile.
Die Zuführung der Wärme in dem oben gekennzeichneten Sinne kann in der an sich bei
gußeisernen Schmelztöpfen bereits bekannten Weise erfolgen, nämlich durch Anordnung
von elektrischen Heizkassetten am Umfang des Schmelztopfes oder durch Einführen
von elektrischen Tauchelementen. Die Verwendung von Tiegeln aus Walzblech, die in
der gekennzeichneten Weise ausgebildet sind, bietet noch weitere sehr erhebliche
Vorteile. Die Wandstärken der Schmelztöpfe aus Walzblech lassen sich erheblich schwächer
halten als die der bisher verwendeten Uußeisernen Töpfe. Infolgedessen erfolgt dis
Übertragung der Wärme von den Heizkassetten an das zu schmelzende Metall schneller,
der Wirkungsgrad der Heizung wird also günstiger. Außerdem müssen diese Töpfe in
einen Raum innerhalb der Setzmaschinen eingebaut werden, der durch andere Konstruktionsrücksichten
bestinisnt und beschränkt ist. Da die Wandstärken der walzeisernen, Töpfe. wie schon
erwähnt, wesentlich geringer sind als die der gußeisernen, so gewinnt man dadurch
Platz für wirksame Isolation, so daß die Wärmeausstrahlung nach außen verringert
wird. Der Wirkungsgrad der neuen Schmelztöpfe ist daher erheblich höher als der
der bisher verwendeten gußeisernen Töpfe. Außerdem ist ein Zerspringen der Schmelztöpfe
bei Verwendung von Walzeisen so gut wie ausgeschlossen.
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Die Lösung der Aufgabe, nämlich die Vermeidung von schädlichen Förmveränderungen
und die Verbesserung des Wirkungsgrades des Schmelztiegels lassen sich in erhöhtem
Maße durch eine Formgebung noch erreichen. Diese besondere Form besteht darin, daß
T-förinige Rippen die Wandungen und den Boden des Topfes versteifen, die an der
Außenwand des Tiegels angeschweißt sind und die zugleich zur Aufnahme der Heizkassetten
dienen. Einerseits schützt diese Formgebung den Schmelztiegel ebenfalls vor den
erwähnten schädlichen Formveränderungen, anderseits gestattet sie gleichfalls, die
Wandstärken der walzeisernen Tiegel gering zu halten und dadurch den Wirkungsgrad
der Heizung dieser Tiegel erheblich zu verbessern. An die Gießbahn des Tiegels werden
gleichfalls Seitenwände angeschweißt, an denen Augen angebracht sind, die zur Lagerung
c:ii Exzenterbügeln dienen. Diese Exzenterbügel können durch entsprechend angeordnete
Handgriffe bewegt «-erden, wodurch die Heizkassetten einerseits angedrückt und festgehalten
werden, anderseits leicht gelöst werden können und so leicht herausnehmbar sind.
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Auf der Zeichnung ist eine Ausführungsform der Eri;ndung dargestellt,
und zwar zeigt Abb. t den neuen Tiegel im Schnitt, Abb. 2 einen zum Teil geschnittenen
Grundriß.
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Der Kessel besteht aus dem Mantel a, dem Boden c und dem Flansch b,
die aus Walzblech bestehen und durch autogene Schweißung miteinander verbunden sind.
Die Gießbahn d ist durch eine Rippe e fest mit dein Boden c und durch die Rippe
f mit dem Zylinder g verbunden; eine Querrippe 1a verbindet sie mit dem Außenmantel
a.
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Die T-förmigen Rippen l laufen an der Außenseite des Mantels bzw.
des Bodens entlang und sind mit ihm durch autogene Schweißung verbunden. Sie dienen
zur Aufnahme der Heizkassetten in und der Wärmeschutzkassetten o. Die Heizschlangen
p der Elemente ;n liegen, wie aus der Zeichnung zu ersehen ist, unmittelbar an der
Wandung und erhalten ihren Strom von der Stromzuführung q. Die Außenwand s der Gießbahn
trägt Augen t für die Exzenterbügel u, die zum Anpressen der Elemente m an
die Außenwand der Gießbahn i dienen. Durch Drehung der Handgriffe v, die fest mit
dem Bügel ar. verbunden sind, können die Elemente anzepreßt oder gelöst werden.
Die Eleinente in werden, damit sie nicht nach unter. herausfallen können, von einem
mehrarmigen Bügel w gehalten, der durch die Flügelmutter x festgezogen wird.