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Gebiet der Erfindung
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Diese
Erfindung ist auf dem Gebiet der Flüssigkeitstherapie in Menschen
und insbesondere auf dem Gebiet der wässrigen Lösungen für parenterale, orale, Dialysis-
und Irrigationtherapie, die d-Betahydroxybutyrat-Anionen, in Kombination
mit ausgewählten
Kationen, verwenden.
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Frühere wissenschaftliche
Lehre
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Früher habe
ich verbesserte Elektrolytlösungen
für den
in vivo und in vitro Gebrauch geliefert, die l-Lactat- und Pyruvatanionen
und/oder d-Betahydroxybutyrat- und Acetoacetatanionen in jeweils
definiertem Verhältnis
in Kombination mit jeweils einem bestimmten Na:Cl Verhältnis enthalten;
siehe meine US Patente 4663166, 4663289, 4694050 und 4668400, ausgestellt
am 5. Mai 1987, 8. Mai 1987, 10. Mai 1987, beziehungsweise am 26.
Mai 1987. Jetzt wurde aber erkannt, daß die Vorteile der Einnahme
von d-Betahydroxybutyrat-Anionen nicht nur auf diese früher gelehrten
Beziehungen von Anionenpaarverhältnissen
zu Na:Cl-Verhältnissen
beschränkt
sein müssen.
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Früher wurden
nur racemische Mischungen von Lactatanionen, die sowohl d- als auch
die l-Formen von Lactat enthalten, in wässrigen Lösungen für Parenteraltheraphie beim
Menschen benutzt. Das andere organische Anion, das hauptsächlich in
parenteralen Flüssigkeiten
beim Menschen benutzt wurde, war Acetat. Soweit jetzt bekannt ist,
ist die natürliche
l-Form des Lactatanions bisher noch niemals in der Flüssigkeitstherapie
beim Menschen benutzt worden, abgesehen von der unnatürlichen
d-Form.
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Natriumlactatlösungen,
die in der pharmazeutischen Praxis benutzt werden, sind bezüglich ihrer
isomeren Strukturen noch nicht bestimmt worden. In den U.S. und
Britischen Pharmakopeia ist Lactat bereits definiert, und die Genehmigung
wurde vorschriftsmäßig für den Gebrauch
des d,l-Lactat-Gemisches bewilligt. Daher ist d,l-Lactat die Form,
die zur Zeit in der pharmazeutischen Praxis benutzt wird. Es wird
allgemein anerkannt, daß l-Lactat
die physiologisch vorherrschende Form ist, die auf verschiedenen
Wegen metabolisiert wird und andere Auswirkungen hat als das d-Lactat.
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Die
Toxizität
von d-Lactat beim Menschen wurde beschrieben (siehe Oh MS et al
N Eng J Med 301: 249–251,
1979; Perlmutter, DH et al J Pediatrics 102: 234–238, 1983; Stolberg, L et
al N Eng J Med 306: 1344–1348,
1982). Daher wurde jetzt herausgefunden, daß die d-Form nachteilige und
toxische Effekte hat, wenn sie Säugetieren
verabreicht wird. Wenn zum Beispiel eine wässrige 20 mM/l d-Lactat (oder
d-Milchsäure) einer
Ratte parenteral verabreicht wird, wird ein Anschwellen von Gehirngewebe
beobachtet, da das Gehirn d-Lactat, das langsam metabolisiert wird,
und zusätzlich
eine äquivalente
Menge an K+, einnimmt. Bei fortlaufender
Verabreichung entwickelt sich Koma, das Gehirnödem verschlimmert sich und
anschließend
folgt Tod. Wenn dagegen l-Lactat in ähnlicher Weise verabreicht
wird, verursacht die differentiale Konzentration von l-Lactat zwischen
intrazellularer und extrazellularer Flüssigkeit weder Koma noch Tod.
Bei einem anderen Beispiel weist Veech et al (Veech, RL und Fowler,
RC., "Cerebral Dysfunction
and Respiratory Alkalosis During Peritoneal Dialysis with d-Lactate
Containing Peritoneal Dialysis Fluids" ["Funktionsstörung des
Gehirns und Atmungs-Alkalose während
peritonealer Dialyse mit d-Lactat, das peritoneale Dialyseflüssigkeiten
enthält."]. Am. J. Med., 1987
(im Druck)) darauf hin, daß die
schwere häufig
auftretende metabolische Alkalämie,
die von Kenamond et al beschrieben wird ("Severe Recurrent Alkalemia in a Patient
Undergoing Continuous Cyclic Peritoneal Dialysis" ["Schwere
häufig
auftretende Alkalämie
bei einem Patienten, der sich einer fortlaufenden zyclischen peritonealen
Dialyse unterzieht"].
Am. J. Med., 548–550,
1986), sekundär
war zu einer Enzephalopathie, die durch den Einschluß von d,l-Lactat
in Routinedialyseflüssigkeiten
verursacht wird. Wegen derartiger Enzephalopathologie-Ergebnisse
sollten parenterale Lösungen,
die die racemischen d,l-Lactatanionen enthalten, für therapeutische
Zwecke nicht verabreicht werden.
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Alle
früheren
kommerziellen Formulierungen von Flüssigkeiten für eine Therapie
beim Menschen verwenden Lactat oder Milchsäure in racemischer d,l-Form,
wie es in den United States oder British Pharmacopeia definiert
ist (siehe in den United States Pharmacopeia, 21. Ausgabe, Januar
1985, S. 581, 945–946,
1186: United States Pharmacopeia Convention, Rockville, und British
Pharmacopeia 1980, S. 250, 666, 667, Her Majesty's Stationary Office, London). Natrium-d,l-Lactat-Lösungen werden
gegenwärtig
und herkömmlicherweise
für drei
Hauptzwecke in der gegenwärtigen
medizinischen Praxis verwendet. Erstens, Natrium-d,l-Lactat-Lösung wird
parenteral als Alkalisierungsmittel verwendet, um Azidose zu neutralisieren.
Zweitens wird es in der parenteralen Flüssigkeitstherapie verwendet,
um das Na:Cl-Verhältnis
von dem 1:1-Verhältnis,
das in einer normalen Salzlösung
gefunden wird, zu normalisieren. Drittens wird es als Gegenion in
peritonealen Dialyselösungen
verwendet. Zusätzlich
könnte
es auch in der gegenwärtigen
Hämodialyse
als Ersatz des Acetatanions verwendet werden, oder, in seiner H+-Form, als Säure, die zu einer Bicarbonat-Hämodialyseflüssigkeit dazugegeben wird.
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Vor
den Lehren, die in meinem US-Patent 4663166 enthalten sind, wurden,
soweit bisher bekannt, Pyruvatanionen, d-Betahydroxybutyrat-Anionen
und Acetoacetatanionen in wässriger
Lösung
noch niemals vorher in therapeutischen Flüssigkeiten für Menschen
verwendet.
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KURZE ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die
Reichweite der gegenwärtigen
Erfindung ist in den Ansprüchen
dieser Schrift definiert, auf die jetzt verwiesen werden sollte.
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Diese
Erfindung ist daher dadurch gekennzeichnet, daß sie über Flüssigkeitszusammensetzungen
berichtet, mit denen eine Flüssigkeitstherapie
erreicht werden kann, ohne Enzephalopathie oder metabolische Knochenkrankheiten
und andere Komplikationen hervorzurufen, die bei den gegenwärtigen Flüssigkeitsformulierungen
in einem lebenden Menschen, die die Einführung einer wässrigen
Lösung
in den Körper
eines solchen Menschen mit sich bringen, wobei die wässrige Lösung mindestens
einen durchdringenden mono-anionischen Metaboliten, nämlich d-Betahydroxybutyrat-Anionen,
enthält.
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Hier
wird l-Lactat als die Form des Lactatanions, die in Säugetiergeweben
gefunden wird, definiert und als l- oder L-Lactat bezeichnet. Es
wird durch seine Fähigkeit,
mit NAD+ zu reagieren und Pyruvat zu bilden, identifiziert,
eine Reaktion, die von Säugetier-Lactatdehydrogenase
(EC 1.1.1.27) katalysiert wird. Die Lactatform, die in wässrigen
Lösungen
rechtsdrehend ist, wird als l-(+) bezeichnet, während die Salze des l-Lactats, die
in wässrigen
Lösungen
linksdrehend sind, als l-(–)-Lactate
bezeichnet werden (siehe US Dispensatory. Osol, A., Pratt, R., Gennar,
AR., eds.[Herausgeber], S. 658. JR Lippcott. Philadelphia, 1973).
Pyruvat und Acetoacetat haben keine Stereospezifität.
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Diese
Erfindung ist insbesondere gerichtet auf stabile Flüssigkeiten
für die
konventionelle Verabreichung in Menschen, wie zum Beispiel, (a)
orale Einnahme einer wässrigen
Lösung,
(b) parenterale Therapie, einschließlich, zum Beispiel, intravenöser Verabreichung
einer wäßrigen Lösung, (c)
Dialysetherapie (Hämo- oder
peritoneal), bei der wäßrige Lösungen verwendet
werden, (d) Dialysetherapie (Hämo-
oder peritoneal), bei der Acetessigsäure mit d-Betahydroxybutyrat
ersetzt wird und/oder (e) Irrigationstherapie.
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Daher
werden überraschenderweise
Enzephalopathie, metabolische Knochenkrankheit und viele andere
Komplikationen vollkommen vermieden, wenn d-Betahydroxybutyrat an
Stelle des racemischen d-l-Lactats in Lösungen verwendet wird, die
bei der Flüssigkeitstherapie
verwendet werden und verursacht auch keine Veränderung in der bisher bekannten
nützlichen
physiologischen oder pharmakologischen Wirksamkeit solcher Flüssigkeiten.
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Im
allgemeinen kann eine Lösung,
die d-Betahydroxybutyrat enthält,
bei den selben Zwecken, bei denen bisher parenterale Flüssigkeiten
oder Dialyseflüssigkeiten
verwendet wurden, die racemische d,l-Lactatanionen enthalten, verabreicht
werden.
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Zum
Beispiel kann eine solche Lösung
dazu verwendet werden, Azidose, außer diabetische Ketoazidose,
Dehydrierung, Blutelektrolytverarmung, Schock, Fehlernährung und
Urämie
zu behandeln.
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Da
Mischungen von l-Lactatanionen und Pyruvatanionen und Mischungen
von d-Betahydroxybutyrat-Anionen und Acetoacetatanionen in solchen
Lösungen
jeweils gleichgewichtsnahe Paare bilden, die unter normalen physiologischen
Bedingungen weit in ihrer Konzentration variieren können, wie
es zum Beispiel in meinem US-Patent 4663166 beschrieben ist, können diese
Anionen mit wenigen oder gar keinen ungünstigen Nebeneffekten in parenteralen
Flüssigkeiten
verwendet werden. Darüberhinaus
(a) behält
die Verwendung dieser Anionenpaare im allgemeinen ein normales Plasma-Milliäquivalentverhältnis von
Natriumkationen zu Chloridanionen bei, (b) verhindert daher hyperchlorämische Azidose
und (c) erreicht Elektrolyt- und Flüssigkeits- und Wiederbelebungstherapie.
Die Anionen, über
die in dieser Erfindung gelehrt wird, erlauben einem, die bekannten
ungünstigen
Effekte von hohen Mengen an d-Lactatanionen zu vermeiden (siehe
Veech, RL, Fowler, RC, op wie oben aufgeführt) oder von Acetatanionen,
die jetzt die hauptsächlichen
organischen Anionen sind, die herkömmlicherweise den parenteralen
Flüssigkeiten
beigefügt
werden (siehe Veech RL. The toxic impact of parenteral solutions
on the metabolism of cells: a hypothesis for physiological parenteral
therapy. [Die toxische Auswirkung von parenteralen Lösungen auf
den Zellmetabolismus: eine Hypothese für die physiologische parenterale
Therapie] Am J Clin Nutr 44: 519–551, 1986).
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Andere,
weitere Objekte, Ziele, Zwecke, Merkmale, Vorteile, Darstellungen
und Anwendungen werden denen, die in dieser Wissenschaft erfahren
sind, aus den Lehren der vorliegenden Schrift, die zusammen mit den
Ansprüchen
eingereicht worden ist, klar werden.
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GENAUE BESCHREIBUNG
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Jedes
herkömmliche
Verabreichungsverfahren ist für
die Zwecke der Flüssigkeitstherapie
meiner vorliegenden Erfindung geeignet, obwohl parenterale (insbesondere
intravenöse)
Verabreichung während
der Hämo-
oder peritonalen Dialyse gegenwärtig
vorzuziehen ist.
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In
der Praxis basiert die Kalkulierung der Menge einer alkalisierenden
Infusionslösung,
die bei Erwachsenen benötigt
wird, auf einen durchschnittlichen Wert für den Wassergehalt des Körpers von
50 Gewichtsprozent und auf eine einheitliche intra- und extrazellulare
Verteilung von d-Betahydroxybutyrat.
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Diese
Methode ergibt natürlich
nur ungenaue Zahlen. Die Kalkulierung kann durch Ausrechnen der
gewünschten
Veränderung
in der Alkalireserve in Milli-Äquivalenten
erleichtert werden. Zum Beispiel muß, um die Alkalireserve bei
einem Patienten, der 70 kg wiegt, um 5 mÄqu. zu erhöhen oder zu vermindern, eine
Menge von d-Betahydroxybutyrat-Anionen von 70×6×0.5 = 210 mÄqu. verabreicht
werden. Um die Gefahr einer Umwandlung der Azidose in eine Alkalose
zu vermeiden, wird vor dem Versuch, eine vollständige Normalisierung der Alkalireserve
mit Hilfe eine Alkalilösung
erreichen zu wollen, abgeraten, und solche Lösungen sollten niemals ohne
zusätzliche
Gabe von Kalium verabreicht werden.
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Bei
Kindern muß man
einen höheren
Wassergehalt von ungefähr
66% in Betracht ziehen, damit die Rechnung relativ hohe Infusionsmengen
ergibt. Die Unterschiede zwischen den berechneten und beobachteten
Auswirkungen von alkalisierenden und azidifizierenden Verbindungen
kann sehr hoch sein, da die oben angegebene ungefähre Rechnung
eine Anzahl von wichtigen Faktoren außer Acht läßt.
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Viele
Autoren halten es nicht für
ratsam, bei diabetischer Azidose große Mengen an Natriumsalzen ohne
Kaliumsalze zu verabreichen. Andererseits wurde über sehr gute Ergebnisse in
der intensiven Lactatbehandlung von diabetischem Koma berichtet.
Es besteht kein Zweifel, daß eine
mäßige Alkalitherapie
mit l-Lactat und/oder Pyruvat bei diabetischer Ketose, bei der die
Alkalireserve sehr niedrig ist, angezeigt ist, da gezeigt wurde,
daß die
Insulinaktivität
durch Azidose verhindert wird und, daß Azidose den Blutzucker anhebt.
Es ist klar, daß die
Verwendung von d-Betahydroxybutyrat bei diabetischer Ketoazidose
nicht geeignet wäre.
Ebenso wird jeder, der in dieser Wissenschaft kundig ist, wohl anerkennen,
daß die
Ketonkörper
für die
Anwendung bei schwangeren Frauen nicht geeignet sind.
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Bei
der Verwendung von Lösungen
wie zum Beispiel der "Lactierten
Ringerschen Lösung" (siehe zum Beispiel
mein US Patent 4663166), bei übersättigtem
Körperwasser
und Elektrolyten, ist die 28 mM d,l-Lactat-Lösung der früheren Wissenschaft mit zum
Beispiel 28 mM l-Lactat-Lösung ersetzt.
Auf diese Weise wird das Na:Cl-Verhältnis in einer solchen L-Lactat-Lösung, wenn
gewünscht,
auf ein normales Verhältnis
von 1,36, das in normalem menschlichen Plasma gefunden wird, hin
verschoben. Auf diese Weise wird eine hyperchlorämische Azidose, die wegen der
großen
Infusionen von normalen Natriumchloridlösungen entsteht, vermieden. Dieselben
Betrachtungen gelten auch bei der Verwendung solcher Lösungen in
der Dialyse (siehe zum Beispiel meine US-Patente 4663166 und 4668400).
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Eine
bevorzugte Anwendung für
diese Erfindung besteht in der Verwendung von d-Betahydroxybutyrat,
wie angedeutet, in Lösungen.
Unter Bedingungen, bei denen eine lange Stabilität von gemischten wäßrigen Lösungen ein
praktisches Problem darstellt, verleiht die Verwendung von d-Betyhydroxybutyrat
alleine der Lösung
Stabilität
und ist dem gegenwärtig
angewendeten d,l-Lactat oder Acetat vorzuziehen.
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Bei
der parenteralen Therapie kann die gesamte Konzentration an d-Betahydroxybutyrat
von ungefähr 0,1
bis 2400 Millimol pro Liter gehen. Es können jedoch auch größere und
kleinere Mengen, j e nach Umständen
verwendet werden. Die Einführungsgeschwindigkeit
in einen menschlichen Patienten und die angewendete Dosierung sind
im allgemeinen dieselben wie die, die herkömmlicherweise in Lösungen,
die zum Beispiel d,l-Lactat enthalten, verwendet werden.
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Die
d-Betahydroxybuttersäure
kann auch also solche verwendet werden. Zum Beispiel kann sie in
Verbindung mit wäßrigen Bicarbonatanionen
verwendet werden: zum Beispiel in Lösungen, die Natriumbicarbonat enthalten.
Man kann auch in den Anfangslösungen
der vorliegenden Erfindung wäßrige Lösungen,
die zusammen mit d-Betahydroxybutyrat mindestens ein Kation aus
der Auswahl an Natrium, Kalium, Kalzium, Magnesium und Ammonium
verwenden, verwenden.
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Anorganische,
physiologisch akzeptierbare Anionen, abgesehen von Natrium, dürfen auch
anwesend sein, wie zum Beispiel Chlorid, Phosphat und Sulfat, wenn
es gewünscht
wird, und wenn sie anwesend sind, sollen die entsprechenden vorliegenden
Mengen vorzugsweise jeweils dem entsprechenden physiologischen Niveau ähnlich sein.
Ein Unterschied zwischen den Gesamtmilliäquivalenten der Kationen, die
in einer Lösung anwesend
sind und den Gesamtmilliäquivalenten
der organischen Anionen der spezifischen Gruppe, die in der Praxis
dieser Erfindung verwendet werden (d-Betahydroxybutyrat), kann durch
andere physiologisch akzeptierbare Anionen geliefert werden.
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Es
wird als physiologisch von Vorteil angesehen und ist allgemein in
der Praxis dieser Erfindung vorzuziehen, die jeweilige Menge der
entsprechenden organischen Metabolitanionen, den ungefähren physiologischen
Werten entsprechend anzuwenden. Auch, wenn eine Mischung der Monokarboxyl-Metabolitanionen in
einer gegebenen Lösung
verwendet wird, ist die Verwendung von Redox-Paar-Anionen nicht
notwendig, da diese Verwendung dieser bestimmten Monokarboxyl-Metabolitanionen
die toxischen Effekte, die bei der gegenwärtigen Verwendung von d,l-Lactat
oder Acetat entstehen, nicht hervorrufen. Weiterhin scheint es wünschenswert
zu sein, solche anionischen Metabolite in Verbindung mit Bicarbonatanionen
bei Bedingungen, bei denen große
Volumen von Flüssigkeit
verwendet werden sollen und eine Verabreichung von Kalorien nicht
gewünscht
wird, wie zum Beispiel bei der peritonealen Dialyse, zu verwenden.
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Zusätzlich und
auch vorzugsweise kann eine solche Lösung auch mindestens eine osmotisch
aktive, im wesentlichen nicht-ionische Substanz in Übereinstimmung
mit zum Beispiel Lehren der früheren
wissenschaftlichen Meinung bezüglich
d,l-Lactat und Acetat enthaltenden Lösungen, enthalten. Beispiele
solcher geeigneter nicht-ionischer Substanzen sind auch Glukose
(vorzugsweise), Fruktose, Glyzerin und Sorbitol. Typischerweise
und auch vorzugsweise hat eine solche Lösung eine Osmolarität im Bereich
von 240 bis 2400 mOsmol/Liter.
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Zusätzlich können Formulierungen,
die ionische Nährstoffe,
wie zum Beispiel l-Aminosäuren
enthalten, vom Zusatz mindestens einer der Metabolit-Monocarboxylsäureanionen,
die hier näher
beschrieben worden sind, einen Nutzen ziehen. Zum Beispiel können die
Acetatanionen, die in den gegenwärtigen
kommerziellen Aminosäureformulierungen
enthalten sind (die zu metabolitischer Knochenkrankheit führen), durch
solche Anionen ersetzt werden. Siehe zum Beispiel mein anderes angemeldetes
U.S.-Patent Serien-Nummer 810.916, das am 18. Dezember 1985 eingereicht
worden ist, und seine teilweise fortführende Anmeldung, die am selben
Tag mit eingereicht worden ist.
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Auch
hat eine Anfangslösung
in der praktischen Anwendung dieser Erfindung vorzugsweise einen pH-Wert
im Bereich von 5 bis 9, obwohl für
die Anwendung beim Menschen vorzugsweise ein pH-Wert von 7,4 in
Erwägung
zu ziehen ist.
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Zusätzliche
Kationen und Anionen können
in der Anfangslösung
auch enthalten sein, wie es zum Beispiel in meinem US-Patent 4663166
beschrieben wird.
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Daher
kann, wie oben angegeben, eine solche Lösung zusätzlich Bicarbonatanionen enthalten.
Der pH der entstehenden Lösung
kann auf einen gewünschten
Wert eingestellt werden. Ein solcher Wert sollte vorzugsweise im
Bereich von ungefähr
6 bis 8,4 sein. Das wird erreicht durch Zugabe der Wasserstoff-Form
von d-Betahydroxybuttersäure
in einer Menge, die genügend
groß ist,
daß sie
den gewünschten
Wert ergibt. Zum Beispiel, wenn ein Anion einer Säure, wie
zum Beispiel l-Milchsäure,
Brenztraubensäure,
d-Betahydroxybuttersäure
zu einer Lösung,
die anfangs Bicarbonat enthält,
gegeben werden soll, ist der gewünschte
pH einer solchen Lösung
für die
Verwendung bei der Hämodialyse
beim Menschen, durch folgende Formel wiedergegeben:
wobei:
HA
ist die Karboxylsäurekonzentration
in mol/Liter, pK
a' = 6 · 10 bei 38°C (siehe
Hastings, AB, et al., J. Biol. Chem. 79: 183–192, 1928).
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Bei
bevorzugten Anwendungen dieser Art, wie zum Beispiel Anwendungen,
die von 28 bis 40 mM/l HCO3 – enthalten
können,
können
im allgemeinen 2 bis 9 mM/l d-Betahydroxybuttersäure dazugegeben werden. Zur
Zeit zieht man solche Lösungen
im allgemeinen für
eine peritoneale oder Hämodialyse
den bereits bestehenden Flüssigkeiten,
die Acetessigsäure
oder d,l-Lactat enthalten, wegen der Toxizität der gegenwärtig verwendeten
Säuren
vor.
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Wahlweise
kann auch Kohlendioxyd zusätzlich
in einer solchen Lösung
gelöst
werden, zum Beispiel in dem Bereich, der in meinem US-Patent 4663166
beschrieben ist.
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Die
praktische Ausübung
der Methoden dieser Erfindung erfordert in keiner gegebenen Anfangslösung beide
Teile eines redox-aktiven gleichgewichtsnahen Monokarboxyl-Säurenpaares;
beide Anteile können einzeln
verwendet werden. Auch erfordert eine derartige Anwendung keine
Verwendung eines eng definierten Bereiches von Na+ zu
Cl– Milli-Äquivalent-Verhältnissen
(wenn beide dieser anorganischen Ionen anwesend sind).
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Daher
kann, wie es hierin beschrieben ist, eine Therapie erreicht werden
(einschließlich
Neutralisierung von Azidose, außer
diabetische Ketoazidose, Dialyse und/oder Flüssigkeits-, Elektrolyt- oder
Nährstoffersatz
in Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung), wenn das Anion, das hier beschrieben
ist, in einer Anfangslösung,
in der die Kationen unter Wasserstoff, Natrium, Kalium, Kalzium,
Magnesium und Ammonium ausgewählt
werden, verwendet wird.
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Bei
der praktischen Anwendung dieser Erfindung ist nur ein monoanionischer
durchdringender Metabolit (d-Betahydroxybutyrat) in einer Lösung enthalten.
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Daher
enthält
zum Beispiel eine Klasse von Lösungen,
die charakteristischerweise ein langes Regalleben und eine hohe
Stabilität
besitzt, als Anionen nur d-Betahydroxybutyrat-Anionen und wird hierin
der Einfachheit halber als Klasse I bezeichnet. Diese Klasse ist
besonders da nützlich,
wo eine Flüssigkeitslagerung für lange
Zeit wünschenswert
ist.
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In
Tabelle I sind die verschiedenen Darstellungen solcher exemplarischer
Klassen veranschaulicht.
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TABELLE
I Konzentrationsbereich
in mMol/Liter
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In
Tabelle II sind vier Klassen von physiologisch durchdringenden monoanionischen
Metabolitlösungen,
die für
jede der drei Hauptanwendungsgebiete geeignet sind, beschrieben.
Die Gattungsklasse ist in Typ-A-Lösungen der Tabelle I beschrieben,
in der früher
d,l-Lactat verwendet wurde, und solche verbesserten Lösungen können bei
der Behandlung gewisser Arten von metabolischer Azidose verwendet
werden. Bezüglich
oraler oder parenteraler Verwendung in der Wiederbelebung oder in
der Behandlung von Azidose oder bei schwerem Flüssigkeitsverlust bei Diarhöe kann die
Milli-Osmolarität
der Lösungen
weit variieren, von 240 mOsmol/L bis 4800 mOsmol/L. Bezüglich früherer Lehrmeinung,
wurden hypertonische Natriumchloridlösungen oder hypertonische Ringersche
Lactatlösungen
bei der Wiederbelebung weitverbreitet verwendet; solche Lösungen können als
Typ-A-Lösungen
dieser Erfindung neu formuliert werden. Typ-B-Lösungen in Tabelle II sind für Wiederhydratation,
elektrolytischen Ersatz, und/oder Ernährung geeignet. Typ-C-Lösungen in
Tabelle II sind für
die Verwendung als peritoneale Dialyse- und Hämodialyseflüssigkeiten geeignet. Typ-D-Lösungen können ähnlich verwendet
werden wie Typ-C-Lösungen,
aber derartige Verwendungen schließen die durchdringenden monoanionischen
Metaboliten in ihrer Wasserstoff-Form in Lösungen, die Bicarbonat enthalten, mit
ein, damit man einen gewünschten
pH-Wert auf eine Weise erreichen kann, die die gegenwärtigen toxischen
Effekte der hohen Mengen an Acetat oder d,l-Lactat vermeidet. Diese
Klasse-D-Lösungen
sind besonders dann geeignet, wenn eine Vermeidung hoher Mengen
an Monokarboxylsäuren
wünschenswert
ist. Wenn normale Metaboliten verwendet werden, verbessern diese
neuen Flüssigkeiten
die entsprechenden Flüssigkeiten,
die nach früherer
Lehrmeinung angewendet wurden, wie zum Beispiel Ringersche Lactat-
und Hämodialyseflüssigkeiten.
Bei geeigneter Dosierung sind diese Flüssigkeiten auch zur oralen
Einnahme geeignet, wie zum Beispiel unter Bedingungen, die eine
Therapie, bei der eine nahe Patientenbeobachtung nicht möglich ist,
erfordern.
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Zum
Beispiel kann man eine Behandlung von metabolischer Azidose, außer diabetischer
Ketoazidose, oder Wiederbelebung mit verbesserten Natrium-l-Lactat-
oder anderen Typ-A-Lösungen,
die in Tabelle II beschrieben sind, erreichen. Bei der Behandlung
von Azidose wird oft am Anfang eine parenterale Verabreichung gefolgt
von einer oralen Verabreichung bevorzugt.
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Zum
Beispiel kann man eine parenterale Flüssigkeitstherapie mit verbesserten
l-lactierten Ringer-artigen Lösungen
(Typ B) erreichen, wenn man die vorliegende Erfindung bei einem
menschlichen Patienten, der an Flüssigkeits-, Elektrolyt- und/oder
Nährstoffarmut
leidet, verwendet. Eine derartige Flüssigkeit kann je nach Wunsch
nicht-ionische gelöste
Nährstoffe,
gewöhnlich
Glukose, von 0 bis 280 mmol/Liter enthalten.
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Um
ein anderes Beispiel zu geben, man kann Dialyseflüssigkeitstherapie
mit einer verbesserten Dialyselösung
(Typ C) erreichen, wenn man die vorliegende Erfindung bei einem
menschlichen Patienten anwendet. Die herkömmlichen Methoden der Hämo- und
peritonealen Dialyse, die der früheren
Lehrmeinung bekannt waren, können
ebenfalls mit den verbesserten Flüssigkeiten dieser Art verwendet
werden. Daher wird die Renalfunktion eines lebenden menschlichen
Patienten mindestens teilweise ersetzt, indem das Blut des Patienten
durch die eine Seite der Dialysemembran hindurchgelassen wird, während eine
Dialyseflüssigkeit
durch die andere Seite einer solchen Membran hindurchgelassen wird.
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Bei
der Hämodialyse
wird vorzugsweise eine Dialyseflüssigkeit
vom Typ D verwendet, die von 20 bis 55 mM/L Bicarbonatanionen enthält. Eine
solche Lösung
enthält
auch einen genügenden
Anteil an d-Betahydroxybutyrat, das aus der Zugabe der genannten
Lösung
von d-Betahydroxybuttersäure
herstammt in einer Gesamtmenge, die ausreicht, um einen pH im Bereich
von 5,5 bis 8,2 zu erzielen. Eine derartige Lösung hat auch eine Milli-Osmolaritat
von 250 bis 310 mOs/l.
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Auf ähnliche
Weise kann, wenn eine peritoneale Dialyse durchgeführt wird,
eine Typ-D-Lösung,
die Bicarbonat enthält,
verwendet werden und das(die) Karboxyl-Metabolit-Säurematerial(ien),
das (die) oben beschrieben ist (sind) (was jeweils zutrifft), das
(die) ebenfalls anwesend ist (sind), aber hier in einer Menge, die ausreicht,
um einen pH-Bereich von 5,5 bis 7,5 zu erzielen. Die Milli-Osmolarität reicht
von 280 bis 550 mOs/L, was durch Auflösung von genügend nicht-ionischen Nährstoffen
in einer solchen Lösung
erreicht wird.
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Typ-D-Lösungen sind
auch für
die parenterale Verabreichung geeignet, und bei derartigen Verwendung
ist eine geeignete Zusammensetzung von Typ D ähnlich wie die oben erwähnten bei
peritonealer Dialyse.
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Man
wird es zu schätzen
wissen, daß zur
Bezeichnung von Millimol pro Liter m/M und mM/L nach herkömmlicher
Art verwendet wird.
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TABELLE
II Bevorzugte
Lösungen
(Neu) Einheiten
in mMol/Liter Losung
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Selbstverständlich ist
die Erfindung nicht auf die Merkmale und Darstellungen, die hier
besonders dargelegt wurden, sondern kann auch auf andere Art und
Weise durchgeführt
werden.