DE369243C - Schutzschaltung gegen Fehlerstrom fuer parallele Leiter gleicher Phase - Google Patents
Schutzschaltung gegen Fehlerstrom fuer parallele Leiter gleicher PhaseInfo
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- DE369243C DE369243C DES60035D DES0060035D DE369243C DE 369243 C DE369243 C DE 369243C DE S60035 D DES60035 D DE S60035D DE S0060035 D DES0060035 D DE S0060035D DE 369243 C DE369243 C DE 369243C
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- H—ELECTRICITY
- H02—GENERATION; CONVERSION OR DISTRIBUTION OF ELECTRIC POWER
- H02H—EMERGENCY PROTECTIVE CIRCUIT ARRANGEMENTS
- H02H7/00—Emergency protective circuit arrangements specially adapted for specific types of electric machines or apparatus or for sectionalised protection of cable or line systems, and effecting automatic switching in the event of an undesired change from normal working conditions
- H02H7/26—Sectionalised protection of cable or line systems, e.g. for disconnecting a section on which a short-circuit, earth fault, or arc discharge has occured
- H02H7/267—Sectionalised protection of cable or line systems, e.g. for disconnecting a section on which a short-circuit, earth fault, or arc discharge has occured for parallel lines and wires
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- Emergency Protection Circuit Devices (AREA)
Description
DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN AM 16. FEBRUAR 192S
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
KLASSE 21 c GRUPPE
(S 60035 VIIIjsie*)
Siemens-Schuckertwerke G. m. h. H. in Siemensstadt b. Berlin*).
Schutzschaltung gegen Fehlerstrom für parallele Leiter gleicher Phase.
Zusatz zum Patent 330667.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 21. Mai 1922 ab.
Längste Dauer: 29. April 1933.
. Nach dem Hauptpatent wird ein Schutz gegen Fehlerstrom^ für eine Anzahl paralleler
Leiter gleicher Phase dadurch erreicht, daß die Gleichheit der Belastung der einzelnen
Leiter durch Stromwandler überwacht wird, d.eren Sekundärwicklungen im Vieleck geschaltet
sind. Zwischen den Eckpunkten des Vielecks und einem Sternpunkt sind die Relais
eingeschaltet, die gegebenenfalls die Abschaltung der gestörten Strecke herbeiführen,
*) Von dem. Patentsucher ist als Erfinder angegeben worden:
■ Richard Bauch in Charlottenburg.
Die Abb. ι des Hauptpatentes zeigt die
Schaltung für beispielsweise vier parallele Leiter einer Phase. Wenn es sich um ein
Drehstromnetz handelt, so müssen drei Vielecke angeordnet sein und jedem der Einzelleiter
aller Drehstromleitungen muß ein Relais entsprechen, so daß insgesamt zwölf Relais erforderlich
sind.
Gegenstand der Erfindung ist eine Schaliö
tung, die die Zahl der erforderlichen Relais wesentlich herabzusetzen gestattet. Bei dieser
Schaltung erhalten nur zwei Phasen jeder Drehstromleitung Stromwandler, und zwar
werden die Sekundärwicklungen dieser zu zwei Phasen gehörigen Wandler gegeneinandergeschaltet
und in dieser Gegeneinanderschaltung zum Vieleck verbunden. Damit sind nur ein Vieleck für den Schutz der Anlage
und damit nur vier Relais erforderlich.
In der Abb. 1 ist die vollständige Schaltung der Stromwandler und Relais mit den Schaltvorrichtungen· für vier parallele Leiter einer Phase dargestellt, während Abb. 2 nur das aus den Sekundärwicklungen der Stromwandler gebildete Vieleck mit der Schaltung der Relais zeigt.
In der Abb. 1 ist die vollständige Schaltung der Stromwandler und Relais mit den Schaltvorrichtungen· für vier parallele Leiter einer Phase dargestellt, während Abb. 2 nur das aus den Sekundärwicklungen der Stromwandler gebildete Vieleck mit der Schaltung der Relais zeigt.
In Abb. 2 sind ii,- 12, 13, 14 vier Dreiphasenleitungen.
In je zwei Phasen dieser Leitungen sind, Stromwandler eingeschaltet, von denen aber der Übersichtlichkeit wegen
nur die Sekundärwicklungen· 111, 121, 131,
141 gezeichnet sind. Die beiden Sekundärwicklungen jeder Dreiphasenleitung sind gegeneinander
geschaltet und die vier Paare von Sekundärwicklungen sind im Viereck geschaltet.
Von den Ecken des Vierecks zweigen die Leitungen zu den vier Relais 17, 27, 37, 47
ab, die anderseits zu einem Sternpunkt verbunden sind.
Die Anordnung wirkt in folgender Weise: Wenn zwischen zwei Phasen, beispielsweise
der mittleren und der rechten der Leitung 11, ein Kurzschluß auftritt, so steigt der Strom
in den Sekundärwicklungen in der Stromwandler an und es fließt von der Sekundärwicklung
111 in der rechtsliegenden Phase über Punkt 5 ein Strom über den Hilfskontakt
ι an dem Schalter 21 nach dem Relais 27
zum Sternpunkt des Vierecks und durch das Relais 17 und den Hilfskontakt 1 am Schalter
24 und Punkt 8 nach der in der mittleren Phase der Leitung 11 liegenden Sekundärwicklung
in des Wandlers und von da in die andere Sekundärwicklung zurück. Die Relais
37 und 47 erhalten keinen Strom, weil die Leitungen 12, 13, 14 ungestört sind. Die Relais
. 17 und 27 ziehen ihren Kern an und schließen nach Ablauf der Hemmwerke 171 und 271 die
Kontakte 172, 173 und 272, 273. Dann fließt ein Strom von P über 173, 272, Auslösespule
31 des Schalters 21 nach N. Die Spule 31
spricht art, löst den Schalter 21 aus und öffnet den Hilfskontakt 1 und schließt die Hilfskontakte
2 und 3. Der Kontakt 1 schaltet das Relais 27 ab und damit verschwindet auch der
Strom im Relais 17, das wieder seine Nullage einnimmt. Durch den Hilfskontakt 2 werden
die Sekundärwicklungen in kurzgeschlossen. Der Hilfskontakt 3 dient zur Vorbereitung
des Stromkreises der Auslösespule 32.
Da die gestörte Leitung 11 abgeschaltet ist, so verteilt sich der Strom auf die übrigen drei
Leitungen 12 bis 14 in gleichem Maße. Aus dem Viereck ist durch Kurzschließen der Sekundärwicklungen
in und durch das Abschalten des Relais 27 ein Dreieck geworden, das
nun für die drei übrigen Leitungen denselben Schutz bietet wie vorher das Viereck für vier
Leitungen.
Tritt nun ein Kurzschluß in den beiden rechten Phasen der Leitung 12 auf, so fließt
ein Strom von 121 über Punkt 6 und den Hilfskontakt 1 am Schalter 22 nach Relais 37
und über Relais 17, Kontakt 1 am Schalter 24,
Punkt 8 und 4, Kontakt 2 am Schalter 21 und Punkt 5 nach 121.
Das Relais 37 zieht seinen Kern an und schließt· die Kontakte 372 und 373. Es fließt
ein Strom von P über 173, 26, Hilfskontakt 3 am Schalter 21, 372, Auslösespüle 32 nach N.
In gleicher Weise wie vorher beschrieben schaltet nun Auslösespule 32 den Schalter 22
und damit die Leitung 12 ab. Beim Auslösen des Schalters 22 wird die Spule 37 am Hilfskontakt
ι abgeschaltet, Hilfskontakt 2 schließt
die Sekundärwicklungen 121 kurz. Durch den Hilfskontakt 3 am Schalter 22 wird der
Stromkreis der Auslösespule 33 am Schalter 23 vorbereitet.
Nach Abschalten der Leitung 12 durch den Schalter 22 übernehmen nun die Leitungen 13
und 14 den gesamten Nutzstrom:
■Wenn nun in einer der beiden Leitungen eine Störung auftritt, so werden beide Leitungen
gemeinsam durch ihre Schalter 23 und 24 abgeschaltet und damit die Stromlieferung
vollständig unterbrochen.
Die Schutzschaltung wirkt natürlich auch dann, wenn zwischen derjenigen Phase, die
keinen Stromwandler enthält, und einer der beiden anderen Phasen ein Kurzschluß auftritt.
In der Sekundärwicklung der betreffenden Phase entsteht dann ein Strom, der die zugehörigen
Relais zum Ansprechen bringt. Die gleiche Wirkung tritt auf, wenn irgendeine
Phase einer Leitung Erdschluß hat.
Wenn ein Schalter, z.B. 21, wegen Kurzschluß in der Leitung 11 ausgelöst hat und der
Wärter will ihn wieder einlegen, ehe der Kurzschluß beseitigt ist, so schaltet Schalter 21
ebenso, wie oben beschrieben, sofort wieder ab. Ist der Kurzschluß zwar beseitigt, der
Schalter an der anderen Seite der Leitung 11 aber noch offen, so fließt in der Leitung 11 und
damit auch in den Sekundärwicklungen 111
kein Strom, auch wenn der Schalter 21 eingelegt wird. Dadurch aber, daß die Sekundärwicklungen
πι keinen Strom fähren, wird eine Unsymmetrie in das Viereck gebrächt, die
Relais 17 und 27 sprechen an und das Relais 27 führt die Wiederausschaltung des Schalters
21 herbei.
Um nun nachprüfen zu können, ob die Leitungen fehlerfrei sind oder nicht oder ob die
Schalter am anderen Ende der Leitungen geschlossen sind, ist nach der Erfindung an den
Sekundärwicklungen der Stromwandler eine zweite Kurzschließungsmöglichkeit durch von
Hand bediente doppelpolige Umschalter mit Anzeigevorrichtung, z. B. Strommesser, gegeben.
Für die Leitung 11 ist beispielsweise der Umschalter 25 mit dem Kontakt 26 für
Betrieb und dem Kontakt 28 für Einschalten,
ferner der Strommesser 29 angeordnet.
Der Wärter legt zum Prüfen den Umschalter auf Kontakt 28, wodurch der Strommesser
an die Punkte 4 und 5 angeschlossen wird, und schaltet Schalter 21 ein.
Is.t noch ein Überstrom vorhanden, so fließt über die Relais 17 und 27 nur ein geringer
Strom, der die Relais nicht zum Ansprechen bringt. Im Parallelstromkreis des ^Strommessers
fließt dagegen der Hauptteil des in den Sekundärwicklungen 111 durch den Fehlerstrom,
induzierten Stromes, Der Strommesser zeigt einen starken Strom an und der
Wärter weiß also, daß er den Schalter 21 wieder öffnen muß. Man kann natürlich auch den
Strommesser mit einer Kontaktvorrichtung versehen, welche das selbsttätige Abschalten
des Schalters 21 herbeiführt, wenn noch Überstrom vorhanden ist.
Wenn aber die Leitung 11 zwar fehlerfrei,
'aber der Schalter am anderen Ende der Leitung noch offen ist, so zeigt der Strommesser
29 den dem Nutzstrom in den drei anderen Leitungen entsprechenden Strom in .der Sekundärwicklung
121, 131, 141 an, weil ja das
Vieleck über den Strommesser geschlossen ist.
Ist aber die Leitung frei von Fehlern und der Schalter am anderen Ende ordnungsmäßig
geschlossen, so fließt durch den Strommesser fast gar kein Strom, denn die Sekundärwicklungen
in erhalten nur normalen Strom und damit haben die Eckpunkte des Vielecks bzw.
die Punkte 4 und 5 gleiches Potential.
In allen drei Fällen wird der Umschalter nach Vornahme der Prüfung in seine Betriebsstellung
zurückgelegt, in der Kontakt 26 geschlossen ist.
Claims (4)
1. Schutzschaltung gegen Fehlerstrom für parallele Leiter gleicher Phase nach
Patent 330667, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Phasen jeder Leitung Stromwandler
erhalten, deren Sekundärwicklungen gegeneinandergeschaltet und in dieser Gegeneinanderschaltung zum Vieleck verbunden
sind, und daß zwischen die Ecken des \rielecks und einen Sternpunkt die Relais
geschaltet sind, die bei Störungen das Auslösen der zugehörigen Schalter veranlassen.
2. Schutzschaltung nach Anspruch I1 dadurch gekennzeichnet, daß der Schalter
jeder Leitung mit Hilfskontakten versehen ist, die beim Auslösen des Schalters die Sekundärwicklungen der zugehörigen
Wandlergruppe kurzschließen:
3.; Schutzschaltung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß nach
Abschalten einer Leitung das ihr zugehörige Relais durch Hilfskontakte am
Schalter außer Tätigkeit gesetzt wird.
4. Schutzschaltung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß parallel zu den Sekundärwicklungen jeder Wandlergruppe
ein Umschalter in Reihe mit einem Strommesser liegt, an dessen Ausschlag
der Zustand der zugehörigen Leitung beurteilt werden kann.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES60035D DE369243C (de) | 1922-05-21 | 1922-05-21 | Schutzschaltung gegen Fehlerstrom fuer parallele Leiter gleicher Phase |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES60035D DE369243C (de) | 1922-05-21 | 1922-05-21 | Schutzschaltung gegen Fehlerstrom fuer parallele Leiter gleicher Phase |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE369243C true DE369243C (de) | 1923-02-16 |
Family
ID=7493803
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DES60035D Expired DE369243C (de) | 1922-05-21 | 1922-05-21 | Schutzschaltung gegen Fehlerstrom fuer parallele Leiter gleicher Phase |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE369243C (de) |
-
1922
- 1922-05-21 DE DES60035D patent/DE369243C/de not_active Expired
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