DE37658C - Neuerung bei dem verfahren, um gewebe durch partielle contraction ihrer fäden mittelst chemischer mittel zu mustern - Google Patents
Neuerung bei dem verfahren, um gewebe durch partielle contraction ihrer fäden mittelst chemischer mittel zu musternInfo
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- D—TEXTILES; PAPER
- D06—TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- D06M—TREATMENT, NOT PROVIDED FOR ELSEWHERE IN CLASS D06, OF FIBRES, THREADS, YARNS, FABRICS, FEATHERS OR FIBROUS GOODS MADE FROM SUCH MATERIALS
- D06M11/00—Treating fibres, threads, yarns, fabrics or fibrous goods made from such materials, with inorganic substances or complexes thereof; Such treatment combined with mechanical treatment, e.g. mercerising
- D06M11/51—Treating fibres, threads, yarns, fabrics or fibrous goods made from such materials, with inorganic substances or complexes thereof; Such treatment combined with mechanical treatment, e.g. mercerising with sulfur, selenium, tellurium, polonium or compounds thereof
- D06M11/55—Treating fibres, threads, yarns, fabrics or fibrous goods made from such materials, with inorganic substances or complexes thereof; Such treatment combined with mechanical treatment, e.g. mercerising with sulfur, selenium, tellurium, polonium or compounds thereof with sulfur trioxide; with sulfuric acid or thiosulfuric acid or their salts
-
- D—TEXTILES; PAPER
- D06—TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- D06Q—DECORATING TEXTILES
- D06Q1/00—Decorating textiles
- D06Q1/02—Producing patterns by locally destroying or modifying the fibres of a web by chemical actions, e.g. making translucent
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- Chemical Or Physical Treatment Of Fibers (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
chemischer Mittel zu mustern.
Die Neuerungen des Verfahrens bestehen in folgenden zwei Punkten:.
1. Bei der Behandlung der gemischten, d. h.
der aus vegetabilischen und animalischen Stoffen gebildeten Gewebe mit kaustischen Alkalien ,
hat sich ergeben, dafs es vortheilhaft ist, um eine vollkommene Wirkung ohne Nachtheil
für die Festigkeit der Gewebe zu erzielen und um einer Veränderung der animalischen Theile
des Gewebes vorzubeugen, die Temperatur der. alkalischen Laugen ■ so viel als möglich
auf 00C. zu erniedrigen, zum Zwecke, die
Zeit des Untertauchens bis auf 5 Minuten und sogar bis auf 10 Minuten ausdehnen zu können.
2. Im Haupt - Patente ist (Spalte 4, oben) erwähnt, dafs concentrirte Säuren, wie z. B.
Schwefelsäure, benutzt werden können, um die Zusammenziehung der vegetabilischen Fasern
der zu behandelnden Gewebe zu erlangen.
Diese Behandlung mit Säuren geschieht gleichfalls bei niedriger Temperatur; die erhaltenen
Effecte sind je nach der Zeit der Eintauchung und dem Concentrationsgrad der
angewendeten Säure sehr verschiedenartige. Wenn man beispielsweise ein ganz aus Baumwolle
bestehendes, in der im Haupt - Patente beschriebenen Weise mit gummiartigem Deckpapp
bedrucktes Gewebe mit einer Säure, am besten Schwefelsäure, von 49 bis 510B. und
sehr niedriger Temperatur behandelt, so kann.
: man das Gewebe 5 bis 10 Minuten hindurch 'in der Säure liegen lassen und eine starke
!Zusammenziehung der Fasern erhalten, ohne ein Verderben :des Gewebes befürchten zu
müssen; der der Wirkung , der Säure unterworfene Theil des Gewebes erleidet eine Zu-.
sammenziehung, wobei er geschmeidig bleibt, während der mit dem Schutzpapp bedeckte
Theil seine ursprünglichen Dimensionen beibehält.
Wenn man dagegen mit einer Säure, am besten Schwefelsäure, von 52 bis 530B. und
sogar mit einer noch stärkeren bis zu 66° B. arbeitet, so mufs man sehr schnell operiren,
um einer Beschädigung des Textilstoffes vorzubeugen. Der der starken Säure ausgesetzte
Theil des Gewebes ist dann mehr oder weniger gehärtet, wogegen der geschützte Theil, welcher
keine Zusammenziehung erlitten hat, vollkommen geschmeidig bleibt.
Diese Art der Behandlung mit concentrirten Säuren wird besonders auf gemischte, aus
Baumwolle und Wolle verfertigte Stoffe angewendet, und ergeben sich, je nachdem wir das
eine oder das andere der beiden eben beschriebenen Verfahren ausführen, entweder
Bossirungen im Gewebe, welche geschmeidig sind, ebenso wie die durch die Behandlung
mit Alkali erlangten, oder Verstärkungen im Stoff, welche den Eindruck machen, als wenn
der Stoff eine Appretur erhalten hätte. Bei dieser Behandlung erleidet die Baumwolle allein
eine Veränderung, weil die Wolle von der Säure nicht angegriffen wird. Wenn das Gewebe
mit Hülfe von aus Wolle und Baumwolle zusammengesetzten Fäden hergestellt ist, so erlangt der ganze Stoff nach dieser Behandlung
eine bedeutende Festigkeit, wobei er ' ebenfalls dasselbe kreppartige Aussehen zeigt,
welches wir durch die Anwendung von Alkali erhalten.
Die im Haupt-Patente, sowie die vorhin beschriebenen
Verfahren sind nicht nur auf Gewebe, sondern auch auf alle beliebigen Vereinigungen
animalischer und vegetabilischer Fasern oder vegetabilischer Fasern unter sich anwendbar, wie z. B. auf Garn, Litzen, Flechtschnüre,
Bänder, Tressen, Flechten, Chenille, Soutache und andere Erzeugnisse der Spinnerei
und der Bortenwirkerei.
Wird nach diesem Verfahren vermengtes, aus zwei oder drei Materien, z. B. aus Seide
und Baumwolle, Wolle und Baumwolle oder Seide, Wolle und Baumwolle gebildetes Garn
behandelt, so erhält man Fäden von einem gänzlich neuen Aussehen, welche je nach der
ursprünglichen Beschaffenheit des Fadens und der Stärke des angewendeten Bades mehr oder
weniger vorspringende Erhabenheiten (Reliefs) von wechselnder Lage zeigen.
Die auf diese Weise veränderten Fäden können vortheilhaft in der Weberei, der
Bortenwirkerei, der Stickerei, zu Verzierungen, sei es allein für sich oder mit gewöhnlichen
Fäden vermengt, Verwendung finden; sie können in Strähnen gefärbt und infolge dessen
bei der Bildung von Geweben aus gefärbtem Garn und zur Herstellung irgend welcher anderen
Gegenstände mit benutzt werden.
Bei der Anwendung des Verfahrens auf Garn können die Fäden entweder einzeln
durch die Bäder hindurchgeführt oder in Gestalt von Strähnen, Bobinen oder Bündeln, in
besonderen Bottichen angeordnet, behandelt werden; in dem letzteren Falle ist es vortheilhaft,
über der Flüssigkeit Luftleere zu erzeugen, um das Eindringen der ersteren in die
Fäden zu sichern.
Die Behandlung des Garnes in Strähnen geschieht am einfachsten dadurch, dafs man die
Strähnen, ohne sie zu spannen oder auszustrecken, in ein Bad untertaucht, welches die
contrahirenden chemischen Agentien enthält.
In allen Fällen müssen die aus dem chemischen Bade kommenden Fäden vollständig
ausgespült und meistentheils durch ein neutralisirendes Bad geführt werden, welches entweder
sauer oder alkalisch ist, je nachdem die Contraction durch Alkalien oder Säuren herbeigeführt
wurde.
Bei der Anwendung des Verfahrens auf Fäden, welche lediglich aus vegetabilischen
Stoffen gebildet sind, werden die gummiartigen oder schleimigen Schutzpappe, welche in dem
Haupt-Patente erwähnt wurden, benutzt.
Der Deckpapp wird auf irgend eine Art und Weise (durch Eintauchen oder Bedrucken) auf- ]
getragen, sei es auf eine oder mehrere der den zusammengesetzten Faden bildenden Fasern,
oder sei es lediglich auf gewisse Stellen dieses Fadens.
Claims (1)
- Patent-AnSprüche:Bei dem unter No. 30966 geschützten Verfahren, um Gewebe zu mustern, folgende Veränderungen :a) der Ersatz der alkalischen Lösungen durch saure Bäder, am besten Schwefelsäure von 49 bis 510B., um auf den Geweben weiche Beulen oder Bossirungen zu erhalten, und Schwefelsäure von 52 bis 660B., um auf den Geweben harte Beulen oder Bossirungen zu erhalten;b) anstatt der Anwendung der alkalischen oder sauren Bäder von gewöhnlicher mittlerer Temperatur die Anwendung solcher Bäder von ungefähr 00C, zum Zwecke, die Bäder längere Zeit (5 bis 10 Minuten) auf die. Gewebe wirken zu lassen.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE30966T | 1884-06-14 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE37658C true DE37658C (de) | 1886-11-10 |
Family
ID=313400
Family Applications (2)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE188430966D Expired DE30966C (de) | 1884-06-14 | 1884-06-14 | Verfahren, um gewebe durch partielle contraction ihrer fäden mittelst chemischer mittel zu mustern |
DE188537658D Expired DE37658C (de) | 1884-06-14 | 1885-12-13 | Neuerung bei dem verfahren, um gewebe durch partielle contraction ihrer fäden mittelst chemischer mittel zu mustern |
Family Applications Before (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE188430966D Expired DE30966C (de) | 1884-06-14 | 1884-06-14 | Verfahren, um gewebe durch partielle contraction ihrer fäden mittelst chemischer mittel zu mustern |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (2) | DE30966C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE746538C (de) * | 1941-10-19 | 1944-08-10 | J M Fussenegger Fa | Verfahren zur Herstellung von Pigmentdruckmustern auf Geweben, Gewirken und Garnen aus Cellulosefasern oder diese enthaltenden Mischgeweben unter Schwefelsaeureveredlungder nicht bedruckten Stellen |
-
1884
- 1884-06-14 DE DE188430966D patent/DE30966C/de not_active Expired
-
1885
- 1885-12-13 DE DE188537658D patent/DE37658C/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE746538C (de) * | 1941-10-19 | 1944-08-10 | J M Fussenegger Fa | Verfahren zur Herstellung von Pigmentdruckmustern auf Geweben, Gewirken und Garnen aus Cellulosefasern oder diese enthaltenden Mischgeweben unter Schwefelsaeureveredlungder nicht bedruckten Stellen |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE30966C (de) | 1885-03-19 |
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