DE349938C - Sphaerisch, chromatisch und astigmatisch korrigiertes Objektiv aus vier Linsen - Google Patents

Description

• Sphärisch, -chromatisch -und astigmetisch korrigiertes Objektiv aus vier Linsen. Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf photographische Objektive aus vier Linsen, von denen zwei durch eine sammelnde Kittfläche miteinander vereinigt sind, während die andern, die beide auf :derselben Seite -der verkitteten Linsen angeordnet sind, und' von denen die außenstehende eine Sammellinse und die innenliegende eine Zerstreuungslinse ist, Luftabstand voneinander haben und ein Nachbarflächenpaar mit negativere Stärkenvor,zeichen bilden. Das ;Ziel der Erfindung ist es, neben der ehroinatischen und einer ,rotten astigmatischen Korrektion, wie sie gerade bei .den Objektiven der vorliegenden Gattung, die z. B. in der Patentschrift L:.2294 beschrieben worden sind, erreichbar ist, eine noch bessere sphärische Korrektion herbeizuführen, äls sie bisher bei fliesen Objektiven erzielt werden ist.
• Nach der Erfindung läßt sich eine solche Verbesserung in besonders hohem Maße dadurch herbeiführen, daß man -den Radius der Kittfläche so groß wählt, daß er mindestens ein Zehntel - und höchstens die Hälfte der Objektivbrennweite beträgt, und daß man außerdem die Glasarten für die beiden verkitteten Linsen so wählt, daß die Differenz ihrer Brechungsexponenten für Natriumlicht zwischen 0,05 und o,oz liegt.
• Bei den bekannten Objektiven der vorliegenden Gattung war neben einer sich über einen verhältnismäßig großen Öffnungsbereich erstreckendenanastigmatischen Bildfeidebnung eine sphärische Korrektion derart erreicht worden, daß Strahlen von einer bestimmten endlichen Einfallshöhe, im allgemeinen die Randzonenstrahlen, und der Achsenstrahl einen gemeinsamen Achsenschnittpunkt, also gleiche Schnittweite besaßen. Alle zwischen diesen bevorzugten Strahlen einfallenden anderen Strahlen zeigten dagegen eine sphärische Abweichiuag, die, z an der Achsenzone ausgehend, von Null bis zu einem Maximalwert anstieg und von da an bis zu der zweiten bevorzugten .Zone wieder auf Null herabfiel. Durch die Wahl des Radius der Kittfläche und der Glasarten für- die beiden verkitteten Linsen nach Maßgabe der vorliegenden Erfindung läßt sich dem Anstieg der Längsab-,veichtrngen entgegenwirken und ein günstigerer Verlauf der Abweichungen über den ganzen öffnungsibereich des Objektivs erzielen. Trägt man in der üblichen Weise die Differenzen zwischen den Schnittweiten von Strahlen beliebiger Einfallshöhe und der Schnittweite des Achsenstrahls als Abszissen und die Einfallshöhen als Ordinaten auf, so läßt es sieh z. B. erreichen, daß die Kurve, die die entsprechenden Punkte für Strahlen von verschiedener Einfallshöhe miteinander verbindet - und die sich, vom Achsenschnittpunkt aus gerechnet, nach einem anfänglichen Abbiegen von der Ordinatenachse in ihrem späteren Verlauf innerhalb aes Öffnungsbereichs des Objektivs stets dieser Achse wieder nähern muß, wobei sie sie gegebenenfalls innerhalb des öffnungsbereichs.schneidet - im Schnittpunkt der Achsen die Ordinatenachse in höherer Ordnung als bisher berührt, oder daß z. B. die Kuxve zwei Wendepunkte erhält. Bei beiden Arten des Verlaufs kann der innerhalb des ganzen öffnungsbereichs vorhandene größte Betrag der Längsabweichung in wesentlich niedrigeren Grenzen "als bisher gehalten werden. Dabei wird es in den meisten Fällen auch möglich sein, die Kurve innerhalb des öffnungsbereichs''des Objektivs zum Schnitt mit der Ordinatenachse zu bringen, und zwar wird man dann bei dem zuletzt genannten Verlauf, bei dem die Abweichungskurve zwei- Wendepunkte besitzt, in der Regel zwei solcher Schnittpunkte erhalten. Zuweilen wird jedoch1ei diesen beiden Arten des Verlaufs kein solcher Schnittpunkt erhalten werden können, das Objektiv also nicht in dem üblichen Sinne sphärisch korrigiert sein. Aber auch in solchen Fälleh läßt sich bei den der Erfindung entsprechenden Objektiven der Maximalbetrag der Abweichung in wesentlich niedrigeren Grenzen halten, als es bisher bei den Objektiven der vorliegenden Gattung möglich war. Dabei ist bei den der Erfindung entsprechenden Objektiven die Differenz der Brechungsexponenten der beiden verkitteten Linsen groß genug, daß auch die spezifische Wirkung der Kittfläche auf die Korrektion schiefer Büschel erhalten bleibt.
• In der am Schluß stehenden Tafel und in der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel eines der Erfindung entsprechenden Objektivs von derjenigen Unterart angegeben, bei der die beiden durch einen Luftabstand voneinander getrennten, mit I und II bezeichneten Linsen von den beiden verkitteten, mit III und IV bezeichneten durch eine Blende D getrennt sind, und bei der von den verkitteten Linsen die außenstehende eine Sammellinse und die innenliegende eine Zerstreuungslinse ist. Dabei soll dieses Objektiv so in.den Strahlengang geschaltet werden, daß die älleinstehende Sammellinse deren Objekt zugekehrt ist. Das Objektiv ist zum Gebrauch bei einer größten relativen Öffnung von 1:5,5 bestimmt, und die anastigmatische Bildebnung ist für etwa 6o° erreicht. In der Abbildung und in der Tafel bezeichnen r., r2 . . . die Radien der sphärisch geschliffenen Linsenflächen, d,, d" ... die Mitteldicken der Linsen, b, und b., die Ab@-stände der Blende D von den nächstgelegenen Linsenscheitelg und l die Mitteldicke der sich zwischen den Glaslinsen I und II befindenden Luftlinse. Die numerischen Werte dieser Größen sind Verhältniszahlen, wobei die Brennweite des Objektivs zu roo Einheiten angenommen ist. Die verwendeten Glasarten sind durch den Brechungsexponenten für Natriumlicht, %, und durch das reziproke Dispersionsvennögenv gekennzeichnet. Die Konstruktionsdaten des Objektivs sind die folgenden:

  Radien: Dicken und Abstände:

  71 = -E- 20,09 dt = 3,24

  -I- 0o , l --_ 2,96,

  73 = - 537r dlI = o,82

  18,89 bi - 2,96

  y5 = -:1136,75 b2 = 0,46

  yc = 13 ,31 drli = o,82

  77 = 33,72 - .Av = 5,66

  Glasarten

  I II III IV

  nD I,53227 I,566oo 1,53212 457830

  v . 58,3 42,9 51,3 54,0

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Sphärisch, chromatisch und astigmatisch korrigiertes Objektiv aus vier Linsen, von denen zwei durch eine sammelnde Kittfläche miteinander vereinigt sind, während die andern, die beide auf derselben Seite der verkitteten Linsen angeordnet sind, und von denen die .au,ßenstehende eine Sam -inellinse und die innenliegende eine Zerstreuungslinse ist, Luftabstand voneinander haben und ein Nachbarflächenpaar mit negativem Stärkenvorzeichen bilden, dadurch gekennzeichnet, daß der Radius der Kittfläche mindestens ein Zehntel und höchstens die Hälfte der Objektivbrennweite beträgt, und da`ß die Differenz der Brechungsexponenten der `der Kittfläche anliegenden Glasarten für Natriumlicht zwischen o,o5 und o,o2 liegt.