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Registrierapparat für Durchbiegungen und Seitenschwankungen. Gegenstand
der Erfindung ist eine Verbesserung des Registrierapparates für Durch-'biegungen
und Seitenschwankungen gemäß dem Patent 354$o9. Sie besteht darin, daß mittels geeigneter,
an der Führung des Schreibschlittens angreifender übertragungs-und Vergrößerungshebel
die Aufzeichnung des Diagramms in beliebigem Maßstabe erfolgen kann, wobei zwecks
günstiger Ausnutzung des Diagrammstreifens die seitlich in feststellbaren Schlittenführungen
gelagerten Vergrößerungshebel mittels ihrer Schlittenführungen nach entsprechenden
Höhenmarken ein- und festgestellt werden können. Außerdem ist zur Vermeidung der
nicht mit zuverlässiger Genauigkeit horizontal unter dem Schreibstift hindurchgleitenden
Millimetereinteilung des Diagrammstreifens und zur Verwendung beliebiger Diagrammstreifen,
neben dem Zeichenschlitten ein besonderer verstell- und feststellbarer Schreibschlitten
angeordnet, mittels dessen Schreibstift
die Einstell- oder Nullinie
genau in das Diagramm eingezeichnet wird. Außerdem kann die Vorrichtung in beliebiger
Lage sowohl in Verbindung mit einer Drahtleitung oder mittels einer starren Verbindung,
als auch mit einem Pendel zur Anwendung gelangen.
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Die Zeichnung veranschaulicht beispielsweise den Erfindungsgegenstand.
Sie zeigt den Apparat bei Einstellung auf fünffache Vergrößerung Abb. i in der Rückenansicht,
Abb.2 in der Vorderansicht, Abb. 3 im Längsschnitt; Abb. q. und 5 stellen die Papierführung
in Ansicht und Querschnitt, Abb.6 ein Anwendungsbeispiel zur Messung von Seitenschwankungen
mit Hilfe eines Pendels dar.
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Die Rückwand des zur Aufnahme des Apparates dienenden Gehäuses a ist
als Führungsrahmen i nach unten verlängert, in dessen Führungsschlitz 2 die aus
dem Gehäuse a herausragende Führungsplatte 3 des Führungsschiebers g eines in einer
Schieberführung d. des Apparates geführten Schreibschlittens q mittels eines Führungsorgans
5 feststellbar geführt ist. Mit der Platte 3 in Verbindung und in Schlitzen 6 derselben
lose geführt, sind sich kreuzende Vergrößerungshebel 7 mit ihrem nach außen gerichteten
Ende drehbar in Führungsschlitten 8 gelagert. Diese sind in Führungen 9 zu beiden
Seiten des Rahmens i verschiebbar geführt und können zwecks günstiger Ausnutzung
des Diagrammstreifens nach korrespondierenden Höhenmarken ein- und mittels Feststellorgan
io festgestellt werden. Hierbei erfolgt die Bewegungsaufnahme durch einen in Führung
i i in der Mitte des Führungsrahmens i verschiebbar angeordneten Aufnahmeschlitten
13, an dessen Oberseite ein Querstab 1¢ befestigt ist, von dem die Bewegung des
Aufnahmeschlittens 13 durch Längsstäbe 15 auf die Vergrößerungshebel 7 übertragen
werden. Dem gewünschten Vergrößerungsverhältnis entsprechend können die Längsstäbe
15 versetzt werden, wobei der Querstab 14 an seinen Enden sowie die Vergrößerungshebe17
mit verschiedenen, den Vergrößerungsmaßstab ergebenden Löchern 16 versehen sind,
in die die Längsstäbe 15 mittels ihrer Stiftorgane 17 eingreifen und dabei mittels
der an ihrer Rückseite befestigten Blattfedern 18 festgeklemmt werden. Bei Aufnahme
des Diagramms in natürlicher Größe erfolgt die Übertragung von der uerstrebe 1q.
mittels der Längsstreben i#- unmittelbar auf die Führungsplatte 3 des Führungsschiebers
g. Zur Vermeidung der mit Längsteilung versehenen Diagrammstreifen (Millimeterpapier),
bei denen ein genau horizontaler Verlauf der Längslinien in keineswegs zuverlässiger
Weise erfolgt, und zur Ermöglichung der Verwendung von Diagrammstreifen ohne jede
Einteilung ist neben dem Schreibschlitten q ein besonderer, in seiner Führung i9
beliebig ein- und feststellbarer Schreibschlitten 2o angeordnet, mittels dessen
zugehörigem Schreibstift 2i die Einstell- oder Nullinie selbsttätig und den
je-
weiligen Anforderungen entsprechend in das Diagramm eingezeichnet wird.
Zum Gebrauch der Nonien u eines ebenfalls neben der Führung des Schreibschlittens
q hierbei jedoch feststehend angeordneten Präzisionsmaßstabes t dient ein mittels
seines Einstellzeigers 12 am Maßstab geführtes sowie mittels eines mit dem Zeiger
korrespondierenden Nasenansatzes 22 zwischen die Nonien u greifendes und durch die
untere Gehäusewand hindurchgeführtes Stäbchen 23. Dieses kann mittels Führungs-
und Feststellvorrichtungen 24 entweder mit der Führungsplatte 3 oder mittels seiner
Verlängerung 25 mit dem Querstabe 14 des Aufnahmeschlittens 13 geführt und festgestellt
werden, j e nachdem die Endmaße in natürlichem oder der Vergrößerung entsprechenden
Maßstabe abgelesen werden sollen. Zwecks straffer Spannung des von der Abwickelwalze
v mittels Leitrollen w unter den Führungen der Schreibschlitten q und 2o hindurchgeführten
und auf eine durch Uhr-,verk y angetriebenen Rolle x aufgewickelten
Diagrammstreifens 27 besitzt die Abwickelwalze v eine verstellbare Hemmung 28, wobei
die Befestigung des Diagrammstreifens 27 an der Abwickelrolle x mittels einer Klemmvorrichtung
29 erfolgt. Zur wirkungsvollen Unterstützung des Apparates beim Feststellen desselben
in beliebiger Lage und Neigung ist der als dreiarmiger Hebel ausgestaltete und auf
Achse 3o seitlich schwenkbar an der Gehäuserückwand angeordnete Befestigungshebel
b mit einer gegen die Rückwand des Apparates anliegenden Scheibe 31 versehen. Hierbei
übergreift ein Feststellorgan 32 (Abb. i) die Scheibe 31 derart, daß die Scheibe
3 und damit der Hebel b in beliebiger Lage festgestellt werden kann. In zweckmäßiger
Weise ist die zur Aufnahme eines die Verbindung zwischen Apparat und Meßobjekt ermöglichenden
Stahlbandes 33 dienende Rolle j auf der Achse 3o des Befestigungshebels b drehbar
angeordnet, wobei sie gegen den Hebel b anliegend auf Hemmfedern 34. aufliegt. Die
Rolle j ist zwecks regelbaren Einhakens der an der Rückseite des Aufnahmeschlittens
13 befestigten und die Meßleitung unter Spannung haltenden Zugfeder h an ihrer Rückwand
mit Einhaköffnungen 35 versehen, die bei beliebiger Verdrehung
der
Rolle j ein leichtes und zweckentsprechendes Einhaken der Feder h ermöglichen. Das
an seinem Ende mit einem zum Anschluß des Stahlbandes 33 an das Meßobjekt, die Meßleitung
o. dgl. dienenden Karabinerhaken k versehene Stahlband 33 ist auf der Rückseite
des Aufnahmeschlittens 13 in Führungen 36 desselben geführt und- mittels Halteorgan
37 lösbar gehalten. Ein Feststellorgan 38 dient dazu, das Stahlband 33 zwischen
den Führungen 36 festzuklemmen. Um unter Ausschaltung des Stahlbandes 33 den Anschluß
einer starren Verbindung mit dem Aufnahmeschlitten 13 zu ermöglichen, besitzt
dieser an der Oberseite eine Klemmvorrichtung 39. Außerdem ist die Platte 3 der
Zeichenschlittenführung sowie der Aufnahmeschlitten 13 je mit einer Öffnung 43 und
44 versehen, in die bei Messung von Seitenschwankungen mittels Pendels die Pendelspitze
eingreift und die Verschiebung des Zeichenschlittens ermöglicht.
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Die Einstellung des Apparates der in einer der vorzunehmenden Messung
entsprechenden Weise mittels seines Hebels b befestigt ist, geschieht in der Weise,
d aß zunächst der Schreibschlitten q in Nullstellung gebracht und durch Anziehen
des Feststellorgans 5 festgelegt wird, worauf nach Aushaken der Zugfeder h die Verbindung
des abgerollten Meßbandes mit dem Meßobjekt oder einer besonderen Meßleitung erfolgt.
Diese wird nun mittels Rolle j straff angezogen und mittels des Feststellorgans
37 in der Führung 36 des Aufnahmeschlittens 13 - festgeklemmt, worauf nach Zurückdrehen
der Rolle j die Zugfeder lt eingehakt wird. Nunmehr wird nach Lösen des Feststellorgans
5 des Schreibschlittens q das Schubstäbchen a3, 25 der Nonien u mittels des
Zeigers 12 genau nach dem Maßstabe n eingestellt und j e nach dem gewünschten Maßstabe
(natürliche Größe oder vergrößert) mittels einer der Feststellvorrichtung 24 festgestellt,
und dann werden die Nonien angelegt. Nach Ein- und Feststellen des Schreibschlittens
2o für die Nulllinie und deren Festlegung durch kurzen Ablauf desDiagrammstreifens
kann die Messung erfolgen. Bei Verwendung einer starren Verbindung zwischen Apparat
und Meßobjekt erfolgt der Anschluß derselben unter Ausschaltung des Meßbandes direkt
mittels einer Klemmvorrichtung 38 mit dem Aufnahmeschlitten i3.
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In besonders günstiger Weise lassen sich mittels eines als Festpunkt
dienenden Gewichtspendels 40 (Abb. 6) Seitenschwankungen jeder Art durch den Apparat
aufnehmen. Zu diesem Zwecke wird der Apparat in den Boden eines das Pende14o tragenden
jochartigen Trägergestelles eingelegt und an entsprechend ausgebildeten Halteorganen
41 derart befestigt, daß die Pendelspitze 42, je nach dem gewünschten Aufzeichnungsmaßstab,
in Schlitz 43 der Führungsplatte 3 oder Schlitz 44 des Aufnahmeschlittens 13 eingreift,
wobei das genaue Einstellen des Apparates in die Nullstellung in einfacher Weise
mittels geeigneter, den Pendelträger beeinflussender Justierschrauben erfolgt. Hierbei
wird nun durch das praktisch feststehende Pendel der Schreibschlitten festgehalten,
wogegen der Apparat durch sein Aufliegen auf dem Meßobjekt jede, wenn auch noch
so minimale Bewegung derselben mitmacht und dadurch die unbedingt genaue Aufzeichnung
des Diagramms bewirkt. Durch die Verbindung des Apparates mit einem als Festpunkt
dienenden Gewichtspendel wird es ermöglicht, daß das Aufnehmen der Seitenschwankungen
sowohl an jedem beliebigen Punkt des Meßobjektes, als auch hauptsächlich bei solchen
Meßobjekten zuverlässig erfolgen kann, bei denen kein die Messung ermöglichender
Festpunkt, *ie z. B. bei hohen Brücken o. dgl., vorhanden ist.
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Die besonderen Vorteile dieser Erfindung beruhen sowohl auf der Möglichkeit,
die Registrierung der Meßergebnisse nunmehr beliebig in natürlichem oder vergrößertem
Maßstabe vorzunehmen, sondern auch in der weiteren Durchbildung und Verbesserung
des gesamten Apparates, derart, daß eine Anwendbarkeit nicht nur unbeschränkt, sondern
auch in zuverlässiger Weise erfolgen kann.