DE364739C - Verfahren zur Herstellung von kuenstlichen Ledersohlen - Google Patents

Description

• Verfahren zur Herstellung von künstlichen Ledersohlen. Man hat schon aus Vulkanfiberpappe Lederersatz, insbesondere Schuhsohlen in der Weise hergestellt, 'daß man Vulkanfiberpappe sorgfältig trocknete, dann sie in einer Olemu'lsion so lange einweichte; bis sie vollständig von der Flüssigkeit durchzogen war, hierauf sie nochmals mehrere Tage lang getrocknet und dann wiederum längere Zeit einem wasserfreien ,Ölbad aussetzte, worauf die Pappe wiederum getrocknet wurde. Dies Herstellungsverfahren erforderte wegen der wiederholten langwierigen Trocknungen ganz erhebliche Zeit und war dadurch auch kostspielig. Die Trocknung vor der Behandlung mit Ölemulsion hatte zur Folge, @daß die Emulsion nur langsam und @dabei auch noch unvollkommen und ungleichmäßig bis in den Kern der Platte eindrang. Bei dem fertigen Erzeugnis beruhte endlich die Geschmeidigkeit ,der Platten nur auf dem Fett- bzw. Ölgehalt, der durch die Tränkung in die Platten hineingebracht war und dieser Gehalt 'an Tränküngssubstanz mußte durch einen Überzug von Gummilösung zurückgehalten werden.
• Im Gegensatz dazu wird bei dem neuen, den Erfindungsgegenstand 'bildenden Verfahren dauernde. Geschmeidigkeit von getränkten Vulkanfib,erplatten auch ohne äußeren, natürlich sich rasch abnutzenden Schutzüberzug; .dadurch erreicht, d'aß die Platten mit Chlorkalziumlösung behandelt werden.
• Gemäß -der Erfindung werden nämlich harte Platten aus Vulkanfiber in einer Dicke von i bis 6 mm, während längerer Zeit, 2¢ Stunden und mehr, in einem mit Wasser gefüllten Behälter angebracht. Danach werden sie aus dem Behälter herausgenommen :und, nachdem nur an fhrer Oberfläche vollständige Trocknung erreicht ist, mit einer Mischung von Wasser und einem Öl, welches sich mit Wasser mischen oder emulgieren läßt, wie z. B. sulfuriertem Rizinusöl (Tür#kischrotöl), bei einer niedrigen gleichmäßigen Temperatur getränkt.
• Wenn `diese Durchtränkung fertig ist, wird das an der Oberfläche der Platten haftende Öl sorgfältig entfernt, z. B. mittels chemischer Mittel. Die Platten werden dann in ein Bad, das .aus einer wäßrigen Chlorkalziumlösung (30 bis 32° B8) besteht, gebracht und verbleiben in dieser Lösung während! einer längeren Zeit, z. B. 24 Stunden und mehr.
• Nachdem: die Platten nach dieser Behand'-lung wieder ebenso getrocknet worden sind, sind -sie biegsam und geschmeidig, und zwar ,in dem Maße, daß sie genäht oder mit Stiften, Klammern, Nägeln oder Zapfen: befestigt werden können und sich besonders .als Sohlenlederersatz verwenden lassen.
• _ Beispiel: Harte Vulkanfilberplatten von 31 > > mm Stärke wurden in kaltes Wasser gelegt .und blieben darin während 24 Stunden. @Nachdem die Platten getrocknet waren, wurden sie für 24 Stunden in ein aus 2/. mit Wasser mischbarem öl (Boröl) und % Wasser bestehendes Bad gebracht, das eine gleichmäßige Temperatur von 2o bis 30° C hatte. Die Platten wurden sodann herausgenommen und von: dem an der Oberfläche haftenden 01 befreit, indem sie mit einer Mischung von % Ammoniak und kaltem Wasser sorgfältig gewaschen wurden, wonach sie wieder 24 Stunden zum Trocknen aufgehängt wurden. Darauf wurden die Platten in ein Bad gebracht, das aus einer wäßrigen Chlorkalziumlösung von 2o bis 3o° Be besteht. Hierin verblieben die Platten während 3 Tagen, wonach sie herausgenommen und getrocknet wurden. Die Platten: sind danach biegsam und geschmeidig, so daß sie genäht werden können.

Claims (1)

1. PATENT-ANSPRUcH: Verfahren zur Herstellung von künstlichen Ledersohlen aus Vulkanfiber in Plattenform durch Behandeln mit Ölemulsionen, dadurch gekennzeichnet, daß die Platten nach Aufweichen im Wasser nur oberflächlich .getrocknet, mit einer wäßrigen Ölemulsion getränkt und danach, wiederum nur oberflächlich getrocknet, der Einwirkung einer. Chlorlcal.ziumlösung ausgesetzt werden.