DE374527C - Kolbenring - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM 26. APRIL 1923

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

KLASSE 47f GRUPPE 19

XIIj₄₇f)

John E. Norwood in Baltimore, V. St A. Kolbenring.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 12. Mai 1920 ab.

Für diese Anmeldung ist gemüß dem Unionsvertrage vom 2. Juni 1911 die Priorität auf Grund der Anmeldung in den Vereinigten Staaten von Amerika vom 20. Mai 1919 beansprucht.

Die Erfindung bezieht sich auf einen Kolbenring mit an der Zylinderwand ausmündender ölnut, die durch eine rechtwinklig zur Hubrichtung liegende und eine schräg zu letzterer liegende Fläche begrenzt wird. Die

Erfindung besteht im wesentlichen darin, daß die durch die schräge Fläche der Nut und die anstoßende Fläche des Kolbenringes gebildete Kante die innere Zylinderfläche berührt. Es wird hierbei bei dem in der einen

Richtung vor sich gehenden Kolbenhube Schmieröl in einer nur dünen, filmartigen Schicht an die innere Zylinderfläche abgegeben und andererseits bei dem in der anderen Richtung sich vollziehenden Hube öl von letzterer in die Nut des Ringes zugelassen, so daß bei einer genügenden Schmierung gleichzeitig ein gasdichter Abschluß um den Kolben herum gewährleistet wird. ίο Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt, und zwar zeigt Abb. r einen Längsschnitt durch den Zylinder mit dem Kolben in Ansicht, Abb. 2 einen Schnitt in größerem Maßstäbe durch den Zylinder und Kolben,

Abb. 3 einen Schnitt durch eine andere Ausführungsform der Kolbenringanordnung, Abb. 4 einen Schnitt durch den Kolbenring.

Mit ι ist der Zylinder und mit 2 der Kolben bezeichnet, in dessen Ringnuten 4 die Kolbenringe 5 lagern. Zwischen der oberen und unteren Stirnfläche jedes Kolbenringes ist eine ringförmige Nut 7 angeordnet. Die Gestalt und Lage dieser Ringnut 7 ist von großer Bedeutung für die Verteilung des Schmiermittels in einer dünnen, filmartigen Schicht an der Innenfläche des Zylinders bzw. für die Bildung des Ölverschlusses an derselben, so daß eine Gasundichtigkeit und mithin ein Verlust von Brennstoff vermieden sowie ein glatter, reibungsloser Gang des Kolbens herbeigeführt wird.

Der Erfindung gemäß liegt die Nut der unteren Kolbenringe nahe der Stirnfläche 51 derselben, während sie in dem oberen Ringe umgekehrt angeordnet ist. Die Nut wird durch eine rechtwinklig zum Zylindermantel liegende Fläche 71 begrenzt, welche auch rechtwinklig zur Richtung des Hubes der Maschine liegt· Die zweite Begrenzungswand ¹J2 ist ungefähr um 45 ° zur Berührungsfläche des Ringes mit der Kolbenwandung geneigt. Diese schrägliegende Wand schneidet gerade mit der Stirnfläche 51 des Ringes ab, so daß eine am Umfang herumlaufende Kante 52 gebildet wird, die in der Ebene des Zylindermantels liegt. Obgleich diese Kante 52 die Zylinderwandung berührt, ist es doch möglieh, daß um diese Kante herum der Nut 7 eine gewisse Menge von Schmieröl bei dem einen Hube des Kolbens zugeführt wird, während dieselbe Menge an öl beim anderen Kolbenhube freigegeben und in einer dünnen Schicht an der Innenfläche des Zylinders verteilt wird, wobei gleichzeitig die Kante 52 als Wischer wirkt, um sämtliche Spalten sowie Unebenheiten in der Zylinderwandung auszufüllen und zwischen Kolben und Zylinderwandung einen Ölverschluß herzustellen, der das Entweichen von Gas verhindert.

Die nach innen liegende Begrenzungsfläche der Nuten 4 ist mit einer weiteren kleineren Ringnut 8 versehen, in welcher ein Ring 9 lagert. Die Ringe 9 legen sich mit ihrer äußeren Fläche gegen die innere Fläche der Kolbenringe. Von jeder der Nuten 4 und 8 führt eine Anzahl von Öffnungen 10 und 11 durch die Wandung des Kolbens hindurch, damit das sich ansammelnde öl zurück in das Kurbelgehäuse tropfen kann. Beim Gebrauch des Ringes 9 und beim Abwärtshub des Kolbens 5 werden die Ringe 5 gegen die obere Seite ihrer Nuten gedrückt. Das öl kann jetzt unter den Ringen 5 hindurch auf die Rückseite derselben gelangen, bis es gegen die Ringe 9 stößt, welche verhindern, daß das Schmiermittel um die Kolbenringe herumläuft. Wenn das Öl von den Kolbenringen 9 abgelenkt wird, strömt es durch die öffnungen 10 zum Kurbelgehäuse, und irgendeine ölmenge, welche sich noch zwischen Kolbenring und Kolben befindet, wird durch die Öffnungen 11 in das Kurbelgehäuse abfließen.

Bei der aus Abb. 3 ersichtlichen Ausführungsform ist der Kolbenring 12 aus zwei Stücken hergestellt, von denen jedes eine ölnut von der beschriebenen Gestalt und Anordnung aufweist.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Kolbenring mit an der Zylinderwand ausmündender ölnut, die durch eine rechtwinklig zur Hubrichtung liegende und eine schräg zu letzterer liegende Fläche begrenzt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Kante (52), welche durch die schräge Fläche (72) und die Stirnfläche (51) des Kolbenringes gebildet wird, die innere Z3'linderwandfläche berührt, so daß einerseits bei dem in der einen Richtung vor sich gehenden Hube des Kolbens Schmieröl aus der Nut in einer nur filmartigen, dünnen Schicht an die Innenwandfläche abgegeben wird und andererseits bei dem in der anderen Richtung sich vollziehenden Hube öl von letzterer in die Nut des Ringes gelangen kann.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.