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Flaschengelatine. Vorliegende Erfindung bezieht sich auf die Verkapselung
von Flaschen und hat ein Kapselmaterial zum Gegenstand, welches einen absolut idichten
Abschluß ermöglicht, auch wenn die Flaschen mit einem Überaus flüchtigen Material,
wie z. B. Äther, gefüllt sind.
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Das neue Kapsel#material enthält als Grundsubstanz' Gelatine, gehört
also zu der bekannten Art von Verkapselungsmaterialien, die man als Flaschengelatine
bezeichnet hat. Im Gegensatz zu den bekannten Plaschengelatinen, welche außer Gelatine
oder Leim und leimartigen Stoffen (Kirsch-ummi oder Dextrin) nur noch Glyzerin und
Farbstoffe sowie etwas Karbolsäure zur Haltbarmachung enthalten, enthält die Flaschengelatine
gemäß vorliegender Erfindung noch wesentliche feste Zusatzstoffe, welche ihr sowohl
mehr Körper geben, so daß sie beim Tauchen in dickerer Schicht haftenbleibt, als
auch einen hohen Grad von Dichtheit, so daß Dämpfe in keiner Weise durch eine beim
Eintauchen des Flaschenhalses haftengebliebene Schicht hindurchdringen können. Die
Zusatzstoffe zur Gelatine, durch welche diese Wirkungen erzielt werden, sind Soda,
Zucker und Schlenunkreide, wobei an Stelle oder neben der Soda auch Glaubersalz
und statt oder neben der Schlemmkreide auch Tripolite ohne oder mit Zusatz von Talkum
benutzt werden kann. Um den Kapseln eine glänzende Oberfläche zu geben, kann man
sie mit einem tTberzug aus Gummiarabikum versehen.
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Ein Material für weiße Kapseln gemäß der Erfindung kann wie folgt
ge#vonnen werden: Man löst 25 bis ioo g in 11, 1 Wasser.
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Ferner stellt man eine Zuckerlösung her, welche auf % 1 Wasser
zwischen 25
und ioo g Zucker enthält. Diese beiden Lösungen können
miteinander vermischt werden, oder sie können jede für sich zu 5oo
g Gelatine zugefügt werden, welche man der Auflösung während eines Zeitraumes
' el von 8 bis 12 Stunden überläßt. 5oo g
Schlemmkreide, welche
mit Wasser zu einem dicken Brei angerührt worden, werden der Gelatinemischung zugesetzt,
nachdem die letztere so weit erhitzt worden, daß sie leichtflüssig ist. Das Gemisch
wird gerührt, um die Bestandteile innig miteinander zu mischen, worauf man es einva
5 Minuten stehenläßt, wonach es gebrauchsfähig ist. Die Erhitzung der Gelatinemischung
kann im Wasserbade erfolgen.
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Das Kapselmaterial kann auch auf folgende Weise bereitet werden:
25 1)is ioo g Soda und :25 bis 500'9 Zucker werden miteinander
gemischt und zu diesem Gemisch etwa 1 1 kalten Wassers hinzugefügt. Die Mischung
wird darauf gerührt, bis das Soda und der Zucker in Lösung gegangen
sind,
und die so gewonnene Lösung zu 5oo g
Gelatine zugesetzt, worauf man das Gemisch
etwa 81/, Stunden oder auch länger stellenläßt. Wenn man warmes Wasser an Stelle
von kaltem Wasser zur Auflösung der Soda und des Zuckers benutzt hat, dann braucht
die Lösung, nach dem Zusatz von Gelatine nur etwa 51/, Stunden zu stellen. Der Behälter
mit dem Gelatinegeinisch wird dann in heißes Wasser gestellt, dessen Temperatur
etwa zwischen 8o und ioo' C liegt, bis das Gemisch leichtflüssig geworden
ist. Darauf werden etwa 5oo - Schlemmkreide, welche etwa mit 1 kalten
Wassers angerührt worden, zu dem Gelatinegeinisch zugesetzt. Schließlich wird das
Ganze gerührt, bis die Bestandteile des Gemisches innig miteinander vermischt sind.
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An Stelle von Schlemmkreide kann man beispielsweise auch Tripolite
benutzen, und die Soda kann durch Glaubersalz ersetzt werden. Anstatt oog Schlemmkreide
für die 5 Z,
Mischung zu benutzen, 'können auch 5oo Talktim und 25o
g Schlemmkreide benutzt werden.
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Wenn ein farbiges Kapselmaterial gewünscht wird, dann wird der Mischung
ein Farbstoff, wie z.B. Kochenille oder ein geeigneter Anilinfarbstoff, in Wasser
aufgelöst und der Mischung zugesetzt, nachdem die Schlemmkreide oder ihr Ersatzstoff
der Gelatinemischung zugesetzt worden ist, und bevor das Gesamtgemisch innig verrührt
worden ist. Die Menge des flüssigen Farbstoffes hängt von der gewünschten Färbung
des Kapselmaterials ab. Für gewöhnlich genügen etwa 25 g der flüssigen Farbe
zur Färbung der oben angegebenen Menge.
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Wenn die Färbung der Kapseln nicht gleichförmig sein soll, d.h. wenn
die Kapseln zwei- oder mehrfarbig sein sollen, dann können die in das einfarbige
Kapselmaterial getauchten Flaschen nachträglich in eine weiter-e Farbsubstanz getaucht
werden. So verfährt man, wenn zwei Farben gewünscht werden. Wenn aber mehr als zwei
Farben verlangt werden, dann können die verlangten Farbstoffe auf die Kapseln durch
eine Bürste oder in anderer Weise aufgetragen werden. Anstatt den Farbstoff !den
anderen Bestandteilen einer weißen Kapselmischung einzuverleiben, können die fertig
gekapselten I Flaschen auch durch Eintauchen in eine einfarbige Farblösung gefärbt
werden.
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Wenn die Kapseln eine glänzende Oberfläche besitzen sollen, dann wird
eine hinreichende Menge Gummiarabikum, vorzugsweise in heißem Wasser, aufgelöst,
zugeset7t und mit der oben beschriebenen Gelatinemi'schung vermischt. 5o bis ioo
g Gummiarabikurn, in einer hinreichenden Menge Wassers gelöst, sind als Zusatz
zu der oben angegebenen Menge Kapselmaterial geeignet gefunden worden. Es kann aber
auch flüssi-es Gummiarabikum getrennt auf die Kapseln aufgebracht werden, indem
man entweder die verkapselten Flaschen darin einta.ucht, oder indem man die Kapseln
damit in geeigneter Weise überzieht.
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,Die im vorstehenden angegebenen Mischungsverhältnisse sind für die
Erreichung des Zweckes nicht zwing ,gend. Die Mengedes Zuckers, der bei der Herstellung
des Gemisches anzuwenden ist, hängt vom Grade der Elastizität der Kapsel ab, welche
man verlangt. je mehr Zucker zugesetzt wird, um so e-rößer istdie Elastizität der
Kapsel.
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Die Konsistenz der Masse kann gewünschtenfalls dünnflüssiger gemacht
werden, indem man sie beispielsweise im Wasserbade erwärmt.