DE356986C - Kuenstliches Bein - Google Patents

Description

• Künstliches Bein. Die Erfindung betrifft künstliche Beine mit einem elastischen und einstellbaren Sitz, auf den sich das Sitzbein des Trägers stützt. Das Wesen der Erfindung besteht darin, daß der Sitz durch einen Gurt gebildet wird, der schwenkbar am Oberende der Schenkelschienen mit Hilfe von einstellbaren Federn befestigt ist. Die Verwendung eines in dieser Weise angeordneten Gurtes hat den Vorteil, daß die Unterstützung des Körpers den Träger in keiner Weise belästigt und den Betrag des Körpergewichtes zu regeln gestattet, der auf dem Kunstbein ruhen soll. Auf der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung beispielsweise veranschaulicht.
• Abb. i ist eine Seitenansicht der Gesamtanordnung.
• Abb. 2, ist eine Rückenansicht.
• Abb. 3 ist ein Schnitt, der eine Einzelheit der Vorrichtung in größerem Maßstabe darstellt.
• Abb. 4, 5 und 6 zeigen eine abgeänderte Anordnung der den Sitz tragenden Federn. Die Teile des Oberschenkels bestehen im wesentlichen aus zwei hohlen Metallschienen von elliptischem Querschnitt, die aus drei Teilen, 7, 8, 4', zusammengesetzt sind. Diese Teile können ineinander gleiten; der Teil 8 trägt an seinem Unterende das Gelenk. An den Teilen 7, 8 und 4# sind folgende Elemente angeordnet: Am Oberende befindet sich der Unterstützungsgurt 4, welcher derart geschnitten ist, daß er sich dem Umfang des Oberschenkels in Höhe des Steißbeines anpaßt und den von dem Träger des Beines gewünschten Bruchteil des Körpergewichtes aufnimmt. Dieser Gurt hat an jedem Ende ein Auge, mit dessen Hilfe er an einem Bolzen oder einer Niete der Schiene l! gehalten wird. Das amputierte Glied wird außerdem durch zwei genügend breite Gurte 5 und 6 gehalten. Der Gurt 5 verhindert die Umkehrung, welche durch den Druck auf den Gurt 4 hervorgerufen wird, während der Gurt 6 verhindert, daß der Stumpf aus dem Schenkelteil heraustritt.
• Die Nachgiebigkeit des Sitzes und die Einstellung der Höhe des letzteren werden in folgender Weise erzielt: Der Teil 7 kann mit sanfter Reibung in dem Teil 8 gleiten; bei 13 befindet sich ein Stellring mit Schraube, der eine genaue Regelung der Höhe des Sitzes 4 gestattet. 7 Auf dem Teil 7 befindet sich ferner eine Feder 14, die ihren Stützpunkt auf einem auf dem Teil 7 befestigten Ring 14' findet. Der Teil 4# kann andererseits in dem Teil 7 gleiten; der Druck des Gurtes 4 überträgt sich auf die Federn 14 durch den Teil 4', der sich unten auf die Federn auflegt. Eine kleine, am Unterende des Teiles 4# angeordnete Schraube begrenzt den Weg der Federn, indem die Spitze dieser Schraube durch einen kleinen Einschnitt 15 in dem Teil 7 hindurchgeht. Die Einstellung der Höhe könnte auch in anderer Weise erfolgen, z. B. gemäß Abb. 4 durch Zahnstange 46 und Sperrklinke 47.
• Eine Abänderung des Teiles 4# gemäß Abb. 3 gestattet die Sicherheit gegen Verletzung des Dammes durch den Teil 4# zu erhöhen. Die Höhe des Teiles 4#' ist wesentlich geringer als diejenige des Teiles 4, aber dieser Unterschied wird durch einen Fortsatz des Teiles nach hinten hin ausgeglichen; an dessen Oberende befindet sich eine Bohrung 4#", an welcher der Gurt 4 befestigt wird.
• Wenn am Oberende der Teile des Oberschenkels die Elastizität dem Sitz mit Hilfe von Federn erteilt wird, die ungeschützt auf dem betreffenden Teil angeordnet sind, so bietet die Anordnung gewisse Nachteile. Sie wird daher zweckmäßig durch die in den Abb. 4, 5 und 6 dargestellte Anordnung ersetzt, bei welcher die Federn besser arbeiten können, während sie gegen jede Berührung mit den Kleidungsstücken geschützt sind. Der Teil 51 ist zwischen dem Oberende des Schenkelteiles 46, 47 und dem eigentlichen Sitz angeordnet. Der Teil 51 besteht im wesentlichen aus einem Metallgehäuse, in welchem zwei Schraubenfedern 5:2 angeordnet sind, die auf Druck wirken. Das Gehäuse schützt die Federn und dient ihnen als Führung, wobei die beiden Federn durch eine kleine verstellbare Traverse 53 zusammengedrückt werden, welche die Rolle des Kolbens gegenüber dem Gehäuse 51 spielt.
• Die Traverse sitzt an einer Stange, die eine Öse 54 für den Gurt besitzt und mit Gewinde zwecks Aufnahme einer Mutter 55 versehen ist. Am Unterende des Teiles 51 befindet sich eine Bohrung 56, welche gestattet, den Teil 51 mittels Bolzen und Mutter 57 an dem Oberende des Schenkelteiles 46 zu befestigen (Abb. 4), wo das Gehäuse 51 sich frei bewegen kann, indem es um den Bolzen schwingt. Der Gurt, welcher die durch das Steißbein übertragene Last aufnimmt, besitzt an seinem Ende zwei Reihen von Löchern 58 (Abb. 5), mit deren Hilfe man ein Schnürband befestigen kann. Das Anlegen und Ab- legen sowie die Regelung der Spannung gestalten sich auf diese Weise sehr einfach.

Claims (2)

1. PATENT-ANsrp,-ücHE: i. Künstliches Bein mit einem elastischen und einstellbaren Sitz zur Auflage für das Steißbein des Trägers, dadurch gekennzeichnet, daß der Sitz durch einen verstellbaren Gurt gebildet wird, der schwenkbar mit seinen Enden an die Oberenden der Schenkelschienen unter Zwischenschaltung von einstellbaren. Federn angeschlossen ist.
2. 2. Künstliches Bein nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Gurt des Sitzes an Federn mit einstellbarer Spannung befestigt ist, die in einem Gehäuse geführt werden, das an dem Oberende der Oberschenkelschiene befestigt ist, während die einstellbaren Federn unter Vermittlung eines Zwischenstückes an dem Sitzgurt angreifen.