DE3726998C2 - Verfahren und Schaltungsanordnung zur Regelung des Radschlupfes mit einer elektronisch steuerbaren Kraftfahrzeug-Bremsanlage - Google Patents
Verfahren und Schaltungsanordnung zur Regelung des Radschlupfes mit einer elektronisch steuerbaren Kraftfahrzeug-BremsanlageInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Regelung
des Radschlupfes mit einer elektronisch steuerbaren Kraft
fahrzeug-Bremsanlage, bei dem das Drehverhalten der Räder
darstellende elektrische Signale erzeugt und aus diesen
mit Hilfe von elektronischen Schaltkreisen Steuersignale
für eine blockiergeschützte und/oder antriebsschlupfre
gelnde Bremsung gewonnen werden und bei dem durch Ver
gleich des Drehverhaltens der Räder eine Kurvenfahrt er
kannt und bei der Steuerung der Bremskraft berücksichtigt
wird. Schaltungsanordnungen zur Durchführung des Verfah
rens gehören ebenfalls zu der Erfindung.
Es sind bereits verschiedenartige Verfahren und Schal
tungsanordnungen zur elektronischen Blockierschutz- und
Antriebsschlupfregelung mit Hilfe von hydraulischen oder
pneumatischen Bremsanlagen bekannt, in deren Druckmittel
wege elektronisch steuerbare Ventile eingesetzt sind. Zur
Blockierschutzregelung bei Panikbremsen oder bei aus ande
ren Gründen zu starker Bremsbetätigung wird, sobald ein
Rad instabil wird bzw. Blockiertendenz zeigt, durch Sper
ren der Druckmittelwege und/oder Öffnen eines Druckweges
von der Radbremse zu einem drucklosen Behälter der Brems
druck zeitweise konstant gehalten oder reduziert und zu
gegebener Zeit wieder erhöht. Die notwendigen Ventil-Steu
erbefehle werden aus elektrischen Signalen, die das Dreh
verhalten der einzelnen Räder wiedergeben und die mit
elektronischen Schaltkreisen, z. B. Microcomputern, verar
beitet werden, erzeugt. Zur Antriebsschlupfregelung wird
mit ähnlichen Anlagen in die Radbremse des angetriebenen,
durchdrehenden oder zur Durchdrehung neigenden Rades
Bremsdruck eingesteuert und, wenn die Anlage auch einen
Motoreingriff ermöglicht, gleichzeitig mit dem Einsteuern
von Bremsdruck oder in einer anschließenden Phase die Mo
tor-Antriebskraft erniedrigt. Durch logische Verknüpfung
der in Form elektrischer Signale vorliegenden Informatio
nen über das Drehverhalten der einzelnen Räder, über die
Fahrzeuggeschwindigkeit usw., Beobachtung der Reaktion auf
den Bremsdruckverlauf usw. werden im Regler die momentanen
Straßenverhältnisse, Höhe des Reibbeiwertes auf der rech
ten und linken Fahrzeugseite usw. erkannt, Störerscheinun
gen eliminiert usw. und in den einzelnen Radbremsen gerade
so viel Bremsdruck eingesteuert, daß die Fahrstabilität
erhalten bleibt und eine effektive Abbremsung mit kurzem
Bremsweg erreicht wird.
Beim Interpretieren der Meßdaten, wie Geschwindigkeit,
Verzögerung und Beschleunigung der einzelnen Räder, und
Errechnen des erforderlichen Bremsdruckbedarfs, ist zu be
achten, daß das Drehverhalten und die Reaktion der Räder
auf Druckänderungen unterschiedliche Ursachen haben kann,
weshalb die Meßwerte also vieldeutig sind. Beispielsweise
kann ein hoher Radschlupf bzw. das Zurückbleiben eines Ra
des gegenüber der Fahrzeug- oder Referenzgeschwindigkeit
auf ein drohendes Blockieren hinweisen. Es könnte jedoch
auch sein, daß sich das Fahrzeug gerade in einer engen
Kurve befindet, in der die kurveninneren Räder, insbeson
dere das eingeschlagene Vorderrad, langsamer laufen. Um
beide Situationen unterscheiden und in geeigneter Weise
darauf reagieren zu können, ist es bereits bekannt, in ei
ner Schaltungsanordnung der hier in Rede stehenden Art für
Fahrzeuge mit Vortriebsregelung eine Kurvenfahrt-Erken
nungseinrichtung einzufügen (deutsche Patentschrift Nr. 31 27 302).
Mit dieser Zusatzschaltung wird ein für die Kur
venfahrt charakteristisches Signal durch Auswertung der
Sensorsignale von den beiden nicht angetriebenen Rädern
gewonnen. Zur Erhöhung der Fahrstabilität wird bei dieser
bekannten Schaltung das Antriebsmoment des Kraftfahrzeug
motors bei einer Kurvenfahrt schon dann reduziert, wenn
nur eines der Antriebsräder zum Durchdrehen neigt und
gleichzeitig ein Schwellenwert der Fahrzeuggeschwindigkeit
überschritten ist. Die Kurvenfahrt beruht dabei allein auf
der Messung der Drehzahldifferenz zwischen den beiden Vor
derrädern. Ohne weitere Maßnahmen könnte daher ein insta
bil laufendes Vorderrad eine Kurvenfahrt vortäuschen; eine
Kurvenfahrterkennung während einer geregelten Bremsung ist
somit ausgeschlossen.
Es ist auch schon eine Schaltungsanordnung für eine
schlupfgeregelte Bremsanlage mit einer Kurvenfahrt-Erken
nungsschaltung bekannt, die jeweils den Schlupf der beiden
Räder einer Fahrzeugeite addiert und mit der Schlupfsumme
der Räder auf der anderen Fahrzeugeite vergleicht (DE-Of
fenlegungsschrift 34 13 738). Sobald die Differenz der
Schlupfsummen beider Fahrzeugseiten einen Grenzwert über
schreitet, werden zeitweise die Auswahlkriterien, z. B. von
"select-low" auf select-high, und damit der Bremsdruck
verlauf geändert. Auf diese Weise wird die Bremsdrucksteu
erung den unterschiedlichen Verhältnissen bei Geradeaus
fahrt und Kurvenfahrt angepaßt, damit in jeder Situation
die Fahrstabilität und Lenkbarkeit des Fahrzeugs soweit
wie möglich erhalten bleibt. Auch bei dieser Schaltungsan
ordnung sind Fehlinterpretationen der Meßergebnisse, z. B.
bei durch unterschiedliche Abrollradien bedingten Diffe
renzen der Radgeschwindigkeit, nicht ausgeschlossen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die ge
schilderten Nachteile zu überwinden und ein Verfahren so
wie eine Schaltungsanordnung zu entwickeln, mit der in den
verschiedenen Situationen zuverlässig zu erkennen ist, ob
das Fahrzeug geradeaus rollt oder eine Kurve durchfährt.
Es hat sich nun herausgestellt, daß sich diese Aufgabe mit
dem eingangs genannten Verfahren in überraschend einfa
cher, technisch fortschrittlicher Weise lösen läßt, wenn
zur Kurvenfahrterkennung bei einer Regelung der Schlupf
des geregelten Rades während der Zeitspannen, in denen das
Rad stabil läuft, und die Regelfrequenz bzw. die Dauer der
Regelzyklen gemessen werden und wenn ein auf nur einer
Fahrzeugseite hoher Radschlupf bei gleichzeitig kurzen Re
gelzyklen als Kriterium für eine Kurvenerkennung bzw. Kur
venfahrterkennung ausgewertet wird. Für den kritischen Rad
schlupf, der als "hoch" gilt, und für den Wert der Regel
frequenz, die auf eine Kurvenfahrt schließen läßt, werden
bestimmte Grenzwerte, die sich empirisch oder rechnerisch
ermitteln lassen, vorgegeben.
Bei der Auslegung der Blockierschutz- und Antriebs
schlupf-Regelung ist es von großem Vorteil, wenn ein für
die Kurvenfahrt charakteristisches Signal erzeugt wird,
mit dem die Regelung an diese besondere Situation angepaßt
werden kann. Dadurch läßt sich eine erhebliche Verbesse
rung des Regelverhaltens erzielen. Die Fahrzeugreferenzge
schwindigkeit, mit der das Drehverhalten der einzelnen Rä
der verglichen wird, läßt sich durch das Kurvenerkennungs
signal an die besonderen Bedingungen bei einer Kurvenfahrt
anpassen. Auch eine sogenannte Giermomentenabschwächung,
die das Entstehen von gefährlichen, von dem Fahrer durch
Gegenlenken nicht beherrschbaren Giermomenten auf Straßen
mit unterschiedlichem Reibwert auf der rechten und linken
Fahrzeugseite verhindert, ist in hohem Maße davon abhän
gig, ob sich das Fahrzeug auf einer Geraden oder in einer
Kurve befindet. Die Giermomentenbeherrschung und -beein
flussung durch die Regelung läßt sich folglich erheblich
verbessern, wenn ein eindeutiges Signal zur Verfügung
steht, das eine klare Unterscheidung in Kurvenfahrt und
Geradeausfahrt zuläßt. Auch in anderen Situationen führt
die Kurvenerkennung zu einer besseren Regelung, weil die
Referenzgeschwindigkeit, die bekanntlich eine der Fahr
zeuggeschwindigkeit oder optimaler Radgeschwindigkeit an
genäherte Bezugsgröße darstellt, an die besonderen Bedin
gungen bei der Kurvenfahrt adaptiert werden kann. Die
Kenntnis des Schräglaufes der Räder ist notwendig, um in
der Kurve an der Vorderachse das optimale Druckniveau im
Hinblick auf einen kurzen Bremsweg einzustellen.
Auf vorteilhafte Ausführungsarten und Schaltungsanordnun
gen zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens be
ziehen sich die beigefügten Unteransprüche.
Weitere Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der
Erfindung gehen aus der folgenden Darstellung von Ausfüh
rungsbeispielen anhand der beigefügten Diagramme und Schal
tungsbeispiele hervor.
Es zeigen
Fig. 1 im Diagramm den Geschwindigkeitsverlauf der bei
den Räder einer Achse bei einer geregelten Brem
sung auf einer Straße mit unterschiedlichem Reib
beiwert links/rechts,
Fig. 2 in gleicher Darstellungsweise den Rad-Geschwin
digkeitsverlauf bei einer geregelten Bremsung
während einer Kurvenfahrt auf homogener Fahrbahn,
Fig. 3 in Blockdarstellung eine Schaltungsanordnung zur
Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens,
und
Fig. 4 den Verlauf eines mit Hilfe der Schaltungsanord
nung nach Fig. 3 erzeugten Signals zur Kurvener
kennung während einer Kurvenfahrt.
Fig. 1 veranschaulicht den Geschwindigkeitsverlauf der
beiden Räder einer Achse während einer geregelten Bremsung
in einer sogen. µSPLIT-Situation, d. h. auf einer
Straße mit unterschiedlichem Reibwert auf der rechten und
linken Fahrzeugseite. Mit VREF ist die Fahrzeugreferenz
geschwindigkeit bezeichnet, worunter man bekanntlich bei
elektronisch geregelten Bremsanlagen der hier in Rede ste
henden Art die näherungsweise der Fahrzeuggeschwindigkeit
oder dem optimalen Radlauf bei dem Bremsvorgang entspre
chende Bezugsgröße versteht, mit der zur Regelung der Ge
schwindigkeitsverlauf der einzelnen Räder verglichen wird.
Der durchgezogene Linienzug in Fig. 1 symbolisiert den
zeitlichen Radverlauf des auf hohem Reibwert bzw. Reibbei
wert µH rollenden Fahrzeugrades, während sich der ge
strichelte Linienzug auf das auf niedrigem Reibbeiwert
µL laufende Fahrzeugrad der gleichen Achse bezieht.
Das Fahrzeug fährt während des Bremsvorganges, auf den
sich das Diagramm bezieht, geradeaus. Das auf hohem Reib
wert µH laufende Rad zeigt vergleichsweise kurze Re
gelzyklen. Dies geht darauf zurück, daß dieses auf hohem
Reibbeiwert laufende Rad nach einem Druckabbau unter dem
Einfluß der Regelung relativ schnell wiederbeschleunigt
wird und sich der Fahrzeug- bzw. der Fahrzeugreferenzge
schwindigkeit VREF nähert. Der Druck in der Radbremse
des µL-Rades muß auf ein niedrigeres Niveau abgesenkt
werden. Wegen des schlechteren Straßenkontaktes kann nur
ein geringeres Moment auf das Rad übertragen werden, wes
halb es länger dauert, bis ein stabiler Lauf und eine er
neute Beschleunigung dieses Rades erreicht wird. Nach der
Wiederbeschleunigung erreicht die Geschwindigkeit
(VµL) des auf niedrigem Reibwert oder Reibbeiwert
laufenden Rades wiederum die Referenzgeschwindigkeit
VREF. Der Schlupf wird also in der stabilen Phase Null.
Bei einer Kurvenfahrt auf homogenem, relativ hohem Reib
beiwert wurden die in Fig. 2 wiedergegebenen Diagramme des
Geschwindigkeitsverlaufes der beiden Räder einer Achse,
hier der Vorderachse, aufgenommen. Die Fahrzeugreferenzge
schwindigkeit während dieses geregelten Bremsvorganges,
die mit der Fahrzeuggeschwindigkeit identisch sein kann,
ist durch die Gerade VREF symbolisiert. Das kurvenäußere
Rad, auf das sich die durchgezogene Kurve VA bezieht,
zeigt einen ähnlichen Verlauf wie das auf hohem Reibwert
laufende Rad (VµH) nach Fig. 1. Der durch die gestri
chelte Linie VI wiedergegebene Geschwindigkeitsverlauf
des kurveninneren Rades, das durch die Schwerpunktverlage
rung während der Kurvenfahrt und die dadurch bedingte Ent
lastung dieses Rades schlechteren Straßenkontakt als das
kurvenäußere Rad aufweist, unterscheidet sich markant von
dem gestrichelten Radverlauf (VµL) nach Fig. 1, in
der sich ebenfalls die gestrichelte Linie auf das Rad mit
dem im Vergleich zum zweiten Rad der Achse schlechteren
Straßenkontakt bezieht. Das kurveninnere Rad Vi zeigt
nämlich auch während der Zeitpunkte t₁, t₂, t₃, t₄
bzw. während der kurzen Zeitspannen, in denen das Rad sta
bil läuft, eine erhebliche Abweichung S1, S2, S3, S4, hier
als Schlupf definiert, von der Fahrzeuggeschwindigkeit
bzw. Fahrzeugreferenzgeschwindigkeit VREF. Dies geht
darauf zurück, daß sich bei stabilem Radverlauf das kur
veninnere Rad grundsätzlich langsamer drehen muß als das
kurvenäußere.
Als "stabiler Bereich" wird hier die Radgeschwindigkeit in
der Nähe der Umkehrpunkte t₁, t₂, t₃, t₄ bzw. in der
Nähe der Zeitpunkte angesehen und gemessen, in denen der
Schlupf minimal wird. Genau genommen beginnt die stabile
Radlaufphase schon ein wenig früher, was jedoch für die
vorliegende Erfindung ohne Belang ist.
Außerdem ist der Fig. 2 zu entnehmen, daß in der Kurven
fahrt die Regelzyklen des den schlechteren Straßenkontakt
aufweisenden Rades, nämlich des kurveninneren Rades
(Vi), im Vergleich zu den oder dem Regelzyklus des
blockiergefährdeten Rades (VµL) kurz sind. Als Dauer
der Regelzyklen sind etwa die Zeitspannen zwischen t₁
und t₂ oder t₂ und t₃ oder t₃ und t₄ aufzufas
sen. Die Regelzyklen des kurveninneren Rades sind kurz im
Vergleich zu dem auf geringem Reibwert laufenden Rad in
einer µSPLIT-Situation (VµL in Fig. 1), nicht im
Vergleich zu den etwa gleich langen oder geringfügig kür
zeren Regelzyklen des kurvenäußeren Rades (VA) in der Si
tuation nach Fig. 2.
Das erfindungsgemäße Verfahren macht sich die charakteri
stischen Unterschiede der Radverläufe in den anhand der
Fig. 1 und 2 geschilderten Situationen, die bisher für die
Regelung schwer zu unterscheiden wären und zu ungünstigem
Regelverhalten führten, für eine Kurvenfahrterkennung bzw.
für die Erzeugung eines für die Kurvenfahrt charakteristi
schen Regelsignals zunutze. Erfindungsgemäß wird nämlich
zur Kurvenfahrterkennung während einer geregelten Abbrem
sung der Schlupf S1, S2, S3, S4 (Abweichung der Radgeschwin
digkeit von VREF) während der Zeitspannen bzw. Zeitpunk
te t₁, t₂, t₃, t₄, in denen das geregelte Rad stabil
läuft, gemessen und gleichzeitig die Dauer der Regelzyklen
(t₁ bis t₂, t₂ bis t₃; t₃ bis t₄) festge
stellt. Hoher Radschlupf und gleichzeitig kurze Regelzyk
len, wie dies für das Rad, für das die gestrichelte Kenn
linie VI in Fig. 2 gilt, zutrifft, wird als Kriterium
für eine Kurvenfahrterkennung (auf hohem Reibbeiwert) aus
gewertet. Ein Beispiel einer Schaltungsanordnung zur
Durchführung dieses Verfahrens zeigt Fig. 3.
An einem im Block dargestellten elektronischen Regler 1,
der hier sowohl zur Blockierschutz- als auch zur Antriebs
schlupfregelung dient, ist eine Zusatzschaltung zur Kur
venerkennung angeschlossen. Natürlich könnten die Funktio
nen dieser zusätzlichen Schaltung auch in den elektroni
schen Regler integriert oder durch eine entsprechende Er
weiterung des Regelprogrammes eines solchen elektroni
schen, mit Microcomputern ausgerüsteten Reglers verwirk
licht sein.
Es handelt sich im Beispiel nach Fig. 3 um eine digitale
Schaltungsanordnung. Der Regler 1 stellt an seiner Klemme
A1 einen Arbeitstakt, an der Klemme A2 ein von dem momen
tanen Radschlupf abhängiges Signal, an der Klemme A3 ein
den momentanen Reibbeiwert µ darstellendes Signal und
an der Klemme A4 einen zweiten, im Vergleich zum Takt an
A1 langsameren Takt zum kontinuierlichen Reduzieren des
Inhalts eines Akkumulators zur Verfügung. An den Ausgangs
klemmen A5 liegt die Fahrzeugreferenzgeschwindigkeit
VREF an; "keine Regelung" wird über die Klemme A6 und
"Radlauf stabil" über die Klemme A7 signalisiert.
Ein Schalter 2 ist geschlossen, solange das Rad stabil
läuft und das entsprechende Signal über die Ausgangsklemme
A7 des Reglers 1 abgegeben wird.
Über den Schalter 2 wird (im Arbeitstakt des Reglers) das
Schlupfsignal einem Akkumulator 3 zugeführt, an dessen
Ausgang ein Divisor 4 angeschlossen ist. Allerdings kann
das Ausgangssignal des Akkumulators 3 über eine Umgehungs
leitung 5 und einen Umschalter 6, in einer bestimmten
Schaltstellung dieses Schalters 6, auch direkt zu einer
Subtraktionsstufe 7 oder - unter Umgehung dieser Stufe 7
via Leitung 8 - über einen weiteren Umschalter 9 direkt zu
einem Vergleicher 10 gelangen, dessen Ausgangswert an
zeigt, ob das Fahrzeug geradeaus fährt oder sich auf einer
Kurvenfahrt befindet. Hierzu wird in dem Vergleicher 10
ein Vergleich mit dem Ausgangssignal einer Schwellwertstu
fe 11 durchgeführt und dadurch feststellt, das Ausgangssi
gnal des Schalters 9 einen von der Stufe 11 gebildeten
Grenzwert übersteigt. Dieses von der Schwellwertstufe 11
erzeugte Ausgangssignal, nämlich der Grenzwert für das An
sprechen der Kurvenerkennung, ist abhängig von der Höhe
der Referenzgeschwindigkeit VREF. In einem anderen Aus
führungsbeispiel, das durch die Lötbrücke 13 symbolisiert
ist, wird anstelle dieses von der Fahrzeuggeschwindigkeit
abhängigen Ausgangssignals der Stufe 11 ein konstanter
Schwellwert K1 vorgegeben.
Übersteigt das Ausgangssignal des Akkumulators 3, das ent
weder direkt oder über die weiteren Stufen in den Verglei
cher 10 eingespeist wird, das Ausgangssignal der Stufe 11
oder ist genau so groß, wird über den Ausgang 12a "Kurven
fahrt erkannt" bzw. das für die Kurvenfahrt charakteristi
sche Signal dem Regler 1 zugeleitet. Ist diese Bedingung
nicht erfüllt, wird dem Regler über die Leitung 12b "Gera
deausfahrt" signalisiert.
Ein Zähler 14, der im Arbeitstakt hochgesetzt und jedesmal
zurückgestellt wird, wenn etwa zum Zeitpunkt
t₁, t₂, t₃, t₄ der Radlauf stabil wird und ein ent
sprechendes Signal über die Klemme A7 des Reglers 1 abge
geben wird, zählt den Arbeitstakt. Mit Hilfe eines Ver
gleichers 15 wird festgestellt, wenn die Summe vom Ausgang
des Zählers 14 einen vorgegeben festen Schwellwert K2
übersteigt. Ursache für das Ausgangssignal des Verglei
chers 15 ist somit das Ausbleiben des den stabilen Lauf
anzeigenden Signals für eine von dem Schwellwert K2 abhän
gige, relativ lange Zeit. Über ein ODER-Gatter 16 führt
diese Bedingung bzw. das Ausgangssignal am Vergleicher 15
zum Umlegen des Umschalters 6 und damit zum Einschalten
des Divisors 4 in den Signalweg. Bei einer langen Zeit
spanne zwischen zwei Zeitpunkten oder Zeitspannen mit sta
bilem Radlauf ist die Wahrscheinlichkeit groß, daß sich
das Fahrzeug dicht auf einer Kurvenfahrt befindet; liegt
beispielsweise eine Situation mit inhomogenem Reibbeiwert
rechts/links vor, besteht die Gefahr von Giermomenten,
weshalb die Giermomentenabschwächung in Funktion bleiben
muß. Es ist sinnvoll, den Inhalt des Akkumulators 3 ent
sprechend zu reduzieren, damit die für die Kurvenerkennung
maßgebliche Schwelle bei dem Vergleich der beiden Eingänge
im Vergleicher 10 nicht oder erst später erreicht wird.
Nach dem Umschalten des Schalters 6 wird daher in der Stu
fe 4 das Akkumulator-Ausgangssignal durch eine den momen
tanen Reibbeiwert µ berücksichtigende Größe dividiert.
Über den zweiten Eingang des ODER-Gatters 16 kann außerdem
das Ausgangssignal eines Vergleichers 17 ebenfalls zum Um
legen des Umschalters 6 führen. Der Vergleicher 17 ver
gleicht den momentanen Radschlupf mit einem Schwellwert K3
und erzeugt ein Ausgangssignal, wenn der Schlupf kleiner
als der Schwellwert K3 ist. Ist nämlich der Schlupf sehr
klein, wird die Wahrscheinlichkeit gering, daß Kurvenfahrt
vorliegt.
Mit Hilfe der Subtraktionsstufe 7 wird unter bestimmten
Bedingungen, die zum Umlegen des Umschalters 9 führen, mit
dem durch den Ausgang A4 des Reglers vorgegebenen Takt ein
konstanter Betrag K4 von dem im Akkumulator 3 gebildeten,
im Divisor 4 reduzierten Signal abgezogen. Angesteuert
wird der Umschalter 9 durch das Ausgangssignal eines Ver
gleichers 18, das ansteht, wenn die durch Zählen der sta
bilen Phasen, die der Ausgang A7 signalisiert, einen vor
gegebenen Schwellwert K5 übersteigt. Hierzu ist ein Zähler
19 vorhanden, der zurückgestellt wird, wenn "keine Rege
lung" über den Ausgang A7 des Reglers 1 signalisiert wird.
Mit Hilfe dieses Zählers 19 und des Vergleichers 18, des
Umschalters 9 und der Subtraktionsstufe 7 wird somit, wenn
viele stabile Phasen während eines Regelvorganges gezählt
werden, die Empfindlichkeitsschwelle für die "Beendigung
der Giermomentenabschwächung" reduziert; die Giermomenten
abschwächung bleibt also länger aktiv. Die Giermomentenab
schwächung wird vor allem in µSPLIT-Situationen, wie
sie anhand der Fig. 1 beschrieben wurden, benötigt, um die
Fahrstabilität nicht zu gefährden, und muß bei einer Kur
venfahrt abgeschaltet werden.
Beim geregelten Bremsen in engen Kurven auf homogenem
Reibbeiwert ist eine frühzeitige Abschaltung der Giermo
mentenabschwächung erwünscht, während die Giermomentenab
schwächung beim Bremsen auf inhomogenem Reibwert
(µSPLIT-Situationen) in den Kurven unempfindlicher
erfolgen soll. Deshalb wird nach dem Erreichen einer be
stimmten Anzahl von stabilen Phasen, nämlich nach Überwin
den der Schwelle K5 der Schalter 9 umgelegt, so daß eine
Verringerung des Akkumulatorinhalts um den Betrag K4 in
dem Takt, den der Ausgang A4 liefert, erfolgt.
Fig. 4 zeigt den Verlauf des Akkumulatorinhaltes bei einem
Bremsvorgang bzw. Raddrehverhalten gemäß dem Diagramm der
Fig. 2. Es handelt sich um das Signal am Eingang des Ver
gleichers 10. Der Akkumulatorinhalt wird zu den Zeitpunk
ten t₁, t₂, t₃ und t₄ jeweils erhöht, weil der Reg
ler 1 stabilen Lauf des kurveninneren Rades zu diesen
Zeitpunkten signalisiert. Zu den Zeitpunkten t′₂, t′₃
wird durch die Subtraktionsstufe 7 im überlagerten Ar
beitstakt am Ausgang A4 des Reglers 1 der Akkumulatorin
halt reduziert, nachdem der Zähler 19, dem zweimal "stabi
ler Lauf" signalisiert wurde, über den Vergleicher 18 den
Schalter 9 umgelegt hatte.
Zum Zeitpunkt t₂ wird in dem dargelegten Ausführungsbei
spiel der Schwellwert K1, der in diesem Fall über die Löt
brücke 13 "angeschlossen" sei, überschritten und dadurch
das Signal "Kurve erkannt" über den Ausgang 12 dem Regler
1 zugeführt. Anstelle des Schwellwertes K1 könnte auch -
nach Lösen der Lötbrücke 13 und Anschalten der Schwell
wertstufe 11 - ein von der Höhe der Fahrzeugreferenzge
schwindigkeit VREF abhängiger Schwellwert zum Vergleich
und zum Auslösen der Kurvenerkennung herangezogen werden.
Die Adaption des Blockierschutz- oder Antriebsschlupfre
gelprogrammes an die Besonderheiten beim Durchfahren einer
Kurve werden auf hier nicht näher dargestellte Weise im
Regler 1 vorgenommen.
Eine gleiche oder ähnliche Schaltung wie die in Fig. 3 ab
gebildete ist jedem geregelten Rad zugeordnet. Die logi
sche Verknüpfung der Signale, einschließlich der Kurven
fahrterkennungssignale, erfolgt in dem Regler 1.
Zur Funktionsweise der Schaltung nach Fig. 3, soweit sie
nicht bereits aus der vorangegangenen Beschreibung hervor
geht, ist folgendes nachzutragen:
Sobald der stabile Lauf des geregelten Rades signalisiert wird, schließt der Schalter 2 und erhöht, wenn das Rad Schlupf aufweist, den Inhalt des Akkumulators 3. Das Aus gangssignal des Akkumulators passiert oder umgeht den Di visor 4 und die Subtraktionsstufe 7, wobei die Division von der Größe des Reibbeiwertes abhängt. Subtrahiert wird ein konstantem Betrag K4 in festen Zeitabständen, die durch den zweiten Arbeitstakt am Ausgang A4 bestimmt wer den. Mit Hilfe des Zählers 14, des Vergleichers 15, des Gatters 16 und Einschalten des Divisors 4 mit dem Umschal ter 6 wird das akkumulierte Signal reduziert, wenn der Ab stand zwischen zwei stabilen Radverläufen groß und dadurch die Wahrscheinlichkeit für eine Kurvenfahrt gering wird. Mit Hilfe des Zählers 19, des Vergleichers 18, des Um schalters 9 und der Subtraktionsstufe 7 wird, wie eben falls bereits beschrieben wurde, die Empfindlichkeits schwelle für die Beendigung der Giermomentenabschwächung bei einer Kurvenfahrt-Situation reduziert.
Sobald der stabile Lauf des geregelten Rades signalisiert wird, schließt der Schalter 2 und erhöht, wenn das Rad Schlupf aufweist, den Inhalt des Akkumulators 3. Das Aus gangssignal des Akkumulators passiert oder umgeht den Di visor 4 und die Subtraktionsstufe 7, wobei die Division von der Größe des Reibbeiwertes abhängt. Subtrahiert wird ein konstantem Betrag K4 in festen Zeitabständen, die durch den zweiten Arbeitstakt am Ausgang A4 bestimmt wer den. Mit Hilfe des Zählers 14, des Vergleichers 15, des Gatters 16 und Einschalten des Divisors 4 mit dem Umschal ter 6 wird das akkumulierte Signal reduziert, wenn der Ab stand zwischen zwei stabilen Radverläufen groß und dadurch die Wahrscheinlichkeit für eine Kurvenfahrt gering wird. Mit Hilfe des Zählers 19, des Vergleichers 18, des Um schalters 9 und der Subtraktionsstufe 7 wird, wie eben falls bereits beschrieben wurde, die Empfindlichkeits schwelle für die Beendigung der Giermomentenabschwächung bei einer Kurvenfahrt-Situation reduziert.
Der Grenzwert K1 oder das Ausgangssignal der Stufe 11,
dessen Überschreiten als Erkennen einer Kurvenfahrt ausge
wertet wird, ist fest vorgegeben oder abhängig von der
Fahrzeugreferenzgeschwindigkeit VREF.
Claims (11)
1. Verfahren zur Regelung des Radschlupfes mit einer
elektronisch steuerbaren Kraftfahrzeug-Bremsanlage,
bei dem das Drehverhalten der Räder darstellende
elektrische Signale erzeugt und aus diesen mit Hilfe
von elektronischen Schaltkreisen Steuersignale für
eine blockiergeschützte und/oder
antriebsschlupfregelnde Bremsung gewonnen werden und
bei dem durch Vergleich des Drehverhaltens der Räder
eine Kurvenfahrt erkannt und bei der Steuerung der
Bremskraft berücksichtigt wird, dadurch
gekennzeichnet, daß zur
Kurvenfahrterkennung bei einer laufenden Regelung der
Schlupf des geregelten Rades während der Zeitspannen
(t₁, t₂, t₃, t₄), in denen das Rad stabil läuft,
und die Dauer der einzelnen Regelzyklen gemessen
werden und daß ein hoher Radschlupf bei gleichzeitig
kurzen Regelzyklen als Kriterium für die
Kurvenfahrterkennung ausgewertet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß für die Differenz
der Schlupfwerte zwischen den beiden Rädern einer
Achse oder zwischen den beiden Fahrzeugseiten und für
die kritische Regelfrequenz Grenzwerte vorgegeben
werden sowie daß das Überschreiten dieser Grenzwerte
als Kriterium für eine Kurvenfahrterkennung
ausgewertet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß bei einer
Kurvenfahrterkennung die
Fahrzeugreferenzgeschwindigkeit, die bei stabilem Lauf
der Hinterräder von den Hinterrad-Geschwindigkeiten
abgeleitet wird, um einen den Schräglauf der
Vorderräder berücksichtigenden Wert reduziert wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß für den Radschlupf
oder die Schlupfdifferenz im Vergleich zu dem zweiten
Rad der gleichen Achse und außerdem für die
Regelfrequenz Grenzwerte vorgegeben werden und daß das
Überschreiten dieser Grenzwerte als Kriterium für die
Kurvenfahrterkennung gewertet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch
gekennzeichnet, daß der
Schlupf-Grenzwert in Abhängigkeit von der
Fahrzeuggeschwindigkeit variiert wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß zur
Giermomentenabschwächung der Bremskraft- oder
Bremsdruckanstieg in den einzelnen Radbremsen
miteinander verglichen wird und ein weiterer
Bremskraft- bzw. Bremsdruckanstieg beendet oder
verzögert wird, wenn die Bremskraftdifferenzen
vorgegebene Grenzwerte überschreiten, und daß bei
Kurvenfahrterkennung die Giermomentenabschwächung
abgeschaltet wird.
7. Schaltungsanordnung zur Durchführung des Verfahrens
nach einem der Ansprüche 1 bis 6, mit Radsensoren zur
Erzeugung von Signalen, die das Raddrehverhalten
darstellen, und mit elektronischen Schaltkreisen zur
Aufbereitung und Auswertung der Sensorsignale, zur
Kurvenfahrterkennung und zur Erzeugung von für die
Kurvenfahrt charakteristischen Signalen sowie zur
Erzeugung von Bremskraft- und/oder
Antriebsmoment-Steuersignalen, dadurch
gekennzeichnet, daß diese einen Regler
(1) enthält, der ein von dem momentanen Radschlupf
abhängiges Signal (am Ausgang A2) abgibt und stabilen
Radlauf (A7) sowie laufende Regelung (A6)
signalisiert, und einen Akkumulator (3) aufweist,
dessen Inhalt proportional zu dem Radschlupf und zu
den Phasen stabilen Radlaufs (t₁, t₂, t₃, t₄)
erhöht und mit einem vorgegebenen Takt (clock 2)
erniedrigt wird, sowie daß ein Vergleicher (10)
vorhanden ist, der den Inhalt des Akkumulators (3) mit
einem Grenzwert vergleicht und beim Überschreiten des
Grenzwertes das Kurvenfahrterkennungssignal (Ausgang
12a) abgibt.
8. Schaltungsanordnung nach Anspruch 7, dadurch
gekennzeichnet, daß dem Schlupf der
beiden Räder einer Achse, insbesondere der
Vorderachse, während der Phasen des stabilen Radlaufs
(t₁, t₂, t₃, t₄) entsprechende Signale dem
Akkumulator (3) zuführbar sind und daß das
Überschreiten eines fest vorgegebenen (K1) oder von
der Fahrzeuggeschwindigkeit (VREF) abhängigen
Grenzwertes (11) des Akkumulatorinhalts als Signal für
eine Kurvenfahrt auf hohem Reibwert auswertbar ist und
eine Abschaltung der Giermomentenabschwächung
hervorruft.
9. Schaltungsanordnung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch
gekennzeichnet, daß diese Schaltkreise
(14, 15; K2) zur Ermittlung der Zeitspanne zwischen zwei
aufeinanderfolgenden Zeitpunkten stabilen Radlaufs des
kurveninneren Rades, insbesondere Vorderrades, enthält
und daß die Überschreitung eines Grenzwertes (K2)
dieser Zeitspanne eine Erniedrigung des Inhalts des
Akkumulators (3) hervorruft.
10. Schaltungsanordnung nach einem der Ansprüche 7 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß diese
Schaltkreise zur Ermittlung der Geschwindigkeit (Vi)
des kurveninneren Rades enthält und daß das
Unterschreiten eines Grenzwertes der
Geschwindigkeitsdifferenz der beiden Räder einer Achse
eine Erniedrigung des Inhalts des Akkumulators (3)
auslöst.
11. Schaltungsanordnung nach einem der Ansprüche 7 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß diese
Schaltkreise enthält, die bei unterschiedlichem
Reibwert auf der linken und rechten Fahrzeugseite die
Abschaltempfindlichkeit der Giermomentenabschwächung,
d. h. die Empfindlichkeitsschwelle, bei der die
Giermomentenabschwächung beendet wird, reduziert.
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