DE379422C - Fallklappenrelais fuer die Steuerung von Starkstrom - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM 22. AUGUST 1923

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

- JVr 379422 KLASSE 21c GRUPPE 41

(S₅₉G₉₄ VIII/2ICV

Siemens & Halske Akt-Ges. in Siemensstadt b. Berlin*).

Fallklappenrelais für die Steuerung von Starkstrom.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 5. !Hai 1922 ab.

Bei den in Fernsprech- und Fernmeldeanlagen bekannten, mit Schwachstrom oder Induktorstrom betriebenen Fallklappenrelais war es bisher nicht möglich, in einwandsfreier Weise Starkstromkreise zu steuern. Wenn

auch vereinzelt stärker ausgebildete Kontakte zur Einschaltung von Starkstrom verwendet worden sind, so entsprach der Aufbau und die Kontaktgabe des Relais nicht den Starkstromvorschriften.

*J Von dem Patentsucher sind als Erfinder angegeben worden:

Gustav Wet\el und Ernst Mies in Charlottenbiirg.

879422

Gemäß der Erfindung wird diesen Vorschriften Rechnung getragen und eine momentane Ein- und Ausschaltung des Starkstromes dadurch erzielt, daß der Stromschluß durch das Gewicht der abfallenden Klappe beim Ansprechen des Relais und die Stromunterbrechung durch die Kraft einer bei der Bewegung des Rückstellhebels gespannten Feder bewirkt werden. ι

ίο In den Abbildungen ist ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der Erfindung veranschaulicht. Abb. ι zeigt das Relais mit aufgerichteter, Abb. 2 dasselbe mit abgefallener i Klappe.

Der mit der Klappenfahne 20 versehene j Arm ι ist auf einer Achse 2 drehbar gelagert und wird in aufgerichteter Lage durch den Anker 3 gehalten. Zu diesem Zweck ist an dem Arm 1 ein mit einer kleinen ebenen Fläche versehener Stift 4 angebracht, der in der angehobenen Stellung der Fahne 20 auf einem Ansatz 21 des Ankers ruht. Ein zweiter punk- ' tiert gezeichneter Stift 5 findet an Stelle des Stiftes 4 Verwendung, wenn das Relais für Ruhestrombetrieb benutzt wird. Die Bewe- j gung des Ankers bewirkt ein Elektromagnet 6, der als Topf magnet oder beliebig anders aus- : gebildet sein kann. Auf der Achse 2 ist ein weiterer Arm 7 drehbar angeordnet, mit dem ein Isolationsstück 8 und ein kleiner Stift 9 starr verbunden sind. Beide Arme 1 und 7 '< strebt eine Feder 10 derart zusammenzuziehen, daß das Isolationsstück 8 sich gegen einen Anschlag 1 i anlegt. An dem Isolationsstücke ist ein Kontaktmesser 12 befestigt, \ das bei abfallender Fallklappe mit festen Kon- ! taktfedern 13 in Eingriff kommt. Die für die j Einschaltung von Starkstrom bestimmten Kontakte 12 und 13 sind nach Art der Messerschalter hergestellt. Das Messer 12 ist bei einpoliger Ausbildung U-förmig und fällt in zwei in größerem Abstand voneinander angeordnete Federn 13 ein, wodurch der Stromweg von der einen Feder über das Kontaktmesser zur zweiten Feder hergestellt wird. Es läßt sich die Schaltvorrichtung auch doppel- i polig ausbilden. \

Für die Rückstellung der Klappe dient ein zweiarmiger Rückstellhebel 14, der um eine Achse 15 drehbar ist. Eine Feder 16 hält den ι Hebel in der Ruhestellung an einem Anschlag 17. An dem kurzen Hebelarm ist ein Bogenstück r8 angebracht, das beim Niederdrücken des Rückstellhebels 14 über den Stift 9 des Hebelarmes 7 greift (Abb. 2) und diesen gegen den Zug der Feder 10 sperrt. Gleichzeitig drückt das Ende 22 des Hebels 14 gegen einen Nocken 19 des Fallklappenarmes 1 und hebt diesen an, bis der Stift 4 hinter den Ankervorsprung 21 tritt und die Bewegung an einem Anschlag 23 gehemmt wird (Abb. 1). Die Feder 10 erfährt während dieser Bewegung eine starke Spannung und reißt den Arm 7 mit dem Kontaktmesser 12 in dem Augenblick momentan aus den Kontakten 13. wo der Stift 9 das Bogenstück 18 verläßt. Nach Loslassen des Abstellhebels 14 kehrt dieser in seine Endlage zurück, und der Ruhezustand für das Relais ist wieder herbeigeführt (Abb. 1).

Claims (3)

Patent-Anspr i/c 11 κ:

1. Fallklappenrelais für die Steuerung von Starkstrom, dadurch gekennzeichnet, daß der Stromschluß durch das Fallen der vom Relaisanker (3") freigegebenen Klappe (20) und bei der Rückstellung der Klappe die Stromunterbrechung mittels einer durch die Bewegung des Rückstellhebels (14) gespannten Feder (10) erfolgt.

2. Fallklappenrelais nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ein- und Ausschaltung des Starkstromkreises an einem Messerschaiter (12, 13) erfolgt, der einen ausreichend großen Hub besitzt, um den Schalter zum Schalten -von Starkstrom verwenden zu können.

3. Fallklappenrelais nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der bewegliehe Kontaktteil (12) des Messerschalters durch eine Feder (10) mit dem Fallklappenarm (1) verbunden ist und bei der Bewegung des Rückstellhebels (14) zunächst von diesem festgehalten wird, bis am Ende der Hubbewegung des Fallklappenarmes (1) die Arretierung (9, 18) ausgelöst und durch die dabei gespannte Verbindungsfeder (io) der Messerschalter plötzlich geöffnet wird.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.