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Vereinigte Hand- und Selbststeuerung für Dampfhämmer u. dgl. Die Erfindung
betrifft eine Steuerung für Dampfhämmer, PreBlufthämmer u. dgl., bei welchen mittels
eines einzigen Handhebels die Steuerung bedient oder auch die selbsttätige Steuerung
eingeschaltet und auf beliebige Druckmittelvertailung eingestellt werden kann. Der
Handhebel verstellt eine Kupplungsvorrichtung, die auf einem Teil des Hebelausschlages
die Stellung des Steuerorgans zu der vom Bär bewegten Antriebsvorrichtung
verändert
und auf dem anderen Teile des Hebelausschlages -das Steuerorgan von der selbsttätigen
Antriebsvorrichtung abkuppelt und unmittelbar mit dem Handhebel selbst verkuppelt.
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Es greift z. B. am Steuerorgan, etwa an derStange einesSteuerschiebers,
einSchwinghebel an, dem zwei Paare von Kurvenbahnen zugeordnet sind, von welchen
das eine Paar zur Verkupplung des Steuerorgans mit der selbsttätigen Antriebsvorrichtung
und das andere Paar zur Verkupplung des Steuerorgans mit dem Handhebel dient. Bei
der Verstellung des Handhebels wird das eine oder andere Paar von Kurvenbahnen zur
Wirkung gebracht. Die Kurvenbahnen können baulich beliebig ausgeführt sein, so können
z. B. beide Bahnenpaare von einem einzigen Körper geboten werden, der durch den
Handhebel entsprechend verstellt wird, sie können aber auch körperlich getrennt
sein. Bedingung ist nur, daß das die Verstellung des Schiebers bewirkende Element
je nach der Handhebelstellung bald mnit der selbsttätigen Verstellvorrichtung und
bald mit der reinen Handsteuerung gekuppelt werden kann.
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Die Rückwirkung auf den Handhebel ist dabei stets nur sehr gering,
so daß die Bedienung des Hammers auch von Jugendlichen erfolgen kann.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel in vier Abbildungen schematisch
dargestellt.
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Abb. i und 2 zeigen die Steuerungsvorrichtung bei Einschaltung der
selbsttätigen Regelung.
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Abb. 3 und .I zeigen die Steuerungsvorrichtung bei Einschaltung der
Handreglung.
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Es bedeutet i den Dampfzylinder, 2 den Hammerbär, 3 das Steuerungsgehäuse,
.4 das Steuerorgan (Schieber), 5 die Schieberstange, 6 einen Schwinghebel, drehbar
um den festen Punkt 7 und im Punkte 8 mit der Schieberstange 5 gekuppelt, 9 ist
eine Verstellstange für die selbsttätige Regelung der Steuerung. die von der Stellung
des Bärs 2 abhängig ist. Der Bär ist mit dieser Stange durch den Exzenterarm io
verbunden. Der Handhebel i i trägt im Punkte 12 gelenkig verbunden den Lenker 13,
der sich mit seiner Rolle 1.1. im Schlitz 15 des Schwinghebels 6 führt.
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Der Handhebel i i und die Verstellstange 9 sind j e mit einem Kurvenbahnenpaar
16 und 161 und 17, 171 versehen. Zwischen den Kurvenbahnen 16 und 161 führt sich
die Rolle 1q. des Lenkers 13, die gleichzeitig im Schlitz 15 Führung hat, so daß
für die Dauer der Kurvenführung Stange 9 und Hebel 6 gekuppelt sind (s. Abb. i und
2). Tritt die Rolle rd aus den Kurvenbahnen 16 und 161 heraus, so tritt bei Fortsetzung
der Handhebelbewegung die auf dem Hebel 6 fest gelagerte Rolle 18 in die Kurvenbahnen
17 und 171 ein, damit ist dann der Schwinghebel 6 zwangläufig mit dem Handhebel
i i gekuppelt, sodaß er lediglich von diesem zwangläufig bewegt wird (Abb.3).
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Die Wirkungsweise ist folgende: Steht der Handhebel i i in der Stellung
A (Abb. r), so ist die Selbststeuerung für größte Füllung oben eingestellt. Der
Bär befindet sich nach der Zeichnung in seiner höchsten Lage. Er hat auch den Schieber
:I in die höchste Lage gebracht, wodurch der von r9 kommende Frischdampf durch die
Öffnung 2o über den Bärkolben geführt wird. Der untere Zylinderraum ist gleichzeitig
durch den Kanal 21 mit der Auspuffleitung verbunden, wodurch der Abdampf unten entweichen
kann. Infolgedessen bewegt sich der Bär im nächsten Augenblick abwärts, wobei er
io und 9 mit nach unten führt. Der Schwinghebel 6 mit dem Sähieber .4 wird vorerst
nicht mit abwärts :genommen, sonclern erst dann, wenn die obere Kurvenbahn r61 gegen
die Rolle 14. anschlägt. Durch die dann erfolgende Abwärtsbewegung des Schiebers
wird der Kanal 2o mit dem Auspuff und rler Kanal 21 mit-dem Einlaß i9 verbunden,
wodurch der Bär zur Umkehr gezwungen wird und den Schieber wieder in die Lage der
Abb. i bringt. Das Spiel -wiederholt sich dann von neuem.
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Wenn nun der Handhebel aus -der Stellung der Abb. i in ,die nach Abb.
2 verstellt wird., wird auch die Rolle 14 verstellt und infolge der geneigten Kurvenbahn
16, 161 eine Verstellung des Schwinghebels 6 und damit des Steuerschiebers a bewirkt.
Nach der Zeichnung wird dann beispielsweise -der Schieber zum Bär weiter abwärts
verstellt, d. h. die Füllung oben wird verkleinert. Durch entsprechende Ausbildung
der Kurvenbahnen 16, 161 für die Rolle rd. kann man die verschiedensten Dampfverteilungen
erreichen. Bei Ausbildung der Kurve 16, 161 nach der Zeichnung arbeitet der Schieber
bei größter Füllung als Schleppschieber von größtem Schlepphub, der sich mit abnehmender
Füllung oben immer mehr verkleinert, bis sich der Schieber von einer gewissen Füllung
ab als zwangläufig gesteuerter Schieber bewegt, nämlich dann, wenn die Entfernung
der Kurvenbahnen voneinander gleich dem Rollendurchmesser von 14 ist (s. Abb.2).
Die obere Kurve 161 ist derart ausgebildet, daß der Voreintüitt oben auf einer gewissen
Füllungsstrecke konstant bleibt, bis nachher der Voreintritt sich mehr und mehr
verkleinert und zuletzt sogar negativ wird, d. h. der Schieber wird bei höchster
Bärstellung nur so wenig hochgehoben, daß die obere Bärkolbenseite
mit
dem Abdampf verbunden bleibt, während die untere Bärkolbenseite Frischdampf behält,
so daß also keine Umsteuerung mehr erfolgt und der Bär oben l stehenbleibt. Dies
tritt ein, wenn der Handhebel in der Stellung der Abb. 2 steht. Wird nun der Handhebel
i i von B nach C, das ist aus der Stellung der Abb. 2 nach Abb. 3, verstellt; so
gleiten die Kurvenbahnen 16, 161 von der Rolle 14 ab, und die Kurvenbahnen 17, 171
nehmen die Rolle 18 zwischen sich, (l. h. der Steuerschieber .4 wird von dem Selbststeuerungsgetriebe
entkuppelt und von dem Handsteuerungsgetriebe in Abhängigkeit , gebracht. Das Selbststeuerungsgetriebe
hat nun keinerlei Einfluß mehr auf den Schieber. Solange der Handhebel in der Stellung
C (Abb.3) verbleibt, bleibt der Bärkolben in seiner Höchstlage stehen.
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Bewegt man den Handhebel aus der Stellung C in der Richtung nach D
hin, so wird die Rolle 18 auf dem Sch-,vinghebel 6 nach aufwärts verschoben, da
die Rollenbahnen 17, i71 geneigt zur Hebelachse liegen. Damit wird der Schwinghebel
6 und mit ihm der Steuerschieber 4 nach oben gedrückt (Abb. 4), d. h. die obere
Bärkolbenseite bekommt durch i9 über 2o Frischdampf und die untere Seite über 2i
Abdampf. Hierdurch wird der Bär abwärts geschleudert. Das Selbststeuerungsgetriebe
wird dabei mit dem abwärts gehenden Bär bewegt, wobei die Stange g in dem Lager
zz geführt wird; irgendeine Beeinflussung des Steuerschiebers kann hierdurch jedoch
nicht erfolgen. Bewegt man den Handhebel aus der Richtung D nach C zurück, so wird
die Rolle 18 auf dem Schwinghebel 6 abwärts verschoben, hierdurch wird auch der
Schwinghebel 6 und mit ihm der Steuerschieber 4 nach unten gedrückt (Ab.. 3), d.
h. die untere Bärkolbenseite bekommt Frischdampf und die obere Abdampf, wodurch
der Bär aufwärts gedrückt wird. Das Selbststeuerungsgetriebe wird mit dem aufwärts
gehenden Bär nach oben bewegt, ohne die Handsteuerung zu beeinflussen. Steht der
Steuerhebel in der Stellung der Abb. 3, also der Bär in seiner Höchstlage, so kann
durch Verstellen des Handhebels nach B (Abb.2) die Steuerung auf - Selbst- oder
vereinigte Hand- und Selbststeuerung umgeschaltet . werden. Durch entsprechende
Bewegung des Handhebels in dem Bereich der Punkte C und D können die verschiedensten
Wirkungen hervorgerufen werden. So kann durch schnelles oder langsames Steuern die
Hubzahl geregelt und durch die Ausführung größerer oder kleinerer Schieberw.ege
die Schlagkraft verändert werden. Durch schnelles Abwärtsbewegen des Schiebers erfolgt
Einzel- oder Setzschlag. Bei Verharren des Handhebels in der Stellung der Abb. 3
ergibt sich ein Hochhalten des Bärs, wobei der Steuernde imstande ist, den Bär in
jeder gewünschten Höhenlage festzuhalten. Bei Verharren des Handhebels in der Stellung
der Abb.4 übt cler Bär eine Druckwirkung auf den Untersatz oder auf das Schmiedestück
aus.