DE351346C - Verfahren zur Gewinnung von Gespinstfasern aus Stengeln und anderen pflanzlichen Stoffen - Google Patents
Verfahren zur Gewinnung von Gespinstfasern aus Stengeln und anderen pflanzlichen StoffenInfo
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- DE351346C DE351346C DE1919351346D DE351346DD DE351346C DE 351346 C DE351346 C DE 351346C DE 1919351346 D DE1919351346 D DE 1919351346D DE 351346D D DE351346D D DE 351346DD DE 351346 C DE351346 C DE 351346C
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- D—TEXTILES; PAPER
- D01—NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
- D01C—CHEMICAL OR BIOLOGICAL TREATMENT OF NATURAL FILAMENTARY OR FIBROUS MATERIAL TO OBTAIN FILAMENTS OR FIBRES FOR SPINNING; CARBONISING RAGS TO RECOVER ANIMAL FIBRES
- D01C1/00—Treatment of vegetable material
- D01C1/02—Treatment of vegetable material by chemical methods to obtain bast fibres
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- Chemical Or Physical Treatment Of Fibers (AREA)
Description
Die Erfindung· bezieht sich auf ein Verfahren
zur Gewinnung von Gespinstfasern aus Stengeln und anderen Pflanzenteilen, die, wie z. B. die Ramiepflanze, eine harte Bast-
■ 5 schicht besitzen. Bisher wurden solche Stoffe
biochemischen Verfahren, Röstverfahren oder chemischen Verfahren unterworfen, um
Gespinstfasern aus ihnen zu gewinnen. Bei letzteren Verfahren wurde, das Gut gewohnlich
während längerer Zeit mit verdünntem Alkali oder Alkalisalzen, z. B. Sulfaten, oder mit Säuren behandelt, durch welche die
Verunreinigungen der Zellulose zum Teil gelöst wurden. Die Trennung wird oft unvollständig
durchgeführt; infolgedessen wird noch eine mechanische Trennung notwendig. Diese
Verfahren werden gewöhnlich dadurch in die Länge gezogen und verwickelt, daß für die
verschiedenen Chemikalien verschiedene Bäder notwendig werden, die immer wieder neutralisiert werden müssen.
Man hat auch bereits vorgeschlagen, durch Verwendung entsprechender Chemikalien im
Innern der Stengel eine Entwicklung von Kohlensäure hervorzurufen und so die Fasern
leichter zugänglich zu machen. Im besonderen wurde auch bereits nach Anwendung verschiedener
Chemikalien der Zusatz von Natrium- oder Ammoniumbikarbonat vorgeschlagen, um die Kohlensäure zu entwickeln.
Allen diesen Verfahren haftet der Mangel an, daß sie aus zahlreichen Arbeitsstufen bestehen,
entsprechend viel Zeit beanspruchen und sich teuer stellen. Nach der Erfindung besteht das Verfahren aus nur zwei Arbeitsstufen
und erfordert daher nur etwa 1J., Stunde. Das pflanzliche Gut wird zunächst
in an sich bekannter Weise mit Lauge behandelt, wodurch die Leimstoffe und die inkrustierenden Bestandteile entfernt werden. +■■>
Darauf wird das Gut in einem. Bade von Ammoniumsalzen gekocht, worauf das entstehende
Gas die Fasern bloßlegt.
Die Rohstoffe werden also während einer gewissen Zeit der Wirkung einer kochenden
oder nichtkochenden wäßrigen Lösung von Alkali unterworfen, deren Konzentration entsprechend
der Beschaffenheit des zu bearbeitenden Gutes geregelt wird, von welcher auch
die Dauer der Behandlung und die Temperatur abhängt. Sehr konzentrierte Laugen können mit verschiedener Konzentration, die
zwischen 20 bis 40 Prozent schwankt, behandelt werden.
Das Gut wird darauf in eine gesättigte Lösung- eines Ammoniumsalzes (z. B. eine
25prozentige Lösung von Ammoniumchlorid) gelegt und gekocht, 'bis das Ammoniakgas
vollständig entfernt ist.
Das Gut braucht dann nur noch in Wasser von etwa Kochtemperatur gewaschen und
hierauf getrocknet zu werden.
Die inneren Schichten des pflanzlichen Gutes werden"""bei*diesem Verfahren mit
Lauge gekränkt,, und alle mit Lauge getränkten Teilchen" kommen Berm Kochen in Berührung
mit der Ammoniumsalzlösung. Die Folge ist, daß das in statu nascendi gebildete
Ammoniakgas mit großer Kraft nach außen getrieben und dadurch die harte Bastschicht
zerstört -wird, so daß die Fasern gänzlich bloßgelegt werden. Auf diesem Wege können
Fasern aus sehr hartem faserigen Stoff mit gutem Erfolge gewonnen werden. Das Holz
der Zweige verpulvert ganz und gar, und die Faser wird völlig bloßgelegt.
Ein besonderer Vorteil dieses Verfahrens beruht darauf, daß das entstehende Ammoniakgas
frei wird und aufgefangen werden kann, so daß durch die Gewinnung dieses wertvollen Nebenproduktes das Herstellungsverfahren
sich erheblich verbilligt.
Claims (1)
- Patent-Anspruch :Verfahren zur Gewinnung von Gespinstfasern aus Stengeln und anderen pflanzlichen Stoffen, dadurch gekennzeichnet, daß das Gut mit Lauge behandelt und dann in einem Bade von Ammoniumsalzen gekocht wird, so daß die mechanische Kraft des naszierenden, nach außen getriebenen Ammoniakgases die harte Bastschicht zerstört und die Fasern gänzlich bloßlegt.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
NL507337X | 1918-12-17 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE351346C true DE351346C (de) | 1922-04-06 |
Family
ID=19786865
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1919351346D Expired DE351346C (de) | 1918-12-17 | 1919-12-04 | Verfahren zur Gewinnung von Gespinstfasern aus Stengeln und anderen pflanzlichen Stoffen |
Country Status (4)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE351346C (de) |
FR (1) | FR507337A (de) |
GB (1) | GB136804A (de) |
NL (1) | NL5447C (de) |
-
0
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-
1919
- 1919-11-05 GB GB27264/19A patent/GB136804A/en not_active Expired
- 1919-12-04 DE DE1919351346D patent/DE351346C/de not_active Expired
- 1919-12-12 FR FR507337A patent/FR507337A/fr not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FR507337A (fr) | 1920-09-10 |
GB136804A (en) | 1920-06-10 |
NL5447C (de) |
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