DE357601C - Stromabnehmer fuer elektrische Freileitungen - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM 28. AUGUST 1922

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

- M 357601 KLASSE 21 c GRUPPE 21

(A 35301 FIII/2i c^x)

Allgemeine Elektricitäts-Gesellschaft in Berlin. Stromabnehmer für elektrische Freileitungen. Patentiert im Deutschen Reiche vom 16. April 1921 ab.

Die Erfindung bezieht sich auf einen

Stromabnehmer für elektrische Freileitungen, wie er z. B. bei Bau- und Reparaturarbeiten an elektrischen Bahnen oder in landwirtschaftlichen Betrieben gebraucht wird, wenn man von einer elektrischen Freileitung vorübergehend Strom für eine Arbeitsmaschine entnehmen will. Es sind Stromabnehmer für diese Zwecke in verschiedenen Ausführungsformen bekannt. Der einfachste dieser Art

besteht darin, daß man den mit einer Zuleitung versehenen Haken, der an einer Stange befestigt ist, auf den Draht aufhängt, von dem man Strom abnehmen will. Ferner sind Stromabnehmer bekannt, die aus einer an einer Stange befestigten Gabel bestehen und den Draht von der Seite festklemmen. Bei den Oberleitungsdrähten von elektrischen Bahnen ist der Draht häufig mit einer starken Oxydschicht überzogen und ferner durch das von der Fahrrolle oder dem Bügel sich abstreifende Schmiermaterial bedeckt, so daß in den meisten Fällen mit den gebräuchlichen Stromabnehmern kein guter Kontakt ευ erzielen ist. Um dies zu erzielen, ist es häufig notwendig, die Berührungsstellen durch Hin- und Herschieben des Stromabnehmers blank zu scheuern.

Gemäß vorliegender Erfindung wird dieser ao Ubelstand dadurch beseitigt, daß die Berührungsstelle durch den Stromabnehmer beim Aufschieben von selbst blank gescheuert wird. Erreicht wird dieses dadurch, daß an Stelle eines einfachen Hakens oder einer einfach gebogenen Drahtklammer eine mit mehreren Windungen oder Schlaufen versehene Gabel verwendet wird, deren Zinken gegeneinander federn und den Draht von der Seite festklemmen. Infolge der Verwendung von mehreren Windungen bzw. Schlaufen ist man in der Lage, Federdraht von verhältnismäßig großer Stärke zu verwenden und dennoch eine gute Federung zu erhalten.

Auf der Zeichnung ist die Erfindung in zwei Ausführungsbeispielen dargestellt.

Nach den Abb. 1 und 2 ist an der Stromabnehmerstange α die aus einem starken, gut federnden Kupferdraht gebogene Gabel befestigt, die aus den beiden äußeren Zinken b und c sowie der mittleren Zinke d besteht. Damit diese Zinken gut gegeneinander federn, ist der Draht auf jeder Seite in zwei Windungen gebogen, und zwar nach den Abb. 1 und 2 in einer kleineren Windung e und einer größeren Schlaufe /. Das Ende der mittleren " Zinke d ist, wie aus der Abb. 1 ersichtlich, abgebogen, so daß ein leichtes und bequemes Aufstecken des Stromabnehmers auf den Leitungsdraht möglich ist. Wird der Stromabnehmer auf den Leitungsdraht aufgeschoben, so federt die mittlere Zinke d nach außen und der Leitungsdraht m wird, wie aus der Abb. 3 ersichtlich, zwischen den Zinken h und c einerseits und der mittleren Zinke d andererseits festgeklemmt. Es ist ohne weiteres klar, daß hierdurch ein guter und sicherer Kontakt erfolgen muß.

Die Befestigung der Stromabnehmergabel mit der Stange α erfolgt nach dem Ausführungsbeispiel der Abb. ι und 2 in der Weise, daß die Enden umgebogen und in die Stange a eingelassen sind. Durch die Klemmplatte g und den durch die Stange α hindurchgehenden Schraubenbolzen h wird die Gabel mit der Stange fest verbunden. Die Befestigung der Zuleitung zu der Arbeitsmaschine erfolgt durch die auf dem Schraubenbolzen h sitzende Flügelmutter *.

In den Abb. 3 und 4 ist ein zweites Ausführungsibeispiel dargestellt. Hier ist der Draht nicht in zwei verschieden große Windungen gebogen, sondern die Windungen sind gleich groß und liegen nebeneinander. Die Wirkungsweise ist im übrigen dieselbe wie bei der Ausführung nach den Abb. 1 und 2. Ferner ist bei dem Beispiel nach den Abb. 3 und 4 als Stromabnehmerstange eine hohle Stange, z. B. eine Bambusstange, genommen, bei der die Leitungen für die Stromführung im Innern der Stange angeordnet sind. In diesem Fall ist die Stromabnehmergabel in einem besonderen Einsatzstück k befestigt, das seinerseits mit der Stange verbunden wird. An dem Einsatzstück ist ferner die Anschlußschraube / für die Stromleitung angeordnet.

An Stelle des in der Zeichnung angegebenen Runddrahtes für die Gabel kann selbstverständlich auch Flachdraht verwendet werden, oder die Gabel kann auch aus einem Blech mit herausgebogenen Zungen bestehen.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Stromabnehmer für elektrische Freileitungen mit an einer Stange befestigter Gabel, dadurch gekennzeichnet, daß die Gabel aus einem in mehreren Windungen gebogenen Metalldraht besteht, zum Zweck einer guten Federung und Kontaktbildung.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.