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DE3687761T2 - Herstellung des menschlichen von-willebrand-faktors durch rekombinante dns. - Google Patents

Herstellung des menschlichen von-willebrand-faktors durch rekombinante dns.

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Publication number
DE3687761T2
DE3687761T2 DE8686200518T DE3687761T DE3687761T2 DE 3687761 T2 DE3687761 T2 DE 3687761T2 DE 8686200518 T DE8686200518 T DE 8686200518T DE 3687761 T DE3687761 T DE 3687761T DE 3687761 T2 DE3687761 T2 DE 3687761T2
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
vwf
cdna
sequence
von willebrand
willebrand factor
Prior art date
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Expired - Lifetime
Application number
DE8686200518T
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DE3687761D1 (de
Inventor
Paul Johan Diergaarde
Margaretha Hendrika L Hart
Hans Pannekoek
Cornelis Lammert Verwey
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Oesterreichisches Institut fuer Haemoderivate
Original Assignee
STICHTING VRIENDEN VAN DE STIC
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Publication date
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Publication of DE3687761D1 publication Critical patent/DE3687761D1/de
Publication of DE3687761T2 publication Critical patent/DE3687761T2/de
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    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07KPEPTIDES
    • C07K14/00Peptides having more than 20 amino acids; Gastrins; Somatostatins; Melanotropins; Derivatives thereof
    • C07K14/435Peptides having more than 20 amino acids; Gastrins; Somatostatins; Melanotropins; Derivatives thereof from animals; from humans
    • C07K14/745Blood coagulation or fibrinolysis factors
    • C07K14/755Factors VIII, e.g. factor VIII C (AHF), factor VIII Ag (VWF)

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  • Medicines Containing Material From Animals Or Micro-Organisms (AREA)
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Description

  • cDNA, die den menschlichen von Willebrand-Faktor codiert, Plasmide oder Phagen mit einer solchen codierenden cDNA bzw. deren Fragmenten, Mikroorganismen und tierische oder menschliche Zellen, welche solche Plasmide oder Phagen enthalten, Herstellung von Proteinen durch Kultivierung der oben erwähnten Wirte, die erhaltenen Proteine und pharmazeutische Zusammensetzungen, die eine biologisch aktive Form der erhaltenen Proteine enthalten.
  • BESCHREIBUNG
  • Der von Willebrand-Faktor (vWF) ist ein grosses, multimeres Plasmaprotein, das aus einem scheinbar einzigen Glycoprotein mit einem Molekulargewicht (MW) von etwa 225 kD besteht. Diese Untereinheiten sind durch Disulfidbindungen miteinander verbunden. Im Plasma zirkuliert vWF als Multimere, reichend von einem Dimer bis zu Multimeren aus mehr als 50 Untereinheiten. Dimere bestehen aus zwei Untereinheiten, die vermutlich an ihren C-Termini durch flexible "stabförmige" Domänen verbunden sind, und stellen vermutlich die Protomere bei der Multimerisierung dar. Die Protomere sind durch grosse vermutlich N-terminale globuläre Domänen verbunden, wodurch sich Multimere bilden.
  • vWF wird durch Endothelzellen und Megakaryocyten synthetisiert. Es wird angenommen, dass dieses Protein anfänglich als ein glycosylierter Vorläufer mit 260 kD hergestellt wird, der nachfolgend einer Kohlehydrat- Verarbeitung, Sulfatierung, Dimerisierung, Multimerisierung und proteolytischer Spaltung unterworfen wird, wodurch sich die reife 225 kD-Untereinheit ergibt [Sporn, L.A. et al (1985) Biosynthesis of vWF protein in human megakaryocytes, J. Clin. Invest. 76, 1102-1106; Wagner, D.D. et al (1984) J. of Gell Biology 99, 2123-2130]. Es wurde gezeigt dass vWF in den Weibel-Palade-Körpern innerhalb der Endothelzellen gespeichert wird. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass diese Organellen eine Rolle bei der Verarbeitung des Vorläuferproteins spielen.
  • vWF nimmt an kritischen Schritten bei der Blutstillung teil. Er ist beteiligt an Blutplättchen-Gefässwand-Wechselwirkungen nach Gefässverletzung, welche zur Bildung zu Blutplättchenklumpen führen. Auf dem vWF-Protein sind Domänen zugeordnet worden, welche eine spezifische Wechselwirkung mit den Blutplättchen-Glycoproteinen IB [Jenkins, C.S.p et al (1976) J. Clin. Invest. 69, 1212-1222], IIB/IIIA [Fujimoto, T. et al (1982) Adenomie diphosphate induces binding of von Willebrand factor to human platelets, Nature 297, 154-156], Kollagene vom Typ 1 und 211 und mit einem anderen noch unidentifizierten Bestandteil im Subendothelium. Diese Zuordnungen beruhen auf Untersuchungen mit monoklonalen Anti-vWF-Antikörpern, welche in der Lage sind, eine spezifische Wechselwirkung von vWF zu inhibieren. Für eine tiefgehende Analyse der StrukturFunktions-Beziehungen des vWF-Proteins wird eine vWF-cDNA in voller Länge unerlässlich sein. Die Einführung wohldefinierter Mutationen in diese cDNA und die Expression der mutierten cDNA in einem geeigneten Wirt wird eine detaillierte Lokalisierung von funktionellen Domänen innerhalb des vWF-Proteins erlauben. Vor kurzem haben die Anmelder und andere (Lynch, D.C. et al (1985) Gell 41, 49-56; Ginsburg, M. et al (1985) J. Biol. Chem. 260, 3931-3936; Verweij, C.L. et al (1985) Nucleic Acids Research 13, 4699-4717, basierend auf der niederländischen Patentanmeldung 85.00961; Sadler, J.E. et al (1985) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 82, 6394-6398) cDNA-Teilsequenzen von vWF kloniert. Das Vorliegen einer kurzen 3'-untranslatierten Region (136 nt) in der vWF mRNA, welche sich über etwa 9000 Nukleotide erstreckt, führte uns dazu, anzunehmen, dass das Vorläuferprotein für vWF ein Molekulargewicht von beträchtlich mehr als den berichteten 260 kD hat (Wagner, D.D. et al (1984) J. of Gell Biology 99, 2123-2130). Eine cDNA des vWF in voller Länge wird es uns ermöglichen, das Rätsel des Molekulargewichtes des Vorläufers zu lösen, seinen Verarbeitungsweg zu charakterisieren und die Primärstruktur zu ermitteln.
  • Diese Erfindung betrifft rekombinante DNA, umfassend ein DNA-Fragment mit einer Basensequenz, wie sie im wesentlichen durch die Nukleotide 229-8670 in Fig. 3 gezeigt ist, welche einen menschlichen von Willebrand- Faktor-Vorläufer in voller Länge codiert. Diese rekombinante DNA kann ferner ein DNA-Fragment enthalten, das von einem Vektorplasmid oder Phagen abgeleitet ist.
  • Die Erfindung stellt auch eine menschliche oder tierische Zelle oder einen Mikroorganismus zur Verfügung, welche als Resultat der Gentechnologie solch eine rekombinante DNA enthält. Vorzugsweise ist diese Zelle in der Lage, biologisch aktiven menschlichen von Willebrand-Faktor herzustellen.
  • Darüber hinaus stellt diese Erfindung ein Verfahren zur Herstellung von biologisch aktivem menschlichen von Willebrand-Faktor zur Verfügung umfassend die Kultivierung einer solchen Zelle, welche in der Lage ist, biologisch aktiven menschlichen von Willebrand-Faktor herzustellen, und Isolierung des produzierten, biologisch aktiven menschlichen von Willebrand-Faktors.
  • Diese Erfindung stellt auch ein Verfahren zur Herstellung einer pharmazeutischen Zusammensetzung zur Verfügung, welche biologisch aktiven menschlichen von Willebrand-Faktor umfasst, umfassend die Kultivierung einer solchen Zelle, die in der Lage ist, biologisch aktiven menschlichen von Willebrand-Faktor zu produzieren, Isolierung und Reinigung des produzierten, biologisch aktiven menschlichen von Willebrand-Faktors, und Formulierung desselben zusammen mit einem pharmazeutisch zulässigen Träger oder Corrigens zu einer pharmazeutischen Zusammensetzung.
  • In diesem Zusammenhang wird betont, dass es mittels solcher pharmazeutischer Zusammensetzungen möglich ist, die Sicherheitsprobleme zu umgehen, die mit der Verabreichung von vWF-Protein, das aus Blutproben von normalen Einzelmenschen erhalten wird, verbunden sind.
  • Um die Untersuchungen, die die Grundlage der Erfindung darstellen, auszuführen, wurde Verwendung von den unten angegebenen Materialien und Methoden gemacht.
  • MATERIALIEN UND METHODEN cDNA-Klonierung:
  • Die gesamte RNA wurde gereinigt aus in vitro kultivierten Endothelzellen, die aus Venen menschlicher Nabelschnüre entstammten [Verweij, C.L. et al (1985) Nucleic Acids Research 13 4699-4717, basierend auf der niederländischen Patentanmeldung 85.00961]. Primer-dirigierte cDNA wurde im wesentlichen gemäss einem beschriebenen Protokoll synthetisiert [Gubler, U. et al (1983) Gene 25, 263-269; Toole, J.J. et al (1985) Nature 312, 342-347]. Die cDNA-Synthese wurde durch Zugabe von EDTA und SDS bis auf eine Endkonzentration von 20 mM respektive 0,1% gestoppt. Die cDNA-Präparate wurden mit Phenol-Chloroform extrahiert, dann mit Ethanol gefällt und durch Chromatografie auf Sephadex G-50 gereinigt. Im Falle der Primer-dirigierten cDNA-Synthese mit dem Primer A (5' CACAGGCCACACGTGGGAGC 3'), komplementär zu den Nukleotiden 6901 bis 6921, wurde das cDNA-Präparat mit BglII (Positionen 6836 und 2141) und mit KpnI (Position 4748) verdaut. Darauffolgend wurde die verdaute cDNA durch Chromatografie auf einer Sepharose CL-4B-Säule grössenfraktioniert. Fraktionen, die eine cDNA grösser als etwa 600 Bp enthielten, wurden an das Plasmid pMBL11 ligiert, mit BglII und KpnI verdaut. Eine cDNA-Bibliothek von etwa 15.000 unabhängigen Kolonien wurde aufgestellt, wobei der E. coli-Stamm DH1 als Wirt verwendet wurde, welche dann mit zwei Oligonukleotidsonden (B und C) durchmustert wurde. Sonde B (5, GAGGCAGGATTTCCGGTGAC 3'), komplimentär zu den Nukleotiden 4819 bis 4839 wurde zur Isolierung des plasmids pvWF2084 eingesetzt, das ein 2084 Bp BglII-KpnI-vWF-cDNA-Fragment enthielt, während Sonde C (5' CAGGGACACCTTTCCAGGGC 3'), komplementär zu 2467 bis 2487, zur Detektion des Plasmids pvWF2600 eingesetzt wurde, wobei es ein etwa 2600 Bp KpnI-BglII-vWF-cDNA-Fragment enthielt.
  • Unter Verwendung von Sonde C zur Primer-dirigierten Synthese teilten die Anmelder das resultierende cDNA-Präparat in zwei Teile. Ein Teil hörte mit C auf und wurde an ein Plasmid pUC9, das mit G aufhörte, wie zuvor beschrieben, angebunden (Verweij, C.L. et al (1985) Nucleic Acids Research 13, 4699-4717, basierend auf der niederländischen Anmeldung 85.00961) und verwendet, um E. coli DH1 zu transformieren. 6000 unabhängige Kolonien wurden mit einem "Nick-translatierten" 575 Bp BglII-BamHI- vWF-cDNAFragment von pvWF2600 DNA hybridisiert. Ein positiver Klon, der ein Plasmid mit dem längsten eingefügten Stück (etwa 1800 Bp, genannt pvWF1800) enthielt, wurde für weitere Untersuchungen gewählt. Der andere Teil des Primer-C-dirigierten cDNA-Präparates wurde mit EcoRI-Methylase und nachfolgend mit T4-DNA-Polymerase und dNTPs behandelt, um stumpfe Enden zu gewährleisten [Maniatis, Z. et al (1982) Molecular Cloning Laboratory Manual, Cold Spring Harbor Laboratory]. Phosphorylierte EcoRI- Linker [New England Biolabs, Beverly, MA] wurden an die Enden des cDNA- Präparates ligiert und unumgesetzte Komponenten wurden durch Sephadex G-50-Chromatografie entfernt. Die XhoI-Stelle, die etwa 350 Basenpaare stromabwärts des 5'-Endes des vWF-cDNA eingefügten Segmentes von pvWF1800-DNA gelegen war, wurde zu einer weiteren Selektion verwendet. Nach Verdauung mit einem Überschuss von EcoRI und XhoI wurde Chromatografie auf Sepharose CL-4B eingesetzt, um verdaute EcoRI-Linker zu entfernen. Das Endpräparat wurde an das Plasmid pMBL11-DNA ligiert, welches mit EcoRI plus XhoI verdaut worden war, und verwendet, um E. coli DH1 zu transformieren. Eine Sammlung von etwa 10.000 unabhängigen Kolonien wurde mit einem "Nick-translatierten" 350 Bp XhoI-HindIII-vWF-cDNA-Fragment aus Plasmid pvWF1800 hybridisiert. Die HindIII-Stelle dieses Fragmentes entstammte dem Polylinker des Vektors pUC9. Ein positiver Xlon, der das längste eingefügte Segment enthielt (etwa 1330 Bp, bezeichnet als pvWF1330), wurde weiter untersucht.
  • S1-Nukleaseschutz-Analyse:
  • Die Anmelder verwandten eine Sonde für S1-Nukleaseschutz-Experimente, und zwar ein Xhol-EcoRI-Fragment von etwa 5300 Bp (Sonde V) aus Plasmid pvWF2600, das ein 2390 Bp-Segment (XhoI-KpnI), das aus vWF-cDNA besteht (Fragment V, Fig. 1), enthält. Sonde II war ein 4800 Bp XbaI-EcoRI- Fragment aus Plasmid-pvWF1330, welches ein 735 Bp XbaI-XhoI-vWF-cDNA- Segment (Fragment II, Fig. 1) enthält. Die Fragmente wurden am 3'-Ende markiert, wobei DNA-Polymerase I (grosses Fragment) [New England Biolabs, Beverly, MA] verwendet wurde, um die einzelsträngigen Enden aufzufüllen [Maniatis, T. et al (1982) Molecular Cloning Laboratory Manual, Cold Spring Harbor Laboratory]. Nachfolgend wurden diese Sonden durch Elektrophorese auf einem 0,7% niedrigschmelzenden Agarosegel isoliert und wie beschrieben gereinigt [Wieslander, L. (1979) Anal. Biochem. 48, 305-309].
  • Drei andere vWF-DNA-Fragmente wurden in doppelsträngigem M13mp18 subkloniert und als Sonden verwendet. Zu diesem Zweck wurde der gegensinnige DNA-Strang einheitlich durch Verlängerung vom universellen M13-Primer aus mit DNA-Polymerase I (grosses Fragment) markiert. Die subklonierten Fragmente waren ein 1144 Bp XhoI-HindIII-Fragment von Plasmid pvWF1800 (Fragment 111, Fig. 1), ein 585 Bp XbaI-EcoRI-Fragment von Plasmid pvWF1330 (Fragment I , Fig. 1) und ein 575 Bp BamHI-BglII-Fragment von Plasmid pvWF2600 (Fragment IV, Fig. 1). Nach der DNA-Synthese, gestartet am M13-Primer, wurde doppelsträngige DNA mit sowohl HindIII wie auch PvuII für Fragment III (wodurch Sonde 11 erhalten wurde), mit sowohl XbaI wie auch EcoRI für Fragment I (wodurch Sonde I erhalten wurde) und mit sowohl BamHI wie auch PvuII für Fragment IV verdaut (wodurch Sonde IV erhalten wurde). Der gemeinsame Gedanke hinter der Konstruktion der Sonden 11, III, IV und V ist, dass sie ein Segment von Vektor DNA enthalten, das nicht komplementär mit endotheler RNA ist. Zum Beispiel enthalten Sonden 111 und IV etwa 200 Bp, die M13mp18 entstammen. Diese Sonden wurden der Elektrophorese auf einem 5% Polyacrylamid 8 M-Harnstoffgel unterworfen und die Fragmente von Interesse wurden isoliert [Maxam A.G. et al (1980) Methods Enzymol. 65, 499-560].
  • S1-Nukleaseschutz-Experimente wurden im wesentlichen wie beschrieben ausgeführt [Berk, A.J. et al (1977) Cell 12, 721-732]. 1 ug menschlicher endotheler polyA-RNA wurde zu einer radiomarkierten Probe von 10.000 bis 100.000 Counts pro Minute zugegeben, 10 Minuten lang auf 80ºC erwärmt, gefolgt von einer Inkubation über Nacht bei 60ºC für die Sonden I, II, 111 und V, und bei 57ºC für die Sonde IV. Verdauung mit 200 Einheiten S1-Nuklease [Bethesda Research Lab., Gaithersburg, Md.] pro ml während 20 Minuten bei 45ºC folgte. Unverdaute DNA wurde mit Ethanol gefällt, und die Pellets wurden in dem geeigneten Beladungspuffer für eine Elektrophorese auf einem 0,8%-igen alkalischen Agarosegel oder auf einem 6%-igen Polyacrylamid-Sequenzierungsgel aufgelöst [Maniatis, T. et al (1982) Molecular Cloning Laboratory Manual, Cold Spring Harbor Laboratory]. Das erste Verfahren wurde für die Sonden I und 111 angewandt, wohingegen das zweite für die Sonden II, IV und V angewandt wurde.
  • Zusammenbau der vWF-cDNA in voller Länge:
  • Zur Konstruktion des Plasmids pSP6330vWF, das ein kontinuierliches vWF-cDNA-Segment von etwa 6331 Bp enthält, das sich von der HindIII- Stelle (Position 2235) bis zur SacI-Stelle in der 3'-untranslatierten Region (Position 8562) erstreckt, wurden die folgenden vWFcDNA-Fragmente isoliert: Das 2517 Bp HindIII-KpnI-Fragment (Position 2236-4753) aus pvWF2600 DNA, das 2084 Bp KpnI-BglII-Fragment (Position 4753-6837) aus pvWF2084 DNA und das 1730 Bp BglII-SacI-Fragment (Position 6837-8567) aus pvWF2280 DNA. Diese drei vWF-cDNA-Fragmente wurden gleichzeitig in den Vektor pSP64 ligiert [Melton, D.A. et al (1984) Nucl. Acids Research 12, 7035-7056], und mit sowohl HindIII und SacI verdaut. Etwa die Hälfte der resultierenden Transformanten enthielt ein Plasmid (pSP6330vWF genannt) mit dem gewünschten vWF-cDNA-Insert von etwa 6331 Bp, wie durch Restriktionsenzymanalyse verifiziert wurde.
  • Zur Konstruktion des Plasmids pSP8800vWF, das eine vWF-cDNA voller Länge enthielt, wurden die folgenden Fragmente isoliert: Das 6330 Bp HindIII-EcoRI-Insert von Plasmid pSP6330vWF (die EcoRI-Stelle entstammt dem auf dem Vektor vorliegenden Polylinker), das 1044 Bp XhoI-HindIII- Fragment (Position 1092-2236) aus pvWF1800, und das 1327 Bp EcoRI-XhoI- Fragment (Position 236-1092) aus pvWF1330. Ein fünffacher molarer Überschuss jedes dieser drei Fragmente wurde wiederum gleichzeitig mit Vektor pSP65-DNA ligiert, mit EcoRI gespalten und mit alkalischer Phosphatase aus Kälberdarm behandelt [Boehringer, Mannheim, BRD]. Etwa 30% der resultierenden Kolonien enthielten ein Plasmid mit dem gewünschten eingefügten Segment der vWF-cDNA in voller Länge von etwa 8795 Bp, wie durch Restriktionsenzymanalyse und Nukleotidsequenzanalyse bestätigt wurde.
  • In vitro-Transkription und -Translation:
  • In vitro-Transkription linearer, auf SP6 basierender DNA-Muster mit SP6-RNA-Polymerase [New England Nuclear, Dreieich, BRD], wurde in Anwesenheit von 0,1 mM UTP, CTP und ATP, 0,05 mM GTP und 2 mM m7G(5')ppp(5')G [Pharmacia, Uppsala, Schweden] durchgeführt, um mRNA-Präparate mit einem gekappten Ende herzustellen [Melton, D.A. et al (1984) Nucl. Acids Research 12, 7035-7056]. In vitro-Translation solcher 5'-verkappten mRNAs wurde in einem Kaninchen-Reticulocytenlysat-System durchgeführt [New England Nuclear, Dreieich, BRD], und zwar gemäss den Beschreibungen des Herstellers.
  • Analyse der in vitro-Translationsprodukte wurde durch Elektrophorese auf einem 8 ob SDS-Polyacrylamidgel wie beschrieben durchgeführt [Laemmli, U.K. (1970) Nature 227, 650-655].
  • ERGEBNISSE
  • Konstruktion von cDNA-Klonen eines vWF-Teils und Zusammenbau der vWF-cDNA in voller Länge:
  • In der Vergangenheit haben die Anmelder und andere über die Konstruktion von Plasmiden berichtet, die einen Teil einer cDNA des vWF in voller Länge enthielten (Verweij, C.L. et al (1985) Nucleic Acids Research 13, 4699-4717, basierend auf der niederländischen Patentanmeldung 85.00961; Lynch, D.C. et al (1985) Cell 41, 49-56; Ginsburg, M. et al (1985) J. Biol. Chem. 260, 3931-3936; Sadler, J.E. et al (1985) Proc. Nucl. Acad. Sci. USA 82, 6394-6398]. Die ausgedehnteste vWF-cDNA, die die Anmelder aus einer Oligo(dT)-geprimten menschlichen Endothel-cDNA-Bibliothek erhielten, umfasste etwa 2280 Bp (pvWF2280). Nukleotidsequenzanalyse ergab, dass dieses cDNA-eingefügte Segment (Insert) am polyA-Ende von vWF-mRNA startete. Um eine cDNA für vWF in voller Länge zu konstruieren, haben die Anmelder zusätzliche, überlappende vWFcDNA-Sequenzen, welche stromaufwärts von pvWF2280 gelegen sind, isoliert. Zu diesem Zweck wurden zwei biochemische Selektionen ausgeführt, um die Anzahl der vWF-cDNA beinhaltenden Plasmide zu erhöhen. Zunächst wurden Oligonukleotidprimer, abgeleitet aus den Nukleotidteilsequenzen [Sadler, J.E. et al (1985) Proc. Nucl. Acad. Sci. USA 82, 6394-6398], synthetisiert, um die cDNA- Synthese mit menschlicher Endothel-polyA-RNA als Substrat zu dirigieren. Als zweites wurden cDNA-Präparate mit speziellen Restriktionsendonukleasen verdaut, welche bekannt sind, vWF-cDNA an einer beschränkten Anzahl von Stellen zu schneiden [Ginsburg, M. et al (1985) J. Biol. Chem. 260, 3931-3936; Sadler, J.E. et al (1985) Proc. Nucl. Acad. Sci. USA 82, 6394-6398]. Diese Restriktionsstellen können im folgenden verwendet werden, um eine vWF-cDNA in voller Länge zusammenzusetzen. Die Klonierungsstrategie ist in Fig. 1A dargestellt. Die Plasmide, die benachbarte vWF-cDNA-Sequenzen enthielten, wurden pvWF1330, pvWF1800, pvWF2600, pvWF2084 und pvWF2280 bezeichnet. Die Nukleotidsequenz des 5'-Teils von pvWF1330 DNA (entsprechend dem 5'-Ende von vWF-mRNA) enthüllte, dass Nonsense-Codons in allen drei Leserahmen vorlagen. Aus diesem Befund schliessen die Anmelder, dass pvWF1330-DNA über das Translationsinitiationscodon hinausreicht.
  • S1-Nukleaseschutz-Experimente mit menschlicher Endothel-RNA wurden ausgeführt, um zu beweisen, dass die verschiedenen vWF-cDNA-Inserte der vWF-mRNA voll komplementär sind. Die Konstruktion der Sonden und die verwendeten Bedingungen sind im Abschnitt "Materialien und Methoden" beschrieben. Die Ergebnisse sind in Fig. 2 gezeigt. In allen Fällen ist die Länge der geschützten Fragmente in Übereinstimmung mit der vorhergesagten Länge der verschiedenen Sonden. Aus diesen Daten schliessen die Anmelder, dass die vWF-cDNA-eingefügten Segmente von pvWF1330, pvWF1800 bzw. pvWF2600 DNA vollständig komplementär zur vWF-mRNA sind. Es wurde bereits zuvor gezeigt, dass die Nukleotidsequenz der verbleibenden cDNA-insertierten Segmente von Plasmid pvWF2084 und pvWF2280 der veröffentlichten Sequenz entsprechen [Sadler, J.E. et al (1985) Proc. Nucl. Acad. Sci. USA 82, 6394-6398]. Infolgedessen sind die verschiedenen benachbarten vWF-cDNA-Sequenzen originalgetreue Kopien von vWF-mRNA.
  • Die vWFcDNA-Sequenzen, die die Anmelder konstruiert haben, überspannen eine Länge von etwa 8900 Bp. Diese Länge ist mit der Grösse von vWF-mRNA konsistent, wie sie durch Northern blot-Analyse von menschlicher Endothel(polyA)RNA bestimmt wurde [Verweij, C.L. et al (1985) Nucleic Acids Research 13, 4699-4717, basierend auf der niederländischen Patentanmeldung 85.00961]. Eine detaillierte Beschreibung der Zusammensetzung der vWF-cDNA in voller Länge ist in dem Abschnitt "Materialien und Methoden" gegeben. Die korrekte Zusammensetzung der assemblierten cDNA des vWF in voller Länge wurde durch Restriktionsenzymanalyse festgestellt.
  • Nukleotidsequenz von vWF-cDNA der vollen Länge:
  • Nukleotidsequenzanalyse von vWF-cDNA-Fragmenten wurde sowohl mittels der chemischen Abbaumethode [Maxam, A.M. et al (1977)), wie auch durch die Dideoxy-Kettenabbruchmethode [Sanger, F. et al (1977) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 74, 5463-5467] gemäss dem in Fig. 1A skizzierten Schema ausgeführt. In Fig. 3 sind die Nukleotidsequenz von etwa 8806 Resten, die vom 5'-Ende der vWF-mRNA ausgeht, und die entsprechende vorhergesagte Aminosäuresequenz dargestellt. Über die verbleibende Nukleotidsequenz des 3'-Teils der vWF-mRNA wurde zuvor berichtet [Sadler, J.E. et al (1985) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 82, 6394-6398; Verweij, C.L. et al (1985) Nucleic Acids Research 13, 4699-4717, basierend auf der niederländischen Patentanmeldung 85.00961]. Allgemein zeigt der Überlappungsteil unserer Nukleotidsequenz der vWF-cDNA mit der von Sadler, J.E. et al (1985) Proc. Natl. Acad. Sci USA 82, 6394-6398, keine Unterschiede. Die ersten 12 Nukleotide jedoch (entsprechend den Positionen 2217-2229) am 5'-Ende der vWF-cDNA auf dem Phagen lambda-HvWF1, der von diesen Autoren konstruiert wurde, sind vollständig abweichend von unserer Sequenz, welche ausgehend von drei unabhängigen überlappenden cDNA-eingefügten Segmenten aufgestellt wurde. Eine weitere Diskrepanz wurde in Position 2309 beobachtet. Unsere Analyse ergibt einen C-Rest, wohingegen Sadler, J.E. et al (1985) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 82, 6394-6398, einen A-Rest berichten, was in einem Prolin bzw. einem Histidin in dieser speziellen Position resultiert. Dieser Unterschied könnte in einem Polymorphismus im vWF-Gen liegen, obwohl der Prolinrest unabhängig davon durch automatisierte Aminosäuresequenzanalyse des reifen vWF-Proteins ermittelt wurde [Hessel, B. et al (1984) Thrombosis Research 35, 637-651].
  • Die Gesamtlänge, die von den benachbarten vWF-cDNASequenzen überspannt wird, beträgt 8814 Bp, unter Ausschluss des polyA-Endes von vWF-mRNA. Die Translationsinitiationsstelle wurde dem angezeichneten ATG-Codon zugeordnet (Position 1 bis 4), welches das erste Initiatorcodon stromabwärts des TAG-Nonsense-Codons (Position -79 bis -82) ist, welches gefolgt wird von einem offenen Translationsleserahmen von 8439 Nukleotiden [abgeleitet von unseren Sequenzdaten und denen von Sadler, J.E. et al (1985) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 82, 6394-6398). Diese Zuordnung wird durch die Beobachtung gestützt, dass die vorhergesagten 22 N-terminalen Aminosäurereste die charakteristischen Merkmale eines Signalpeptides aufweisen. Die Spaltungsstelle für eine Signalpeptidase mit der höchsten Wahrscheinlichkeit liegt zwischen den Glycin- und Alaninresten bzw. bei Position 22 und 23 [Von Heijne (1983) Eur. J. Biochem. 133, 17-21]. Dem vorgeschlagenen Translationsinitiationscodon geht eine untranslatierte Region von mindestens 230 Nukleotiden voraus.
  • Eine kontinuierliche vWF-cDNA-codierende Sequenz von 8439 Bp programmiert möglicherweise die Synthese eines Polypeptides von 2813 Aminosäureresten mit einem berechneten Molekulargewicht von 309 kD. Nach dem Wissen der Anmelder stellt dies die längste codierende Sequenz, die bis heute bestimmt wurde, dar. Eine computerunterstützte Recherche nach (partiellen) homologen Aminosäuresequenzen mit anderen Proteinen, die in der NIH-Proteinsequenz-Datenbank enthalten sind, ergab keine wesentlichen Ahnlichkeiten mit anderen Proteinen. Ausserdem wurde berichtet, dass das reife vWF-Protein ein Glycoprotein ist, das etwa 15% Kohlehydratreste enthält [Sodetz, J.M. et al (1979) J. Biol. Chem. 254, 10754-10760]. Wenn angenommen wird, dass die Kohlehydrateinheiten auch etwa 15 Gew.% zum berechneten Molekulargewicht von pro-vWF beitragen, dann wird das Molekulargewicht von pro-vWF etwa 350 kD betragen.
  • Besonderheiten der Aminosäuresequenz von Pre-vWF:
  • Ein Vergleich der vorhergesagten Aminosäuresequenz (Fig. 3) mit der ermittelten N-terminalen Aminosäuresequenz von reifem vWF-Protein [Hessel, B. et al (1984) Thrombosis Research 35, 637-651] bestätigt unsere vorhergehende Annahme [Verweij, C.L. et al (1985) Nucleic Acids Research 13, 4699-4717, basierend auf der niederländischen Patentanmeldung 85.00961], dass das vWF-Vorläuferprotein beträchtlich grösser ist als das bekannte 260 kD Glycoprotein [Wagner, D.D. et al (1983) J. Biol. Chem. 258, 2065-2067]. Ein Vergleich der vorhergesagten Aminosäuresequenz mit der N-terminalen Sequenz des reifen (225 kD) vWF-Proteins zeigt, dass die Nukleotidsequenz, welche reifes vWF-Protein codiert, bei Position 2290 beginnt. Diese Schlussfolgerung impliziert, dass das vWF-Vorläuferprotein 763 Aminosäurereste grösser ist als das reife Protein. Offensichtlich wird diese Pro-Sequenz (berechnetes MW 81 kD) durch Protein-Processing entfernt, woraus das reife vWF-Glycoprotein mit einem Molekulargewicht von etwa 225 kD entsteht.
  • Ein Homologiematrixvergleich der Aminosäuresequenz des vWF-Vorläuferproteins ergibt eine Vervierfachung einer Domäne (D1, D2, D3, D4) mit einer Länge von etwa 350 Aminosäureresten. Ein Teil dieser Domäne (D', etwa% Aminosäuren) scheint am N-Terminus des reifen vWF vorzuliegen. Fig. 4A zeigt die Anordnung dieser sich wiederholenden Domänen. Ein entscheidendes Merkmal der Pro-Sequenz ist, dass es hauptsächlich aus einer Verdoppelung der D-Domäne (D1, D2) besteht. Die Wiederholungseinheiten weisen eine signifikante Konservierung der Position von Cysteinresten auf, welche einen Hinweis auf eine strukturelle Ähnlichkeit der sich wiederholenden Einheiten darstellt. Interessanterweise umfasst die Pro- Sequenz eine Arginin-Glycin-Asparaginsäure-Seguenz ("RGD"-Sequenz) bei Position 698-702. Es ist gezeigt worden, dass ein Tetrapeptid mit der erwähnten Aminosäuresequenz mit Proteinen mit einer ähnlichen Sequenz, die an der Zellzusammenlagerung beteiligt sind, konkurrieren kann [Pierschbacher, M.D. et al (1984) Nature 309, 30-33]. Es wurde bemerkt, dass eine weitere RGD-Sequenz am C-terminalen Teil des reifen vWF-Proteins vorliegt [Sadler, J.E. et al (1985) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 82, 6394-6398].
  • In vitro-Translation von vWF-mRNA:
  • Eine vWF-cDNA von voller Länge wurde zusammengesetzt, um ihre Codierfähigkeit für ein unglycosyliertes Vorläufer-Protein mit einem MW von etwa 300 kD zu demonstrieren. vWF-cDNA in voller Länge wurde in das Plasmid pSP65 insertiert. Dieses Plasmid enthält den S. Typhimurium-Bakteriophagen-SP6-Promotor, welcher eine in vitro-"Run off"-Transkription von klonierten DNA-Sequenzen erlaubt, spezifisch dirigiert durch SP6-RNA- Polymerase [Melton, D.A. et al (1984) Nucl. Acids Research 12, 7035-7056]. Solche mRNA-Präparate können effizient unter Verwendung eines Reticulocytenlysates translatiert werden.
  • Zu Beginn wurde Plasmid pSP6330vWF (Fig. 1B) konstruiert, das eine kontinuierliche 6331 Bp vWFcDNA-Sequenz beinhaltet. Dieses Plasmid enthält die vollständige Codiersequenz für reifen vWF und zusätzlich eine Sequenz, die 18 Aminosäurereste vom C-terminalen Teil der Pro-Sequenz codiert. Der Beginn der Proteinsynthese, dirigiert durch aus pSP6330vWF-DNA transkribierte RNA, sollte am Methionincodon 8 Aminosäuren stromabwärts des N-Terminus von reifem vWF stattfinden. Translation der in vitro synthetisierten vWF-mRNA wird dann ein (unglycosyliertes) Polypeptid mit einem berechneten MW von 220 kD ergeben. Darauffolgend wurde pSP8800vWF (Fig. 1B) konstruiert, das die vollständige codierende Sequenz für Pre-vWF enthält. Dieses Plasmid wird ein Protein mit einem berechneten Molekulargewicht von 309.250 D codieren. Die Plasmide pSP6330vWF und pSP8800vWF wurden mit EcoRI bzw. SalI linearisiert und in vitro transkribiert. Die Ergebnisse der in vitro-Translation der verschiedenen vWF-mRNAs sind in Fig. 5 gezeigt. Die durch pSP6330vWF-DNA codierten Polypeptide zeigen ein MW von etwa 200 kD. Die Diskrepanz dieses MW mit dem berechneten MW (220 kD) ergibt sich möglicherweise aufgrund einer Ungenauigkeit in der MW-Abschätzung von grossen Proteinen in diesen Gelen. Die vollständige Codiersequenz von pSP8800vWF-DNA wird in ein Polypeptid mit einem MW, das wesentlich grösser als 200 kD ist, translatiert. Um eine genauere MW-Abschätzung für dieses aussergewöhnlich lange Polypeptid zu erreichen, stellten wir überlappende Polypeptidteile her, die aus ausgewählten Teilen der cDNA für vWF in voller Länge abgeleitet waren. Zu diesem Zweck wurde pSP8800vWF-DNA mit BamHI verdaut, und das Transkript (2855 nt lang) wurde translatiert. Es sollte bemerkt werden, dass 405 Nukleotide am 3'-Ende dieses Transkripts den 5'-Terminus des Transkripts darstellen, das aus pSP6330vWF, das mit EcoRI gespalten wurde, erzeugt wird. Daher sollte ein Zusammenzählen der MWs der oben erwähnten Polypeptide in einem MW von etwa 309 kD resultieren, nachdem die gemeinsame Proteinregion subtrahiert wurde. Das Protein, das von der mit BamHI verdauten Schablone abgeleitet wurde, hat ein geschätztes MW von etwa 100 kD, während, wie zuvor gezeigt, die mit EcoRI gespaltene Schablone pSP6330vWF ein Produkt von etwa 200 kD ergibt. Zusammenzählen dieser MWs und Subtraktion der gemeinsamen Region (15 kD) resultiert in einem geschätzten MW von 285 kD, welches in Übereinstimmung mit dem berechneten MW von 309.250 D ist. Ferner ergibt die Translation von Transkripten (1320 Nukleotide), abgeleitet aus pSP8800vWF-DNA, die mit XhoI verdaut wurde, ein Polypeptid mit einem MW von 39 kD. Dieses Ergebnis stimmt mit der Zuordnung der Translationsinitiationsstelle bei Position 1 bis 4 überein.
  • Aus diesen Daten schliessen die Anmelder, dass sie eine cDNA für vWF in voller Länge mit einer codierenden Sequenz von 8439 Bp konstruiert haben, welche die Synthese eines Vorläufer-vWF-Proteins programmiert, das aus 2813 Aminosäureresten besteht.
  • DISKUSSION
  • Diese Erfindung erreicht die Konstruktion eines Plasmids, das vWF-cDNA in voller Länge enthält. Nukleotidsequenzanalyse [diese Patentanmeldung; Verweij, C.L. et al (1985) Nucleic Acids Research 13, 4699-4717 basierend auf der niederländischen Patentanmeldung 85.00961; Sadler, J.E. et al (1985) Proc. Natl. Acad. Sci USA 82, 6394-6398] ergab, dass die Länge der assemblierten vWF-cDNA, unter Ausschluss der vom polyA-Schwanz abgeleiteten cDNA, 8805 Bp beträgt. Dieses Resultat stimmt mit der Länge von vWF-mRNA überein (etwa 9000 Nukleotide), wie durch Northern Blot-Analyse von Endothel(polyA)RNA bestimmt wurde [Verweij, C.L. et al (1985) Nucleic Acids Research 13, 4699-4717, basierend auf der niederländischen Patentanmeldung 85.00961). Die vollständige Codiersequenz für ein Vorläufer-vWF-Protein beträgt 8439 Bp, entsprechend einem unglycosylierten Polypeptid mit einem MW von etwa 309 kD. Die Translationsinitiationsstelle für dieses Protein konnte dem ATG-Codon in Position 1 bis 4 zugeordnet werden (siehe Fig. 3). Diese Zuordnung stimmt mit den Ergebnissen von in vitro-Translations-Experimenten mit Teilen der vWF-mRNA in voller Länge überein, die durch das SP6-Transkriptionssystem erzeugt wurden. Das glycosylierte Protein wird, sogar nach Entfernung eines Signalpeptides, beträchtlich grösser sein als 300 kD. Es wurde berichtet, dass das Molekulargewicht, das dem Vorläufer-Glycoprotein für reifen vWF zugeschrieben wird, 260 kD beträgt [Wagner, D.D. et al (1983) Biol. Chem. 258, 2065-2067). Die Diskrepanz mit dem MW, das die Anmelder dem Vorläufer-Protein zuordnen, kann von einer Ungenauigkeit der MW-Abschätzungen durch SDS-Polyacrylamidgel-Elektrophorese herrühren, wie sie bei grossen (Glyco)proteinen inhärent ist.
  • Die Sequenz, die reifen vWF codiert, beginnt bei 2286 Bp stromabwärts des Translationsinitiationscodons, wie aus einem Vergleich der festgestellten N-terminalen Aminosäuresequenz von reifem vWF [Hessel, B. et al (1984) Thrombosis Research 35, 637-651] mit der vorhergesagten Aminosäuresequenz (Fig. 3) geschlossen wurde. Es wurde gezeigt, dass diese 2286 Bp lange Prepro-Sequenz in der Lage ist, ein Polypeptid mit einem berechneten MW von 83 kD zu codieren.
  • Infolgedessen wird das Pro-vWF-Protein durch eine Protease weiterverarbeitet, wodurch sich zwei unterschiedliche Polypeptide ergeben. Es ist denkbar, dass die spezifische Spaltung zwischen den Arginin- und Serinresten in den Positionen 763 und 764 innerhalb der Weibel-Palade- Körper der Endothelzelle geschieht, da in Anwesenheit eines Proteaseinhibitors (PMSF) ein Komplex von reifem vWF mit einem weiteren Glycoprotein, bezeichnet als von Willebrand-Antigen II (vW AgII) [Montgomery, R.R. und Zimmerman, T.S. (1978) J. Clin. Invest. 61, 1498-1507], in diesen Organellen detektiert werden kann. Verschiedene Argumente können vorgebracht werden, welche darauf hinweisen, dass es wahrscheinlich ist, dass die Pro-Sequenz des Vorläufer-vWF-Proteins identisch ist mit vW AgII.
  • (i) Das MW der unglycosylierten Pro-Sequenz (83 kD) stimmt mit dem berichteten MW des vW AgII-Glycoproteins von 98 kD überein.
  • (ii) Es wurde gezeigt, dass sowohl vWF wie auch vW AgII durch kultivierte Endothelzellen synthetisiert werden, und dass diese Proteine zugleich bei Stimulierung mit 1-Desamino-8-D-argininvasopressin (DDAVP) [McCarroll, D.R. et al (1984) Blood 63, 532-535] freigesetzt werden.
  • (iii) Unter Verwendung von Immunofluoreszenztechniken wurde gezeigt, dass beide Proteine in der perinuklearen Region und in den Weibel- Palade-Körpern lokalisiert sind [McCarrol, D.R. et al (1985), J. Clin. Invest. 75, 1089-1095].
  • (iv) Sowohl vWF wie auch vW AGII liegen in Blutplättchen vor und werden zusammen nach der Blutplättchenaktivierung freigesetzt.
  • (v) Die Konzentrationen von vWF und vW AgII-Protein sind im Plasma linear verknüpft, und beide Proteine fehlen in Plasma und Blutplättchen eines Patienten mit einer schweren von Willebrand-Krankheit.
  • (vi) Wie zuvor erwähnt, kann ein Komplex zwischen vWF und vW AgII in Anwesenheit eines Serinproteaseinhibitors (PMSF), und nicht in Abwesenheit des Inhibitors detektiert werden.
  • Die vorhergesagte Aminosäuresequenz der Pro-Sequenz zeigt eine bemerkenswerte Struktur auf. Sie ist aus einem duplizierten Segment mit einer Länge von etwa 350 Aminosäureresten zusammengesetzt. Diese zwei Segmente weisen eine 37%-ige Aminosäurehomologie auf. Darüber hinaus weisen sie eine beträchtliche Konservierung ähnlich lokalisierter Cysteinreste auf, was darauf hinweist, dass Strukturmerkmale innerhalb dieser direkten Wiederholungseinheiten erhalten wurden. Zwei Kopien dieser Wiederholungseinheiten innerhalb der Pro-Sequenz liegen auch innerhalb des reifen vWF vor, wohingegen ein Teil dieser Wiederholungsregion am N-Terminus von reifem vWF vorliegt. Interne homologe Regionen wurden auch von Sadler, J.E. et al, Proc. Natl. Acad. Sci USA 82, 6394-6398 (1985), berichtet, wovon zwei dupliziert wurden, während eine in dreifacher Form vorliegt (Fig. 4B). Diese Wiederholungssequenzen überspannen eine Länge von etwa 1070 Aminosäureresten im reifen vWF-Protein. Die Wiederholungsstrukturen, die die Anmelder gefunden haben, sind unabhängig von denen, die von Sadler, J.E. et al, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 82, 6394-6398 (1985), berichtet wurden. Aus diesen Daten schliessen die Anmelder, das etwa 90 ob des Vorläufer-vWF-Proteins aus Wiederholungsregionen zusammengesetzt ist, was darauf hinweist, dass das Vorläufer-vWF-Gen sich aus einer Reihe von Verdoppelungsereignissen von mindestens vier verschiedenen Regionen entwickelt hat.
  • Die Pro-Sequenz kann an der Bildung von grossen Multimeren teilhaben, welche aus vWF-Dimeren zusammengesetzt sind [Wagner, D.D. und Marder, V.J. (1984), J. of Cell Biology 99, 2123-2130; Lynch, D.E. et al (1983), The Journal of Biological Chemistry 258, 12757-12760]. In diesem Zusammenhang kann es relevant sein, festzustellen, dass Pro-vWF extrem reich an Cysteinen ist (8,1%), welche hauptsächlich in den N- und C-terminalen Teilen des Proteins lokalisiert sind. Der Cysteingehalt der Pro-Sequenz ist sogar höher (8,6%). Es wurde gezeigt [Fowler, W.E. et al, J. Clin. Invest. 76, 1491-1500 (1985)], dass Disulfidbrücken an den C-Termini von vWF stäbchenförmige Domänen bilden müssen, welche zwei Untereinheiten verbinden. Multimerbildung sollte durch Verbindung dieser Dimere, wahrscheinlich wiederum durch Disulfidbrücken an ihren N-Termini, geschehen, wodurch globuläre Domänen erzeugt werden. Freie Sulfhydrylgruppen der Cysteinreste in der Pro-Sequenz sind wahrscheinlich eine Grundvoraussetzung für die Bildung von Multimeren.
  • Die Anwesenheit einer "RGD(C)"Aminosäuresequenz innerhalb der Pro-Sequenz kann auf eine weitere Funktion dieses Proteins hinweisen. Es wurde gezeigt, dass eine RGD enthaltende Region auf Proteinen, wie etwa Fibronectin und Vitronectin, eine entscheidende Rolle bei der Wechselwirkung mit Rezeptoren auf einer Zelloberfläche spielt [Pierschbacher, M.D. und Rouslahti, E. (1984) Nature 309, 30-33; Pytela, R, et al, Proc, Nat. Acad. Sci. USA 82, 5766-5770). Diese Wechselwirkungen werden durch RGD enthaltende Peptide inhibiert. Eine Wechselwirkung von reifem vWF mit aktivierten Blutplättchen wird auch durch RGD enthaltende Peptide inhibiert, was nahelegt, dass diese Region auf vWF an der Blutplättchenbindung beteiligt ist [Ginsburg, M. (1985) J. Biol. Chem. 260, 3931-3936; Haverstick, P.M. et al (1985) Blood]. Auf der Grundlage der Anwesenheit einer RGD-Sequenz sowohl in reifem vWF wie auch der Pro-Sequenz, welche vW AgII äquivalent sein kann, und einer erstaunlichen Homologie und einer strukturellen Konservierung zwischen diesen zwei Proteinen, nehmen die Anmelder an, dass die Pro-Sequenz eine ähnliche Funktion wie das reife vWF-Protein in einer spezifischen Wechselwirkung mit speziellen Zelloberflächenrezeptoren haben könnte.
  • LEGENDEN ZU DEN FIGUREN
  • Fig. 1: Strategie zur Konstruktion von vWF-cDNAs, dem Zusammenbau von vWF-cDNA in voller Länge und der Bestimmung der Nukleotidsequenz.
  • (A) vWF-mRNA ist durch einen Balken dargestellt; offene Fläche, Signalpeptid codierende Region; gestrichelte Fläche, Pro-Sequenz codierende Region; ausgefüllte Fläche, reifen vWF codierende Region.
  • Die Oligonukleotide (20-mere) A (6901-6921), B (4819-4839) und C (2467-2487), welche zur Primerdirigierten cDNA-Synthese und/oder als Sonden für Hybridisierungen verwendet wurden, sind durch kleine Balken gekennzeichnet. Das 575 Bp BglII-BamHI- und das 350 Bp HindIII-XhoI- Fragment, welche als Sonden für das Kolonie-Screening verwendet wurden, sind durch offene Balken gekennzeichnet. Unter der schematischen Darstellung der vWF-mRNA sind die fünf benachbarten vWF-Teil-cDNAs gegeben, welche zur Zusammensetzung der vWF-cDNA in voller Länge und für die Nukleotidsequenzierung verwendet wurden; die Fragmente I, II, 111, IV und V, welche in den S1-Nukleaseschutz-Experimenten verwendet wurden, sind oberhalb des vWF-cDNA-Inserts, von welchem sie abgeleitet wurden, gezeigt. Die Pfeile zeigen die Nukleotidsequenzierungsstrategie an. Im Fall der Sequenzanalyse nach dem Verfahren von Maxam und Gilbert (1977) wird die Position der radoaktiven Markierung durch eine kurze vertikale Linie am Ende eines Pfeils angegeben. Die Schrägstriche am Ende der Pfeile bedeuten, dass die Endmarkierung an einem Terminus war, der durch Vektor-DNA spezifiziert war. Es werden nur Restriktionsendonukleasenstellen angegeben, welche in dieser Untersuchung relevant sind. B, BamHI; Bg, BglII; E, EcoRI; H, HindIII; K, KpnI; M, Mst I; N, NarI; P, PvuII; S, SalI; Sc, SacI; X, XbaI; Xh, XhoI.
  • (B) Zusammenbau der vWF-cDNA in voller Länge. Plasmid pSP6330vWF enthält eine 6331 Bp vWF-cDNA-Sequenz, die sich von der HindIII-Stelle (Position 2235) bis zur SacI-Stelle (Position 8562) erstreckt, subkloniert in Vektor pSP64. Plasmid pSP8800vWF schliesst vWF-cDNA in voller Länge ein, die sich von der EcoRI-Stelle (siehe Tafel A) bis zur SacI- Stelle (Position 8562) erstreckt, subkloniert in Vektor pSP65. Restriktionsendonukleasestellen, die die Fragmente begrenzen, die zum Zusammenbau der vWF-cDNA von voller Länge verwendet wurden, sind mit einem Stern bezeichnet. Die EcoRI-Stelle am 5'-Ende der vWF-cDNA in voller Länge rührt vom EcoRI-Linker her, der zur Konstruktion von pvWF1330-DNA verwendet wurde. Die Stellen für Restriktionsenzyme, welche verendet wurden, um Plasmid-DNAs für eine in vitro-"Run off"-Transkription durch SP6-RNA- Polymerase zu linearisieren, sind durch einen Punkt gekennzeichnet. Die SalI-Stelle in Plasmid pSP8800vWF und die EcoRI-Stelle in Plasmid pSP6330vWF liegen in den Polylinkern der pSPTyp-Vektoren vor.
  • Fig. 2: S1-Nukleaseschutzanalyse. Endothel-polyA+RNA wurde mit [32P]-markierten Sonden hybridisiert, welche vWF-cDNASequenzen enthielten. Die Konstruktion der verschiedenen Sonden und die verwendeten Bedingungen sind in Abschnitt "Experimentelles Vorgehen" beschrieben. Die vWF-cDNA-Segmente, die in den Proben vorliegen, sind in Fig 1 gezeigt. Tafel A zeigt die Ergebnisse nach Elektrophorese der Proben in einem 0,8%-igen alkalischen Agarosegel. Tafel B gibt die Resultate nach Elektrophorese in einem 6%-igen Polyacrylamid-8 H Harnstoffgel an. Spuren 1: Hybridisierung mit Sonde III, enthaltend das 1444 Bp-vWFcDNA-Fragment 111 (Fig. 1). Spuren 2: Hybridisierung mit Sonde V, enthaltend das 2400 Bp vWF-cDNA-Fragment V (Fig. l). Spuren 3: Hybridisierung mit Sonde I, welche dem 585 Bp vWF-cDNA-Fragment I (Fig. 1) äquivalent ist. Spuren 4: Hybridisierung mit Sonde IV, enthaltend das 565 Bp vWF-cDNA-Fragment IV (Fig 1). Spuren 5: Hybridisierung mit Sonde II, enthaltend das 765 Bp vWF-cDNA-Fragment II (Fig. 1). Symbole: -, Inkubierung der hybridisierten Komponenten in Abwesenheit von S1-Nuklease; +, Inkubierung der hybridisierten Komponenten in Anwesenheit von S1-Nuklease; c, Inkubierung der Proben mit S1-Nuklease nach Hybridisierung in Abwesenheit von Endothel-polyA+RNA; M, einzelstrangige DNA-Längenmarkierer.
  • Fig. 3: Nukleotidsequenz von 8806 Bp von vWF-cDNA, abgeleitet vom 5'-Terminus von vWF-mRNA. Die Zählung beginnt am vermuteten ATG-Translationsinitiationscodon. Die vorhergesagte Aminosäuresequenz wird unterhalb der Nukleotidsequenz gezeigt und separat numeriert, wobei wiederum vom vermuteten Methionin-Translationsinitiationscodon ausgegangen wird. Potentielle N-gebundene Glycosylierungsstellen sind unterstrichen. Das Tripeptid Arginin-Glycin-Asparaginsäure ist eingerahmt.
  • Fig. 4: Interne Homologie mit dem Vorläufer für vWF.
  • (A) Anordnung der Aminosäuresequenzen der vier Wiederholungsdomänen D1, D2, D3, D4 und D'. Die EinBuchstaben-Notierung wird verwendet, und die Aminosäuren werden numeriert, wie in Fig. 3 bezeichnet. Reste, welche unter den vier oder fünf Wiederholungseinheiten identisch sind, sind eingerahmt.
  • (B) Schematische Darstellung von internen homologen Einheiten in Pro-vWF. Gezeigt sind die verdreifachte Domäne A (A1, A2 und A3) und zwei verdoppelte Domänen B (B1 und B2) und C (C1 und C2), wie von Sadler et al (1985) berichtet, und die vervierfachte Domäne D (D1, D2, D3 und D4). Die Zahlenposition dieser Wiederholungseinheiten werden aufgelistet: A1 (Reste 1242-1480), A2 (1480-1673), A3 (1673-1875), B1 (2296-2331), B2 (2375-2400), C1 (2400-2516), C2 (2544-2663), D1 (34- 7), D2 (387-746)> , D3 (866-1242), D4 (1947-2299) und D' (769-866).
  • Fig. 5: In vitro-Translation von vWF-mRNA.
  • Gekappte vWF-mRNA wurde in vitro hergestellt, wobei die "Run off"- Transkription mit SP6-RNA-Polymerase verwendet wurde, wie im Abschnitt "Experimentelles Vorgehen" beschrieben. Die RNA-Präparate wurden zu einem Reticulocytenlysat-Translationssystem zugegeben, das [35S]-Methionin enthielt, und Polypeptide wurden 90 Minuten lang synthetisiert. Die Polypeptide wurden auf einem 8%-igen SDS-Polyacrylamidgel fraktioniert und dann der Fluorografie unterworfen. N: MW-Marker-Proteine. E: endogen synthetisierte Polypeptide (ohne zugegebene RNA). Spur 1: Polypeptide, die durch vWF-mRNA, transkribiert aus pSP6330vWF-DNA, codiert werden, verdaut mit EcoRI. Spur 2: Polypeptide, die durch vWF-mRNA, das aus pSP8800vWF-DNA transkribiert wurde, codiert werden, verdaut mit SalI. Spur 3: Polypeptide, die durch vWF-mRNA, das aus pSP8800vWF-DNA transkribiert wurde, codiert werden, verdaut mit BamHI. Spur 4: Polypeptide, die duch vWF-mRNA codiert werden, die aus pSP8800vWF-DNA transkribiert und mit XhoI verdaut wurde.
  • Eine Probe des rekombinanten DNA-Plasmids pSP8800vWF im Stamm E. coli DH1 wurde am "Centraalbureau vor Schimmelcultures" in Baarn, Niederlande, unter der Nummer CBS 163.86 am 26. März 1986 hinterlegt.

Claims (6)

1. Rekombinante DNA, umfassend ein DNA-Fragment mit einer Basensequenz, wie sie im wesentlichen durch die Nukleotide 229-8670 in Fig. 3 gezeigt ist, welche einen Vorläufer des menschlichen von Willebrand-Faktors in voller Länge codiert.
2. Rekombinante DNA gemäss Anspruch 1, welche ferner ein von einem Vektorplasmid oder Phagen abgeleitetes DNA-Fragment enthält.
3. Menschliche oder tierische Zelle oder Mikroorganismus, welche gentechnologisch hergestellte rekombinante DNA, wie in Anspruch 1 oder 2 definiert, enthalten.
4. Zelle gemäss Anspruch 3, welche in der Lage ist, biologisch aktiven menschlichen von Willebrand-Faktor zu produzieren.
5. Verfahren zur Herstellung des biologisch aktiven menschlichen von Willebrand-Faktors, umfassend die Kultivierung einer Zelle, wie in Anspruch 4 definiert, und Isolierung des produzierten aktiven menschlichen von Willebrand-Faktors.
6. Verfahren zur Herstellung einer pharmazeutischen Zusammensetzung, die biologisch aktiven, menschlichen von Willebrand-Faktor umfasst, umfassend die Kultivierung einer Zelle, wie sie in Anspruch 4 definiert ist, Isolierung und Reinigung des produzierten, biologisch aktiven, menschlichen von Willebrand-Faktors und Formulierung desselben zusammen mit einem pharmazeutisch zulässigen Träger oder Corrigens zu einer pharmazeutischen Zusammensetzung.
DE8686200518T 1985-04-01 1986-03-26 Herstellung des menschlichen von-willebrand-faktors durch rekombinante dns. Expired - Lifetime DE3687761T2 (de)

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NL8500961A NL8500961A (nl) 1985-04-01 1985-04-01 Cdna-codering voor de humane von willebrand-factor, plasmiden met een dergelijke cdna-codering respektievelijk fragmenten ervan, alsmede micro-organismen, welke dergelijke plasmiden bevatten.

Publications (2)

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DE3687761D1 DE3687761D1 (de) 1993-03-25
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