DE357235C - Verzoegerungsrelais - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Verzögerungs-r relais, dessen Kontaktvorrichtung mittels einer Hauptsteuervocrichtung (Anker) und einer von dieser beeinflußten Hilfssteuervorrichtung in Wirkung gesetzt wird. Bei derartigen Relais ist es bekannt, als Verzögerungsmittel ein durch eine Feder betriebenes Windfanglaufwerk zu verwenden, dessen Antriabsfeder durch die Ankerfeder des Relais nach jedem Ablauf wieder aufgezogen wird. Die Erfindung besteht darin, daß die Kontaktvorrichtung durch eine Schwungmasse der HilfsSteuervorrichtung derart in Schwingung gesetzt wird, daß das Arbeiten dieser Kontaktvorrichtung für eine bestimmte Zeitdauer unwirksam gemacht wird. Durch diese Einrichtung ist eine wesentliche Vereinfachung des Verzögerungsrelais erzielt. Außerdem ist hierdurch der Vorteil erreicht, daß die Zeitdauer, während welcher die durch das Verzögerungsrelais auszulösende Wirkung unterdrückt werden soll, innerhalb sehr weiter Grenzen geändert werden kann. Die Hilfsstettervorrichtung ist zweckmäßig mit einem einstellbaren Gewicht versehen, welches zusammen mit dem einen der Relaiskontakte in Schwingung gesetzt wird, sobald mit Hilfe des Relaisankers ein Stoß auf diesen Kontakt ausgeübt wird. Durch Einstellung des mit dem Relaiskontakt verbundenen Gewichtes kann

die Frequenz und daher die Schwingungsdauer des Kontaktes geändert werden. T)ie Schwingungsdauer des Kontaktes kann ferner durch Änderung des Ankerausschlages geregelt werden.

In den Abbildungen ist ein nach der Erfindung hergestelltes Verzögerungsrelais in zwei verschiedenen Ausführungsformen veranschaulicht.

ίο Die Abb. ι zeigt ein nach der Erfindung gebautes Relais, welches mit einem Zähler M in Verbindung gebracht ist, der erst dann arbeiten soll, nachdem von dem Augenblick der Schließung des Relaisstromkreiises ab eine bestimmte Zeit verstrichen ist.

In der Abb. 2 ist eine Ausführungsform des Relais dargestellt, welches mit einem Differentialrelais in der Weise zusammenarbeitet, daß ein Stromkreis eine bestimmte Zeit offen ao gehalten wird.

Die Wirkungsweise der in der Abb. ι dargestellten Anordnung gestaltet sich folgendermaßen: Sobald der Stromkreis des Relais 2 durch die Kontaktvorrichtung 3 geschlossen wird, zieht das Relais 2 seinen Anker an und schließt die Kontaktfedern 4 und 5. Die äußere Kontaktfeder 4 ist mit einer Stange 6 in geeigneter Weise wie z. B. durch Lötung verbunden, und die Stange 6 trägt ein justierbares Gewicht 7. Sobald die Kontaktfedern gesohlosen werden, wird das Gewicht 7 in Schwingungen versetzt und bewirkt dabei rasche Unterbrechungen des durch die Federn 4 und 5 geschlossenen Stromkreises des Zählers M. Die Wicklung des Zählers hat eine hohe Selbstinduktion, so daß dieselbe keine das Ansprechen des Zählers veranlassende Erregung bewirkt, bis die Schwingungen des Gewichtes 7 aufhören. Es ist durch Versuche festgestellt worden, daß das Ansprechen des Zählers durch diese Anordnung um etwa 5 Sekunden verzögert werden ,kann. Die Zeit der Verzögerung läßt sich durch Einstellung des Ausschlages des Relaisankers leicht verändern. Eine Veränderung dieser Verzögerungszeiit kann auch bis zu einem gewissen Grade durch Verschieben des Gewichtes 7 auf der Stange 6 erzielt werden. Der Gegenstand dieser Erfindung kann in vorteilhafter Weise z. B. in Fernsprechanlagen verwendet wenden, in denen Vorwähler-Satzschalter der in der amerikanischen Patentschrift 1185510 beschriebenen. Art zur Anwendung gelangen. Bekanntlich arbeitet der Satzschalter bei Vorwählern dieser Art in Fällen, wo sämtliche den Vorwählern zugängliche Verbindungsschalter besetzt sind, ununterbrochen. Um Aufschlüsse über die Abwicklung 'des Fernsprechbetriebes zu erhalten, ist es vorteilhaft, einen Zähler jedem Satzschalter zuzuordnen, der angibt, wie oft ! die verschiedenen Verbindungsleitungsgruppen vollständig belegt werden. Wird ein Relais nach der Erfindung einem solchen Satz-' schalter zugeordnet, so wird die Kontaktan- ! Ordnung 3 zweckmäßig auf dem Anlaßrelais des Satzschalters angebracht. Solange der Satzschalter arbeitet, ist bekanntlich das Anlaßrelais erregt. Wenn der Satzschalter die Taudhstangen der Vorwähler von der einen j Verbindungsleitung bis zur nächsten während j des Leitungssuchvorganges bewegt, bleibt das Anlaßrelais niicht lange genug angezogen und hält daher den Stromkreis des Relais 2 nicht lange genug geschlossen, um eine ununter-' brochene Schließung des Zählerstromkreises durch die Federn 4, 5 zu ermöglichen. Auch die längere Schließung des Stromkreises des Relais 2, die dann stattfinden wird, wenn der Haltestromkreis des- Anlaßrelais bei der Spanllung der Antriebsfed'er des Satzschalters durch das Solenoid in bekannter Weise geschlossen wird, reicht immer noch nicht aus., um eine Schließung des Relaisstromkreises 2 von solcher Dauer zu veranlassen, daß der ! Zähler erregt wird. Sind jedoch sämtliche Verbindungsleitungen, die durch die Vorwähler, welche durch den betreffenden Satzj schalter angetrieben werden, erreicht werden können, besetzt, so arbeitet der Satzschalter ununterbrochen bei dauernder Erregung des ! Anlaßrelais. Das Anlaßrelais schließt also seine Kontakte 3 so lange, bis das. Relais 2 eine die Fortschaltung des Zählers bewirkende Erregung mittels der Federn 4 und 5 veranlaßt.

In der Abb. 2 ist eine Ausfüfirungsform der Erfindung dargestellt, die dem Zweck dient, eine längere Öffnung des Stromkreises 20 zu bewirken, sobald das Relais 10 erregt wird. Die Wirkungsweise dieser Anordnung ist wie folgt: Sobald der Stromkreis des Relais 10 durch die Kontaktvorrichtung 21 geschlossen wird, zieht das Relais 10 seinen Anker an und schließt den Kontakt 12, 13. Außerdem wird hierbei der Kontakt 14, 15 beeinflußt. Es werden also zwei parallele Stromkreise, welche die Wicklungen des Differentialrelais 11 enthalten, geschlossen. Da der Strom- ■ kreis der einen Wicklung jedoch die Kontakt- «° federn 14 und 15 enthalt, die durch die Schwingungen des Gewichtes veranlaßt. werden, rasche Unterbrechungen des Stromkreises [ der einen Wicklung des Differntialrelais zu [ bewirken, werden die beiden Wicklung-en des j Differentiälrelais 11 ungleich: erregt, so daß dieses Relais seinen Anker anzieht und die Kontaktfedern 18 und 19 trennt. Sobald die Schwingungen des Gewichtes 17 aufhören und die Kontaktfedern 14 und 15 in dauernder Be- 1*0 rührung bleiben, sind die !beiden die Wicktungen des Differentialrelais enthaltenden

Stromkreise dauernd geschlossen, so daß das Differentialrelais ii aberregt wird und die Kontaktfedern 18 und 19 sich einander wieder berühren. Die Einstellung der Zeit, während weither das Differentialrelads die Kontaktfedern 18, 19 voneinander trennt, wird durch Verstellen des Gewichtes 17 auf der Stange und durch Veränderung der Größe des Ankerausschlages des Relais 10 bewerkstelligt.

Bei beiden Ausführungsformen der dargestellten Relais 2 und 10 können die Verzögerungszedten innerhalb weiter Grenzen durch Verstellung des Ankerausschlages geregelt werden. Durch Verschieben der Gewichte auf ihren Stangen wird die Frequenz der Schwingungen geändert. Obwohl hierbei auch die Gesamtdauer der Schwingungen geändert werden kann, dient diese Maßnahme !hauptsächlich dazu, die Dauer der Eigenschwingungen der angeschlagenen Vorrichtung zu regeln. In der Anordnung nach Abb. 1 z. B. muß das Gewicht 7 so rasch hin und her schwingen, daß die kurzen Stromstöße, die während der Schwiingung-szeit durch den Zähler gesandt werden, nicht ausreichen, um den Zähler zu einer Fortschaltung seines Mechanismus zu veranlassen. Wird der Zähler M durch einen anderen Zähler oder ein Relais ersetzt, das eine niedrigere Selbstinduktion oder einen leichter ansprechenden Anker besitzt, so müßte das Gewicht 7 bis zu einem höheren Punkt der Stange 6 emporgerückt werden, damit die Dauer der Einzelschwingungen verkürzt und das Ansprechen des Zählers oder des Relais verhindert wird.

Claims (7)

Patent-Ansprüche:

1. Verzögerungsrelais, dessen Kontakt-Vorrichtung mittels einer Hauptsteuervorrichtung (Anker) und einer von dieser beeinflußten Hilfssteuervorri'chtung in Wirkung gesetzt wind, dadurch gekennzeichnet, daß die Kontaktvorrichtung (4, 5 oder 14, 15) durch eine Schwungmasse (7 oder 17) der HilfsSteuervorrichtung (6, 7 oder 16, 17) derartig in Schwingung gesetzt wird, daß das Arbeiten dieser Kontaktvorrichtung für eine bestimmte Zeitdauer unwirksam gemacht wird.

2. Verzögerungsrelais nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die mechanischen Schwingungen der Kontakte (4 und 5 bzw. 14 und 15) durtlh ein von einer .Stange (6 oder 16) getragenes Gewicht (7 oder 17) veranlaßt werden, und daß die Stange, die bei der Erregung der Vorrichtung in Schwingungen versetzt wird, Schwingungen der Kontakte (4 und 5 bzw. 14 und 15) veranlaßt, deren Frequenz durch Verstellung des Gewichtes (7 oder 17) auf der Stange (6 oder 16) eingestellt werden kann.

3. Verzögerungsrelais nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zeit, welche zwischen dem Augenblick des Arbeitens der Hauptsteuereinridhtung und der eine Wirkung hervorrufenden Schließung der Kontakte (4 und 5 'bzw. 14 und 15) verstreicht, durch Einstellung des Ausschlages der Hauptsteuereinrichtung in weiten Grenzen einstellbar ist.

4. Verzögerungsrelais nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine derartige Schaltung, daß ein Differentialrelais in solcher Weise beeinflußt wird, daß dasselbe durch Schließung· des Stromkreises einer seiner Wicklungen zuerst erregt wird und dann dadurch aberregt wird, daß der Stromkreis der anderen Wicklung nach dem Verstreichen eines bestimmten Zeitintervalles ebenfalls geschlossen wird.

5. Verzögerungsrelais nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß !bestimmte Kontakte (12 und 13) bei der Bewegung der Hauptsteuereinrichtung (Anker) sofort in Wirksamkeit treten, während andere Kontakte (14 und 15) erst vermittels einer HilfsSteuereinrichtung zur Wirksamkeit gelangen.

6. Verzögerungsrelais nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, ,daß ein Gesprächszähler (M) oder eine ähnliche elektrische Vorrichtung mittels eines Relais (2) gesteuert wird, welches den Stromkreis des Zählers schließt unter Zuhilfenahme einer weiteren Vorrichtung (6, 7), die rasch atifeinanderfolgende Unterbrechungen des genannten Stromikreises hervorruft und das Arbeiten des Zählers verhindert.

7. Verzögerungsrelais nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schließung oder öffnung eines Stromkreises für eine bestimmte Zeitdauer durch eine Einrichtung bewirkt wird, die aus einem Relais besteht, das gleichzeitig zwei Stromkreise, z. B. einesi Differentialrelais, schließt, wobei der eine Stromkreis die Wirkung des anderen Stromkreises auf- n₀ hebt und Einrichtungen vorgesehen sind, die rasch aufeinanderfolgende Unterbrechungen des einen Stromkreises für eine bestimmte Zeitdauer veranlassen und diesen Stromkreis dadurch verhindern, wirksam zu werden.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.