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Kämmaschine. Die Kämmaschinen, vor allem für langstapelige Fasern,
leiden an dem Übelstand, daß sie sehr kompliziert und verhältnismäßig wenig produktiv
sind. Infolge der vielen Exzenter, oft zehn bis zwölf und noch mehr, sowie infolge
der großen Anzahl kraftfressender Federn arbeiten diese Maschinen sehr geräuschvoll
und sind einem schnellen Verschleiß unterworfen.
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Durch die vorliegende Erfindung sollen diese Mängel beseitigt werden,
und zwar dadurch, daß die beiden Hauptbewegungen, die der Zangen und der Abzugswalzen,
vereinigt und nur durch ein einziges Exzenter erzeugt werden.
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Der Erfindungsgedanke ist in den Abb. i bis 3 dargestellt, und zwar
zeigt Abb. i die Ansicht der Zangen während des Kämmens, Abb. 2 die Zangen während
des Abziehens und Abb. 3 die Ergänzungsbewegung zum Abzug. Auf der Kämmtrommelwelle
i (Abb. i und 2) sitzt das Kreisexzenter 2 mit dem ExzenterbÜgel 3, welcher mittels
der Schraube 17 in der Kulisse des Doppelhebels q. drehbar befestigt ist. Dieser
Doppelhebel q. ist mittels der Schraube 16 auf der Zangenwelle 5 verschraubt. Der
andere Arm dieses Doppelhebels .4 ist gelenkig verbunden mit der Zugstange 18, welche
durch den in der Kulisse des Hebels ig verstellbaren Bolzen 31 wiederum gelenkig
verbunden ist. Der Hebel ig ist fest verschraubt auf der Welle 22, welche
auch
noch die Hebel 33 mit den Abzugsriffelwellen 2o und 21 trägt.
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Auf der Zangenwelle g sind ferner die Zangenhebel 6, welche die Oberzangen
7 tragen, befestigt. In den Hebeln 6 ist ein Wellchen 12 gelagert, welebes drehbar
die Unterzangenbrücke 9 mit der Unterzange 8 trägt. Die Zangenbrücke 9 hat einen
Arm mit einer Öse, an welcher die Zugfeder ii angreift und die Unterzange 8 an die
Oberzange 7 anpreßt (Abb. i).
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Das Zangenexzenter 2 steht in der Abb. i in seiner tiefsten Stellung
und das Zangenpaar 7 und 8 den Nadeln der Kämmtrommel 15 am nächsten. Die Hebel
33 hingegen haben ihre durch den Bolzen 31 in dem Kulissenhebel i9 bedingte größte
Entfernung von dem Zangenpaar erreicht. Das ausgekämmte und abgezogene Vließ 3:1
hängt beiderseits von der RiffelWelle 20 herab und ist zur Zeit von den Walzen 23
und 26 durch den Trichter 24. als Lunte gezogen worden, um in die nicht gezeichnete
Kanne zu gelangen.
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In dem Zangenmaul ist das über die Mulden 1a und die Speisewalze 13
laufende Faserband eingeklemmt und liegt als sogenannter Faserbart im Kämmbereich
der Kämmtrommelnadeln zum Auskämmen.
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Noch ehe die Kämmung vorüber ist, schwingt die Zange 7 und 8 schon
langsam wieder nach vorn, wobei ein sanftes Nachkämmen des ausgekämmten Faserbartes
stattfindet und die Hebel 33 mit den Abzugsriffelwellen nach innen dabei das abgezogene
Vließstück wieder ein Stück zurücklegen, so daß sich das freie Ende an die innere
Kante drr Vließmulde 23 (Abb. 2) anlegt. Die Zange ist dann so weit vorgekommen,
daß sie sich mit Hilfe der Schraube io, die sich in der Unterzangenbrücke 9 befindet
und sich auf den Kopf 29 des Hebels 28 aufsetzt, öffnet. Das frei gewordene Bartende
kommt bei der Weiterschwingung der Zangen 8 und 7 und der Abzugswellen 2o, welche
sich immer mehr einander nähern, in den Bereich d( s Klemmpunktes der Abzugswalzen
2o und 2i, bis das Abziehen selbst beginnt und so lange dauert, bis die beiden Schwinggruppen
ihre größte Nähe erreicht haben. Danach entfernen sich die beiden Gruppen wieder
voneinander. Die noch zuletzt gefaßten Fasern werden vollends abgezogen und die
Zangen wieder geschlossen, nachdem ein neues Faserstück, die sogenannte Speisung,
in den Zangen vorgeschoben worden ist. Diese nicht gezeichnete Bewegung der Speisewalzen
und des Vorstechkammes werden von Hebeln auf der Welle 27, also auch von dem Kreisexzenter
2 aus, betätigt.
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Die geschlossenen Zangen 7 und 8 bringen nun den eingeklemmten neuen
Bart allmählich in den Bereich der sich in der Pfeilrichtung drehenden Kämmtrommel,
wobei die ersten Nadelreihen die immer tiefer kommenden Bartfasern auskämmen, bis
die letzten Nadelreihen die intensivste Auskämmung und b,: im Wiedervorschwingen
der Zangen das Nachkämmen bewirken und so das Spiel wiederholt wird.
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Die Zangen 7 und 8 und die Abzugswellen 2o und 21 pendeln also gleichzeitig
gegeneinander zu und voneinander weg.
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Die Abzugsbewegung würde durch die Zangenbewegung gleichen Abzug und
Rückzug hervorbringen. Es ist also um den Abzug länger als den Rückzug zu machen,
nötig, eine Zusatzbewegung zu erzeugen, die nun in Abb. 3 dargestellt ist.
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Auf der Kämmtrommelwelle i sitzt das Rad a, welches mit einem um das
Rad a verstellbaren zweiten Rad b kämmt. Auf dessen Nabe sitzt das Wechselrad Wc,
welches sich mit dem lose auf der Welle 22 drehenden Rad W d kämmt. Von da
kämmt das Wechselrad TI%d in ein verstellbares Zwischenrad e und dieses zuletzt
in das Abzugsriffelwellenrad f. Diese letzten beiden Räder c und
f
schwingen mit dem Hebel 32, in welchem die Abzugsriffelwelle 2o mit gelagert
ist, infolge der Verschraubung auf der Welle 22 hin und her, erzeugen also durch
das Rollen des Zwischenrades e auf dem Wechselrad lt'd die oszillierende Bewegung
der Riffelwelle 2o. Dadurch aber, daß das Wechselrad Wd durch die vorher erwähnten
Räder Wo, b und a in langsame gleichförmige Drehbewegung versetzt
wird, ergibt sich naturgemäß für das Rad feine Differentialbewegung.