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Strangpresse zur Herstellung allseitig geschlossener Hohlsteine. In
dein Patent 359204 ist eine Strangpresse zur Herstellung allseitig geschlossener
Hohlsteine beschrieben, die im wesentlichen dadurch gekennzeichnet ist, daß der
geradlinig geführte Kern nicht in einem Führungsgehäuse, sondern frei im Preßkopf
liegt, so daß er sich unmittelbar in der Masse hin und her bewegen kann. Obwohl
diese Presse sich zur Herstellung einkammeriger Hohlsteine vorzüglich bewährt hat,
so erweist sie sich zur Herstellung mehrkamrneriger Hohlsteine als weniger brauchbar,
weil die Anbringung mehrerer Kerne auf einem gemeinsamen Kernhalter konstruktive
Schwierigkeiten verursacht und weil außerdem bei der Zurückführung der Kerne aus
dem Mundstück in den Preßkopf die 'Vorschubgeschwindigkeit der äußeren Strangteile
sich infolge der durch die konische Gestalt des Mundstückes bedingten Ouerschnittsveränderung
der Durchtrittskanäle gegenüber dem zwischen den parallel geführten Kernen liegenden
und daher immer gleichen Querschnitt besitzenden Mittelteil verändert, wodurch Ungleichmäßigkeiten
in der Steinbildung hervorgerufen werden.
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Die Erfindung ist nun eine Weiterausbildung der Strangpresse nach
dem Hauptpatent und bezweckt, diese letztere auch für die Herstellung mehrkammeriger
Hohlsteine einzurichten. Das wird im wesentlichen dadurch erreicht, daß die Kerne
schwingbar im Preßkopf angeordnet sind, so daß sie ihre hin und her gehende Bewegung
statt geradlinig auf einem Kreisbogen ausführen. Infolge dieser Ausbildung werden
die Vorzüge, welche sich aus der hin und her gehenden Bewegung der Kerne unmittelbar
in der Masse ergeben, gewahrt und gleichzeitig die vorstehend hesprochenen Nachteile
der geradlinigen Führung der Kerne beseitigt.
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Die Luftzuführung in die sich bildenden Hohlräume kann in gleicher
Weise wie nach dem Hauptpatent durch Hohlausbildung der Kerne und ihrer Tragarme
geschehen. Sie kann jedoch auch in der Weise erfolgen, daß die Vollwand bei ihrer
Bildung nicht vollständig geschlossen wird, sondern eine kleine Öffnung frei läßt,
durch die während der Bilclung des Hohlraumes die Außenluft Zugang erhält. Es hat
sich bei Versuchen gezeigt, daß man es bei dem unmittelbar in der 1lasse hin und
her gehenden Kern durch Veränderung des Kernhubes in der Hand hat, die Vollwand
vollständig oder nur teilweise zu schließen. Bei der Zurückbewegung des Kernes in
den Preßkopf drängt sich nämlich die unter Pressung stehende Masse von allen Seiten
gleichmäßig um den Kern herum, so daß der Hohlstrang hinter dem Kern sich birnenförmig
zusammenschließt. Je nach der Größe des Weges, den der Kern aus dem Mundstück in
den Preßkopf zurücklegt, kann
man es nun regeln, daß der Zusammenschluß
der Wandungen des Hohlsteines vollständig oder nur teilweise erfolgt, so daß im
letzteren Fall eine mehr oder minder große Öffnung in der Steinstirnwand erhalten
bleibt. Man ist auf diese Weise von der Verwendung jeglicher Hilfsmittel zur Zuführung
der Außenluft in den Steinhohlraum befreit, indem man lediglich die Hubgröße des
Kernes einzustellen braucht.
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In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise in einer
Ausführungsform dargestellt.
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Abb. i zeigt einen senkrechten Längsschnitt durch den Preßkopf und
das Mundstück, wobei sich die Kerne im Mundstück befinden und der Strang als Hohlstrang
das Mundstück verläßt.
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Abb. 2 zeigt dieselbe Ausführungsform, wo-1-.ei jedoch die Kerne teilweise
in den Preßkopf zurückgeführt sind und sich hinter ihnen die Masse von allen Seiten
gleichmäßig zur Bildung der Vollwand zusammenschließt.
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Abb. 3 entspricht sonst der Abb. i und zeigt jedoch die Kerne so'
weit in den Preßkopf zurückgeführt, daß sich hinter ihnen eine vollkommen geschlossene
Vollwand bildet.
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Abb.4 zeigt eine Stirnansicht der gebildeten Hohlsteine und Abb.5
veranschaulicht schematisch eine Ausführungsform des Antriebes der Kerne und der
Verstellbarkeit ihrer Hubgröße, wobei die Abbildung im Verhältnis zu Abb. i tim
9o° gedreht ist.
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An den Preßzylinder a, der die übliche Förderschnecke b enthält, ist
ein besonders gestalteter Preßkopf c mit Mundstück d angeschlossen. In seitlichen
Ausbauchungen des Preßkopfes sind um Zapfen e Hebel f schwingbar gelagert, die die
Kerne g tragen. An der Stirnseite sind die letzteren mit einer Einlage k aus Gips
oder anderer, an Ton nicht haftender Masse versehen, welche das Abheben des Kernes
von der gebildeten Vollwand beim Hubwechsel erleichtern. Die Zapfen e sind abgedichtet,
durch den Preßkopf nach außen geführt und tragen dort Hebelarme i, die durch Schubstangen
j an eine durch ein Spannschloß k mit Rechts- und Linksgewinde in der Länge verstellbare
Stange-1 angeschlossen sind. Die Stange greift an einem Zapfen in an, .der in einer
Schlitzführung n einer Kurbelscheibe o verstellbar ist. Die Kurbelscheibe sitzt
auf der Hauptantriebswelle p der Maschine und erhält von dieser ihren Antrieb.
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Die Wirkungsweise ist die folgende: Befinden sich die Kerne g in der
Stellung gemäß Abb. i, d. h. innerhalb des Mundstückes, so verläßt der Strang das
Mundstück als Hohlstrang. Werden die Kerne nun durch Drehung der Kurbelscheibe o
aus dem Mundstück heraus und in den Preßkopf zurückgeführt, so schließt sich hinter
ihnen der Hohlstrang allmählich von allen Seiten nach der Mitte birnenförmig zusammen,
wie dies Abb. 2 zeigt, und bildet in der Endstellung der Kerne.gemäß Abb. 3 die
Vollwand. ' Werden nun die Kerne wieder nach vorwärts in (las Mundstück hineingeführt,
so drücken sie, da sie sich schneller als die Masse bewegen, auf die Rückseite der
gebildeten Vollwände und geben dieser hier glatte Flächen. Haben die Kerne ihre
Endstellung im Mundstück erreicht, so erfolgt wiederum der Austritt des Stranges
als Hohlstrang.
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Durch die Verstellung des Zapfens na in der fiehlitzführung n kann
man den Hub der Kurbelscheibe o verändern, wobei die Länge der Stange
L mittels des Spannschlosses h dein veränderten Kurbelhub angepaßt wird.
Entsprechend dem Kurbelhub ändert sich auch (lie Hubgröße der Kerne g. Man kann
sonach diese letztere derart einstellen, daß bei der Zurückführung der Kerne in
den Preßkopf die Masse sich nicht vollständig, sondern bis auf eine kleine öffnung
q (Abb. 4.) hinter ihnen schließt, durch welche bei der erneuten Bildung der Hohlstrangschicht
die Außenluft in den gebildeten Hohlraum eintreten und den Druckausgleich mit der
Außenluft herstellen kann. Diese in den Vollwänden bleibenden kleinen öffnungen
sind für den Stein selbst kein Nachteil, sondern sie wirken im Gegenteil vorteilhaft
und sind notwendig, weil sie das Austrocknen und das nachträgliche Brennen des Steines
erleichtern.
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Gegebenenfalls kann der hin und her schwingende Kern natürlich auch
zur Herstellung einkammeriger Hohlsteine Anwendung finden.